Willebadessen im Überblick
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Sehenswürdigkeiten<br />
Alte Eisenbahn [1]<br />
In den Wäldern des Eggekamms zwischen <strong>Willebadessen</strong><br />
und Lichtenau liegt die Schlucht der „Alten Eisenbahn“. Mit<br />
ihren schro en Klippen und dunklen Tümpeln wirkt sie wildromantisch<br />
wie eine Gebirgsklamm. Das unter Natur- und<br />
Denkmalschutz stehende Gebiet „Alte Eisenbahn“ ist eine<br />
Bauruine aus der Zeit von 1847/48. Die Köln-Minden-Thüringische-Verbindungs-Eisenbahn-Gesellschaft<br />
wollte mit<br />
einem Eisenbahntunnel die Bahnstrecke Hamm – Warburg<br />
durch das Eggegebirge führen. Durch den nanziellen Ruin<br />
der Gesellschaft unvollendet und nach Änderung der Streckenführung<br />
über üssig, lag der bereits zu einem Drittel fertiggestellte<br />
Eisenbahntunnel brach. Eine neue Linienführung<br />
und der Bau des Altenbekener Eisenbahnviadukts machten<br />
den Weiterbau über üssig. Zum Schutz vor Gefahren wurde<br />
der Tunnel später gesprengt. Gut sichtbar ist heute noch der<br />
schro e, wassergefüllte Einschnitt der Tunnelzufahrten.<br />
Aussichtsplattform [2]<br />
Auf dem ehemaligen NATO-Gelände be ndet sich eine Aussichtsplattform<br />
mit Blick über den Luftkurort <strong>Willebadessen</strong>.<br />
Bierbaums Nagel (431 m ü. NN) [3]<br />
Aussichtsturm <strong>im</strong> Eggegebirge bei Borlinghausen<br />
(erreichbar über den Eggeweg von <strong>Willebadessen</strong>).<br />
Er ist der älteste Aussichtsturm in<br />
Ostwestfalen.<br />
1849 ließ Julius Bierbaum, Bankier und Besitzer<br />
des Guts Borlinghausen, den Aussichtsturm<br />
bauen, um der armen Landbevölkerung<br />
eine Einkommensmöglichkeit zu geben. Der<br />
Turm war ein Geschenk für seine Ehefrau, die<br />
aus Kassel stammte und unter He<strong>im</strong>weh litt,<br />
damit sie bei klarem Wetter vom Turm aus den Herkules, das<br />
Wahrzeichen ihrer Geburtsstadt Kassel, sehen konnte. Den<br />
beschwerlichen Aufstieg unternahm sie auf einem Esel, weshalb<br />
dieser Weg „Eselspfad“ heißt.<br />
Eggeweg [4]<br />
Etwa 70 km langer Wanderweg <strong>im</strong> Eggegebirge in Nordrhein-<br />
Westfalen. Er bildet ein Teilstück des Europäischen Fernwanderwegs<br />
E1 in Deutschland. Der vom Eggegebirgsverein<br />
betreute Weg beginnt an den Externsteinen in Holzhausen-<br />
Externsteine und führt von Nord nach Süd bis nach Niedermarsberg<br />
<strong>im</strong> Sauerland. Sehenswürdigkeiten auf seinem<br />
Verlauf sind unter anderem die Ruinen der Iburg, die „Alte<br />
Eisenbahn“ in der Nähe der „Karlsschanze“, die Stadtwüstung<br />
Blankenrode, der Aussichtsturm „Bierbaums Nagel“, die „Teutonia-Klippen“<br />
und das Silberbachtal mit der „Silbermühle“.<br />
Fauler Jäger [5]<br />
Bei der „Karlsschanze“ steht ein Opferstein,<br />
„Fauler Jäger“ genannt. Er<br />
ist 6 m hoch und hat 24 m Umfang.<br />
An dieser Stelle soll von den heidnischen<br />
Sachsen ihr oberster Gott,<br />
Wodan, angebetet worden sein. Zu<br />
festgesetzten Zeiten trafen hier aus<br />
der gesamten Umgebung die alten<br />
Sachsen ein und brachten Opfer dar.<br />
Nach Beendigung der Feier lagerten<br />
die Männer <strong>im</strong> Walde und würfelten, bis der Abend kam. Die<br />
Jünglinge führten Tänze auf zwischen Schwertern und Spießen,<br />
die in die Erde gesteckt waren.<br />
Eine andere Sage erzählt, der Stein solle den Namen „Fauler<br />
Jäger“ erhalten haben, weil sich dort ein Wachtposten vom<br />
Feinde überrumpeln ließ.<br />
Försterkreuz [6]<br />
Das Försterkreuz erzählt die Geschichte der<br />
beiden Förster Gieß und Steinsträter, die am<br />
31.5.1880 von Wilderern ermordet wurden.<br />
Bevor er seinen Schusswunden erlag, schrieb<br />
Gieß mit seinem eigenen Blut den Namen<br />
eines der Mörder in sein Notizbuch. Joh. Ha.<br />
war bereits früher von ihm be<strong>im</strong> Wildern abgefasst<br />
worden und hatte gerade eine einjährige<br />
Zuchthausstrafe in Münster verbüßt. Gegen<br />
Gieß hatte er nach seiner Entlassung schwere<br />
Drohungen ausgestoßen. Die Greueltat an die beiden Männer<br />
löste eine Suchaktion in den Waldungen um <strong>Willebadessen</strong><br />
aus, an der zunächst die Gendarmerie und die Schuljugend<br />
beteiligt waren. Da die Suche aber ergebnislos blieb,<br />
beantragte der zuständige Landrat die Entsendung eines Jägerkommandos<br />
in Stärke von 120 Mann aus Bückeburg. Das<br />
Betreten der Wälder wurde nur noch mit Passierscheinen gestattet.<br />
Die Jäger hatten Anweisung, auf jedermann zu schießen,<br />
der auf Zuruf nicht sofort mit erhobenen Händen stehen<br />
blieb. Inzwischen waren die Täter nach Amerika entwischt,<br />
wo sie ein unrühmliches Ende gefunden haben sollen.<br />
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