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Ich bit schlag alles in die Schantz / Musst mit ... - Haus zum Dolder

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«Todt: <strong>Ich</strong> <strong>bit</strong> <strong>schlag</strong> <strong>alles</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Schantz</strong> / <strong>Musst</strong> <strong>mit</strong> mier <strong>in</strong> den<br />

Todtedantz»<br />

Vom <strong>mit</strong>telalterlichen Totentanz zu den barocken Totentänzen<br />

der Innerschweiz<br />

Regula Odermatt-Bürgi<br />

«<strong>Ich</strong> <strong>bit</strong> <strong>schlag</strong> <strong>alles</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Schantz</strong> / <strong>Musst</strong> <strong>mit</strong> mier <strong>in</strong> den Todtedantz». Das sagt der Tod <strong>zum</strong><br />

Jüngl<strong>in</strong>g im Totentanz von Hasle im Entlebuch. Er weist <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>ladender, zuvorkommender<br />

Geste zur Türe, h<strong>in</strong>aus auf den Friedhof. Der Tod <strong>bit</strong>tet höflich <strong>zum</strong> Tanz, aber auf das «<strong>bit</strong>t»<br />

folgt «Du musst...». Da<strong>mit</strong> ist e<strong>in</strong> wichtiger Aspekt des Totentanzes angesprochen, das<br />

Zwanghafte. Der Mensch ist sterblich. Irgend e<strong>in</strong>mal kommt der Moment, wo der Tod ersche<strong>in</strong>t,<br />

uner<strong>bit</strong>tlich, den Menschen bei der Hand fasst und ihn <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Reigen zw<strong>in</strong>gt. Das<br />

Vorgehen kann sehr verschieden se<strong>in</strong>: Der Tod holt liebevoll ab, er verführt oder wendet<br />

Gewalt an:<br />

Beim Totentanz von Jakob von Wyl im Ritter’schen Palast <strong>in</strong> Luzern hört <strong>die</strong> König<strong>in</strong> h<strong>in</strong>gebungsvoll,<br />

völlig h<strong>in</strong>gerissen zu, was ihr der Tod e<strong>in</strong>flüstert, und sieht das Stundenglas nicht,<br />

das der Tod ihr vorzeigt, spürt den Dreizack <strong>in</strong> ihrem Nacken nicht.<br />

Die Jungfrau im Berner Totentanz trägt e<strong>in</strong> tief decolletiertes, gelbes Kleid <strong>mit</strong> roten Bändern,<br />

was auf e<strong>in</strong>e gewisse Leichtlebigkeit h<strong>in</strong>weist. Der Tod greift ihr brutal <strong>in</strong> den Ausschnitt. Hier<br />

haben wir es weniger <strong>mit</strong> Verführung, als <strong>mit</strong> Gewalt und Vergewaltigung zu tun. Der tod<br />

spricht zuo der dochter / Dochter jetz ist schon hie d<strong>in</strong> Stund / Bleÿch wird werden d<strong>in</strong> Rodter<br />

Mund / D<strong>in</strong> Lÿb, d<strong>in</strong> angesicht, d<strong>in</strong> Har, vnnd Brüst / muos <strong>alles</strong> werden E<strong>in</strong> fuler Mist. In ke<strong>in</strong>er<br />

andern Konstellation kommt das Gegensatzpaar blühendes Leben / st<strong>in</strong>kender Tod, <strong>die</strong><br />

E<strong>in</strong>heit von Sexualität und Tod, besser <strong>zum</strong> Ausdruck als bei «Tod und junge Frau». Merkwürdigerweise<br />

wehrt sich <strong>in</strong> allen Tod-und-Mädchen-Darstellungen ke<strong>in</strong>e Frau vehement, sie<br />

22


lässt sich vielmehr vom Tod verführen, gibt sich ihm lustvoll h<strong>in</strong> oder versucht halbherzig, ihn<br />

wegzudrängen.<br />

Der Tod holt Vertreter der verschiedenen Stände: Adel und Geistlichkeit, Männer und Frauen,<br />

Arme und Reiche, Junge und Alte <strong>zum</strong> mehr oder weniger feierlichen Schreittanz. Es ist das<br />

Jedermann-Motiv: Der Tod holt alle ohne Ausnahme. Er ist unbestechlich – Kaiser und Papst<br />

können noch so sehr auf ihre Macht verweisen, der Kaufmann auf Geld, <strong>die</strong> Jungfrau auf<br />

Jugend und Schönheit. Der Tod ist neutral, absolut gefühllos.<br />

Das kommt besonders bedrü�- kend beim K<strong>in</strong>d <strong>zum</strong> Ausdruck.<br />

Im Luzerner Totentanz von Jakob<br />

von Wyl flüchtet sich das K<strong>in</strong>d,<br />

das soeben noch <strong>mit</strong> Steckenpferd<br />

und W<strong>in</strong>drädchen gespielt<br />

hat, <strong>mit</strong> namenlosem Entsetzen <strong>in</strong><br />

<strong>die</strong> Arme der Mutter. Der Tod hat<br />

<strong>die</strong> Hand auf se<strong>in</strong>e Schultern gelegt<br />

und hält der Mutter wie zur<br />

Erklärung e<strong>in</strong>en Apfel h<strong>in</strong>. Das<br />

K<strong>in</strong>d hat noch ke<strong>in</strong>e persönliche<br />

Schuld auf sich geladen, hat noch<br />

nie gesündigt, muss aber dennoch<br />

sterben, weil <strong>mit</strong> dem Griff<br />

nach der verbotenen Frucht durch<br />

das Urelternpaar der Tod <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />

Welt kam und auch das K<strong>in</strong>d dem<br />

Gesetz der Erbsünde und des Todes<br />

unterworfen ist (s. Abb.).<br />

Bei von Wyl hat neben dem K<strong>in</strong>d<br />

nur noch der Narr <strong>die</strong>ses blanke<br />

Entsetzen im Gesicht. Nur <strong>die</strong><br />

Kreatur im Zustand vor oder ausserhalb<br />

der Ratio des erwachsenen<br />

Menschen kann den Tod erkennen. E<strong>in</strong> ähnliches Phänomen lässt sich <strong>in</strong> den Sagen<br />

nachweisen: Die Haare des Hundes sträuben sich beim Ersche<strong>in</strong>en des für den Menschen<br />

unsichtbaren Gespenstes.<br />

Im Totentanz von Metnitz, e<strong>in</strong>em Ort <strong>in</strong> Kärnten, schreit das K<strong>in</strong>d, das noch nicht e<strong>in</strong>mal<br />

krabbeln kann, <strong>in</strong> k<strong>in</strong>dlicher Urangst zur Mutter auf: Awe liebe muter meyn / Eyn swarczer<br />

man czeut mich do h<strong>in</strong>, / Wy wiltu mich nu vorlan / Nu mus ich tanczen und kann noch nicht<br />

gan. Etwas fällt auf: Das K<strong>in</strong>d schreit verzweifelt: «e<strong>in</strong> schwarzer Mann». E<strong>in</strong>ige Forscher deuten<br />

