21.04.2013 Aufrufe

Die Anatomie des Kopfes und des cephalen Skelett-Muskelsystems ...

Die Anatomie des Kopfes und des cephalen Skelett-Muskelsystems ...

Die Anatomie des Kopfes und des cephalen Skelett-Muskelsystems ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schema von links), die intermaxillare<br />

Querspange von diesem aber getrennt<br />

ist. <strong>Die</strong>se Situation wird hier für das<br />

Gr<strong>und</strong>muster aller Mandibulata angenommen<br />

(Abb. 1, Knoten 1).<br />

Bei allen übrigen Vertretern der Mandibulata<br />

(Abb. 1, Knoten 2) ist zusätzlich<br />

auch diese vierte, bei den Mystacocarida<br />

noch freie Querspange an den <strong>cephalen</strong><br />

Endoskelettkomplex angefügt. Außerdem<br />

ist ein an der interantennalen Querspange<br />

entspringender Dorsoventralmuskel<br />

durch ein Bindegewebeligament ersetzt<br />

(Abb 1: 3. Schema von links, Pfeil nach<br />

rechts oben).<br />

Während bei den Mystacocarida <strong>und</strong><br />

Copepoda der cephale Endoskelettkomplex<br />

durch dünne Bindegewebeligamente<br />

zur Ventralseite hin abgespannt ist,<br />

findet sich bei allen übrigen Mandibulatenvertretern<br />

(Abb. 1, Knoten 3) eine<br />

massive, beiderseits <strong>des</strong> Labrums ansetzende<br />

Verankerung <strong>des</strong> Endoskelettes,<br />

die hier so genannte paralabrale Verankerung.<br />

Außerdem ist jederseits von der<br />

postantennalen zur intermaxillaren Querspange<br />

eine Bindgewebebrücke entwickelt,<br />

die so genannten lateralen Trakte,<br />

welche zusätzlich zur ursprünglich außerdem<br />

noch vorhandenen Längsmuskulatur<br />

für Zugfestigkeit <strong>des</strong> gesamten Endoskelettkomplexes<br />

zu sorgen scheint.<br />

In einem nächsten Schritt (Abb. 1,<br />

Knoten 4) erfährt die postantennale Querspange<br />

eine laterale Verlängerung <strong>und</strong><br />

reicht nun jederseits weit in die Mandibelschale<br />

hinein, während die Mandibelmuskulatur<br />

in eine Vielzahl von Muskelzügen<br />

aufgeteilt ist, die im Halbkreis um die<br />

Enden der Quersehne angeordnet sind.<br />

<strong>Die</strong>se Anordnung erlaubt offensichtlich<br />

12<br />

eine leicht drehende Bewegung der Mandibel<br />

<strong>und</strong> ist im Auftreten korreliert mit<br />

einer ausgeprägten pars molaris der<br />

Mandibel <strong>und</strong> ermöglicht somit wohl eine<br />

verstärkt mahlend-reibende Kaubewegung<br />

der Mandibeln. Weiterhin wurde<br />

jeweils ein Dorsoventralmuskel der postantennalen<br />

<strong>und</strong> der intermaxillaren<br />

Querspange durch ein Bindegewebeligament<br />

ersetzt (Pfeile auf der rechten<br />

Seite der Schemata).<br />

Von diesem Typ Endoskelett lässt sich<br />

zwanglos die Situation bei ursprünglichen<br />

Insekten (z.B. Entognatha) ableiten, wobei<br />

die paralabrale Verankerung <strong>und</strong> die lateralen<br />

Trakte <strong>des</strong> Bindegewebekomplexes<br />

nun durch kutikuläre Invaginationen, den<br />

anterioren Tentorialapodemen ersetzt<br />

wurden, während die postantennale<br />

Querspange als Mandibelquersehne, <strong>und</strong><br />

mit dieser median verb<strong>und</strong>en, die ehemals<br />

postmandibulare Querspange noch<br />

persistieren. Aus einer solchen anatomischen<br />

Situation läßt sich weiterhin auch<br />

die Kopfanatomie der Tausendfüßer<br />

ableiten, worauf in diesem Rahmen aber<br />

nicht näher eingegangen werden soll.<br />

Das cephale Endoskelett der Remipedia -<br />

Struktur <strong>und</strong> Schlussfolgerungen<br />

Betrachtet man den Habitus eines Remipeden<br />

(Abb. 2 a), so fühlt man sich unwillkürlich<br />

an einen mit Paddelbeinen ausgestatteten<br />

Tausendfüßer erinnert. Beruht<br />

diese oberflächliche Ähnlichkeit einfach<br />

auf zufälliger Übereinstimmung, ist sie<br />

Erbe eines urtümlichen Arthropdenbauplanes<br />

oder gibt es weitere spezifische<br />

Ähnlichkeiten, die tatsächlich auf eine<br />

nähere Verwandtschaft schließen lassen?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!