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Dabei sollte zu Gunsten der eigenen Niederlassung nicht übersehen werden, dass mit einer Gründung zwar finanzielle und auch personelle Fragen zu lösen sind; andererseits bietet die eigene Niederlassung eine Fülle von Vorteilen, insbesondere die Marktnähe in einem der bedeutendsten Handelsplätze der Welt, sowie die ungehinderte Durchsetzung der eigenen Geschäftskonzeption. Scharnier Saarland Die Nähe zum Nachbarland ermöglicht es dem BVMW im Saarland, deutschen Unter nehmern über französische Mitgliedsunternehmen gleich hinter der Grenze alle erforderlichen Kontakte und Hilfen an die Hand zu geben. Übrigens: bei allen französischen Partnern wird deutsch gesprochen. In der Metro- Roter Faden zum Erfolg Wie Kommunikation international zu organisieren ist Der Markteintritt in andere Länder ist für mittelständische Unternehmen schon fast Routine, denn die fortschreitende Globalisierung kennt immer weniger Grenzen. Erste Schritte bedeuteten gerade für Mittelständler meist die Verlagerung oder Ausweitung der Produktion in andere Länder. Globalisierung heißt aber nicht nur Produktionskosten einsparung. Sie eröffnet weitreichende Absatzmärkte, die längst nicht mehr das Hoheitsgebiet großer Konzerne sind. Diese erfolgreich zu erschließen, ist auch immer stärker eine Frage der Kommunikation. Theoretische Modelle, Kommunikation international zu organisieren, gibt es bereits einige; diese sind meist allerdings nur auf Konzerne sinnvoll anwendbar. Die PR-Forscherin Simone Huck spricht von zwei Organisationsformen, die auch für mittel ständische Unternehmen interessant sind: Die globale inter nationale Kommunikation – gemeint ist eine global einheitliche Kommunikationsstrategie ohne Rücksicht auf spezifische Länder eigenschaften – und die lokale internationale Kommu nikation, die regionale Bedingungen berücksichtigt. Lokal international kommunizieren Wünschenswert aus Sicht vieler Unternehmen scheint meist die erste Form, die das aus dem Heimatland bekannte Unternehmensbild in andere Länder transportieren soll. Damit eine solche Strategie funktioniert, sind in der Regel aufwändige kommunikative Bemühungen erforderlich. Eine international realisierbare Kommunikationsstrategie erfordert deutlich umfassendere Entwicklungsphasen. Gerade für Mittelständler ist dies meist nicht zu leisten. Die zweite Organisationsform, lokale internationale Kommunikation, scheint in dieser Hinsicht viel stärker Rücksicht auf die BVMW international pole Paris unterhält der BVMW dar über hinaus eine Repräsentanz. Auf die Zusammenarbeit mit dem BVMW setzt auch die Banque Populaire Lorraine Champagne, die selbst Mitglied im Verband ist. So hat denn die im lothringischen Sarreguemines (Saargemünd) gelegene Bank-Filiale schon vielen deutschen Mittelständlern den Weg zum französischen Markt geebnet. Mehr als 300 Unternehmen zählen bereits zu ihren Kunden; der „ent fernteste“ Bankkunde hat seinen Sitz in Frankfurt (Oder). Kontakt: frankreich.paris@bvmwonline.com, j.dippe@bvmw-saar.de; Banque Populaire Lorraine Champagne, Internet: www.bplc.de individuelle Stärke eines kleineren oder mittleren Unter nehmens im jeweiligen Zielmarkt zu nehmen. Die Anforderungen an grenzüberschreitende Kommunikation sind dennoch nicht leicht zu meistern. Entsprechende Sprachkenntnisse sind Voraussetzung, aber nicht alleiniger Garant für erfolgreiches Auslandsgeschäft. Andere Kulturen, andere Regeln, andere