TI Nachverzinken - KTI
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Des Weiteren wurde die Korrosionsschutzwirkung<br />
auf porösen Oberflächen (z. B. an<br />
Schutzgasschweißnähten) näher betrachtet.<br />
Der Vergleich zwischen den Vorderseiten der<br />
verzinkten und unverzinkten Probe zeigt, dass<br />
augenscheinliche Unterschiede hinsichtlich<br />
Korrosionsstärke minimal sind. Zurückzuführen<br />
ist der fast gleiche Korrosionsgrad mit einer<br />
nahezu vollständig aufgelösten Zinkschicht<br />
durch aggressive Medien im Salznebeltest. Die<br />
Rückseiten der Proben wurden in der Salzkammer<br />
nicht direkt mit aggressivem Niederschlag<br />
bedeckt. Die Korrosionsbelastung ist<br />
daher gegenüber den Vorderseiten geringer.<br />
An der Schweißnaht auf der Rückseite der<br />
verzinkten Probe ist an Stellen, an denen die<br />
Zinkschicht gelöst wurde, punktförmig leichte<br />
Korrosion vorhanden. An der nicht verzinkten<br />
Probe zeigt sich dagegen an der unbehandelten<br />
Schweißnaht flächige Korrosion.<br />
An zwei weiteren Proben wurde untersucht,<br />
inwieweit das nachträgliche Verzinken an<br />
Blechen korrosionsschützend wirkt, an denen<br />
im Zuge einer Instandsetzung bereits Korrosion<br />
entfernt wurde. Die Proben stammen aus<br />
Technische Information<br />
Nr. 01/09<br />
einem hinteren Radlauf eines VW Passat B5.<br />
Sie wurden an der äußeren Seite metallisch<br />
blank geschliffen und zur definierten Vorschädigung<br />
nicht verzinkt einem Klimawechsel- und<br />
Salzsprühtest unterzogen. Die Proben waren<br />
nach dem Klimawechsel- und Salzsprühtest<br />
mit einer lockeren Korrosionsschicht bedeckt.<br />
Die Korrosionsrückstände wurden von beiden<br />
Proben mit einer Drahtbürste und Schleifpapier<br />
entfernt und eine Probe nachträglich verzinkt.<br />
Hierbei zeigte sich eine rostlösende Wirkung<br />
des Elektrolyts. Dadurch wurde die Blechoberfläche<br />
nicht nur mit einer Zinkschicht überzogen,<br />
sondern zugleich von Korrosionsrückständen<br />
gereinigt. Im Witterungstest zeigen<br />
sich Unterschiede in Bereichen mit Lackabplatzungen:<br />
Während die Metalloberfläche der<br />
verzinkten Probe korrosionsfrei blieb (Bild 9),<br />
bildete sich am nicht verzinkten Radlaufbogen<br />
Korrosion (Bild 10). An beiden Proben bildete<br />
sich Kantenkorrosion. Dies kann auf unzureichende<br />
nachträgliche Verzinkung oder mangelnde<br />
Lackschichtdicke an den Schnittkanten<br />
zurückgeführt werden. Daher sollten Schnitt-<br />
und Bördelkanten beim nachträglichen Verzinken<br />
besonders gründlich bearbeitet werden.<br />
Abbildung 9: verzinkter Radlauf ohne Korrosion Abbildung 10: Korrosion an der Blechoberfläche der nicht<br />
verzinkten Probe (Pfeil)<br />
Um die Wirkung auch geringer Mengen Streusalz<br />
auf nachträglich aufgebrachte Zinkschichten<br />
zu prüfen, wurden zwei weitere Blechproben<br />
der realen Witterung ausgesetzt und während<br />
einer Regenphase mit Salz bestreut.<br />
Hierbei entstand innerhalb weniger Stunden<br />
sowohl an der nicht verzinkten als auch an der<br />
nachträglich verzinkten Probe deutliche Korrosion<br />
(Bild 11 und 12). Damit bestätigt sich die<br />
oben festgestellte Korrosionsempfindlichkeit<br />
auch nachträglich verzinkter Stahloberflächen<br />
bei Einwirkung von Salz.<br />
K<strong>TI</strong> Kraftfahrzeugtechnisches Institut<br />
Waldauer Weg 90a<br />
34253 Lohfelden bei Kassel<br />
Telefon 0561/51081-0<br />
Telefax 0561/51081-13<br />
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