04.03.2013 Aufrufe

Bunter oder Gescheckter Nagekäfer und Trotzkopf - Holzfragen.de

Bunter oder Gescheckter Nagekäfer und Trotzkopf - Holzfragen.de

Bunter oder Gescheckter Nagekäfer und Trotzkopf - Holzfragen.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Lebensbedingungen pilzfolgen<strong>de</strong>r Insekten,<br />

<strong>Bunter</strong> <strong>Nagekäfer</strong> <strong>und</strong> <strong>Trotzkopf</strong><br />

Faktoren für einen Befall<br />

vorangegangener<br />

Befall<br />

bevorzugt befallen wird Holz mit vorangegangenem<br />

Pilzbefall<br />

Feuchtigkeit Holzfeuchte meist länger über 16 %<br />

==> Bekämpfungsmöglichkeit: Trockenheit herstellen<br />

Nährstoffe Holzinhaltsstoffe, mit Holz gegeben<br />

Eiablagebereite<br />

Insekten<br />

In <strong>de</strong>r Flugzeit Eiablage an durch<br />

holzzerstören<strong>de</strong> Pilze vorgeschädigtem<br />

(faulem) Holz, Erkennung vermutlich<br />

über Geruch<br />

Temperatur in Gebäu<strong>de</strong>n meist optimal<br />

Sauerstoffgehalt am verbauten Holz ausreichend<br />

Was hin<strong>de</strong>rt die Entwicklung ?<br />

Bauteiltrockenheit konstruktionsbedingte Vorbeugung ist<br />

wirksam gegen Pilz- <strong>und</strong> Insektenbefall<br />

==> Vorbeugen<strong>de</strong>r Holzschutz (sofort wirksam!)<br />

Beschreibung<br />

<strong>Bunter</strong> <strong>Nagekäfer</strong> (Xestobium rufovillosum De Geer)<br />

Vorkommen: oft im Gebäu<strong>de</strong>, an faulem Laub- u. Na<strong>de</strong>lholz<br />

Käfer: 3 – 9 mm, dunkelbraun, grau; mit unregelmäßigen,<br />

gelbgrauen Haaren <strong>und</strong> Flecken, Halsschild kapuzenartig<br />

Larven: 1 – 10 mm, weißlich, engerlingsartig, 3 Beinpaare<br />

Generation: (10 Mon.) 2 – 3 Jahre<br />

Flugzeit: April – Juni, temperaturabhängig (22 – 25 °C)<br />

Fraßgänge: r<strong>und</strong>, wenig Holzmehl, viel Kot<br />

Ausschlupflöcher: r<strong>und</strong> 3-4 mm, glatt<br />

Fraßbild: Gänge im (<strong>de</strong>struktiven) Frühholz,<br />

typisch: Spätholz wird stehen gelassen<br />

Kot: Farbe holzartabhängig, Form wie gebratene Frika<strong>de</strong>llen<br />

<strong>Trotzkopf</strong> (Dendrobium pertinax L.)<br />

Vorkommen: an faulem Na<strong>de</strong>lholz, im Gebäu<strong>de</strong> weniger<br />

Käfer: 4 – 6 mm, schwarz bis schwarzbraun, matt, wenig behaart,<br />

Körper walzenförmig, Halsschild breit ger<strong>und</strong>et, Mittelhöcker<br />

vorn eingedrückt, kapuzenartig, Deckflügel einreihig<br />

längspunktiert<br />

Larven: 8 – 10 mm, weißlich, engerlingsartig, 3 Beinpaare<br />

Generation: 2 – 3 Jahre<br />

Flugzeit: April – Juli<br />

Fraßgänge: r<strong>und</strong>, wenig Holzmehl, viel Kot<br />

Ausschlupflöcher: r<strong>und</strong>, lockere Nagsel, oft frei<br />

Fraßbild: Gänge<br />

Kot: Farbe braun, Form strang- bis trogförmig, Linsenförmig<br />

mit Kerbe<br />

Schadbild<br />

Bevorzugt abgefressen<br />

wird das Frühholz, das<br />

Spätholz ist nicht<br />

schmackhaft <strong>und</strong> bleibt<br />

stehen. An <strong>de</strong>r Eiche,<br />

wie auch bei Na<strong>de</strong>lholz<br />

ergibt dies ein mit <strong>de</strong>n<br />

Fingern tastbares, typisches<br />

Schadbild.<br />

Erste Schritte<br />

• Insektenart bestimmen <strong>und</strong> - bei Pilzfolgern nötig - auch <strong>de</strong>n<br />

