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Venezuela erleben

Erlebe Venezuela, eines der schönsten Reiseländer der Welt mit traumhafter Natur.

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Kerepakupai Vena (979 m)<br />

Das musst Du <strong>erleben</strong>


Die kontrastreiche Geografie <strong>Venezuela</strong>s und sein reiches Kulturerbe<br />

machen das Land zu einer sehr attraktiven Tourismusdestination,<br />

die sowohl den Einheimischen als auch den ausländischen Besuchern<br />

viele Erholungsmöglichkeiten bietet. Erfahren Sie hier mehr über<br />

die geografischen, landschaftlichen, historischen und kulturellen<br />

Aspekte <strong>Venezuela</strong>s.<br />

Kavac; Nationalpark Canaima<br />

VENEZUELA –<br />

Das musst Du <strong>erleben</strong><br />

<strong>Venezuela</strong> beherbergt auf seiner 916.445 km 2 großen Kontinentalfläche<br />

und seinen 311 vorgelagerten Inseln eine große natur-, und<br />

kulturräumliche Vielfalt.<br />

Die verschiedenen physischen Faktoren des Landes, wie u. a. Lage,<br />

Niederschläge, Luftfeuchtigkeit, Nebel- und Wolkenkonzentration<br />

in den Bergen, Passatwinde, Höhe, Alter und Entstehung des Gesteins,<br />

haben unterschiedliche natürliche Bedingungen geschaffen,<br />

die wiederum die Entstehung einer artenreichen Vegetation und<br />

Fauna ermöglicht haben. <strong>Venezuela</strong> zählt zu den zehn Ländern mit<br />

der höchsten Biodiversität der Erde und gilt als eines der sechs<br />

reichsten Länder hinsichtlich der Biodiversität in Lateinamerika! In<br />

Südamerika ist <strong>Venezuela</strong> nach Brasilien und Kolumbien das Land<br />

mit der größten Vielfalt an Pflanzen. Diese Biodiversität spiegelt<br />

sich in ca. 25.000 Pflanzenarten, 323 Säugetierarten, 283 Reptilienarten,<br />

202 Amphibienarten und 1.383 Vogelarten wider. Diese<br />

Daten zeigen das große Potential des Landes für naturorientierte<br />

Tourismusformen.<br />

Andenkolibri<br />

Dank der frühzeitig vorangetriebenen Umweltschutzpolitik in <strong>Venezuela</strong><br />

steht ein großer Teil der Landschaftsräume in Form von<br />

Nationalparks, Naturdenkmälern oder Wildschutzräumen (Refugio<br />

de Fauna Silvestre) unter direktem Naturschutz. Es gibt 43 Nationalparks<br />

(NP), 35 geschützte Naturdenkmäler und 7 Wildschutzräume,<br />

die etwa 22% des venezolanischen Territoriums ausmachen. In<br />

jedem Bundesstaat (Estado) gibt es mindestens einen Nationalpark<br />

oder ein Naturdenkmal.


Das Tourismuspotential <strong>Venezuela</strong>s lässt sich nicht nur an der<br />

naturräumlichen Vielfalt des Landes festmachen. <strong>Venezuela</strong><br />

ist bezüglich der Kulturlandschaft, Religion, Feste, Gastronomie,<br />

Musik, Architektur, Volkskunst und des Kunsthanwerkes auch<br />

ein sehr interessantes und vielseitiges Land.<br />

Dieser soziokulturelle Reichtum ist das Produkt vieler Regionalkulturen,<br />

die sich von Bundesstaat zu Bundesstaat deutlich unterscheiden.<br />

Es ist das Ergebnis vieler Prozesse (u. a. Kolonisation, ethnische<br />

Zusammensetzung, religiöser Synkretismus, Ökonomie etc.)<br />

und natürlicher Faktoren (u. a. Lage, Klima, Vegetation etc.). <strong>Venezuela</strong><br />

