Ausgabe 35 - Dezember 2005 - HVB Heimatverein Bachem 1975 e.V.
Ausgabe 35 - Dezember 2005 - HVB Heimatverein Bachem 1975 e.V.
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Am 20.06.<strong>2005</strong>, einem Montagmorgen, um 07:00<br />
Uhr trafen sich alle Frauen aus <strong>Bachem</strong>, die berühmt<br />
werden wollten, zum <strong>HVB</strong>-Ausflug mit anschließender<br />
Casting-Show beim ZDF:<br />
„Deutschland sucht den Super-Zuschauer, der auf<br />
Kommando klatschen und das künstliche Gebiss<br />
zeigen kann.“ Mit der neuen Antifaltencreme im<br />
Gesicht und dem besten Geschmeide am Hals wollte<br />
jede der Damen Eindruck schinden. Hilde hatte<br />
sich besonders fein gemacht: mit himmelblauer Blu-<br />
se und passendem Nagellack war sie mindestens so<br />
fein gekleidet wie die Queen. Die Männer schienen<br />
nicht so viel Wert darauf zu legen, im Fernsehen gezeigt<br />
zu werden, denn sie waren in der Minderzahl.<br />
Im Bus erfolgte dann die erste Gesichtskontrolle,<br />
durch unsere Vorsitzende Agnes. Die hatte sich<br />
mächtig ins Zeug gelegt und legte allergrößten Wert<br />
darauf, dass wir uns nicht blamieren sollten.<br />
An einem Rastplatz in der Nähe von Idar Oberstein<br />
wurde dann das berühmte <strong>HVB</strong> Frühstück serviert.<br />
Nach einigen Minuten konnte man Ausrufe hören<br />
wie: „Oh je, ein Fettfleck auf der Bluse, ein Kaffeefleck<br />
auf dem T-Shirt, die Hose ist verrumpelt, meine<br />
Brust ist versuddelt!“ Aber das gute Essen hat<br />
über alles hinweggetröstet und mit ein paar Kilo<br />
mehr im Bus, konnte die Fahrt trotzdem gut gelaunt<br />
fortgesetzt werden. Denn jede der Damen hatte<br />
nämlich heimlich mindesten drei Ersatzgarderoben<br />
mitgenommen.<br />
In Mainz angekommen, wurden wir von zwei Reisführerinnen<br />
in Empfang genommen, die uns gleich<br />
in Gruppen aufteilten: eine Gruppe mit denen, die<br />
beim Boos Peter auf der Party waren, und eine mit<br />
denen, die nicht dort waren. In der Stefanskirche<br />
konnten wir dann die berühmten Chagall-Fenstern<br />
bewundern, die den ganzen Innenraum in ein seltsames<br />
blaues Licht tauchen. Durch dieses Licht<br />
herrscht im Inneren der Kirche selbst bei schweißtreibenden<br />
Außentemperaturen eine ruhige, kühle<br />
und wohltuende Atmosphäre.<br />
Aber wir mussten weiter: Stück für Stück und Meter<br />
um Meter sind wir in der glühenden Sonne wei-<br />
Der <strong>Bachem</strong>er Kauz <strong>2005</strong> Seite 6<br />
ter Richtung Innenstadt geschlichen. Jeder Brunnen<br />
wurde zielstrebig von uns angesteuert, weil das<br />
Wasser wenigstens akustisch ein wenig erfrischte.<br />
Viele Künstler haben sich mit sehr guten Ideen in<br />
Mainz ein Denkmal gesetzt. Der Brunnen mit den<br />
behüteten Mädchen im Regen hat mir so gut gefallen,<br />
dass ich schon in Versuchung kam, mich zu ihnen<br />
unter die Schirmchen zu stellen.<br />
Beim Betrachten des berühmten Fastnachtsbrunnens<br />
konnte man sehr viele Figuren und Darstellungen<br />
entdecken. Nach genauerem Hinsehen konnte ich<br />
sogar ein paar <strong>Bachem</strong>er Narren erkennen.<br />
In unserer Gruppe – das waren natürlich die, die<br />
beim Peter Boos waren – war der Helmut der Hahn<br />
im Korb. Er wollte sich unbedingt als Karnevalsprinz<br />
bewerben. Mal sehen was daraus wird...<br />
Wenn es nicht klappt, dann darf er sich aber, und<br />
das hat die Reiseführerin versprochen, als <strong>Bachem</strong>er<br />
Kauz neben den Brunnen stellen.<br />
Vor dem Theater steht der Johannes Gutenberg, in<br />
Stein gehauen, und überwacht den Platz. Es wurde<br />
uns erzählt, dass weltweit noch 49 Original Gutenberg-Bibeln<br />
existieren. Der Jockel Fuchs, ehemaliger<br />
Mainzer Bürgermeister, hatte seinerzeit extra<br />
ein Exemplar in New York ersteigert und es mit<br />
nach Mainz gebracht. Aber was die können, das<br />
können wir auch! Der <strong>Heimatverein</strong> hat sogleich ein<br />
Original für das <strong>Bachem</strong>er Heimatmuseum bestellt:<br />
Wir haben telefonischen Kontakt mit Peter Boos<br />
aufgenommen und er hat uns versprochen,<br />
das Ganze zu sponsern. Denn der <strong>HVB</strong><br />
scheut keine Kosten und Mühen und wir<br />
lassen uns nicht lumpen.<br />
Und dann d e r<br />
mächtige Mainz<br />
e r<br />
Dom – romanisch,<br />
majestätisch, duster inwendig – hat uns alle<br />
schwer beeindruckt. Die Mainzer hatten sich aber<br />
auch so gefreut, dass wir da waren: als wir in den<br />
Dom einzogen, wurde extra ein Lied für uns gesungen.<br />
Dann hat unsere Reiseführerin uns alles aus der<br />
Geschichte des Domes gezählt, sie hat uns die Heili-<br />
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