18.05.2013 Aufrufe

Lienzingen

Lienzingen

Lienzingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Historische Ortsstruktur<br />

Seit dem 15./16.Jahrhundert prägen mehrteilige Gehöfte mit zumeist giebelständig<br />

an der Straße stehenden Wohnbauten und quer dazu im rückwärtigen Teil der<br />

Hofparzelle errichteten Scheunen das Ortsbild. Dazwischen wurden im Laufe der<br />

Zeit weitere Wirtschaftsbauten, wie etwa Schweine- oder Hühnerställe oder<br />

Unterstellmöglichkeiten für Fahrzeuge und Gerätschaften angelegt. Neben den<br />

beiden, wohl aus dem Meierhof hervorgegangenen Maulbronner Hofgütern gab es<br />

in <strong>Lienzingen</strong> 1511 insgesamt 60 Huben. Der Dreißigjährige Krieg verursachte<br />

weniger Verluste der historischen Substanz als die Franzosen Kriege. 1692 brannten<br />

31 Häuser, das Rathaus, das Pfarrhaus sowie Teile der Kirchenburg ab.<br />

Nach einem Lagerbuch von 1774/75 hatte sich das im Mittelalter schon als reich<br />

geltende <strong>Lienzingen</strong> gut erholt und bestand aus: 90 Häusern, 70 Scheunen und 134<br />

Stallungen. Der Ort <strong>Lienzingen</strong> besaß bis ins 18. Jahrhundert Marktrechte, aber<br />

hatte sich im 19. Jahrhundert trotz der florierenden Landwirtschaft kaum über seine<br />

alten Ortsgrenzen hinaus entwickelt.<br />

Vor 1945 bestanden an den Ortstausgangsstraßen Richtung Schützingen und<br />

Mühlacker jeweils straßenbegleitende Häuserzeilen. Nach dem zweiten Weltkrieg<br />

entstanden in <strong>Lienzingen</strong> außerhalb des Dorfgrabens Neubaugebiete, vor allem im<br />

Süden und erheblich kleiner im Nordosten. Diese setzen sich aber deutlich von dem<br />

Bereich des historischen Ortskerns ab.<br />

<strong>Lienzingen</strong> wirkt insgesamt sehr homogen, eine ausgeprägte Sozialtopographie ist<br />

nicht ablesbar. Der Ort ist geprägt von giebelständigen Fachwerkhäusern vor allem<br />

des 16. bis 18. Jahrhunderts mit ihren Hofanlagen. Besonders markant und gut<br />

erhalten ist die Kirchenburg mit ihren Gaden und der Wehrmauer im Südwesten.<br />

Außerdem die entlang der Ortsgrenze verlaufenden, aneinandergereihten<br />

Scheunen, die sich von außerhalb des Dorfetters betrachtet scheinbar zu<br />

wehrhaften Riegeln formieren. Besonders gut ist diese charakteristische<br />

Ortsstruktur <strong>Lienzingen</strong>s noch an der Friedenstraße, der Knittlinger Straße, der<br />

Spindelgasse, sowie im oberen Teil der Herzenbühlgasse erhalten.<br />

Das bis heute gut ablesbare, bäuerliche Haufendorf <strong>Lienzingen</strong> ist einer der am<br />

Besten erhaltenen Orte im Enzkreis.<br />

Abb. 4: Ausschnitt aus dem Primärkatasterplan von <strong>Lienzingen</strong> (1835)<br />

<strong>Lienzingen</strong> Historische Or tsanal yse<br />

strebewerk. (Oktober 2011) R e g i e r u n g s p r ä s i d i u m K a r l s r u h e<br />

Riegler Läpple Partnerschaft Diplom-Ingenieure R e f e r a t 2 6 - D e n k m a l p f l e g e<br />

Startseite Startseite

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!