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T-Shirts - El Puente

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Die indigene Bevölkerung<br />

Heute lebt in Paraguay nur noch etwa<br />

2% reinrassige indigene Bevölkerung.<br />

Sie gehören 17 verschiedenen ethnischen<br />

Gruppen an. Ihre Situation ist<br />

wie in vielen Ländern der Erde sehr<br />

schwierig. Sie leben zwischen Tradition<br />

und Moderne, viele haben ihren ursprünglichen<br />

Lebensraum verloren und<br />

sind in die Randgebiete größerer Städte<br />

gezogen. Dort fristen sie ihr Dasein<br />

in Slums ohne Arbeit und Zukunftsperspektive.<br />

Eine Gruppe der Makà in<br />

Asunción beispielsweise verkauft ihre<br />

Kultur als Touristenattraktion. Sie leiten<br />

Interessierte im Stundentakt durch ihre<br />

Dorfgemeinschaft im Slum, präsentieren<br />

Darbietungen aus ihrem früheren Leben<br />

und posieren in traditioneller Kleidung<br />

vor Touristenkameras, mit der Bitte, die<br />

Gebühr für jedes Foto an den Dorfältesten<br />

zu entrichten. Nur wenige haben die<br />

Möglichkeit, sich ihren Lebensunterhalt<br />

mit der Produktion ihres traditionellen<br />

Kunsthandwerks zu verdienen. Beispielhaft<br />

werden hier zwei der 17 ethnischen<br />

Gruppen vorgestellt.<br />

Die Nivaclé<br />

Im Chaco im östlichen Paraguay leben<br />

drei ethnische Gruppen, die der Sprachfamilie<br />

Mataco angehören. Es sind die<br />

Maká, die Majui und die Nivaclé. Das<br />

traditionelle Siedlungsgebiet der Nivaclé<br />

befi ndet sich zwischen den Flüssen<br />

Bermejo und Pilcomayo, wo der Volksstamm<br />

immer noch zu Hause ist. Heute<br />

gehören den Nivaclé noch etwa 15.000<br />

Menschen an.<br />

Der Name Nivaclé bedeutet in ihrer<br />

Sprache „Mensch“, „Mann“ oder „Herr“,<br />

früher waren sie als Chunupí oder auch<br />

Chulupí bekannt.<br />

Nach den mündlichen Überlieferungen<br />

der Indianer war das Volk seit jeher<br />

Jäger und Sammler, zwei Rollen, die<br />

geschlechterspezifi sch aufgeteilt waren:<br />

Die Männer waren für die Jagd verantwortlich,<br />

die Frauen für das Sammeln.<br />

Im Laufe der Zeit haben die Nivaclé auch<br />

gelernt, auf den fruchtbaren Feldern am<br />

Ufer des Río Pilcomayo Bohnen, Mais,<br />

Süßkartoffeln, Maniok und vieles mehr<br />

anzupfl anzen. Jede Familie bearbeitete<br />

ihre Parzelle und hielt Ziegen. Eine andere<br />

wichtige Nahrungsquelle in dieser<br />

Zeit war das Fischen, worin sie sowohl<br />

mit Netzen als auch mit Pfeilen geübt<br />

waren. Auch Kleintiere wie beispielsweise<br />

Gürteltiere, Kaninchen, Leguane und<br />

Vögel gehörten soweit möglich zu ihrer<br />

regelmäßigen Nahrung.<br />

War die Ernte einmal aufgebraucht und<br />

die Fischbestände gesunken, besannen<br />

sich die Nivaclé wieder auf ihre Tradition:<br />

Die Männer gingen in die Berge auf<br />

die Jagd, die Frauen sammelten Früchte<br />

und Honig, stellten Kleidung aus Schafsleder<br />

her und webten Ponchos.<br />

In der Gesellschaft haben die Alten einen<br />

hohen Stellenwert. Sie repräsentieren<br />

das Wissen, die Tradition des Volkes.<br />

Wichtigste Person im Familienleben ist<br />

die Großmutter, sie genießt auch heute<br />

noch höchste Autorität und ist wesentlich<br />

an der Kindererziehung beteiligt.<br />

Als die Missionare der Mennoniten<br />

nach Paraguay kamen, blieben sie

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