HSC POST 1/2012 - Hamburger Schwimm-Club von 1879 e.V.

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Mona im Outfit der Purple Knights Mein Jahr in den USA von Mona Hagelstein ••• Schon vom ersten Tag an habe ich (wie immer) fleißig geredet und im Nachhinein kann ich sagen, dass mir genau das geholfen hat, mein Englisch so schnell zu verbessern. Die ersten Tage hier auf dem Campus waren sehr aufregend. Zusammen mit meinem Chef-Coach Brad haben wir in den ersten Tagen die anderen „Rookies“ (so werden hier Neulinge genannt) vom John F. Kennedy Airport abgeholt und Manhattan ein wenig erkundet, dann mussten seit August 2011 studiert sie in den USA finanziert durch ein Stipendium für das sie bis zu 20 Stunden in der Woche trainiert. Immer noch mit einem Riesenspaß, wie sie sagt! natürlich alle bürokratischen Dinge erledigt werden: Unterlagen abgegeben, unterschrieben und gelesen werden, außerdem haben wir eine „Social Security Number“ bekommen, die uns berechtigt, einen Job auf dem Campus auszuüben (ich arbeite einige Stunden in der Woche als „life-guard“ im Schwimmbad der Uni), wir haben mit unserem Ad- Teamcheering auf Amerikanisch letzte Instruktionen vom Coach visor unsere Stundenpläne gestrickt und dann musste natürlich auch noch für die Austattung der Zimmer eingekauft werden… es gab so viel zu tun. Aber als wir uns gerade in unseren Zimmern eingerichtet hatten, wurden wir schon wieder für einen aufkommenden Hurrikan evakuiert und mussten mit knapp zweihundert Studenten zwei Tage lang in der Turnhalle 6 HSC-Post
einer anderen Universität übernachten. Zum Glück ist aber nicht viel passiert, der Strom fiel für einige Stunden aus und der Campus war überflutet, aber uns hat es die meiste Zeit über viel Spaß gemacht. So hatte ich das Erdbeben am Tag meiner Ankunft in NY und den Hurrikan zwei Tage später unbeschadet überlebt! Nach und nach kamen nun auch alle anderen Schwimmer in der Uni an, die ersten Trainingseinheiten standen an und der Unterricht ging los. An Routine war bei mir aber lange noch nicht zu denken. Jeden Tag war etwas anderes los! Besonders eng ist die Beziehung zu meinem Swimteam. Mit ihnen verbringe ich die meiste Zeit. Was ich an ihnen so besonders schätze ist, dass wir trotz unserer unterschiedlich- sten Herkünfte und unserer kulturellen Unterschiede wirklich gute Freunde geworden sind. Wir kommen mittlerweile aus vierzehn verschiedenen Nationen, darunter Deutschland, Polen, Spanien, Slowenien, Serbien, Litauen, Estland, Brasilien, Mexiko, Italien, Kasachstan, Russland, Finnland… und man glaubt es kaum – natürlich auch aus den USA. Insgesamt sind wir 25 Schwimmer in der Mannschaft und werden von insgesamt fünf Trainern auf einer 25m-Bahn hier auf dem Campus trainiert. Es gibt nichts auf der Welt, was mich vor einem Wettkampf mehr puscht als das Teamcheering. Fünfundzwanzig Schwimmer und drei bis fünf Trainer stehen dabei im Kreis, halten die Hände in der Mitte zusammen und dann geht’s los: Erst schreien wir bis uns der Atem ausgeht und dann rufen wir: „I B! We B! U B! Purple Knights! TEAM!“ Dann sind wir uns alle am nächsten und dann sind wir auch alle die „Purple Knights“. Jeder Wettkampf wird als Team bestritten, keiner schwimmt alleine. Eine Sache, an die ich mich wahrscheinlich nie gewöhnen werde ist, dass das Leitungswasser und auch das Wasser aus den Spendern, die hier überall rumstehen total nach Chlor schmeckt (ich freue mich riesig auf das Hamburger Leitungswasser!). Und dann: Vor jedem Wettkampf wird die Nationalhymne gespielt und alle stehen mit der rechten Hand auf dem Herzen, den Körper in Richtung der wehenden Flagge gedreht, und spielen Patriot. Wo auch immer du bist (Supermarkt, H&M oder Bibliothek), du wirst fast immer gefragt, wie es dir geht und mit „Honey“ oder „Sweetheart“ angesprochen. Eigenartig! Dicke Leute sind hier richtig dick; das Schlimmste daran ist, dass sie das auch noch zeigen und drei Pizzen mit einem Kilogramm Pommes und zwanzig Kugeln Schokoeis ganz selbstverständlich zu jeder Mahlzeit in der Öffentlichkeit verdrücken. Mit meinen neunzehn Jahren darf ich hier rein gar nichts! Blödes Gesetz, erst Monas Schwimmteam in den USA 01 · 2012 7
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