12 Einzug zum Jubiläumsgottesdienst 1949: Pfarrer Muhr . @ Vikarin Prochaska . @ Pfarrer Dr. Fischer. @ Vikar Frank @ Vikarin Streblow . @ Pfarrer Krzywon . Pfarrer Schönauer . @ Pfarrer Göhring Nach der lnnenrenovierung 1963
Wilhelm Meister, Jg. 1924, Kurator von 1976 - 1992: In Gumpendorf habe ich 1937138 den Kon- firmandenunterricht besucht, 227 Konfir- manden waren wir. Drei Gruppen, jedes Mal von Pfarrer Muhr gehalten, wenn man in die Schule hineinkommt, links in der er- sten Klasse. Ab 1933134 waren die Evange- lischen verpönt in Österreich, aber der Zu- sammenhalt war damals viel größer. Als das Jahr 1938 kam, konnte man von einer klei- nen Los-von-Rom-Bewegung sprechen. Trotzdem man ab März 1938 anderwärtig in Anspruch genommen wurde, ist sich im Schnitt alle 14 Tage ein Gottesdienst ausge- gangen. Gottesdienst hielt meistens Pfarrer Muhr mit einer großen Zahl von Übertrit- ten. Die Übertritte sind im Gottesdienst vollzogen wurden, die Leute sind hinaus- gegangen und wurden mit Handschlag be- grüßt. Das war einmal im Monat. 10 bis 15 Personen sind durchschnittlich aufgenom- men worden. 1940 hatten wir eine Zusam- menkunft von ehemaligen Konfirmanden, sonst war ich nie in einem Jugendkreis. Edith Meister, Jg. 1923: Pfarrer Muhr hat unsspäter dann gedrängt, zum <strong>Kirche</strong>nchor zu gehen. Es war aber zeitlich schwierig für uns, wir waren beruf- lich zu sehr angebunden. Mich hat man dann später zum Frauenverein geholt. Ich war lange Zeit Leiterin des Frauenvereins. Einmal in der Woche hat man sich mit Pauline Nahrgang, Jg. 1908, älteste regelmäßige Got- tesdienstbesucherin: Wie ich so fünf <strong>Jahre</strong> war, ist mein Vater mit mir in die Gumpendorfer <strong>Kirche</strong> gegangen, sehr oft sogar. Früher war es sehr voll. Wir haben oft in die Galerie hinauf ge- hen müssen, unten war kein Platz mehr. Die Konfir- manden mußten vorne in den Seitenbänken sitzen. Für den Religionsunterricht mußte ich in den 15. Bezirk ge- hen, dort war eine Schule. Wir waren viele <strong>Evangelische</strong> im Unterricht. Es waren nicht sehr rosige Zeiten damals. Zur Konfirmation habe ich wenigstens schon ein weißes Kleid bekommen, meine Schwester hat mir das Kleid genäht. Nach der Konfirmation bin ich mit meiner Patentante in den Prater gefahren. Das war ein ganz be- sonderer Tag. Handarbeiten beschäftigt. Meistens für so- ziale Zwecke haben wir einen Weihnachts- basar veranstaltet, zehn bis zwölf Frauen waren immer da. Kurz bevor Pfarrer Danti- ne die Pfarrstelle in Gumpendorf verlassen hat, wurde der Frauenverein aufgelöst, in den letzten <strong>Jahre</strong>n ist niemand mehr ge- kommen. Das Leben ist immer hektischer geworden, die Hauptsache war früher, daß man zusammengekommen ist. Wir haben gebastelt, genäht und gestrickt und natür- lich dabei getratscht.