Bludenz Aktuell
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Gemeinsam für besseres<br />
Leben mit Demenz<br />
Die Erkrankung geht uns alle an - nicht nur Ärzte und Pflegepersonal<br />
Die Mitglieder der Projektgruppe <strong>Bludenz</strong>: Kurt Orgler, Sozialplaner Harald Bertsch,<br />
Vizebürgermeister Peter Ritter, Angelika Voltolini und Wolfgang Berchtel.<br />
Es riecht nach Pfefferminze, Salbei und<br />
Thymian. Vögel zwitschern, Blätter rascheln<br />
und die feinen Klänge eines<br />
Windspiels tanzen in der Luft. Für die<br />
Menschen, die diesen Garten nutzen,<br />
scheint die Zeit stillzustehen, Menschen<br />
mit Demenz, die hier den Wandel der<br />
Jahreszeiten und die Wirklichkeit „begreifen“<br />
können.<br />
Weitläufige Wege führen an Büschen und<br />
Bäumen, Rasenflächen und Blumenbeeten<br />
vorbei und enden doch immer wieder<br />
am Ausgangspunkt, dem SeneCura Laurentius-Park<br />
in <strong>Bludenz</strong>. „Die Bezeichnung<br />
Erlebnisgarten ist mir lieber als Demenzgarten“,<br />
sagt Wolfgang Berchtel, Regionaldirektor<br />
der SeneCura in Vorarlberg und<br />
Mitglied der Projektgruppe der Modellgemeinde<br />
<strong>Bludenz</strong>. Damit bringt er auch<br />
schon eines der Ziele der Aktion Demenz<br />
in Vorarlberg zum Ausdruck: Keinen Unterschied<br />
und keine Trennung zwischen Menschen<br />
mit und ohne Demenz zu machen.<br />
„Uns ist schon seit langem bewusst, dass<br />
es höchste Zeit ist, die Öffentlichkeit über<br />
Demenz aufzuklären“, sagt Vizebürgermeister<br />
Peter Ritter. „Seit 2007 erstellt die Stadt<br />
ein Gesundheitsprogramm, da war es naheliegend,<br />
dass wir uns der Aktion Demenz<br />
als Modellgemeinde angeschlossen haben<br />
und diese Entscheidung auch mittels Stadt-<br />
ratbeschlusses in das laufende Gesundheitsprogramm<br />
aufgenommen haben“.<br />
Mag. Harald Bertsch, Projektleiter der Modellgemeinde<br />
und Sozialplaner der Stadt<br />
<strong>Bludenz</strong> meint: „Wir verstehen diese Aktion<br />
nicht als ein kurzfristiges Projekt, das einmalige<br />
Wellen schlägt und dann im Sand<br />
verläuft, sondern als einen langfristigen und<br />
stetigen Prozess“. Großen Erfolg erzielte<br />
die Modellgemeinde bereits mit dem Start<br />
einer Filmreihe zum Thema Demenz.<br />
Als weiterer Schritt zu einer demenzfreundlichen<br />
Gemeinde fand eine Schulung für<br />
Polizisten und Busfahrer statt, Bankangestellte<br />
und Vertreter des Einzelhandels<br />
sind Zielgruppe der nächsten und die Buchhandlung<br />
Tyrolia hat bereits um einen Termin<br />
für ihre Mitarbeiter angefragt. „Auch im<br />
öffentlichen Leben kommt es zu Begegnungen<br />
mit demenziell veränderten Menschen“,<br />
sagt Wolfgang Berchtel und erzählt<br />
vom „Wandertrieb“, der schon manchen<br />
dementen Bewohner einer SeneCura Einrichtung<br />
bis ins Montafon geführt hat. „Busfahrer<br />
und Schaffner sind dankbar über Ratschläge<br />
und Tipps, mit solchen Situationen<br />
besser umzugehen! Diese Schulungen versprechen<br />
sehr viel mehr Toleranz und Verständnis,<br />
aber auch eigene Sicherheit im<br />
Umgang mit Menschen mit Demenz.“<br />
S O Z I A L E S<br />
<strong>Bludenz</strong>er<br />
Unternehmen, die<br />
an einer Schulung<br />
interessiert sind,<br />
können sich in<br />
der Abteilung für<br />
Sozialplanung und<br />
Sozialverwaltung,<br />
Tel. 05552-63621-<br />
245, melden.<br />
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