• vorangegangenen Pilz bestimmen (Hausschwammausschluß)<br />

• Standsicherheit überprüfen; ggf. Sicherung<br />

Maßnahmen<br />

=> Bekämpfungsmöglichkeit: Trockenheit herstellen<br />

Erste <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzliche bauliche Maßnahme ist die Ursache<br />

<strong>de</strong>r erhöhten Feuchte <strong>de</strong>s verbauten Holzes zu ergrün<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

abzustellen. Für eine Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Holzfeuchte unter 16-14 %<br />

ist zu sorgen. Im Außenbereich unter Dach ist dies zeitweise<br />

nicht immer möglich.<br />

Pilzfolgen<strong>de</strong> Insekten bevorzugen Holz, das i.d.R. zuvor schon<br />

durch holzzerstören<strong>de</strong> Pilze befallen wur<strong>de</strong>. Zur Bekämpfung<br />

sind <strong>de</strong>shalb auch im Nachhinein die gegen holzzerstören<strong>de</strong> Pilze<br />

geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, sowie bei tragen<strong>de</strong>n<br />

Holzbauteilen die Instandsetzung <strong>de</strong>s Scha<strong>de</strong>ns.<br />

Mit <strong>de</strong>m Ausbau <strong>de</strong>r an gleicher Stelle von holzzerstören<strong>de</strong>n Pilzen<br />

<strong>und</strong> nachfolgen<strong>de</strong>n holzzerstören<strong>de</strong>n Insekten befallenen<br />

Holzbauteile, wird mit <strong>de</strong>r Pilzbekämpfung gleichzeitig <strong>de</strong>n Insekten<br />

(i.d.R. mit einem ausreichen<strong>de</strong>m Ges<strong>und</strong>schnitt) die Entwicklungsmöglichkeit<br />

entzogen.<br />

Bei nicht tragen<strong>de</strong>n Bauteilen<br />

Da <strong>de</strong>r Bunte <strong>Nagekäfer</strong>, wie auch <strong>de</strong>r <strong>Trotzkopf</strong>, pilzbefallenes<br />

Holz bevorzugen, spielt es weniger eine Rolle, ob <strong>de</strong>r Befall tragen<strong>de</strong><br />

<strong>o<strong>de</strong>r</strong> (nur) nichttragend verbaute Hölzer betrifft.<br />

Da durch <strong>de</strong>n Pilzbefall Hölzer schon gefähr<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

auch an<strong>de</strong>re schon sein könnten, wird eine Bekämpfung <strong>de</strong>s Pilzes<br />

immer in Betracht gezogen.<br />

Jedoch ist je nach Einzelfall die Notwendigkeit von Bekämpfungsmaßnahmen<br />

(gegen <strong>de</strong>n Pilz auch an nichttragen<strong>de</strong>n Bauteilen)<br />

sorgfältig zu prüfen.<br />

Bei Holzgegenstän<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Möbeln<br />

Bei beweglichen Gegenstän<strong>de</strong>n kommen diese Pilze kaum vor.<br />

Wenn doch, wird empfohlen, die Möglichkeit <strong>de</strong>r thermischen<br />

Behandlung zu prüfen. Dabei muss die Kerntemperatur an <strong>de</strong>r<br />

ungünstigsten Stelle für mind. 1 Std. auf 55 o C gehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei wertvollen Möbeln <strong>o<strong>de</strong>r</strong> Fassungen sind an<strong>de</strong>re Son<strong>de</strong>rverfahren<br />

zu prüfen.<br />

Sicherheitsbereich<br />

Der Sicherheitsbereich <strong>de</strong>r Pilzbekämpfung wird mit <strong>de</strong>m Ges<strong>und</strong>schnitt<br />

i.d.R. auch <strong>de</strong>n Insektenbefallsbereich ab<strong>de</strong>cken.<br />

Trocknung<br />

Bei ungenutzten Gebäu<strong>de</strong>n ist es hauptsächlich die warme Sommerzeit,<br />

in <strong>de</strong>r es im Gebäu<strong>de</strong> zu einer hohen Auffeuchtung<br />

(Sommerkon<strong>de</strong>nsation) kommt. Eine wirksame Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Holz-feuchten < 16 % ist nötig. Neben <strong>de</strong>r geregelten Lüftung<br />

kann eine lokal angebrachte Beheizung zeitweise wirksam sein.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!