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Ein 2-jähriges Tauziehen geht zu Ende - Wilhelm Wähler ...

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Intern<br />

Meistens kommt es anders, als man denkt oder:<br />

„Auch Kleinvieh macht Mist“<br />

Eigentlich sollte es eine kleine Baumaßnahme<br />

werden, die wir bei Kuhlmann in Hannover mal<br />

nebenbei innerhalb weniger Stunden zwischen<br />

zwei Kanalhausanschlüssen abarbeiten. Schnell<br />

vorbeifahren, Sohle in einem 4,50 m tiefen<br />

Schmutzwasserschacht ausbessern und fertig - Die<br />

Abrechnungssumme sollte sich auf keinen vierstelligen<br />

Betrag belaufen.<br />

Doch wie so oft kommt alles anders, als man es geplant<br />

hat.<br />

Nachdem wir aufgrund der Schachttiefe das Dreibein<br />

aufgebaut hatten, unser Mitarbeiter gesichert in den<br />

Schacht eingestiegen war und damit begonnen hatte<br />

die Schachtsohle für die Ausbesserungsarbeiten<br />

vor<strong>zu</strong>bereiten, drang plötzlich unter hohem Druck<br />

Wasser durch die Sohle in den Schacht ein und der<br />

Schacht und Teile der Straße sackten innerhalb von<br />

Sekunden um etwa einen halben Meter ab. Unser<br />

Mitarbeiter konnte, da er gesichert war, ohne Gefahr<br />

aus dem Schacht aussteigen.<br />

Allem Anschein nach<br />

hatte sich über die<br />

Jahre durch in den<br />

Schacht eindringendes<br />

Grundwasser ein<br />

Hohlraum unterhalb<br />

der Schachtsohle<br />

gebildet. Auf diesem<br />

schwamm der<br />

Schacht wie ein<br />

Korken.<br />

Grundsätzlich keine<br />

größere Sache,<br />

wenn nicht folgende<br />

ungünstige<br />

Randbedingungen<br />

vorgelegen hätten:<br />

8 Rohrpost<br />

• der betroffene Schmutzwasserkanal ist ein<br />

Sammler, an dem ein recht großes Gebiet<br />

hängt,<br />

• der Kanal liegt 4,50 m tief,<br />

• die betroffene Straße ist nur 5,50 m breit,<br />

• das nächste Haus steht grade mal 4,50 m von<br />

der Kanalachse weg,<br />

• Grundwasser steht ab ca. 2,0 m an,<br />

• Fremdleitungen befi nden sich in unmittelbarer<br />

Nähe<br />

• und für den betroffenen Bereich gibt es keine<br />

Kampfmittelfreigabe.<br />

Trotz der ungünstigen Randbedingungen musste<br />

schnell gehandelt werden. Nachdem im Straßenbereich<br />

entsprechende Sicherungsmaßnahmen<br />

getroffen worden waren und die Schmutzwasserentsorgung<br />

durch Umpumpen gesichert war, wurde<br />

das weitere Vorgehen festgelegt, um an der<br />

angrenzenden Bebauung durch die Baumaßnahme<br />

keine Schäden <strong>zu</strong> verursachen. Welchen Umfang die<br />

Baumaßnahme angenommen hat, kann man sich bei<br />

Betrachtung der Fotos möglicherweise vorstellen.<br />

Aus den für die Baumaßnahme geplanten wenigen<br />

Stunden wurde eine Bauzeit von insgesamt<br />

sieben Wochen. Aus dem vermeintlichen<br />

Kleinstprojekt wurde schlussendlich ein Auftrag mit<br />

einer Abrechnungssumme im knapp sechsstelligen<br />

Bereich.<br />

Weitere Sanierungsmaßnahmen an Schachtsohlen<br />

wurden nach Abschluss der Arbeiten von der betroffenen<br />

Gemeinde erstmal verschoben.<br />

Dominik Schmidt

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