MUST SEE - DER COMEDY GUIDE - VOL. 1 - Deuser or Die

Empfehlungen

Info

ROBIN WILLIAMS von KJ Deuser „Jetzt mach doch mal was Lustiges! Jetzt! Nicht überlegen. Du bist doch Komiker, dann musst du mich auch zum Lachen bringen.― Müssen Komiker immer lustig sein? Nein, außer du heißt Robin Williams. Ich glaube, der kann nicht anders. Man hat das Gefühl da steht ein wahrhaft Getriebener. Trotzdem glaube ich, dass auch er nicht immer so lustig war. Doch mittlerweile hat er einfach so viel Material, Erfahrung und ganz wichtig, immer noch Spaß, das ihn einfach zu jedem Thema was einfallen lässt. Der folgende Spot ist sehr aufschlussreich. Wenn man genau hinschaut, merkt man, dass Robin Williams nicht einfach drauflos redet oder eine feste Nummer abspult. Er liebt es zu reden, keine Frage, aber sobald er einen Einstieg gefunden hat, springt er BILL HICKS The Comic´s Comic von Steve Dix Bill Hicks verkörpert das, was ich als Comedian sein wollte – jemand der ein respektables Werk hinterlässt, welches sich auch nach ihm fortsetzt. William Melvin Hicks („Gee, Danke, Dad―) geboren in Georgia, rebelliert Hicks gegen sein wiedergeborenchristlichen Hintergrund, in dem er Komiker wurde. Er beschrieb sich selber als „Noam Chomsky mit Penis-Witzen―. Sein Humor war immer Schwarz, oft voller grausamer Fantasien und rechtschaffender Wut gegen Rechts- Radikale, Abtreibungsgegnerinnen („Sie sind Pro-life? Tut mir einen Gefallen, blockieren sie nicht den Eintritt zur Abtreibungsklinik, blockieren sie den Friedhofseingang!―) und großer Dummheit bei Menschen. Wegen seines Humors, wurde er meist aus dem Fernsehen verbannt oder schwer zensiert. assoziativ von einem Thema zu nächsten. Mit Sicherheit kreiert er kein komplett neues Material, sondern greift auf einzelne Teile seines, mit Sicherheit 10-15 Stunden langes erarbeitetes Material (Schätzung) zurück und schafft neue Zusammenhänge. Natürlich entsteht dadurch auch die ein oder andere komplett neue Idee. Aber sicherlich nicht so viele, wie man auf den ersten Blick glaubt. Es gibt immer kurze Momente, an denen er nachdenkt und man spürt förmlich, wie er mit einer rasenden Geschwindigkeit seine Gehirnschubladen durchwühlt. Und man merkt auch, dass er solche Situationen wie einen Wettkampf angeht: „Ich krieg euch alle zum Lachen und mein Mikro bekommt ihr so schnell nicht zurück.― Unglaublich dieser Mann … [Video ansehen] Seite 10 MUST SEE - COMEDY GUIDE VOL. 1 Sein letzter Auftritt bei Letterman wurde aus Angst, dass seine Bemerkungen über Religion, Christlich-Radikale provozieren könnte, sehr stark geschnitten. In UK wurde Hicks berühmt, nachdem in den frühen 90ern sein Just for Laughs Montreal Comedy Auftritt bei Channel 4 ausgestrahlt wurde. Leider stirbt er vor seinem Durchbruch in den USA mit 32 an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Seine vier Platten, „Relentless―, „Dangerous―, „Rant in E-minor― und „Arizona Bay― sind Pflicht für alle Komiker, aber nicht nur als Beispiel für Comedy- Grenzüberschreitung. [Video ansehen]