ist heutzutage auch ein modernes Land mit interessanten und<br />

lebendigen Städten, die ein lateinamerikanisches Flair aufweisen.<br />

Der Dualismus von majestätischer, ungebändigter Landschaft und<br />

modernen Metropolen (z.B. Caracas) stellt eine spannende Attraktivität<br />

dar, die den Einstieg in das Verständnis des südamerikanischen<br />

Kontinents für Touristen aus den westlichen Industrieländern<br />

wesentlich erleichtert.<br />

Die touristischen Sehenswürdigkeiten des Landes lassen sich in<br />

seinen fünf Hauptlandschaftszonen lokalisieren: Die Küstenstreifen<br />

und Küstenkordillere, das Orinoco-Delta, die Tafelberge (Bergland<br />

von Guayana), die endlosen Weiten der Llanos mit der Orinoco-<br />

Maracaibo<br />

See<br />

Die A nden<br />

K o l u m b i e n<br />

K a r i b i s c h e s M e e r Trinidad & Tobago<br />

Die Küstenstreifen u. -kordillere<br />

Die Tiefebenen „Llanos“<br />

Orinoco Fluss<br />

Das Bergland von<br />

Guayana<br />

Das Orinoco-<br />

Delta<br />

B r a s i l i e n<br />

Guyana<br />

Tiefebene und die venezolanischen Anden. Jede dieser Natur- und<br />

Landschaftszonen mit ihrer typischen Kultur und touristischen Infrastruktur<br />

bietet dem Besucher ein breit gefächertes Spektrum an<br />

Erholungsmöglichkeiten für seinen Urlaub.<br />

Ciudad Bolívar


Die malerische Küstenkordillere (Cordillera de la Costa) ist eine<br />

der eindrucksvollsten Landschaften <strong>Venezuela</strong>s und wird deshalb<br />

zu einem großen Teil durch Nationalparks geschützt.<br />

DIE KÜSTEN<br />

Sonne, Sand und Meer<br />

Cayo Sombrero; Nationalpark Morrocoy<br />

Playa el Agua; Insel Margarita<br />

DIE KÜSTEN<br />

Für Touristinnen und Touristen besonders interessant sind natürlich<br />

auch die zahlreichen tropischen Strände, die sich an den 311<br />

vorgelagerten Inseln und entlang des über 3000 Kilometer langen<br />

Küstenstreifens befinden. Sonnenhungrigen aus aller Welt ist die<br />

größte Insel <strong>Venezuela</strong>s, die Isla Margarita, besonders gut bekannt.<br />

Ihre größte Stadt, Porlamar, ist das Tor zu den Inseln und für viele<br />

auch zu <strong>Venezuela</strong>. Wenn Sie auf der Insel Margarita sind, sollten Sie<br />

die vielen traumhaften Strände besuchen. Die Strandroute bietet<br />

dabei viele Entdeckungen an den verschiedenen Strände (playas)<br />

wie Cuacuco, Cardón, El Tirano, Parguito, Puerto Cruz, Caribe und<br />

El Agua, dem längsten und meistbesuchten Strand der Insel. Aber<br />

auch für Naturliebhaber hat die Insel einiges zu bieten. So befinden<br />

sich hier immerhin zwei Nationalparks und drei Naturmonumente,<br />

die insgesamt 26 % der Inselfläche ausmachen.<br />

Im Süden lockt der Strand Playa El Yaque Liebhaber des Windsurfings<br />

und Kiteboardings – für beide Sportarten ist El Yaque ein<br />

echter Traum. Der konstante Wind und die geringe Tiefe des<br />

Wassers haben diesen Strand weltberühmt gemacht; die Weltmeisterschaft<br />

im Windsurfing findet hier jedes Jahr statt. Weitere mögliche<br />

Aktivitäten auf Margarita sind Golfen, Reiten, Jeep-Ausflüge,<br />

Mountainbike fahren, Wandern, Kajakfahren, Tauchen und zollfreies<br />

Einkaufen.


DER ARCHIPIÉLAGO LOS ROQUES<br />

Rund 180 Kilometer nördlich von Caracas krönt die Inselgruppe<br />

Los Roques das fantastische Angebot <strong>Venezuela</strong>s an karibischen<br />

