Basiswissen - Die Heilpraktiker-Akademie
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KAPITEL<br />
4<br />
Zytologie<br />
4.1 Aufbau der Zelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />
4 .1 .1 Zellmembran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />
4 .1 .2 Zytoskelett (Membranskelett) . . . . . . . . . . . . . 82<br />
4 .1 .3 Mitochondrien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />
4 .1 .4 Zellkern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />
4 .1 .5 Ribosomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />
4 .1 .6 Endoplasmatisches Retikulum (ER) . . . . . . . . . 87<br />
4 .1 .7 Golgi-Apparat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />
Lebensformen sind an einen umschriebenen Raum gebunden,<br />
in dem sie gegenüber der Umgebung abgegrenzt sind.<br />
Ohne eine stabile Begrenzung wären reproduzierbare und<br />
geordnete Lebensvorgänge nicht vorstellbar. <strong>Die</strong> kleinste<br />
Einheit des Lebens besteht deshalb aus einer einzelnen Zelle,<br />
umgeben und gegenüber der Umgebung abgeschottet<br />
durch die Zellmembran.<br />
Als die Erde vor rund 4,5 Milliarden Jahren aus kosmischem<br />
Staub kondensierte und sich als Planet des Sonnensystems<br />
etablierte, bestand sie bereits aus den anorganischen<br />
Materialien, die sie auch heute noch ausmachen.<br />
Temperaturen, Uratmosphäre und weitere Bedingungen<br />
waren lebensfeindlich, doch immerhin dazu geeignet, chemische<br />
Reaktionen zu ermöglichen, aus denen bereits einfache<br />
Aminosäuren oder Zuckermoleküle entstanden.<br />
Trotzdem dauerte es etwa 1 Milliarde Jahre – dies sind tausend<br />
Millionen Jahre –, bis die ungeheure Vielzahl an chemischen<br />
Reaktionen die ersten Zellen entstehen ließ. Man<br />
geht also davon aus, dass das Leben auf diesem Planeten<br />
<strong>Die</strong> ersten Zellen waren sehr einfach aufgebaut. Neben der<br />
Abgrenzung gegenüber der Umgebung durch eine Zellmembran<br />
bzw. Zellwand war im Wesentlichen nur die Erbinformation<br />
in Gestalt der DNA vorhanden. <strong>Die</strong>se lag zusammengeknäuelt<br />
ohne umgebende Membran mitten im<br />
Zytosol der Zelle, während die höher entwickelten Zellen<br />
nachfolgender Generationen eine Hüllmembran um die<br />
DNA und damit einen echten Zellkern (Nukleus = Karyon)<br />
ausbildeten. <strong>Die</strong> ersten Zellformen werden aus diesem<br />
Grunde zu den Prokaryonten zusammengefasst, während<br />
weiterentwickelte Lebensformen mit separatem Zellkern<br />
als Eukaryonten bezeichnet werden.<br />
Einführung<br />
4 .1 .8 Lysosomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />
4 .1 .9 Peroxisomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90<br />
4 .1 .10 Verhältnisse in lebenden Zellen . . . . . . . . . . . . 90<br />
4.2 Zellzyklus und Zellteilung . . . . . . . . . . . . . . 90<br />
4 .2 .1 Mitose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />
4 .2 .2 Meiose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />
Neben einem echten Zellkern fehlten bei den Urzellen mit<br />
Ausnahme der Ribosomen auch sämtliche weiteren Zellorganellen.<br />
Trotz dieses im Vergleich zu pflanzlichen oder<br />
tierischen Zellen noch sehr einfachen Aufbaus haben die<br />
Prokaryonten die unvorstellbar lange Zeit bis heute überlebt<br />
– teilweise ohne wesentliche Weiterentwicklung. Sie<br />
Gestalt der Bakterien.<br />
Aus den einzelligen Lebensformen wie Bakterien oder nachfolgenden<br />
Pilzen entwickelten sich mehrzellig bzw. vielzellige<br />
Organismen. In erster Linie sind dies Tiere und Pflanzen.<br />
<strong>Die</strong>se Trennung gilt nicht absolut, weil vereinzelt auch z.B.<br />
tierische Zellen als einzellige Lebensformen existieren – u.a.<br />
die Protozoen. Medizinisch bedeutsame Protozoen sind z.B.<br />
Plasmodien, die Erreger der Malaria, Toxoplasmen, Amöben<br />
und Lamblien. Ein- und mehrzellige Lebensformen, die beim<br />
Menschen die Infektionskrankheiten verursachen können,<br />
werden im › Fach Mikrobiologie besprochen. An dieser<br />
Stelle geht es allein um menschliche Zellen.<br />
<strong>Die</strong> Zellen höherer Organismen haben sich zu Zellverbänden<br />
zusammengeschlossen. Bei tierischen (menschlichen)<br />
Lebensformen bilden sie spezialisierte Gewebe und Organe.<br />
Besondere Aufgaben solcher Gewebe bedingen die entsprechende<br />
Spezialisierung der enthaltenen Zellen und diese<br />
wiederum unterschiedliche Formen und enthaltene Strukturen.<br />
Des ungeachtet gibt es einen einheitlichen Bauplan<br />
aller menschlichen Zellen.<br />
Der Körper des erwachsenen Menschen enthält etwa 10<br />
Billionen (10 13 ) ortsständige Zellen. Dazu gesellen sich im<br />
Blut noch einmal rund 25–30 Billionen rote Blutzellen<br />
(Erythrozyten) sowie in Blut und Geweben 2–3 Billionen<br />
weiße Blutzellen (Leukozyten).