<strong>die</strong>sen schwarzen Mann als <strong>die</strong> Pest, aber weshalb ist der Tod nur schwarz beim K<strong>in</strong>d und<br />

beim Wucherer? Er<strong>in</strong>nern wir uns an das K<strong>in</strong>derspiel «Wer hat Angst vor dem schwarzen<br />

Mann?» Der Tod ist schwarz, unheimlich, böse - wie der Teufel.<br />

Geldverleiher, Wucherer, Reiche s<strong>in</strong>d nach <strong>mit</strong>telalterlicher Kirchenauffassung zur Hölle verdammt.<br />

Im Luzerner Totentanz ist der reiche Kaufmann rot gekleidet und hört <strong>mit</strong> errötetem<br />

Gesicht und gieriger Miene, was der Tod ihm verspricht. Die Augen des Todes glühen rot, und<br />

aus se<strong>in</strong>em Mund züngeln <strong>die</strong> Flammen der ewigen Verdammnis. Hier s<strong>in</strong>d also wiederum<br />

Tod und Teufel identisch. Tod und Teufel – beides s<strong>in</strong>d unheimliche, dunkle, personifizierte<br />

Kräfte, <strong>die</strong> Macht über den Menschen haben.<br />

23


Interessant ist e<strong>in</strong>e These von Re<strong>in</strong>hold Hammerste<strong>in</strong>. Er beruft sich auf August<strong>in</strong>us, nach dem<br />

<strong>die</strong> Schöpfung <strong>in</strong> <strong>die</strong> «civitas Dei» (Gottesstaat) und <strong>die</strong> «civitas diaboli» (Teufelsstaat) zerfällt.<br />

Christus verkörpert den Gottesstaat, er ist Garant für das ewige Leben. Der Gottesstaat zeichnet<br />

sich durch e<strong>in</strong>e himmlische Liturgie, durch Wohlklang, Harmonie und Engelschöre aus.<br />

Der Teufel ist der Vertreter der «civitas diaboli», durch ihn kamen Sünde und Tod <strong>in</strong> <strong>die</strong> Welt.<br />

Er steht für den Tod. Im Teufelsstaat herrscht e<strong>in</strong>e Höllenmusik, e<strong>in</strong>e Antimusik voll Chaos<br />

und Heulen. Nach Hammerste<strong>in</strong> gleicht <strong>die</strong> Musik im Totentanz <strong>die</strong>ser Höllenmusik. Im vierzeiligen<br />

oberdeutschen Totentanz heisst es: Mit se<strong>in</strong>er hellischen pfeifen schreien / br<strong>in</strong>gt er<br />

euch all an e<strong>in</strong>en reien. Hammerste<strong>in</strong> analysiert e<strong>in</strong>ige Be<strong>in</strong>hausmusiken auf ihre <strong>in</strong>strumentale<br />

Zusammensetzung und konstatiert Disharmonie, vergleichbar der Kakaphonie der Guggenmusiken,<br />

bevor sie zu Brassbands mutierten. Neben diversen Blas<strong>in</strong>strumenten, Pauken<br />

und Trommeln, <strong>die</strong> auch im Krieg e<strong>in</strong>gesetzt werden, kommen im Totentanz auch Instrumente<br />

aus der Volksmusik vor, e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>nlichen Tanzmusik, <strong>die</strong> zur Sünde verleitet. Chorea est<br />

circulus, cuius centrum est diabolus (Tanz ist e<strong>in</strong> Kreis, <strong>in</strong> dessen Zentrum der Teufel ist).<br />

Die Entwicklung des Totentanzes<br />

Der Begriff Totentanz steht für e<strong>in</strong>e Literatur- und Kunstgattung, <strong>die</strong> im Mittelalter entstanden<br />

ist und über Jahrhunderte fortdauert, sich weiterentwickelt. Der Tod holt den Menschen,<br />

jeweils e<strong>in</strong>en Standesvertreter, erklärt ihm, dass er sterben müsse. Dieser beklagt sich, beklagt<br />

<strong>die</strong> Vergänglichkeit <strong>alles</strong> Irdischen, verweist auf Macht, Reichtum, Jugend etc. Die Entwicklung<br />

des Totentanzes soll hier nur grob skizziert werden – vom <strong>mit</strong>telalterlichen Reihentanz<br />

<strong>zum</strong> Genrebild <strong>in</strong> der Nachfolge Holbe<strong>in</strong>s.<br />

1. Mittelalter<br />

Das Hoch- und Spät<strong>mit</strong>telalter ist geprägt von politischen, sozialen, wirtschaftlichen und religiösen<br />

Umbrüchen. Jede Umbruchszeit br<strong>in</strong>gt Unsicherheit und extreme Verhaltensmuster <strong>mit</strong><br />

sich. Im Mittelalter standen sich Ausschweifung und Askese gegenüber; Mystik und Verweltlichung<br />

der Kirche; Sittenlosigkeit und Korruptheit des Klerus und das rigorose Armutsideal der<br />

Bettelorden. Diese praktizierten nicht mehr wie <strong>die</strong> andern Orden Weltflucht für ihr eigenes<br />

Seelenheil, sondern stellten sich <strong>in</strong> den Dienst der Bevölkerung und beschritten neue Wege<br />

der Seelsorge, <strong>mit</strong> neuen Frömmigkeitsformen und Predigten <strong>in</strong> den Volkssprachen.<br />

Die frühere These, der Totentanz sei aus den Erfahrungen der Pest von 1348 entstanden, ist<br />

heute widerlegt. Allerd<strong>in</strong>gs visualisiert der Totentanz e<strong>in</strong>drücklich das Hilflos-dem-Tod-Ausgeliefertse<strong>in</strong>,<br />

das dem Schrecken der Pest entspricht. Richtig dürfte se<strong>in</strong>, dass der Totentanz im<br />

Umkreis der Bettelorden entstanden ist. Viele der frühen monumentalen Totentänze bef<strong>in</strong>den<br />

sich an den Klostermauern der Bettelorden. Ihr Armutsideal war e<strong>in</strong> Affront gegen <strong>die</strong> gänzlich<br />

verweltlichte Kirche und verband sich <strong>mit</strong> sozialkritischen Fragen.<br />

Dass der Tod alle gleichmacht, illustriert e<strong>in</strong>e Inschrift im Stanser Be<strong>in</strong>haus: Gott richt nach<br />

dem rachten / hie ligend <strong>die</strong> herren bi den knachten, <strong>die</strong> im Kle<strong>in</strong>basler Totentanz durch den<br />

Zusatz Nun mercket hie By / welger her oder knecht gewesen si ergänzt wurde.<br />

Die soziale Sprengkraft des monumentalen Totentanzes liegt me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach im<br />

Öffentlichkeitscharakter. Die Darstellung des Todes <strong>die</strong>nt nicht mehr nur der heilsamen<br />

