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Metalldeckung - G(l)anz in Blei - LEIB, Spenglerei - Bedachungen

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Auch auf dem Steildach kamen vorkonfektionierte <strong>Blei</strong>bleche zum E<strong>in</strong>satz.<br />

Als Übergang vom Steildach zum Flachdach wurden speziell gekantete Edelstahlbleche<br />

mit 4 cm Aufkantung am Firstscheitelpunkt montiert. Die Walzblei-Überhänge wurden dann<br />

von der Steildachseite aus um die Bleche herum getrieben.<br />

alle Bleche an der Unterseite sowie zweimal<br />

an der Oberseite mit Pat<strong>in</strong>ieröl, damit e<strong>in</strong>e<br />

gleichmäßige Pat<strong>in</strong>a entstehen kann. In<br />

der Fläche wurden die Falzverb<strong>in</strong>dungen<br />

als Hohlwulst ausgeführt. Die <strong>Blei</strong>bleche<br />

wurden auf der e<strong>in</strong>en Seite 12 cm und auf<br />

der anderen Seite 10 cm hoch aufgekantet.<br />

Die längere Seite wurde anschließend mit<br />

der kürzeren verfalzt. Mit e<strong>in</strong>em speziellen<br />

Hammer, auch „<strong>Blei</strong>patsche“ genannt,<br />

formten die Spengler den Falz zu e<strong>in</strong>er<br />

Hohlwulst von cirka 5 cm Durchmesser.<br />

Besonders knifflig war die E<strong>in</strong>kleidung<br />

der Gauben. Auf die vorhandene Stahlblechunterkonstruktion<br />

wurden zunächst<br />

keilförmig geschnittene Holzsparren auf-<br />

TiTelThema<br />

geschraubt, um e<strong>in</strong> größeres Gefälle auf<br />

den Gauben zu erhalten. Die entstandenen<br />

Hohlräume füllten die Handwerker mit<br />

M<strong>in</strong>eralwolle. Auf die Holzsparren wurden<br />

als Unterkonstruktion Mehrschichtplatten<br />

geschraubt. Darauf verlegten die Spengler<br />

e<strong>in</strong>e diffusionsoffene Unterdeckbahn.<br />

Anschließend erfolgte die <strong>Blei</strong>e<strong>in</strong>deckung.<br />

Die Verb<strong>in</strong>dungen wurden als Holzwulst<br />

ausgeführt. Dazu wurde e<strong>in</strong>e runde Holzlatte<br />

zwischen die Bleche e<strong>in</strong>geschraubt.<br />

Die aufgekanteten <strong>Blei</strong>bleche trieben die<br />

Handwerker dann um die Holzwulst. An<br />

e<strong>in</strong>igen Nahtstellen griffen die Handwerker<br />

auf die Schweißtechnik zurück. In e<strong>in</strong>em<br />

weiteren Arbeitsschritt wurden die an die<br />

Gauben angrenzenden <strong>in</strong>nenliegenden<br />

Dachr<strong>in</strong>nen aus 1,5 mm starkem Edelstahl<br />

ausgebaut. Sie wurden verlängert und<br />

wieder neu e<strong>in</strong>gesetzt. Der Übergang vom<br />

Steil- zum Flachdach erforderte besonderes<br />

F<strong>in</strong>gerspitzengefühl. Die Übergangsbleche<br />

wurden aus e<strong>in</strong>em Stück getrieben. „Wir<br />

mussten die <strong>Blei</strong>bleche teilweise bis zu 6 cm<br />

aus der Ebene treiben, was besonders knifflig<br />

war“, berichtet Dachdecker- und Spenglermeister<br />

Leib. Für die Attika wählten die<br />

Verantwortlichen Edelstahlbleche, die 4 cm<br />

hoch aufgekantet wurden. Anschließend<br />

falzten die Handwerker die Überhangbleche<br />

aus Walzblei <strong>in</strong> die Edelstahlbleche e<strong>in</strong>.<br />

„Das Ergebnis ist e<strong>in</strong>e formschlüssige Verb<strong>in</strong>dung<br />

zwischen Edelstahl und <strong>Blei</strong>“, sagt<br />

Leib. Weiterer Vorteil: „Jedes Blech kann<br />

temperaturbed<strong>in</strong>gte Längenänderungen<br />

für sich selbst aufnehmen.“ Da es auch im<br />

Bereich der Kehlen freitragende Bauteile<br />

gab, wurden die Kehlbleche ebenfalls aus<br />

Edelstahl gefertigt. Die optisch und baugleich<br />

zusammengehörenden Gebäude am<br />

Münchener Pr<strong>in</strong>zregentenplatz s<strong>in</strong>d nun<br />

komplett saniert. Die zeitlose Schönheit des<br />

Gebäudekomplexes bleibt für nachfolgende<br />

Generationen bewahrt. ❮❮<br />

autor<br />

thomas koch ist Baufachjournalist<br />

und Mitarbeiter <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Büro für Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>in</strong> Köln.<br />

Schlagworte fürs DDH Onl<strong>in</strong>e-Archiv<br />

auf www.ddh.de:<br />

<strong>Blei</strong>deckung, Falztechnik, Fassade,<br />

<strong>Metalldeckung</strong>, Steildach.

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