Traumstränden.<br />

In himmlischer Abgeschiedenheit erwarten Sie hier feiner weißer<br />

Sand, Wasser in den verschiedensten Blautönen von smaragd- bis<br />

türkisfarben und am Himmel eine schier unermüdliche Sonne (über<br />

3.000 Sonnenstunden jährlich). Und wer sich gerne unter Wasser<br />

aufhält, kann sich auf ein farbenprächtiges Unterwasserparadies<br />

freuen. Kein Wunder, dass Los Roques sich sowohl bei den Venezolanern<br />

als auch bei den Besuchern des Landes so großer Beliebtheit<br />

erfreut.<br />

Los Roques besteht aus 42 kleinen Inseln, Cayos genannt. Dazu<br />

kommen etwa 300 Felsenriffe sowie Korallen- und Sandbänke, die<br />

ähnlich einem Atoll eine zentrale Lagune umschließen. Teilweise<br />

erheben sie sich nur bei Ebbe aus dem wunderbar warmen Meer.<br />

Nationalpark Los Roques<br />

Als einzige Insel der Gruppe hat Gran Roque eine kleine Siedlung.<br />

Sie ist die Hauptinsel des Archipels und verfügt neben einem Flughafen<br />

(mit täglichen Flugverbindungen nach Caracas und zur Isla<br />

Margarita) über zahlreiche Posadas (kleine Pensionen) zum Übernachten.<br />

Die Inselgruppe wurde 1972 zum Nationalpark erklärt. Mit einer<br />

Fläche von 225.000 Hektar ist der Archipel eines der größten<br />

Naturschutzgebiete der Karibik! In bestimmten Teilen des Parks<br />

ist der Zutritt für Besucher nicht möglich. So wird sichergestellt,<br />

dass auch zukünftige Generationen dieses wunderbare Erlebnis<br />

genießen können.<br />

DIE BECKENZONEN DES LANDES<br />

Neben den Stränden zeichnen sich die Küstenregion und Beckenzonen<br />

<strong>Venezuela</strong>s auch durch Mangrovensümpfe und viele intakte<br />

Korallenriffe aus, die ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche<br />

Tierarten sind. Auch in den Beckenzonen im Nordwesten <strong>Venezuela</strong>s<br />

gibt es sehr interessante Gebiete, die auf ihre Erkundung durch<br />

Reisende warten. So lassen sich im Süden des Maracaibo-Sees im<br />

Nationalpark Ciénagas de Juan Manuel Sumpfgebiete, Galeriewälder<br />

und schiffbare Flüsse mit einer erstaunlichen Vielfalt an Flora<br />

und Fauna entdecken.<br />

DIE KÜSTEN<br />

Río Concha; Maracaibo-See


DAS ORINOCO-DELTA<br />

Das exotische Land der Warao<br />

Río Orinoco<br />

Der drittgrößte Fluss Südamerikas schlängelt sich 2.140 Kilometer<br />

lang durch <strong>Venezuela</strong>, wobei er große Teile des Landes durchfließt<br />

und auch prägt. Der Orinoco entspringt am Berg Delgado Chalbaud<br />

an der Grenze zu Brasilien. Von dort aus fließt der Orinoco hunderte<br />

von Kilometern erst in Richtung Norden und dann in Richtung<br />

Nordosten, bis er in das Orinoco-Delta mündet. Mit einer Fläche von<br />

40.000 Quadratkilometern ist das Orinoco-Delta das zweitgrößte<br />

Flussdelta der Welt. Vor seiner Mündung in den Atlantik verzweigt<br />

sich der Orinoco in etwa 40 Haupt- und mehr als 400 Seitenarme,<br />

wodurch tausende Inseln entstehen.<br />

Das Orinoco-Delta ist ein empfindliches Ökosystem, in dem über<br />

2.000 Pflanzenarten und eine Vielzahl von Land- und Wassertierarten<br />

leben. Neben dieser Biodiversität gibt es das reiche Kulturerbe<br />

des indigenen Volkes der Warao (Wasserbewohner). In <strong>Venezuela</strong><br />

