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Max wühlte sich durch Frankreichs Schlammpiste (Einführungsrunde nach Klamottenwechsel)<br />

34<br />

<strong>FAHRBERICHT</strong><br />

Ein kleiner Frontbumper schützt die Yamaha An der hinteren Achse bremst eine Wavescheibe das Quad ab<br />

und mittleren Drehzahlbereichen<br />

optimiert. Die Maximalleistung<br />

des Triebwerks ist nahezu unverändert.<br />

Beide Motoren liegen im<br />

selben Bereich, jedoch steht mit<br />

dem neuen, viel größer nutzbaren<br />

Drehzahlband, die Leistung<br />

viel früher zur Verfügung. Somit<br />

lässt sich das Potenzial der 450er<br />

viel besser ausschöpfen. Wie bei<br />

modernen Motoren üblich, versorgt<br />

hier auch eine elektronische Einspritzanlage<br />

die Brennkammer mit<br />

dem explosiven Treibstoff. Durch<br />

das EFI System (electronic fuel<br />

injection), mit einem Einspritzwinkel<br />

von mehr als 20°, erfolgt<br />

eine großflächige Zerstäubung des<br />

Kraftstoffs. Dies macht sich bei<br />

der Gasannahme positiv bemerkbar.<br />

Das Anspringverhalten des<br />

Motors ist durch Einsatz des EFI<br />

weiter optimiert worden. Außerdem<br />

schafften es die Experten in<br />

den japanischen Entwicklungsabteilungen<br />

die Masse weiter nach<br />

unten im Fahrzeug zu platzieren.<br />

Dies führt beim aktuellen 450 R<br />

Modell zu einem extrem niedrigen<br />

Schwerpunkt. Beispielsweise<br />

wurde beim neuen 5 Ventiler das<br />

Ölreservoir an den tiefsten Punkt<br />

des Motors verlegt. Das Yamaha<br />

Mutterhaus war von ihrer Motorkonstruktion<br />

so überzeugt, dass<br />

sie sogar mit Eiichi Ito einen leitenden<br />

Motoringenieur aus Japan<br />

zum Event reisen ließen. Er konnte<br />

so aus erster Hand die Meinung<br />

der Experten einholen und erlebte<br />

zufrieden, dass alle Testmaschi-<br />

nen den Strapazen unseres Testtages<br />

standhielten. Für seine in<br />

Japan zurückgebliebenen Kollegen<br />

dokumentierte er in asiatischer<br />

Manier mit seiner eigenen<br />

Kamera seine live gesammelten<br />

Eindrücke. Viel Wert legte er auch<br />

auf die Meinung von Maximilian<br />

Freund. Lange befragte er ihn<br />

über seine Eindrücke zum neuen<br />

Sportler. Zum Getriebe reicht ein<br />

Satz. Es ist perfekt auf die Leistung<br />

der YFZ 450 R abgestimmt<br />

– typisch Yamaha. Als Detailverbesserungen<br />

sind die neuen,<br />

noch perfekter aufeinander abgestimmten<br />

Übersetzungsstufen, das<br />

reduzierte Gewicht der gesamten<br />

Schaltbox, oder auch die Phosphor<br />

beschichteten Komponenten<br />

zu nennen.<br />

Fahrwerk<br />

Am besten fangen wir beim augenscheinlichsten<br />

Teil der Neuen<br />

an. Dem Chassis! Entgegen dem<br />

Vorgänger ist der neue Rahmen<br />

komplett aus Aluminiumteilen<br />

gefertigt. Dies soll dem gesamten<br />

Fahrzeugkonstrukt eine verbesserte<br />

Steifheit geben. Auch soll sich die<br />

Haltbarkeit des Rahmens weiter<br />

erhöhen. Ob dies zutrifft, wird die<br />

Zeit zeigen. Den harten Ritt über<br />

die französische Crosspiste haben<br />

zumindest alle Rahmen schadlos<br />

überstanden. Alle angetretenen<br />

Piloten haben ihr Bestes gegeben,<br />

um die Maschinen ans Limit zu<br />

fahren. Geschafft haben es min-<br />

Sehr wertig ...<br />

destens drei Piloten. Doch auch<br />

hierbei ging nichts in die Brüche,<br />

außer die Ehe mit der alten 450er.<br />

Nachdem Max seinen ersten Ritt<br />

und das anschließende Dampfstrahlerbad<br />

hinter sich hatte,<br />

berichtete er uns seine Fahreindrücke<br />

des in Serienzustand eingestellten<br />

Fahrwerks. Aufgrund<br />

der schlechten Bedingungen war<br />

er während der ersten Testhälfte<br />

sehr von der kraftschonenden<br />

Lenkung angetan. Obwohl noch<br />

kein Lenkungsdämpfer verbaut<br />

ist, fährt sie sich absolut ruhig.<br />

Geradezu euphorisch bestätigte<br />

er diese Meinung am Ende<br />

des Testtages. „Die kann man<br />

ohne zusätzlichen Lenkungsdämpfer<br />

im Rennen einsetzen!“,<br />

so sein überraschtes Statement<br />

zum Lenkverhalten. Aber dieses<br />

neue verbesserte Lenkverhalten<br />

ist bei Weitem nicht die einzige<br />

Neuer Rahmen<br />

komplett aus<br />

Aluminium<br />

und schon gar nicht die spektakulärste<br />

Verbesserung. Der im<br />

vorderen Bereich extrem schmal<br />

gebaute Rahmen erlaubt den Einsatz<br />

breiterer A-Arms. Neue, im<br />

Durchmesser auf 46 mm angewachsene<br />

Dämpfer mit einem<br />

Hub von 135,5 mm, verhelfen<br />

dem Piloten zu reichlich Traktion.<br />

Durch das spezielle Layout<br />

... die Gabelbrücke der YFZ 450 R<br />

der Federn verfügt die YFZ über<br />

einen enorm großen negativen<br />

Federweg. Man spürt deutlich,<br />

dass dieses Fahrwerk wesentlich<br />

länger am Boden bleibt und<br />

Unebenheiten besser absorbiert.<br />

Das Fahrwerk ist, zumindest für<br />

Yamaha selbstverständlich, voll<br />

einstellbar. Somit kann jeder das<br />

für sich optimale Fahrwerk finden.<br />

Wenn er kann! Für die meisten<br />

sollte bereits die Serieneinstellung<br />

ziemlich nah am Optimum<br />

liegen, so dass langwierige Fahrwerkseinstellungen<br />

nicht nötig<br />

sind. Das neutrale Fahrwerk<br />

ohne Kippverhalten ist zwar für<br />

den professionellen Einsatz noch<br />

nicht konkurrenzfähig, für den<br />

ambitionierten Hobbyracer stellt<br />

es aber eine renntaugliche Alternative<br />

zu den teuren Rennfahrwerken<br />

dar, mit der man vorne<br />

mitfahren kann. Das Sitzpolster<br />

der Yamaha ist so geformt, dass<br />

der Fahrer viel Bewegungsfreiheit<br />

hat. Damit ist ermüdungsfreies<br />

Angasen über längere<br />

Zeiträume auch auf schwierigem<br />

Terrain möglich. Die Füße<br />

finden auf breiten, rutschfesten<br />

Fußrasten ausreichend Halt, leider<br />

fehlen in der Serienausstattung<br />

Nerfbars.<br />

Bremsen<br />

Vorne beißen zwei Zweikolbenbremszangen,<br />

mit klar definiertem<br />

Druckpunkt, knallhart in die<br />

Bremsscheiben. <br />

quad magazin | 2008 | nr. 6 nr. 6 | 2008 | quad magazin<br />

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