BILL BAILEY Is it Bill Bailey? von Steve Dix Bill Bailey ist einer der erfolgreichsten britischen Comedians der 90er. Er tourte in Australien, Neuseeland und Amerika. Sein Humor ist surreal, basiert oft auf Musik und beschäftigt sich mit Dekonstruktion. Dabei spielt er selbstironisch mit seinen Rock- und Hippie-Wurzeln. Zu Beginn seiner Karriere war er Teil des Duos ―The Rubber Bishops‖, doch die Gruppe trennte sich und Bailey entwickelte sich als Solo-Act noch weiter zum Besseren. In seinen Nummer erzählt er, dass er an der ‗Bovington Guerney Schule für bildende Künste und Eulenkunst‘ ausgebildet wurde, obwohl er eigentlich ein klassisch ausgebildeter Musiker vom London College of Music ist. Er spricht oft über die Jobs die er hatte, bevor er Comedian wurde. Bar-Pianist, Orgelspieler in Krematorien, Vertreter (Klinkenputzer) für Türen und als Begleiter eines gedankenlesenden Hundes. Baileys Auftritte kann man in zwei Bereiche aufteilen: Musik-Parodie und Dekonstruktion. Dekonstruktion, eingeführt durch den französischen Philosophen Jaques Derrida, nimmt Texte auseinander um die innewohnende Absurdität zu zeigen. (Diese Woche wird es ein bisschen theoretisch, Comedy Fans.). Bailey nutz dazu die Standard- Witzformen, wie den ―Drei Typen kommen in eine Kneipe‖-Witz und dreht diesen auf den Kopf: Einer der Typen kommt zu spät, wird durch einen hilfsbereiten Passanten ersetzt oder beschwert sich mitten im Witz, dass er außen vor gelassen wurde. Bei anderer Gelegenheit schafft er es, das komplette ―Drei Typen - ein Kneipe‖-Genre zusammenzufassen, indem er eine total verallgemeinerte Version davon erzählt: ―Drei Männer kommen in eine Kneipe, etwas lustiges passiert und Ausgelassenheit macht sich breit.‖ Oder die ‗politisch korrekte‘ 80er Jahre- Version: ―Drei Stereotype unspezifischen Geschlechts und Rasse betreten einen Ort, an dem alkoholische Genussmittel verkauft werden und setzen dabei die gute Zeit fort, die sie haben - Warum eigentlich nicht?!‖ Nicht, dass ihr denkt Bailey ist einfach nur Derrida mit guten Lachern. Er macht sich auch in surrealen Monologen aus seiner Hippie-Perspektive über das tägliche Leben in Großbritannien lustig. Wie z.B. über die britische Argos-Ladenkette, deren einzelne Läden großen Warenhäusern mit einem Schalter am Eingang gleichen. Die Waren können in Katalogen im Eingangsbereich angesehen und ausgewählt werden. Der Kunde schreibt sich die Katalognummer auf und kann die Ware am Schalter abholen. Bailey mythologisiert den Katalog als ―Das Buch der edlen Dinge‖ und erklärt, dass es laminiert ist, um es vor den ―Tränen der Freude‖ der Kunden zu schützen, die diese bei ihren Konsumorgien vergießen: ‖ So viele edle Dinge! Und ich kann sie nicht alle besitzen!‖ Wo er wirklich brilliert, sind seine musikalischen Fähigkeiten. Er spielt Parodien wohlbekannter Genres oder Bands wie z.B. ―Zip-ah-dee-doo-dah‖ von Walt Disney‘s ―Onkel Remus‘ Wunderland‖ in einer Portishead-Version. Oder er nimmt das Thema der ehrwürdigen britischen SF-Serie ―Dr. Who‖ und verwandelt diese in belgischen Jazz. Er persifliert auch ohne Gnade Liedermacher wie Chris DeBurgh (‖Es gibt mehr Böses in den Charts als in der Ideen-Kiste von Al-Quaida!‖), den linken rechtschaffenden Sozialisten Billy Bragg (”Unisex Chipsshop”) und natürlich Kraftwerk in seinem Programm ―Part Troll‖, das mit dem Song ―Hokey Cokey‖ (‖Augenblick‖) endet. Oder auch ―Der Hosenbügler‖ in seinem ―Tinselworm‖ Programm. [Video ansehen] Seite 11 MUST SEE - COMEDY GUIDE VOL. 1
Seite 1 und 2: MUST SEE - DER COMEDY GUIDE - VOL.
Seite 3 und 4: INHALTSVERZEICHNIS Features: (KJ De
Seite 5 und 6: STERMANN UND GRISSEMANN Das deutsch
Seite 7 und 8: PETER FRANKENFELD Auch wenn ich oft
Seite 9: LENNY BRUCE The People Vs Lenny Bru
Seite 13 und 14: BILL COSBY Is A Very Funny Fellow
Seite 15 und 16: CANADIAN COMEDY von Luke Mockridge
Seite 17 und 18: TWITTER WAHNSINN Der Twitter-Hype g
Seite 19 und 20: MAKE´EM LAUGH Ernst singen können

MUST SEE - DER COMEDY GUIDE - VOL. 1 - Deuser or Die

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?