Betrachtung weniger Privilegierter, ist also nicht mehr beschränkt auf illum<strong>in</strong>ierte Bücher <strong>in</strong><br />

Klosterbibliotheken oder Stundenbücher des Adeligen, der sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>samen Stunden <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />

Bilder vertiefte, fromm erschauerte und sich dann wieder den Freuden des Lebens zuwandte.<br />

Der Totentanz posaunt öffentlich <strong>die</strong> Tatsache heraus, dass alle sterben müssen, dass der Tod<br />

alle holt. Dass er auch <strong>die</strong> Mächtigen holt, hat bei der unterprivilegierten Bevölkerung der<br />

rasch anwachsenden Städte sicher Genugtuung hervorgerufen, e<strong>in</strong> Lachen auf den Stockzähnen.<br />

Und <strong>die</strong> Subversivität des Lachens, <strong>die</strong> unmerklich zu e<strong>in</strong>em Autoritätsverlust führt, darf<br />

nicht unterschätzt werden.<br />

24


Der Basler Totentanz<br />

Auf der Mauer, welche den Laienfriedhof des Dom<strong>in</strong>ikanerklosters Basel von der Strasse<br />

trennte, auf e<strong>in</strong>er Länge von über 60 Metern, tanzte der Tod <strong>mit</strong> 37, später 39 Vertretern der<br />

weltlichen und geistlichen Führungsschicht und <strong>mit</strong> verschiedenen Ständevertretern aus der<br />

Bürgerschaft. Man nimmt heute allgeme<strong>in</strong> an, dass er im Umfeld des Basler Konzils um 1440<br />

entstanden ist, e<strong>in</strong>em Reformkonzil, das versuchte, der Verweltlichung der Kirche E<strong>in</strong>halt zu<br />

gebieten, <strong>die</strong> Macht des Papstes e<strong>in</strong>zuschränken und jene des Konzils zu stärken. Der Maler<br />

ist unbekannt. Die wenigen erhaltenen <strong>mit</strong>telalterlichen Fragmente weisen e<strong>in</strong>e hohe künstlerische<br />

Qualität auf, so dass der Name Konrad Witz <strong>in</strong>s Spiel kommt. Am Anfang steht der<br />

Prediger, dann <strong>die</strong> Be<strong>in</strong>hausmusik, <strong>die</strong> <strong>in</strong> Emmetten wieder vorkommt, unten <strong>in</strong> der Mitte<br />

Adam und Eva, der Grund für den Tod.<br />

Verwitterung, Zeitgeschmack, aber auch <strong>die</strong> Reformation brachten verschiedene Übermalungen<br />

und Restaurationen. Der Totentanz wurde auch immer wieder kopiert, als monumentales<br />

Wandgemälde bereits 1450-60 im Kle<strong>in</strong>basler Nonnenkloster Kl<strong>in</strong>genthal. Für se<strong>in</strong>e Berühmtheit<br />

und <strong>die</strong> zahlreichen Nachahmungen <strong>in</strong> späteren Totentänzen s<strong>in</strong>d v.a. <strong>die</strong> Ra<strong>die</strong>rungen<br />

von Matthäus Merian von 1621 wichtig, <strong>die</strong> mehrmals neu aufgelegt wurden. Zu erwähnen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Aquarellkopien von 1773 von Emanuel Büchel und jene von 1806 von Johann Rudolf<br />

Feyerabend. Auf e<strong>in</strong>e Kopie nach Merian aus dem 19. Jh. möchte ich explizit h<strong>in</strong>weisen, weil<br />

sie im <strong>Haus</strong> <strong>zum</strong> <strong>Dolder</strong> ausgestellt ist, den sogenannten Zizenhausener Totentanz, den Anton<br />

Sohn 1822/23 schuf. Es handelt sich um 42 handbemalte Tonfiguren. Sie s<strong>in</strong>d auf der Vorderseite<br />

rundplastisch gestaltet, auf der Rückseite hohl. Auf den Sockeln s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Textstreifen<br />

aufgeklebt.<br />

1805 wurde der Basler Totentanz wegen e<strong>in</strong>er Strassenverbreiterung abgebrochen. Es stellt<br />

sich <strong>die</strong> Frage, warum weder der Basler noch der Berner Totentanz dem Bildersturm von 1529<br />

<strong>zum</strong> Opfer gefallen ist. Der Grund lieg dar<strong>in</strong>, dass der Totentanz ke<strong>in</strong>e religiöse Darstellung im<br />

engeren S<strong>in</strong>n ist. Er verkündet ke<strong>in</strong>e theologische oder konfessionelle Botschaft, er ist also<br />

nicht im eigentlichen S<strong>in</strong>n religiös. Es fehlen klare Verweise auf <strong>die</strong> christliche Heilslehre, auf<br />

Sünde, Opfertod Christi, Gericht, Verdammnis. Der Totentanz thematisiert allgeme<strong>in</strong>es<br />

menschliches Schicksal, Vergänglichkeit des menschlichen Lebens, Nichtigkeit. Eventuell<br />

erkannten <strong>die</strong> Auftraggeber, voran <strong>die</strong> Bettelorden, <strong>die</strong>ses Problem. Gedruckten wie monumentalen<br />

Totentänzen ist häufig e<strong>in</strong> Prediger vorangestellt, der das moralische Ziel, den<br />

Zweck der Darstellung kundtut: Der Mensch soll erkennen, dass er dem Tod verfallen ist und<br />

dass er rechtzeitig Busse tun soll, um der<br />

Verdammnis zu entkommen. Um <strong>die</strong> Existenz<br />

des Todes christlich zu begründen, ist häufig<br />

am Schluss der Sündenfall dargestellt. Durch<br />

den Ungehorsam des Urelternpaares kam der<br />

Tod <strong>in</strong> <strong>die</strong> Welt.<br />

Der Tod ist nicht nur gross und ernst, er verhöhnt<br />

auch se<strong>in</strong>e Opfer. Im Basler Totentanz<br />

wird der Papst vom Tod abgeholt, <strong>mit</strong>gezogen<br />

(s. Abb.). Auf den ersten Blick erkennt<br />

man <strong>die</strong>ses leise Widerstreben, das sich für<br />

den höchsten kirchlichen Würdenträger nicht<br />

so gut macht. Die Ablassbulle oder e<strong>in</strong><br />

päpstliches Dekret ist auf den Boden gefallen,<br />

der Tod schreitet achtlos darüber. Die<br />

Provokation besteht dar<strong>in</strong>, dass der Tod <strong>mit</strong><br />

Knochen auf e<strong>in</strong>en Totenschädel trommelt,<br />

der über se<strong>in</strong>em Geschlecht hängt. Das Ge-<br />

25


schlecht ist das Zeichen der Potenz, des männlichen Machtanspruchs, des Lebens, der Erneuerung.<br />

Wenn es durch e<strong>in</strong>en leeren, hohlen Totenkopf ersetzt ist, verweist das im Umfeld des<br />