leben über 20 ethnische Gruppen, die ca. 1 % der Bevölkerung des<br />

Landes ausmachen. Zu einer dieser Indianerstämme zählen die<br />

Warao Frau<br />

DAS ORINOCO-DELTA<br />

Warao-Indianer, die in einem harmonischen Gleichgewicht mir ihrer<br />

Umgebung leben. Die Warao bewegen sich meisterlich auf dem<br />

Wasser und lernen schon im Kindesalter, geschickt mit dem Kanu<br />

umzugehen.<br />

Aus der Luft ist der Anblick des Deltas einer der schönsten der Welt;<br />

das durch Sedimentansammlungen gebildete Gebiet ist eine der am<br />

wenigsten durch den Menschen beeinflussten Regionen. Es lohnt<br />

sich aber, die Besichtigung dieses Gebietes nicht auf die Vogelperspektive<br />

zu beschränken. Denn hier lebt eine immense Vielfalt an<br />

Tieren wie Vögel, Fische und manche vom Aussterben bedrohte<br />

Säugetiere wie Waldhunde, Fischotter, Ozelots, Jaguare und Seekühe.Dieses<br />

wichtige Natur- und Kulturerbe wurde im Jahr 2009 von<br />

der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft<br />

und Kultur (UNESCO) zum Biosphärenreservat erklärt, wobei sie<br />

seine Bedeutung für die Umwelt als eines der sieben wichtigsten<br />

Deltas der Erde hervorhob.<br />

.<br />

Rio Concha Maracaibo


Der Nationalpark Canaima befindet sich in<br />

der Gran Sabana, im Bundesstaat Bolívar im<br />

Südosten von <strong>Venezuela</strong>. Im Süden grenzt er<br />

an Brasilien und Guyana.<br />

Roraima Tepuy; Nationalpark Canaima<br />

DIE TAFELBERGE VENEZUELAS<br />

Eine der eigentümlichsten Landschaften Südamerikas ist die Gran<br />

Sabana im Süden <strong>Venezuela</strong>s. Aus dieser Hochebene, die so groß<br />

wie Baden-Württemberg ist, erheben sich riesige, bizarre Tafelberge,<br />

die sogenannten Tepuys (oder Tepuis). Das Wort „Tepuy“<br />

stammt aus der Sprache der hier lebenden Pemón-Indianer und<br />

bedeutet „Haus der Götter“.<br />

Noch heute sind viele der unzugänglichen Tepuis weiße Flecken<br />

auf der Landkarte oder wurden erst vor kurzem genauer erforscht.<br />

Man nimmt an, dass etwa 70 % der Pflanzenarten auf den Tepuis<br />

endemisch sind, d.h., nur dort vorkommen.<br />

Zur landschaftlichen Schönheit der Gran Sabana tragen neben den<br />

Tepuis vor allem die vielen Wasserfälle bei. Zu den Superlativen und<br />

DER NATIONALPARK CANAIMA<br />

Der Park hat eine Gesamtfläche von 30.000 km² und ist damit der<br />

größte Nationalpark <strong>Venezuela</strong>s und einer der größten Nationalparks<br />

der Welt. Von der UNESCO wurde er 1994 zum Weltnaturerbe<br />

ausgerufen. Der Auyán-Tepuy und weitere Tafelberge wie der Ronaima,<br />

der Kukenán oder das große Massiv von Chimantá befinden<br />

sich im Parque Nacional Canaima. Im westlichen Teil des Parks liegt<br />

die Lagune von Canaima mit ihren Badestränden, die von kleinen<br />

Wäldern umgeben sind. Ganz in der Nähe sind die traumhaften<br />

Wasserfälle Ucaima, Hacha, El Sapo, El Sapito und Golondrina, die<br />

mit dem Boot zu besuchen sind.<br />

Lagune von Canaima (auch nur Canaima genannt) ist der Ort des<br />

Nationalparks, der am besten touristisch erschlossen ist. Viele<br />

DIE TAFELBERGE VENEZUELAS<br />

Hauptanziehungspunkten <strong>Venezuela</strong>s zählt auf jeden Fall der Kerepakupai<br />

Vena, der höchste Wasserfall der Erde (früher bekannt<br />

als Salto Ángel). Etwa 1.000 m tief stürzen die Wassermassen vom<br />

Auyán-Tepui, dem flächenmäßig größten der insgesamt 97 Tafelberge<br />

<strong>Venezuela</strong>s.<br />

Die gesamte Gran Sabana, die in einem großen Teil vom Nationalpark<br />

Canaima geschützt wird, liegt in einem Gebiet, das von<br />

Geologen als Guyanaschild bezeichnet wird. Mit einem Alter von<br />

mindestens 1,7 Mrd. Jahren gehören die Gesteine dieser Gegend<br />

mit zu den ältesten Sedimentgesteinen, die auf der Erde bisher<br />

gefunden wurden<br />

Übernachtungsmöglichkeiten in Camps sind dort für die aktuelle<br />

Nachfrage ausreichend zu finden. Canaima lässt sich nur mit kleinen<br />

Flugzeugen erreichen (z.B. von Isla Margarita, Ciudad Bolívar,<br />

Puerto Ordaz oder Caracas), was die Entwicklung des Massentourismus<br />

zum Glück verhindert.<br />

Der östliche Teil des Parks lässt sich auch (von Ciudad Bolívar und<br />

Puerto Ordaz aus) mit dem Auto erreichen. Von dort aus kann man<br />

die spektakuläre Tepuy-Bergkette des Ostens erobern, zu der Wasserfälle<br />

wie der Kamá, Aponwao und Karuai-Merú gehören. Der<br />

Roraima ist der höchste Berg in der überwältigenden Welt der<br />

Tepuyes und kann in zwei bis drei Tagen erklommen werden.