Gewohnheiten und nicht zuletzt auch andere Sprachen sind nur einige der Herausforderungen. Gerade beim Management internationaler Kommunikation ist strategisches Vorgehen gefragt, damit langfristig ein roter Faden in der Unternehmenskommunikation erkennbar ist und dennoch auf regionale Unterschiede Rücksicht genommen werden kann. Um von Anfang an erfolgreich in fremden Märkten zu agieren, sollten Kommunikationsaufgaben als Managementaufgaben begriffen werden. Das heißt in der Konsequenz, dass Kommunikation nicht (nur) das Schalten einer Anzeige in einem ausländischen Magazin bedeutet. Vielmehr geht es darum, alle Kommunikationswege Anzeige �� KWWM KLEPPECK, WELBERS, WINKEL & PARTNER Steuerberatungsgesellschaft �� Der MITTELSTAND . Juni 2007 33
BVMW international Kommunikation per Zeichensprache ist oft missverständlich. Foto: Paul Krajewski eines Unternehmens durch abgestimmtes Vorgehen in Einklang zu bringen und sowohl intern als auch extern eine nachvollziehbare Unternehmensaussage zu verfolgen. Nachhaltige Strategie Ob bei dem Kontakt mit Redakteuren ausländischer Medien oder bei Verhandlungen mit potenziellen Geschäftspartnern, entscheidend ist der klare und nachhaltige rote Faden, den ein Unternehmen nach außen sichtbar macht. Gerade aus diesem Grund lohnt sich für ein mittelständisches Unternehmen die Entwicklung einer nachhaltigen Kommunikationsstrategie, die sich an internationale Herausforderungen und regionale Bedingungen anpassen lässt. Mit einzelnen zusammenhangslosen Kommunikationsmaßnahmen kann ein Mittelständler nur wenig bewirken. Strategieentwicklung, Kommunikationsmanagement und weniger Einzelmaßnahmen klingen zunächst sehr theoretisch und wenig effizient. Der Praxisnutzen scheint sich auf den ersten Blick nicht zu erschließen. Doch es lohnt sich, erst zu überlegen Karikatur: Mirko Kujas / e+h 34 Der MITTELSTAND . Juni 2007 und dann zu handeln. Spätestens wenn kommunikative Probleme im Ausland zu lösen sind, sollten Kommunikations inhalte und -strategie auf soliden Beinen stehen. Erst dann sollten die passenden Maßnahmenpakete entwickelt werden. Die spezifischen Anforderungen internationaler Kommunikation sind so wesentlich einfacher zu be wältigen. Flexibilität und Individualität Eine Pauschallösung, wie ein Unternehmen bestenfalls vorgeht, gibt es sicher nicht. Gerade bei kommunikativen Fragen mit internationalem Bezug profitiert der Mittelstand von seiner Flexi bilität und Individualität. Schlanke Organisations strukturen und flache Hierarchien verschaffen, vor allem bei der Organisation internationaler Kommunikation, mittelständischen Unternehmen Vorteile, die Konzerne so nicht nutzen können. Auch die Frage, ob Agenturen bei der Entwicklung und Umsetzung einer Kommunikationsstrategie unterstützen sollten, bleibt individuell zu entscheiden. Die Skepsis bei der Einschaltung von Agenturen und den dadurch entstehenden Kosten ist gerade bei Mittelständlern groß. Agenturen können oft für Impulse und Denkanstöße sorgen und den Kontakt zu Medien in ausländischen Märkten erleichtern. Viel wichtiger aber ist, dass Kommunikation im Unternehmen als Teil des Mana gements erkannt und ent sprechend ausgebaut wird. Auf inter nationaler Ebene zeigt sich dies besonders deutlich. Thomas Lüdeke Info: Der Autor ist Kommunikationsberater in Frankfurt. E-Mail: thomas_luedeke@de.cohnwolfe.com
Seite 1: GESUNDHEITSREFORM Klaus Theo Schrö

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