Reformkonzils von Basel, das der Verweltlichung der Kirche entgegentreten ist und <strong>die</strong> Macht<br />

des Papstes e<strong>in</strong>schränken wollte, auf den Zustand des Papsttums im 15. Jahrhundert.<br />

Auch <strong>die</strong> niederen Stände werden vom Tod verhöhnt, wobei vom Henker zu sagen ist, dass er<br />

<strong>in</strong> der Gesellschaft e<strong>in</strong>e besondere Stellung e<strong>in</strong>nahm. Er war notwendig als Vollstrecker der<br />

Gerichtsbarkeit, er war gefürchtet, tabuisiert, gesellschaftlich isoliert. Wenn der Tod aber<br />

hemmungslos vor dem mächtigen, todbr<strong>in</strong>genden Henker am H<strong>in</strong>tern kratzt, ist das doch<br />

e<strong>in</strong>e Frechheit sondergleichen.<br />

Der Tod verhöhnt auch <strong>die</strong> Äbtiss<strong>in</strong>, verbeugt sich, nimmt ihr grosses Skapulier, beisst sich auf<br />

den F<strong>in</strong>ger und sagt: Gnedige Fraw Eptiss<strong>in</strong> re<strong>in</strong> / wie habt ihr so e<strong>in</strong> Bäuchle<strong>in</strong> kle<strong>in</strong> / doch<br />

will ich euch das nicht verweissen / ich wollt mich eh <strong>in</strong> F<strong>in</strong>ger beissen. Er spielt also auf <strong>die</strong><br />

sittliche Verwahrlosung <strong>in</strong> den Frauenklöstern an. Erhalten ist e<strong>in</strong> Fragment, das von den späteren<br />

Übermalungen befreit wurde und das <strong>mit</strong>telalterliche Orig<strong>in</strong>al zeigt – ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong>e<br />

liederliche, sondern e<strong>in</strong>e edle, würdevolle, distanziert wirkende, kühle Frau. Stammt wohl der<br />

Text doch eher aus Reformationszeit?<br />

Der Berner Totentanz ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Umfeld entstanden, das von sozialer Unrast, Arroganz<br />

des Söldnertums und religiösen Spannungen am Vorabend der Reformation geprägt war.<br />

Gemalt wurde er von Niklaus Manuel im Dom<strong>in</strong>ikanerkloster <strong>in</strong> Bern zwischen 1517 und<br />

1520. Manuel war Krieger, Politiker, Staatsmann, Förderer der Reformation, Dichter und<br />

Künstler. Se<strong>in</strong> Totentanz umfasst 41 Tanzpaare unter Loggia-ähnlicher Architektur. 1649<br />

wurde er von Albrecht Kauw kopiert und spätestens 1660 zerstört.<br />

26<br />

Das Mittelalter hatte e<strong>in</strong>e Vorliebe für das<br />

Motiv der verkehrten Welt. Das Unheimliche,<br />

Provokative des Totentanzes ist, dass<br />

der Tod e<strong>in</strong>erseits den Menschen nachäfft,<br />

verhöhnt, dass er andererseits aber<br />

tanzt. Der Tod, der Inbegriff des Erstarrten,<br />

Kalten, tanzt, hüpft, spr<strong>in</strong>gt und ist<br />

meistens viel beweglicher als der menschliche<br />

Partner. Tanz aber ist Ausdruck von<br />

Lebensfreude. Die Gestalt des tanzenden<br />

Knochenmannes umfasst also zwei ganz<br />

entgegengesetzte Komponenten: Vitalität<br />

und Tod. Der Tanz hat auch etwas Chaotisches,<br />

Enthemmendes, und wenn er auf<br />

dem Friedhof stattf<strong>in</strong>det, auch etwas<br />

Häretisches. Über Jahrhunderte f<strong>in</strong>den wir<br />

Verbote, auf dem Friedhof unanständige<br />

Lieder zu s<strong>in</strong>gen oder unanständige Tänze<br />

zu veranstalten. Ganz allgeme<strong>in</strong> ist zu<br />

sagen: Es ist das Anarchische, Erotische,<br />

Unkontrollierbare des Tanzes, das <strong>die</strong> Kirche<br />

seit den Kirchenvätern, durch <strong>die</strong><br />

ganze Kirchengeschichte h<strong>in</strong>durch – auch<br />

bei Protestanten – veranlasste, dem Tanz<br />

moralisch sittliche Vorbehalte entgegenzubr<strong>in</strong>gen.


Der Totentanz ist e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong> würdevoller Schreittanz, der melancholisch-elegisch Gedanken<br />

über <strong>die</strong> Vergänglichkeit <strong>zum</strong> Ausdruck br<strong>in</strong>gt, er ist aber auch burlesk, frivol. Der <strong>mit</strong>telalterliche<br />

Mensch verstand zudem den Symbolgehalt der verschiedenen Musik<strong>in</strong>strumente sehr<br />

wohl:<br />

Die Form der Laute wird oft der Anatomie des weiblichen Körpers gleichgesetzt. Wenn also<br />

der Tod, bekleidet nur <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Unterhose, im Basler Totentanz <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Laute vor <strong>die</strong> Herzog<strong>in</strong><br />

tritt, deren Brüste sich unter dem Kleid erahnen lassen und deren Gürtel über der<br />

Scham e<strong>in</strong> Dreieck ausscheidet, ist das recht anzüglich.<br />

Die Dirne aus dem Berner Totentanz ist <strong>mit</strong> dem kurzen Rock, dem barettähnlichen Hut <strong>mit</strong><br />

Federn und dem umgegürteten Schweizerdolch als Marketender<strong>in</strong> ausgewiesen. Vor ihr spielt<br />

der Tod Dudelsack, der auch Sackpfeife genannt wird und als Instrument der Luxuria, der<br />

Wollust, gilt. Wenn also e<strong>in</strong>er Sack und Pfeife vor e<strong>in</strong>er Dirne bearbeitet, ist das wiederum<br />

sehr anzüglich (Abb. p. 26).<br />

2. Renaissance<br />

Die Zeit der Renaissance br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en Individualisierungsschub. Jeder ist zwar noch Standesvertreter,<br />

aber auch und vor allem Individuum, lebt se<strong>in</strong> ureigenes Leben, erlebt se<strong>in</strong>en persönlichen<br />