DIE LLANOS<br />

Tiersafari im Land der venezolanischen Cowboys<br />

Zwischen den Ostausläufern der Anden im Norden und dem Orinoco<br />

im Süden erstrecken sich die venezolanischen Llanos. Das spanische<br />

Wort „Llano“ bedeutet Flachland oder Ebene.<br />

Die Llanos bestehen aus riesigen Weideflächen, einer Savannenlandschaft,<br />

die von unzähligen Flüssen durchzogen wird. Diese<br />

gigantische Tiefebene erstreckt sich über etwa ein Drittel <strong>Venezuela</strong>s.<br />

In der Regenzeit (zwischen Mai und November) stehen große<br />

Teile der „Llanos bajos“ oft wochenlang unter Wasser; in der Trockenzeit<br />

verwandelt die Sonne die gleichen Gegenden in trockene<br />

Wüsten mit tiefen Rissen.<br />

Naturliebhaber finden in den Llanos einen unendlichen Reichtum<br />

an wildlebenden Tieren, gleichzeitig aber auch Abenteuer und Ent-<br />

spannung, frische Luft, lange Ausritte, deftiges Essen, geschichtsträchtige<br />

Orte und den Alma Llanera, den Geist der Llanos. Geprägt<br />

werden die Llanos von den Llaneros, die auf den Farmen (Hatos) -<br />

wie bei den Cowboys in Nordamerika - die Rinder zusammentreiben<br />

und pflegen.<br />

Auf jeden Fall darf bei Ihrer <strong>Venezuela</strong>-Reise der Besuch in einem<br />

Hato, so nennt man die Viehfarmen, nicht fehlen. Es ist für Besucher<br />

unvergesslich, nachts bei einer Parrilla (Grillfest), neben einem Lagerfeuer,<br />

gemeinsam mit den Einheimischen ein saftiges Steak und<br />

den Anblick des Sternenhimmels zu genießen. Ein Erlebnis, das<br />

vom Tanz und der Musik der Llaneros abgerundet wird.<br />

DIE ANDEN<br />

<strong>Venezuela</strong>s Dach bietet eine kontrastreiche Natur<br />

Der relativ kleine Abschnitt der Anden auf venezolanischem Gebiet<br />

zählt zu den Ostausläufern der riesigen Gebirgskette, die sich im<br />

Westen in einer Länge von 9.500 Km über den gesamten südamerikanischen<br />

Kontinent zieht.<br />

Den größten Teil der venezolanischen Anden macht die Cordillera<br />

de Mérida im Süden des Maracaibo-Sees aus. Die Cordillera de<br />

Mérida hat die höchsten Erhebungen <strong>Venezuela</strong>s, allen voran der<br />

Pico Bolívar mit 5007 m ü. NN. Dieser Teil der Anden erstreckt sich<br />

nach Norden bis zum Bergland von Falcón und geht dann in die<br />

Küstenkordillere über. Hier findet man zahlreiche Gletscherseen,<br />

unterschiedliche Relief- und Gesteinsformationen, Tropen- und Nebelwälder<br />

und eine Pflanzenvielfalt, die die enorme Biodiversität<br />

dieser Region widerspiegeln.<br />

Pico Simón Bolívar (5007 m);<br />

Nationalpark Sierra Nevada<br />

Diese attraktiven Sehenswürdigkeiten lassen sich leicht mit der<br />

Seilbahn von Mérida erkunden. Die Seilbahn von Mérida ist mit einer<br />

Länge von 12,5 km und der Gipfelstation auf 4.765 m ü. NN sowohl<br />

die längste als auch die höchste Seilbahn der Erde. Rund eine<br />

Stunde dauert die Fahrt, die in vier Etappen vom subtropischen Talgrund<br />

in die Hochgebirgswelt des Pico Espejo führt. Mérida, die Andenmetropole<br />

<strong>Venezuela</strong>s und Universitätsstadt, ist Ausgangpunkt<br />

für Ausflüge in die Anden und damit der Dreh- und Angelpunkt des<br />

Bergtourismus in <strong>Venezuela</strong>.


