Misteltherapie bei Krebs – Erstinformation für Patienten - Weleda
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SELBSTREGULATION<br />
Die Kraft der Selbstregulation<br />
Jeder Mensch hat seine ganz individuellen Gesundheits-Ressourcen, die ihm<br />
Kraft geben und Wohlbefinden vermitteln. Oft sind diese Quellen aber verschüttet<br />
<strong>–</strong> und es gilt, sie wieder freizulegen oder überhaupt erstmals zu entdecken.<br />
Dies ist gar nicht so schwer: Horchen Sie in sich hinein, hören Sie auf Ihre<br />
innere Stimme: Was brauchen mein Körper und meine Seele, damit es mir gut<br />
geht?<br />
Das mag Ihnen vielleicht recht einfach erscheinen, aber wie oft kommt es doch<br />
vor, dass wir Träume und Wünsche ein Leben lang vor uns herschieben? Nie<br />
ist Zeit, sie zu verwirklichen <strong>–</strong> anderes erscheint immer wichtiger. Die <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />
macht dann aber schlagartig klar: Es gibt keine Zeit mehr zu verlieren.<br />
Die Gegenwart zählt und nicht die fernere Zukunft.<br />
Und so geht es <strong>bei</strong> der Suche nach den eigenen Quellen der Gesundheit auch<br />
um Entscheidungen, um Ent-scheidungen im Wortsinne: sich trennen von dem,<br />
was belastet, zuviel Energie kostet, anhaltenden Stress verursacht, die Lebensfreude<br />
trübt. Statt dessen: herausfinden, was stärkt, kräftigt, Energie spendet,<br />
die Lebensfreude schürt. Es geht auch um existentielle Fragen: Wie ist mein<br />
bisheriges Leben verlaufen? Was will ich noch verwirklichen? Welche Möglichkeiten<br />
habe ich bisher noch nicht da<strong>für</strong> genutzt? Wie will ich mein Leben gestalten,<br />
wenn ich den <strong>Krebs</strong> <strong>für</strong>s erste besiegt habe?<br />
Wenn Sie sich diesen Fragen ernsthaft stellen, wenn Sie nach ehrlichen<br />
Antworten darauf suchen <strong>–</strong> gegebenenfalls mit Hilfe von entsprechend<br />
geschulten Psychotherapeuten <strong>–</strong>, werden Sie feststellen, dass Sie sich der<br />
Krankheit viel weniger ausgeliefert fühlen. Dass Sie die lähmende Hilflosigkeit,<br />
in die die Diagnose „<strong>Krebs</strong>“ jeden Menschen stürzt, überwinden können, um<br />
Ihr Leben wieder aktiv selbst zu gestalten. Diese aktive Handlungsfähigkeit,<br />
die „Selbstregulation“, ist eine wichtige Kraft, um eine Krankheit aktiv zu<br />
bewältigen, aber auch, um gesund zu bleiben.<br />
Was ist Selbstregulation?<br />
Unter Selbstregulation ist nach Ronald Grossarth-Maticek, einem Heidelberger<br />
Epidemiologen, jede Eigenaktivität zu verstehen, die mit dem Ziel unternommen<br />
wird, Bedürfnisse zu befriedigen und Wohlbefinden zu erreichen. Stark vereinfacht<br />
könnte man sagen: Wer in der Lage ist, in sich selbst ein „gutes Gefühl“<br />
zu erzeugen und innere Ausgeglichenheit herzustellen, auch und gerade, wenn<br />
von außen Stress an ihn herangetragen wird, hat eine gute Selbstregulation.<br />
Diese Eigenaktivität des Menschen wird also Selbstregulation genannt. In einer<br />
großen Studie wurden rund 10.000 <strong>Krebs</strong>patienten mit zum großen Teil fortgeschrittenen<br />
Krankheitsstadien untersucht, und ihre Selbstregulation mit einem<br />
umfangreichen Fragebogen getestet und bewertet. Ein interessantes Ergebnis<br />
war, dass <strong>Patienten</strong>, die eine <strong>Misteltherapie</strong> bekamen, einen höheren Grad der<br />
Selbstregulation aufwiesen als <strong>Patienten</strong> ohne <strong>Misteltherapie</strong>. Das heißt, die<br />
<strong>Misteltherapie</strong> und Selbstregulation ergänzen sich.<br />
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