Tod.<br />

Die grosse Neuerung g<strong>in</strong>g von Hans Holbe<strong>in</strong><br />

d.J. aus. Er kam 1515 nach Basel,<br />

beschäftigte sich auffallend häufig <strong>mit</strong> dem<br />

Tod und entwarf vermutlich 1524 Bilder zu<br />

53 Holzschnitten, <strong>die</strong> aber erst 1538 publiziert<br />

wurden. Holbe<strong>in</strong> gestaltet ke<strong>in</strong>en Reigen,<br />

im strengem S<strong>in</strong>n nicht mehr e<strong>in</strong>en<br />

Totentanz, eher Genrebilder. Der Tod<br />

schlägt <strong>in</strong> Situationen zu, <strong>die</strong> den Menschen,<br />

se<strong>in</strong>en Charakter, se<strong>in</strong>en Lebenswandel<br />

entlarven. Der sozialkritische<br />

Aspekt ist weiterh<strong>in</strong> vorhanden. Der Richter<br />

thront auf se<strong>in</strong>em Richterstuhl und<br />

merkt nicht, wie ihm der Tod den Stab<br />

entw<strong>in</strong>det, den er über den Angeklagten<br />

brechen wollte. Er wendet sich dem Reichen<br />

zu, der se<strong>in</strong>en Geldbeutel geöffnet<br />

hat und lässt sich se<strong>in</strong> Urteil bezahlen,<br />

während der Arme ungehört und chancenlos<br />

bleibt (s. Abb.). Der Ratsherr wendet<br />

sich wohlwollend dem Mächtigen, dem<br />

E<strong>in</strong>flussreichen zu, während der Teufel<br />

dessen verwerfliche Ideen ihm kraftvoll <strong>mit</strong><br />

e<strong>in</strong>em Blasebalg <strong>in</strong>s Ohr bläst. Der Ratsherr<br />

hat weder Aug noch Ohr für den sozial Schwachen, für soziale Probleme ganz allgeme<strong>in</strong>.<br />

Man fühlt sich fast <strong>in</strong> <strong>die</strong> Wandelhallen des Bundeshauses versetzt, wo <strong>die</strong> Lobbyisten und<br />

Networker verschiedener Konzerne versuchen, E<strong>in</strong>fluss auf <strong>die</strong> Parlamentarier zu nehmen.<br />

3. Barocke Totentänze <strong>in</strong> der Innerschweiz<br />

Im 17. Jh. beg<strong>in</strong>nt <strong>die</strong> Gegenreformation, <strong>die</strong> Erneuerung der katholischen Kirche, zu greifen.<br />

Der barocke Totentanz steht ganz <strong>in</strong> ihrem Dienste. Er hat nicht mehr <strong>die</strong> Aufgabe, <strong>die</strong> Verweltlichung<br />

der Kirche, <strong>die</strong> Zerfallsersche<strong>in</strong>ungen im sittlichen Verhalten des Klerus und <strong>die</strong><br />

Korruptheit der weltlichen Führungsschicht anzuprangern. Er soll viel mehr <strong>die</strong> gottgewollte,<br />

27


hierarchische Ständeordnung stärken und <strong>die</strong> Menschen aufrufen, <strong>die</strong> Vergänglichkeit <strong>alles</strong><br />

Irdischen zu akzeptieren. E<strong>in</strong>erseits wirkt das Vorbild des Basler Totentanzes weiter, also das<br />

paarweise Auftreten von Tod und Mensch. Daneben f<strong>in</strong>den wir Motive, <strong>die</strong> auf Holbe<strong>in</strong> zurückzuführen<br />

s<strong>in</strong>d oder aber e<strong>in</strong>e Mischung der <strong>mit</strong>telalterlichen Tradition und der Neuerungen<br />

durch Holbe<strong>in</strong>.<br />

Jakob von Wyl stammte väterlicher- und mütterlicherseits aus e<strong>in</strong>er Luzerner Ratsfamilie.<br />

Se<strong>in</strong> Onkel, der Kapuz<strong>in</strong>er Ludwig von Wyl, arbeitete das ikonografische Programm der Kirche<br />

von Hergiswald aus. Fast alle durch Dokumente belegten Werke Jakob von Wyls s<strong>in</strong>d zerstört,<br />

bis auf das Michaelsbild <strong>in</strong> Beromünster. Der sehr qualitätsvolle Totentanz, e<strong>in</strong> Meisterwerk<br />

der manieristischen Kunst <strong>in</strong> der Schweiz, wird ihm zugeschrieben und aus stilistischen Gründen<br />

und kostümgeschichtlichen Überlegungen 1610/1615 datiert. Er besteht aus 23 Szenen<br />

und hängt im Innenhof des Luzerner Regierungsgebäudes. Er hält sich noch teilweise an <strong>die</strong><br />

Tradition des paarweisen Auftritts, übernimmt aber auch Elemente von Holbe<strong>in</strong>. Im S<strong>in</strong>ne der<br />

Gegenreformation wird <strong>die</strong> hohe kirchliche und weltliche Oberschicht <strong>in</strong> ihrer ganzen Würde<br />

und ihrem Herrschaftsanspruch gezeigt. Auch für Bürger <strong>die</strong>ses Zeitalters war nicht Bescheidenheit<br />

angesagt, sondern Repräsentation, das selbstbewusste Vorzeigen dessen, was man<br />

hat und was man ist. Wunderschön s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Kleider, <strong>die</strong> glänzenden Stoffe, man fühlt <strong>die</strong><br />

Kühle der Seide und <strong>die</strong> Schwere des Damasts, dazu Spitzen und Schmuck. Die Gesichter zeigen<br />

differenzierte, doch verhaltene Gefühle, <strong>die</strong> vom Ignorieren des Todes <strong>zum</strong> leichten<br />

Erstaunen, von leiser Abwehr zur ergebenen Melancholie reichen. Entsetzt – das haben wir<br />

gesehen – s<strong>in</strong>d nur das K<strong>in</strong>d und der Narr (Abb. p. 23).<br />

Von Wyl starb 1619. Die Witwe heiratete den begabtesten Schüler und Gesellen, Caspar<br />

Megl<strong>in</strong>ger (1595 bis ca. 1670). Er war der Sohn e<strong>in</strong>es aus dem Württembergischen e<strong>in</strong>gewanderten<br />

Baumeisters, der <strong>in</strong> Luzern e<strong>in</strong>gebürgert wurde. Zwischen 1620 und 1660 war<br />

Caspar Megl<strong>in</strong>ger der fruchtbarste Luzerner Maler, der e<strong>in</strong> riesiges Werk h<strong>in</strong>terliess. Es handelt<br />

sich um handwerklich gekonnte Bilder für alle Bedürfnisse, wobei Megl<strong>in</strong>ger häufig zeitgenössische<br />

Graphikwerke als Vorlagen verwendete.<br />

Den Totentanz auf der Spreuerbrücke führte er im Auftrag der Obrigkeit zwischen 1630 und<br />

1637 aus, <strong>mit</strong> Hilfe se<strong>in</strong>er Werkstatt und e<strong>in</strong>iger Malerkollegen. Temperaturschwankungen,<br />

Wassere<strong>in</strong>brüche, Beschädigungen aller Art machten immer wieder Renovationen und Übermalungen<br />

nötig. Auch g<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>ige der ursprünglich 71 Bilder bei der Verkürzung der<br />