GESCHICHTE<br />

Ab dem 2. Jahrtausend v. Chr. entwickelten sich einzelne lokale<br />

Kulturen in ganz Südamerika, von denen die heutigen noch<br />

existiereden indianischen Gemeinschaften abstammen. Einen<br />

geschichtlichen Meilenstein bildet Ende des 15. Jahrhunderts<br />

die Erkundung von Amerika durch Christoph Kolumbus, mit der<br />

der Kolonisationsprozess Lateinamerikas begann. Es folgten<br />

Jahrhunderte der Eroberung und Kolonisation unter spanischer<br />

Herrschaft.<br />

Über den Ursprung des Namens „<strong>Venezuela</strong>“ (amtlich Bolivarische<br />

Republik <strong>Venezuela</strong>, spanisch „República Bolivariana de <strong>Venezuela</strong>“)<br />

gibt es zwei Theorien: Manche schreiben ihn Amerigo Vespucci<br />

Auf dem südamerikanischen Kontinent<br />

– und damit auch auf dem Gebiet des<br />

heutigen <strong>Venezuela</strong> – tauchen die ersten<br />

menschlichen Spuren zwischen 20.000<br />

und 10.000 v. Chr. auf.<br />

Caura Mädchen<br />

zu, der zusammen mit Alonso de Ojeda 1499 eine Expedition entlang<br />

der nordwestlichen Küste führte (heute bekannt als der Golf<br />

von <strong>Venezuela</strong>). Als sie die Guajira-Halbinsel erreichten, beobachtete<br />

die Mannschaft die Pfahlbauten (palafitos), die die Añu über dem<br />

Wasser errichtet hatten. Diese erinnerten Vespucci an die Stadt<br />

Venezia (Venedig) und infolgedessen wurde die Region <strong>Venezuela</strong><br />

genannt, was so viel wie „Klein-Venedig“ bedeutet.<br />

Andererseits sagt der spanische Konquistador und Geograph Martín<br />

Fernández de Enciso, Mitglied der gleichen Mannschaft, in seiner<br />

Schrift „Summa de Geografía“, dass die Bevölkerung dieser Region<br />

einen flachen Felsen bewohnte und „Veneciuela“ genannt wurde.<br />

Sonderversammlung vom 19. April 1810<br />

DIE UNABHÄNGIGKEIT VENEZUELAS<br />

Das Ereignis, das die Konspiration für die Unabhängigkeit <strong>Venezuela</strong>s<br />

einleitete, war die Revolution vom 19. April 1810. Es war eine Volksbewegung,<br />

die am diesem Gründonnerstag in Caracas stattfand. An<br />

diesem Tag, der als Tag der Proklamation der Unabhängigkeit <strong>Venezuela</strong>s<br />

gefeiert wird, verfasste und unterzeichnete man die Urkunde<br />

vom 19. April 1810. Damit wurde eine vom Regentschaftsrat von<br />

Spanien unabhängige Regierungsjunta geschaffen, welche folgende<br />

Initiativen ergriff: Schaffung ähnlicher Juntas in den Provinzen von<br />

ZWEIHUNDERT JAHRE SPÄTER<br />

In unseren Tagen leben die Bolivarische Republik <strong>Venezuela</strong>, unter<br />

dem Schutz der Bolivarischen Revolution, und andere Nationen<br />

Lateinamerikas in einer politischen Konjunktur des Wandels; in einem<br />

grenzüberschreitenden Unabhängigkeitsprozess, der zu einer<br />

kontinentalen Freiheitsbewegung der Völker unseres Amerika wird.<br />

Einige Länder haben beschlossen, eine Allianz (Bolivarianische Allianz<br />

für die Völker unseres Amerikas- ALBA) gegen die neuen Formen<br />

der Beherrschung zu gründen und einen Kampf für die Achtung und<br />

den Anspruch auf sozio-kulturelle Diversität, die uns verbindet und<br />

charakterisiert, zu führen; einen Kampf für die Durchsetzung des<br />

Rechts der Völker auf Garantie ihres Wohlergehens und Teilnahme<br />

an der Suche ihrer eigenen Bestimmung, für die Konsolidierung der<br />

DIE GESCHICHTE<br />

Cumaná, Margarita, Barinas, Barcelona, Trujillo und Mérida, Verbot<br />

des Sklavenhandels und Entsendung diplomatischer Delegationen<br />

in die Länder, die die Erhebung unterstützen könnten, zu denen England,<br />

die Vereinigten Staaten und Neugranada (heute Kolumbien)<br />

gehörten. Mit dieser Maßnahme reiste Simón Bolívar (1783–1830),<br />

der sich aktiv an der Revolution vom 19. April beteiligte, in diplomatischer<br />

