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Festschrift 2010 - 10 Jahre MSH - Meerschweinchenhilfe eV

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Nachdem Nico etwas zugenommen hatte, konnte er wieder zurück nach Hause und zu seinen Mädels.<br />

Durch die Trennung und den fremden Geruch wollten die zwei Mädels Nico nicht mehr akzeptieren.<br />

Was die Familie sehr wunderte. Daraufhin rief man in der Pflegestelle an und fragte um Hilfe. Kein<br />

Problem, die Pflegstelle fuhr zur Familie und schaute sich das alles an. Es war wirklich so, Nico<br />

wurde nicht mehr akzeptiert und ausgesondert. Aber eigentlich viel schlimmer war der Zustand in<br />

dem sich Nico befand. Er hatte ganz offensichtlich Schmerzen, denn er sträubte das Fell und<br />

knirschte mit den Zähnen. Vom Gewicht her war er nur noch ein Häufchen Elend.<br />

Nach 3 Tagen sollte nochmal eine Nachuntersuchung erfolgen und zu diesem Termin sollte eine<br />

Urinprobe mitgebracht werden. Leider gelang es der Besitzerin nicht Urin abzufangen, so dass die<br />

Tierärztin den Urin selbst heraus presste. Dabei schrie Nico fürchterlich und auf Fragen der<br />

Besitzerin warum er so schreie, bekam sie zur Antwort: „Nico hat nur Angst vor mir!"<br />

Die Tierärztin versicherte der Besitzerin, den Verdacht auf einem Blasenstein nicht bestätigen zu<br />

können, aber die Urin-Werte seien auch nicht besser geworden. Aber das gebe sich wieder, wenn er<br />

zurück in der Gruppe sei!<br />

Die Pflegestelle gab der Besitzerin eine<br />

Telefonnummer und die Adresse von einem sehr<br />

kompetenten Tierarzt auf den Fildern. Dort sollte sie<br />

dringend vorstellig werden. Was noch am selben Tag<br />

geschah, da man Sorge hatte, Nico könnte nicht<br />

überleben. Der Tierarzt röntgte Nico und bestätigte<br />

diesen Blasenstein. Dieser steckte mittlerweile an<br />

einer sehr ungünstigen Stelle - und zwar in der<br />

hinteren Hüftgelenksgegend. Das musste sofort<br />

geändert werden. Nico wurde narkotisiert und der<br />

Tierarzt versuchte den Blasenstein zurück in die<br />

Bauchgegend zu spülen. Leider gelang das nicht, denn<br />

er steckte sehr fest. Die Chance einer erfolgreichen<br />

OP war in diesem Bereich nicht gegeben. Deshalb<br />

entschieden sich Pflegestelle und Tierarzt zum<br />

Einschläfern, da Nico dadurch die weiteren<br />

Schmerzen und Quälerei erspart blieben.<br />

Dem Tierarzt und der Pflegestelle ließ das aber keine Ruhe und so wurde Nico obduziert.<br />

Nachfolgend kann man mit Sicherheit sagen, die erste Tierärztin hatte nicht wirklich Ahnung von<br />

ihrem Tun und hat Nico durch das Herauspressen der letzten Urinprobe den Blasenkanal perforiert,<br />

in dem sie den Blasenstein durch Abtasten und Pressen durch die Wand des Blasenkanales, der bei<br />

Böckchen im Bereich des Hüftgelenks eine Biegung aufweist, in die Knochen des Gesäßes gedrückt<br />

hatte.<br />

Abschließend musste die Besitzerin noch für die erbrachte Leistung und den Klinikaufenthalt bei der<br />

ersten behandelnden Tierärztin tief in die Tasche greifen und einen höheren 3-stelligen Betrag vor<br />

dem Komma berappen. Was sie auch gerne getan hätte, wenn Erfolg zu sehen gewesen wäre. Nur<br />

leider war das nicht der Fall, denn letztendlich musste Nico elend sterben - wegen eines<br />

Blasensteines, den man eindeutig fühlen konnte. Wäre er gleich richtig behandelt worden, könnte<br />

Nico heute noch leben.<br />

~ 30 ~

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