Brücke im 18. Jh. verloren. Megl<strong>in</strong>ger geht gegenüber Holbe<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Schritt weiter, er schafft<br />

vielfigurige Genrebilder. Der Tod ist Teil des emsigen Treibens der Menschen, unerkannt ist er<br />

präsent im Alltag, nicht mehr dom<strong>in</strong>ant, sondern heimtückisch unauffällig. E<strong>in</strong>ige Forscher<br />

beklagen <strong>die</strong>se Entwicklung, sehen e<strong>in</strong>e Verflachung, weil das Magisch-Zwanghafte, das Rituelle<br />

des Reigens wegfällt. <strong>Ich</strong> persönlich mag Geschichten, und Megl<strong>in</strong>ger erzählt Geschichten.<br />

Sie enthalten e<strong>in</strong>e unheimliche, entsetzliche Komponente, <strong>die</strong> uns heutigen Menschen<br />

nicht auffällt, weil wir uns e<strong>in</strong>en raschen, schmerzlosen Tod wünschen. Früher war der «gäche»<br />

Tod gefürchtet, der ke<strong>in</strong>e Zeit zu Reue, Busse und <strong>zum</strong> Sakramentenempfang lässt, also<br />

<strong>die</strong> Gefahr der ewigen Verdammnis <strong>in</strong> sich birgt. Megl<strong>in</strong>gers Bilder schliessen <strong>die</strong> Mahnung<br />

e<strong>in</strong>, jeden Augenblick so zu leben, dass man jederzeit vor den Richtstuhl Gottes treten kann.<br />

Die Bilder enthalten <strong>die</strong> Wappen und wohl auch <strong>die</strong> Porträts der Stifter. Der zeitgenössische<br />

Betrachter des 17. Jahrhunderts sah also <strong>die</strong> gesamte Luzerner Gesellschaft da oben <strong>in</strong> den<br />

Brückenzwickeln <strong>in</strong> emsiges, rastloses und vergnügtes Treiben verquickt.<br />

Da ist <strong>zum</strong> Beispiel <strong>die</strong> Kaiser<strong>in</strong>, <strong>die</strong> <strong>mit</strong> ihrem Gefolge über e<strong>in</strong>e Terrasse <strong>mit</strong> Ballustrade<br />

schreitet. Voraus der kaiserliche Herold im goldenem, <strong>mit</strong> dem Reichsadler gezierten Mantel,<br />

auf dem Kopf e<strong>in</strong> rotes Barett <strong>mit</strong> Feder, <strong>in</strong> den Händen Szepter und Reichsapfel, also <strong>die</strong><br />

Reichs- und Machtattribute. Die Kaiser<strong>in</strong> hat ihren Blick gesenkt. Die Kleidung ist reich, der<br />

offene Kragen <strong>mit</strong> Spitzen besetzt. Die Schleppe des Purpurmantels trägt nicht e<strong>in</strong>e Adelige,<br />

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sondern der Tod im Kostüm des Hofnarren, der so <strong>die</strong> Kaiser<strong>in</strong> narrt und verhöhnt. E<strong>in</strong>e<br />

schwarz gekleidete Hofdame wirkt unheilverkündend. E<strong>in</strong> weiterer Tod, der sich unter das<br />

Gefolge gemischt hat und von dem nur der obere Teil des Schädels sichtbar ist, hält e<strong>in</strong> Sonnenschirmchen<br />

über das Haupt der Kaiser<strong>in</strong>. Sie ist vom Tod überschattet. Vor ihr folgt e<strong>in</strong>e<br />

schöne, junge, überaus reich gekleidete, schwangere Hofdame vertrauensvoll dem Herold<br />

Tod. Sie ist so wichtig <strong>in</strong> der Bildkomposition, dass sie der Kaiser<strong>in</strong> ebenbürtig ersche<strong>in</strong>t. Sogar<br />

das ungeborene Leben ist bereits dem Tod verfallen, Geburt und Tod gehören zusammen.<br />

Auf e<strong>in</strong>em andern Bild näht e<strong>in</strong>e Jungfrau im heiratsfähigen Alter, symbolisiert durch das rote<br />

Gewand, <strong>mit</strong> züchtig niederge<strong>schlag</strong>enem Blick an ihrer Aussteuer. Neben ihr sitzt bewachend<br />

<strong>die</strong> Mutter oder e<strong>in</strong>e Anstandsdame. H<strong>in</strong>ten sehen wir e<strong>in</strong>en Sp<strong>in</strong>nrocken, an dem der<br />

Lebensfaden gesponnen wird. Der Tod hat sich <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Häubchen als Dienstmädchen getarnt<br />

und weist auf <strong>die</strong> Männer drunten auf der Strasse, <strong>die</strong> der Schönen e<strong>in</strong> Ständchen br<strong>in</strong>gen.<br />

Der Freier trägt wie sie e<strong>in</strong> rotes Kleid und hält anstelle e<strong>in</strong>es Blumenstrausses e<strong>in</strong>e Sichel<br />

h<strong>in</strong>ter dem Rücken versteckt. Rot ist <strong>die</strong> Farbe des Henkers, und gleichzeitig stammen er und<br />

der tanzende Lautenspieler aus der Commedia dell‘Arte, dem italienischen Volkstheater (s.<br />

Abb.).<br />

Der Totentanz von Wolhusen<br />

Wolhusen wurde 1657 e<strong>in</strong>e selbständige Pfarrei. Der erste Pfarrer, Leodegar von Meggen,<br />

liess Kirche und Be<strong>in</strong>haus errichten und dürfte der Auftraggeber des Totentanzes im Be<strong>in</strong>haus<br />

se<strong>in</strong>. Die fast lebensgrossen Figuren s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>er Höhe von zwei Metern angebracht, darunter<br />

befanden sich wohl <strong>die</strong> Totenkratten <strong>mit</strong> den Gebe<strong>in</strong>en. Die Kadaver <strong>mit</strong> hängenden oder<br />

flatternden Leichentüchern und Stirnbändern, zerdehnten Gliedern und kühnen Drehungen<br />

verraten manieristisches Erbe.<br />

Mit viel Geschick s<strong>in</strong>d echte Schädel e<strong>in</strong>gefügt, <strong>die</strong> <strong>in</strong> grausigem Realismus <strong>die</strong> richtige Kopfbewegung<br />

ausführen – frontal, Profil oder H<strong>in</strong>terkopf. Die Malerei ist von souveräner Sicher-<br />

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heit und Grosszügigkeit <strong>in</strong> Komposition und L<strong>in</strong>ienführung. Der unbekannte Maler hat <strong>zum</strong><br />

Teil Conrad und Rudolf Meyers «Sterbensspiegel» – gedruckt <strong>in</strong> Zürich 1650 – als Vorlage<br />

verwendet, jedoch <strong>die</strong> kle<strong>in</strong>teiligen, detailreichen Grafiken kühn und souverän <strong>in</strong>s Monumentale<br />

übersetzt. Der Wolhuser Totentanz war im 19. Jahrhundert <strong>in</strong> schlechtem Zustand und<br />

vom Abbruch bedroht, wurde dann aber von Rudolf Rahn gerettet und letztmals im Jahr<br />

2006 restauriert.<br />

Von der Be<strong>in</strong>hausmusik s<strong>in</strong>d nur noch zwei Kadaver übrig geblieben, <strong>die</strong> sich <strong>mit</strong> grossartiger<br />