Mission und mit dem Rang eines Obersts nach London, wo<br />

es ihm gelang, die Sympathien der britischen Regierung für die venezolanische<br />

Revolution zu gewinnen. In der englischen Hauptstadt<br />

traf er sich mit Francisco de Miranda, einem venezolanischen Held,<br />

der den ersten Befreiungskriegszug <strong>Venezuela</strong>s 1806 durchgeführt<br />

hat. Dort bat Simón Bolívar Francisco de Miranda, nach <strong>Venezuela</strong><br />

zurückzukehren. 15 Monate nach diesem 19. April 1810, erhält die<br />

venezolanische Revolution, am 5. Juli 1811, eine politisch klarere<br />

Form mit der Erklärung der Unabhängigkeit. Trotzdem sollte dies<br />

der Beginn eines komplexen Prozesses von Kämpfen zu Land und<br />

zur See – unter der Führung von Simón Bolívar - werden, der 10 Jahre<br />

später mit dem Sieg der Patrioten in der Schlacht von Carabobo<br />

am 24. Juni 1821 enden sollte.<br />

Grundlagen für ihre Selbstbestimmung und Souveränität und letztendlich<br />

die Förderung einer Gemeinschaft, die den Prozess der auf<br />

den Prinzipien der Solidarität, Komplementarität und Kooperation<br />

beruhenden lateinamerikanischen Vereinigung voranbringen soll.<br />

links: Simón Bolívar<br />

rechts: Francisco de Miranda


MUSIK, KUNST UND<br />

LITERATUR<br />

Sinfonieorchester Simón Bolívar<br />

Im 16. Jahrhundert erlebte <strong>Venezuela</strong> seine erste große kulturelle<br />

Hybridisierung, die sich zwischen den ursprünglichen ethnischen<br />

Gruppen vollzog. Dabei handelte es sich um diejenigen, die zum<br />

Zeitpunkt der Ankunft der Spanier im heutigen Territorium <strong>Venezuela</strong>s<br />

lebten, und den afrikanischen Sklaven, die von den Spaniern<br />

für den Kakaoanbau ins Land gebracht wurden.<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts verliehen mehrere Immigrationswellen<br />

aus Europa und anderen Kontinenten dem venezolanischen Volk<br />

diesen multiethnischen Charakter. Der Austausch, der das Ergebnis<br />

des Kontakts zu anderen Kulturen war, beeinflusste Bräuche, Traditionen,<br />

Denken, künstlerische Ausdrucksformen und Rhythmen.<br />

DIE URSPRÜNGE DER KULTURELLEN<br />

VIELFALT IN VENEZUELA<br />

<strong>Venezuela</strong> ist ein Land, das offen für das Andere ist, einen gastfreundlichen<br />

Geist besitzt und mit seiner Fröhlichkeit und Heiterkeit<br />

keinem anderen Volk der Welt gleicht, weil sein inneres Wesen<br />

die Einheit vieler Kulturen und Glaubensrichtungen ist, aus dem das<br />

venezolanische Sein hervorgegangen ist. <strong>Venezuela</strong> ist ein junges<br />

Land, in dem über 80% der Bevölkerung jünger als 35 Jahre ist.<br />

Seine Geografie ist das geeignete Szenarium für die kulturelle und<br />

wissenschaftliche Avantgarde, die ihr Interesse an den großen kulturellen<br />

Veranstaltungen erklärt hat, ohne den Inhalt der lebendigen<br />

Traditionen zu vergessen.<br />

Die Musik ist eine der - durch die sozialorientierte Politik des Staates-<br />

unterstützten künstlerischen Ausdrucksformen, die die venezolanische<br />

Nation international repräsentiert. Man kann durchaus<br />

sagen, dass die Musik und die Rhythmen in <strong>Venezuela</strong> so vielfältig,<br />

lebendig und kontrastreich sind wie seine Landschaften.<br />

Die Vielfalt an Musik und fröhlichen Rhythmen in <strong>Venezuela</strong> ist das<br />

