Dian Hong genannt Golden Yunnan Tee - Marion's Tee-Gewürze ...
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Warenkundliches des <strong>Yunnan</strong> <strong>Tee</strong>s, der<br />
Name: <strong>Yunnan</strong> produziert seit Jahrhunderten<br />
eine Vielzahl unterschiedlicher <strong>Tee</strong>s (siehe<br />
auch Seite 3). Eine davon ist <strong>Yunnan</strong> schwarzer<br />
<strong>Tee</strong>, der in Broken- und Blatt-Qualität, die in<br />
Sperrholzkisten (ausgeschlagen mit Staniol<br />
und gefettetem Packpapier), neuerdings auch<br />
in Wellpapp-Kartons zu zirka 30 kg netto auf<br />
den Markt kommen. Jetzt, wir schreiben das<br />
Jahr 2003, auch in Papiersäcken. Schon Mulay<br />
el-Raisuli sagte: „Alles ändert sich, alles treibt<br />
dahin mit dem Wind“. Die Herkunftsbezeichnung<br />
auf den Kisten/Kartons/Säcken lautet<br />
„<strong>Yunnan</strong> Black Tea Nr.“ dann normalerweise<br />
eine 4-stellige Ziffern-Kombination. Die Nummern<br />
kennzeichnen so<strong>genannt</strong>e Qualitäts- „Standards“.<br />
Die im <strong>Tee</strong>-Einzelhandel verwandten<br />
Bezeichnungen werden dem <strong>Tee</strong> erst nach seiner<br />
Ankunft in Deutschland verliehen. Er heißt jetzt:<br />
<strong>Golden</strong> <strong>Yunnan</strong>, <strong>Yunnan</strong> FOP, Finest <strong>Golden</strong><br />
<strong>Yunnan</strong> usw. usw. Jeder Händler versucht, der<br />
eher unromatischen Ursprungsbezeichnung<br />
einen möglichst verkaufsfördernden Namen<br />
zu verleihen. Wir, meine Vorgänger und ich in<br />
unserem <strong>Tee</strong>-Haus, wählten in Anlehnung an<br />
die Klassifikationen bei Assam und Darjeeling<br />
den Zusatz „<strong>Golden</strong>“ für einen <strong>Yunnan</strong>, der viele<br />
hellbraune Tipps hat. Tipps sind die unfermentierten<br />
Knospen der <strong>Tee</strong>-Pflanze. Der von uns<br />
als „<strong>Golden</strong> <strong>Yunnan</strong>“ verkaufte <strong>Tee</strong> ist stark von<br />
Tipps durchsetzt, was die besondere Qualität<br />
unseres <strong>Golden</strong> <strong>Yunnan</strong> <strong>Tee</strong>s kennzeichnet.<br />
Geschmackliche Eigenschaften des <strong>Yunnan</strong><br />
<strong>Tee</strong>s: Zuallererst muß hier auf die grundlegenden<br />
Unterschiede zwischen dem chinesischen<br />
<strong>Tee</strong> (tea sinensis) und dem indischen <strong>Tee</strong> (tea assamica)<br />
hingewiesen werden. Beide Grundtypen<br />
des <strong>Tee</strong>s werden heute in über 100 Kreuzungen<br />
in allen <strong>Tee</strong>anbaugebieten der Welt angepflanzt.<br />
Auch in China hat der vor ca. 100 Jahren in<br />
Assam wildwachsend aufgefundene <strong>Tee</strong>strauch<br />
(tea assamica) vereinzelt Einzug gehalten. Der<br />
„assamica“ bildet deutlich größere Büsche aus,<br />
hat vor allem aber erheblich größere Blätter, was<br />
dazu führt, dass mit gleichem Aufwand deutlich<br />
größere Mengen Blattgut (<strong>Tee</strong>) gepflückt werden<br />
kann. Dennoch herrscht in weiten Bereichen<br />
<strong>Yunnan</strong>s aufgrund seiner dort bevorzugten<br />
geschmacklichen Eigenarten der „tea sinensis“<br />
vor. Dieser seit Tausenden von Jahren kultivierte<br />
<strong>Tee</strong> enthält von Natur aus weniger Gerbsäure<br />
als sein indischer Vetter. Sein typischer Vertreter<br />
ist der in vielen Variationen und Bezeichnungen<br />
verkaufte Keemun <strong>Tee</strong> (besser wäre es vielleicht<br />
vom Keemun-Typ zu sprechen?!), welcher im<br />
Handel der gerbsäurearme <strong>Tee</strong> ist. <strong>Yunnan</strong> <strong>Tee</strong><br />
ist ebenfalls ein weicher und weniger säurebetonter<br />
<strong>Tee</strong>! Der (falsch zubereitete!!!) Aufguss<br />
ergibt einen hellen gerbsäurearmen <strong>Tee</strong>, der im<br />
Unterschied zum Keemun einen wunderbaren,<br />
nur dem <strong>Golden</strong> <strong>Yunnan</strong> eigenen Duft verbreitet<br />
und ein für ihn typisches Aroma besitzt. Der <strong>Tee</strong><br />
ist bei guten Qualitäten sehr „sauber gearbeitet“,<br />
das heißt, er hat ein gleichmäßiges tippiges Blatt<br />
ohne Broken- oder Fanningseinwurf. Er bleibt<br />
auch auf dem Stövchen oder in der Thermoskanne<br />
lange trinkbar ohne stark nachzubittern. Das<br />
blumig-würzige Aroma ist vor allem bei hohen<br />
<strong>Yunnan</strong> <strong>Tee</strong>-Qualitäten stark ausgeprägt und erinnert<br />
mich mit seiner leicht rauchigen Note an<br />
frisch geschlagene Lariccio-Kiefern in Korsika,<br />
deren Holz man zum Trocknen aufgeschichtet<br />
hat.<br />
Die (duale?) Wirkungsweise des <strong>Golden</strong> <strong>Yunnan</strong><br />
<strong>Tee</strong>s: Alle schwarze und/oder grüne <strong>Tee</strong>s,<br />
die kürzer als 3 Min. ziehen (und nicht <strong>Tee</strong>s, die<br />
3 Min. ziehen!), haben eine deutlich anregende