Nonchalance bäuchl<strong>in</strong>gs oder rückl<strong>in</strong>gs über <strong>die</strong> Rundfenster rollen lassen. Der e<strong>in</strong>e bearbeitet<br />

<strong>mit</strong> Oberschenkelknochen e<strong>in</strong>e Kesselpauke, der andere bläst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e s-förmige Trompete. Die<br />

Nordwand ist dem Klerus vorbehalten: Papst, Kard<strong>in</strong>al, Bischof, Pfarrer. An der Südwand sehen<br />

wir Kaiser, König, Kurfürst und Edelmann.<br />

Die Giebelseite ist den niederen Ständen gewidmet (s. Abb.). Jeglicher Aspekt von Würde<br />

fehlt. Da wird wie <strong>in</strong> derber Theaterszene gekämpft, getreten, ge<strong>schlag</strong>en. Es herrscht Chaos<br />

und Gewalt. Im Gegensatz zu Hasle oder zu Emmetten s<strong>in</strong>d hier weniger reale Vertreter des<br />

lokalen Gewerbes geme<strong>in</strong>t. Ausgeholt wird vielmehr zu e<strong>in</strong>er gewaltigen Busspredigt, <strong>die</strong><br />

gegen Ausschweifung, Völlerei, Trunksucht, Habgier und Geiz wettert, also gegen <strong>die</strong> Hauptsünden.<br />

Der Wirt <strong>mit</strong> umgebundener Schürze und e<strong>in</strong>em Geschirrtuch über der Schulter ist jäh aufgesprungen,<br />

sodass Spielkarten und Krug zu Boden fallen. Er hat das Glas <strong>zum</strong> Anstossen erhoben<br />

und versucht gleichzeitig, den Tod wegzustossen, der ihm hemmungslos <strong>in</strong> den Unterleib<br />

tritt. Das Glas gilt als Attribut der Völlerei. Der Wirt gehörte schon im Hoch<strong>mit</strong>telalter zu den<br />

eher missbilligten Berufen, weil er nicht nur sich selber durch Ausschweifung <strong>in</strong>s Elend br<strong>in</strong>gt,<br />

sondern auch andere dazu animiert und da<strong>mit</strong> noch Geld ver<strong>die</strong>nt. Es folgt der Wucherer – <strong>in</strong><br />

der Mitte des Bildes – dem nach kirchlicher Lehre <strong>die</strong> ewige Verdammnis droht. Er sitzt wie im<br />

Basler Totentanz am Tisch, der Tod packt ihn an der Kehle, der Teufel legt ihm siegessicher<br />

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<strong>die</strong> Kralle auf <strong>die</strong> Schulter. Geld und Gülten fallen zu Boden. Der Geldverleiher ist nicht<br />

typisch für das ländliche Gewerbe, angeklagt wird hier das Laster der Habsucht, des Geizes.<br />

Daneben steht e<strong>in</strong> Mann <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Bretzel, vielleicht e<strong>in</strong> Bäcker, der jedoch sehr selten im<br />

Totentanz auftaucht. Möglicherweise handelt es sich um e<strong>in</strong>en Stifter, steht er doch – frontal<br />

und breitbe<strong>in</strong>ig – <strong>in</strong> der Mitte der Wand. Es folgt der Mönch als Vetreter des niederen Klerus.<br />

Der Totentanz von Hasle<br />

Das Be<strong>in</strong>haus von Hasle im Entlebuch wurde 1574 errichtet. 1687 erfolgte e<strong>in</strong>e Umgestaltung.<br />

Dabei wurden <strong>die</strong> Schädel auf der neu gebauten Empore deponiert, das Seelenfenster<br />

vermauert und <strong>die</strong> Wände <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Totentanz geziert, der 1840 übertüncht und 1908/09<br />

wieder freigelegt und seither mehrmals restauriert wurde. Der Initiator des Totentanzes, Pfarrer<br />

Franz Schmid, übernahm <strong>die</strong> Pfarrei nach dem Bauernkrieg 1653 und leitete sie bis 1691.<br />

Der Totentanz von Hasle ist weniger kühn, weniger qualitätsvoll als jener von Wolhusen, verrät<br />

aber e<strong>in</strong> solides Können und spricht den Betrachter durch se<strong>in</strong>e Frische an. Die Kartuschen<br />

unter den Figurengruppen nennen <strong>die</strong> Stifter «Kilen Richter Melchior Wicki», «Statthalter<br />

Ulrich Rüdi», «Weibel Bernardt Edell», «Landschriber Peter Rengli». Es handelt sich also um<br />

angesehene Persönlichkeiten, <strong>die</strong> vielleicht nach dem Trauma des verlorenen Bauernkrieges<br />

<strong>die</strong> Gelegenheit ergriffen, sich an e<strong>in</strong>em öffentlich zugänglichen Ort porträtieren zu lassen,<br />

also Eigenständigkeit zu demonstrieren, ohne den Widerstand der Obrigkeit zu provozieren.<br />

Den Chor zieren Papst und Kaiser, uns aber <strong>in</strong>teressieren vor allem <strong>die</strong> Dreiergruppen an den<br />

Längswänden, <strong>die</strong> Vertreter der Bauernschaft und der Dörfler. Es handelt sich um Männer, <strong>die</strong><br />

es <strong>in</strong> Beruf und Politik zu etwas gebracht haben, <strong>die</strong> <strong>mit</strong>ten im Leben stehen, <strong>mit</strong>ten <strong>in</strong> der<br />

Arbeit. Kostümgeschichtlich <strong>in</strong>teressant ist <strong>die</strong> Kleidung, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Vorstellung der ländlichen<br />

Mode im 17. Jh. ver<strong>mit</strong>telt: Schlüpfschuhe, Strümpfe, graue oder braune Pumphosen, z.T.<br />

lange Röcke <strong>mit</strong> vielen Knöpfen. Die Toten – Gerippe, nicht Kadaver, nur der Kopf sche<strong>in</strong>t<br />

mumifiziert zu se<strong>in</strong> – nähern sich von h<strong>in</strong>ten, ergreifen <strong>die</strong> Hände der Opfer, weisen <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />

Richtung, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>ge<strong>schlag</strong>en werden muss, nicht aggressiv, eher e<strong>in</strong>ladend.<br />

Die Vertreter der Dorfschaft s<strong>in</strong>d auf der rechten Seitenwand dargestellt: Beim Wirt handelt es<br />

sich im Unterschied zu Wolhusen um e<strong>in</strong>e geachtete Persönlichkeit, <strong>die</strong> durch Kleidung und<br />

Gesichtszüge Würde ausstrahlt. Der Schreiber ist e<strong>in</strong> älterer Mann <strong>mit</strong> Bart und langem Haar.<br />

Der Müller <strong>in</strong> weissem Hemd trägt als Berufsattribut e<strong>in</strong> grosses, rundes Getreidemass.<br />