Ergebnis verschiedener Regionalkulturen, die wiederum durch ihre<br />

Geographie, Geschichte und Traditionen unterschiedlich geprägt<br />

wurden. Die musikalische Begabung der Venezolaner wird massiv<br />

von der aktuellen Regierung unterstützt und gefördert. So wurde<br />

im Jahr 2007 die Misión Música ins Leben gerufen, ein soziales Projekt,<br />

das den Kindern in <strong>Venezuela</strong> den Zugang zum Chören, Orchestern<br />

und musikalischen Instrumenten ermöglicht. Heutzutage<br />

nehmen über 300.000 Kinder an diesem Projekt teil, dessen Ziel es<br />

ist, eine Million Kinder in den nächsten Jahren zu erreichen.<br />

Zahlreiche literarische Genres im hispanischen intellektuellen Bereich<br />

sind dank der großartigen Werke von Romanautoren und<br />

Denkern wie Rómulo Gallegos, Arturo Uslar Pietri, Guillermo Meneses,<br />

Salvador Garmendia und der neuen Generationen der Denker<br />

und Schriftsteller herausragend.<br />

EINE SEHR ABWECHSLUNGSREICHE<br />

ARCHITEKTUR<br />

Coro<br />

Die venezolanische Architektur ist in jeder Region des Landes<br />

verschieden. Diese sind inspiriert von den traditionellen Bauten,<br />

die mit der Modernen durch Elemente der Tropen beeinflussten Architektur<br />

kombiniert wurden, woraus die zeitgenössische venezolanische<br />

Architektur entstand.<br />

So wurden beispielsweise zwei große städtische Projekte von der<br />

UNESCO in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen. Hierzu zählen<br />

die Stadt Coro, die als einziges städtisches Zentrum in Amerika<br />

aus Lehm erbaut wurde, sowie der Campus der Zentraluniversität<br />

von Caracas.


FREUEN SIE SICH AUF VENEZUELA –<br />

VENEZUELA FREUT SICH AUF SIE!<br />

República Bolivariana de <strong>Venezuela</strong><br />

Bolivarische Republik <strong>Venezuela</strong><br />

Amtssprache Spanisch, die indigenen Sprachen sind als Amtssprache<br />

für die indigenen Völker ebenfalls zugelassen.<br />

Staatsform Präsidialrepublik<br />

Staatsoberhaupt und<br />

Regierungschef<br />

Unabhängigkeit von<br />

Spanien<br />

Nationalfeiertag 5. Juli<br />

Fläche 916.445 km²<br />

Bundesstaaten 23<br />

Berlin, Februar 2011<br />

Präsident Hugo Rafael Chávez Frías<br />

am 19. April 1810 proklamiert, am 5. Juli 1811 erklärt.<br />

Hauptstadt Caracas (mit Einzugsgebiet rund 6 Mio. Einwohner)<br />

Geographische Lage Südamerika im Tropengürtel des amerikanischen<br />

Kontinents: 0°38‘ N -15° 42‘ N / 58°10‘ W - 73°25‘ W<br />

Herausgegeben von: Botschaft der Bolivarischen Republik<br />

<strong>Venezuela</strong> in der Bundesrepublik Deutschland mit Unterstützung<br />

der Venezolanischen Außerhandelsbank Bancoex<br />

Bilder: Bildarchiv der Botschaft von <strong>Venezuela</strong>; INATUR; MINCI;<br />

Cacao Travel Group; Natura Raid c.a.; Frank-Michael Arndt<br />

Einwohnerzahl 28.384.132 (davon 50,15 % Männer; 49,85 % Frauen)<br />

Bevölkerungsdichte 30 Einwohner pro km²<br />

Bevölkerungswachstum 1,61 % jährlich<br />

Temperatur gesamte Land und das gesamte Jahr beträgt 23°C, die<br />

durchschnittliche Temperatur des kältesten Monats<br />

unterschreitet 18°C nicht.<br />

Naturschutzgebiete 43 Nationalparks, 35 geschützte Naturdenkmäler und<br />

7 Wildschutzräume machen etwa 22 Prozent des venezolanischen<br />

Staatsgebiets aus.<br />

Währung Bolívar Fuerte (Bs. F.)<br />

Wechselkurs 4,30 Bs. F/US$<br />

Für mehr Informationen:<br />

Abteilung für Wirtschaft, Handel und Tourismus<br />

Tel. +49 30 832 240-50<br />

Fax +49 30 832 240-20<br />

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