Wohl des Kindes - Jugendinfo

Wie verla uft die sexuelle Entwicklung?
Sexualität ist ein menschliches Grundbedürfnis und ein wesentlicher Bestandteil der
Identitätsentwicklung des Menschen. Die sexuelle Entwicklung ist ein Prozess der mit der
Geburt beginnt. Er ist individuell unterschiedlich.
Für Babys und Kleinkinder steht die Sinneswahrnehmung im Vordergrund. Die Trennung
zwischen Zärtlichkeiten und genitaler Sexualität ist nicht erkennbar. Unbefangenheit und
Neugierde sind hier ein wichtiges Element. Ab drei Jahren beginnen Kinder die
Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen wahrzunehmen und zu erforschen. Die
Geschlechtsidentität beginnt sich zu entwickeln. Das Spielen in gleichgeschlechtlichen
Gruppen bekommt eine größere Bedeutung, erste Schamgefühle entwickeln sich.
Das Grundschulalter ist besonders von Sachfragen zur Sexualität geprägt, Kinder entwi-
ckeln aber auch Gefühle von Verliebtheit oder Bewunderung, ausgedrückt durch inniges
Ansehen, Berührungen, Kuscheln und eventuell erste Küsse.
Die Pubertät ist geprägt von körperlichen Veränderungen, die bei Mädchen zumeist im
Alter von 9—15 Jahren beginnen. Bei Jungen beginnen die Veränderungen etwa im Alter
von 12—18 Jahren. Neben dem Zuwachs an Größe, Körperfett und Muskulatur, erleben
Mädchen ihren ersten
Monatszyklus und Jungen den
ersten Samenerguss. Die
geschlechtliche Reife bringt mit
sich, dass Jugendliche erstmals
einem Partner oder einer
Partnerin zugewandt sind. Die
erlebten körperlichen Veränderungen
haben zur Folge, dass
sich Jugendliche verstärkt mit
ihrer eigenen Persönlichkeit und
Geschlechtsidentität auseinandersetzen
(Wer bin ich? Wie gut
bin ich? Wie sehen mich die
Anderen?). Jugendliche erleben in dieser Phase emotionale Schwankungen und Unsicherheiten,
die im Übrigen bei Jungen ausgeprägter sind und länger andauern. Bei Mädchen
zeigt sich in der Pubertät eine stärkere Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und dem
Aussehen. Erste sexuelle Kontakte in Form von Küssen, Petting und Geschlechtsverkehr
entstehen. Die geschlechtliche Identität verfestigt sich zum Erwachsenenalter hin.
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