Auf der l<strong>in</strong>ken Seite s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Vertreter des Bauernstandes: E<strong>in</strong> Jüngl<strong>in</strong>g (Abb. p. 22), e<strong>in</strong> älterer<br />

Bauer und e<strong>in</strong> Älpler. Recht aussagekräftig s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Antworten, welche hier <strong>die</strong> Lebenden<br />

dem Tod entgegenhalten. Der Jüngl<strong>in</strong>g sagt: <strong>Ich</strong> <strong>bit</strong> welst mich Läben lan / e<strong>in</strong> Alten griff für<br />

mich an und weist auf den bärtigen Bauern im gesetzten Alter, der abwehrend <strong>die</strong> Hände<br />

erhebt Bit lass s<strong>in</strong>, nit Stärben wil / der müsiggänger f<strong>in</strong>dst vill. Der noch jugendliche Älpler <strong>in</strong><br />

blauem Gilet hält se<strong>in</strong> Käppchen, das ihm der Tod entreissen will. Vordergründig wie zu Spiel<br />

und Scherz, letztlich aber <strong>in</strong> furchtbarem Ernst, hat ihn das Gerippe <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Schw<strong>in</strong>gergriff<br />

an der Hose gepackt und fordert ihn <strong>zum</strong> Schlussgang heraus, bei dem der Sieger <strong>zum</strong> voraus<br />

feststeht.<br />

Der Totentanz von Emmetten<br />

Um 1710 wurde für das neu errichtete Be<strong>in</strong>haus <strong>in</strong> Emmetten e<strong>in</strong> Totentanz gemalt. Er h<strong>in</strong>g<br />

an der Giebelseite über schwarz gestrichenen Holzgestellen, <strong>die</strong> <strong>in</strong> jedem Fach Schädel enthielten.<br />

Glücklicherweise wurde er beim Abbruch des Be<strong>in</strong>hauses 1932 gerettet und <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />

Heiligkreuzkapelle versetzt. Wir haben es <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Tafelbild zu tun, Öl auf Holz, oben rundbogig<br />

geschlossen. Es besteht aus 23 Szenen. Unter den Bildern bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e vierzeilige<br />

Inschrift. Die Figurenauswahl ist traditionell bezüglich Reihenfolge, Tracht und Attribute. Es<br />

s<strong>in</strong>d Paare, Nebenfiguren fehlen. Der feierliche Aufzug <strong>mit</strong> Be<strong>in</strong>hausmusik und Sündenfall<br />

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er<strong>in</strong>nert an den Basler Totentanz. Die Landschaft zieht sich durch, nur <strong>in</strong> der untersten Reihe<br />

s<strong>in</strong>d zwei Innenräume dargestellt. Die Figuren s<strong>in</strong>d vorne am Bildrand, der Tod <strong>mit</strong> geknickten<br />

Be<strong>in</strong>en, <strong>die</strong> Obrigkeit <strong>in</strong> tra<strong>die</strong>rter Tracht als Zeichen des kirchlichen und weltlichen Ranges<br />

und der Legitimation der Macht. Die Vertreter der Landbevölkerung s<strong>in</strong>d wie <strong>in</strong> Hasle gewandet.<br />

Der Landammann will vom Weibel e<strong>in</strong>en Brief <strong>in</strong> Empfang nehmen und schaut überrascht auf<br />

den Tod, der ihm das Richtschwert, das auf dem Landbuch liegt, entreisst, ihn also se<strong>in</strong>er<br />

Machtsymbole beraubt. Der Tod wird <strong>mit</strong> dem Schwert <strong>in</strong> den Nidwaldner Landesfarben<br />

zu<strong>schlag</strong>en.<br />

E<strong>in</strong> begütertes Ehepaar steht vor<br />

se<strong>in</strong>em grossem neuen <strong>Haus</strong> <strong>mit</strong><br />

Garten. Mann und Frau s<strong>in</strong>d verbunden<br />

durch e<strong>in</strong> eheliches Band,<br />

das vom Tod (als Ehebrecher)<br />

durchschnitten wird. Der Tod zielt<br />

<strong>mit</strong> Pfeil auf das Herz der Frau.<br />

Diese trägt e<strong>in</strong> rotes Kleid <strong>mit</strong><br />

blauer Schürze und e<strong>in</strong>e Kopfbedeckung,<br />

e<strong>in</strong> sog. H<strong>in</strong>derfür. Der<br />

Mann wendet sich ab, nimmt, etwas<br />

geziert, se<strong>in</strong> Nastuch, um e<strong>in</strong><br />

paar Tränen zu verdrücken. Er<br />

kämpft nicht um <strong>die</strong> Frau, anders<br />

jedoch <strong>die</strong> kle<strong>in</strong>e Tochter.<br />

Der Schuhmacher ist selten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Totentanz zu sehen. Er sitzt<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Innenraum, vor sich den<br />

Werktisch <strong>mit</strong> traditionellen Werkzeugen.<br />

Der Tod kommt von h<strong>in</strong>ten<br />

und würgt ihn. Die Frau hat <strong>in</strong> der<br />

Küche etwas gehört und eilt herbei<br />

<strong>mit</strong> Stecken und kle<strong>in</strong>er, heisser<br />

Pfanne oder Schöpflöffel (s. Abb.)<br />

Wenn es jemandem gel<strong>in</strong>gt, den Tod zu vertreiben – wenigstens für den Moment – dann<br />

sicher <strong>die</strong>ser beherzten Emmetter<strong>in</strong>.<br />

Veröffentlichungen der Autor<strong>in</strong> <strong>zum</strong> Thema:<br />

Odermatt-Bürgi, Regula, Volkskundliches über <strong>die</strong> Be<strong>in</strong>häuser der Innerschweiz, <strong>in</strong>: Geschichtsfreund 129/130,<br />

1976/77, p. 184-214.<br />

Odermatt-Bürgi, Regula, Totentänze der Innerschweiz, <strong>in</strong>: Todesreigen – Totentanz. Die Innerschweiz im Bannkreis<br />

barocker Todesvorstellungen. Luzern 1996.<br />

Odermatt-Bürgi, Regula, Todesdarstellungen <strong>in</strong> der Innerschweizer Kunst vom 14. bis 18. Jahrhundert, <strong>in</strong>:<br />

Geschichtsfreund 149, 1996, p. 125-191.<br />

Odermatt-Bürgi, Regula, «E<strong>in</strong> Schauwespihl bist der Eitelkeit…». Die Ikonografie des Be<strong>in</strong>hauses von Unterschächen<br />

und <strong>die</strong> barocken Jenseitsvorstellungen (Historisches Neujahrsblatt Uri, Nr.55/56), Altdorf 2002.<br />

Odermatt-Bürgi, Regula, Der Totentanz von Wolhusen, <strong>in</strong>: Archäologie, Denkmalpflege, Geschichte (Jahrbuch<br />

der Historischen Gesellschaft Luzern, Nr. 26), Luzern 2008, p. 171-176.<br />

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