und Dorferneuerung in Zwettl - Stadterneuerung Vorwort
und Dorferneuerung in Zwettl - Stadterneuerung Vorwort
und Dorferneuerung in Zwettl - Stadterneuerung Vorwort
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<strong>Vorwort</strong><br />
„Es gibt nichts Schöneres, als die<br />
eigene Heimat selbst zu gestalten.“<br />
Dip.-Ing. Dr. Erw<strong>in</strong> Pröll<br />
Landeshauptmann<br />
von Niederösterreich<br />
[ 4 ]<br />
Im Lauf der Jahrzehnte, <strong>in</strong> denen es nun schon<br />
die <strong>Dorferneuerung</strong> gibt – <strong>und</strong> der Ort Niederstrahlbach<br />
ist ja e<strong>in</strong> „Pionier“ der <strong>Dorferneuerung</strong><br />
– wurde vielfach versucht, das Wesen dieser<br />
Bewegung zu beschreiben <strong>und</strong> zu charakterisieren.<br />
Kaum e<strong>in</strong> Ausspruch aber trifft den eigentlichen<br />
Kern der <strong>Dorferneuerung</strong> so wie dieser<br />
Satz. Was <strong>in</strong> Niederösterreich vor nunmehr 20<br />
Jahren begonnen hat, ist mittlerweile zur größten<br />
<strong>und</strong> positivsten Bürger<strong>in</strong>itiative geworden, die es<br />
je im Land gegeben hat.<br />
Und noch nie war die Idee der Dorf- <strong>und</strong> <strong>Stadterneuerung</strong><br />
so wichtig <strong>und</strong> aktuell wie heute.<br />
Zum e<strong>in</strong>en, weil sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit des rasanten<br />
technischen Fortschritts <strong>und</strong> tief greifender ge-<br />
sellschaftlicher Veränderungen Halt <strong>und</strong> Orien-<br />
tierung gibt. Und zum anderen, weil sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Zeit der Globalisierung <strong>und</strong> des erweiterten Europas<br />
die Sehnsucht nach Heimat <strong>und</strong> Lebensqualität<br />
erfüllt.<br />
Nicht zuletzt deshalb ist es besonders wichtig,<br />
dass die Dorf- <strong>und</strong> <strong>Stadterneuerung</strong> ständig <strong>in</strong><br />
Schwung bleibt. Denn sie darf nie selbstverständ-<br />
lich werden. Das s<strong>in</strong>d wir unserer Heimat <strong>und</strong><br />
den nächsten Generationen schuldig. Umso mehr<br />
freut es mich, dass die Familie der NÖ Dorf- <strong>und</strong><br />
<strong>Stadterneuerung</strong> mit der Großgeme<strong>in</strong>de <strong>Zwettl</strong><br />
e<strong>in</strong> besonders aktives <strong>und</strong> erfolgreiches Mitglied<br />
hat. Das zeigt die Fülle der <strong>Stadterneuerung</strong>sprojekte,<br />
die <strong>in</strong> den letzten vier Jahren <strong>in</strong> der Stadt<br />
<strong>Zwettl</strong> verwirklicht wurde – von den renovierten<br />
Stiegen über restaurierte Häuserfassaden bis zu<br />
den revitalisierten historischen Gebäuden. Und<br />
das zeigen auch die zahlreichen Aktivitäten im<br />
Rahmen der mittlerweile 14 <strong>Dorferneuerung</strong>svere<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de. Zu diesem Erfolg <strong>und</strong><br />
zum vorbildlichen Engagement für die Idee der<br />
<strong>Dorferneuerung</strong> darf ich herzlich gratulieren <strong>und</strong><br />
m<strong>in</strong>destens ebenso herzlich danken.<br />
Ich wünsche allen Dorf- <strong>und</strong> Stadterneuerern <strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> um <strong>Zwettl</strong>, dass sie dieser E<strong>in</strong>satz <strong>und</strong> der<br />
positive Geist der <strong>Dorferneuerung</strong> auch <strong>in</strong><br />
Zukunft begleiten wird.
<strong>Vorwort</strong><br />
HR Dr. Michael Widermann<br />
Bezirkshauptmann<br />
In der vorliegenden Publikation werden etwa<br />
20 Jahre <strong>Dorferneuerung</strong> <strong>und</strong> 5 Jahre <strong>Stadterneuerung</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Zwettl</strong> beleuchtet. Bei der Betrachtung<br />
dessen, was <strong>in</strong> diesen Jahren hier <strong>in</strong><br />
<strong>Zwettl</strong> geleistet wurde, fällt auf, dass sich die<br />
Tätigkeiten nicht nur auf das Renovieren alter<br />
Gemäuer beschränkt haben. Natürlich wurde<br />
durch die Renovierung schadhafter Fassaden<br />
oder durch die Neugestaltung der Brühl- <strong>und</strong><br />
der Talbergstiege auch das Ortsbild wesentlich<br />
positiv bee<strong>in</strong>flusst. Darüber h<strong>in</strong>aus waren es aber<br />
auch Aktionen wie zum Beispiel die E<strong>in</strong>richtung<br />
des Skaterplatzes unter E<strong>in</strong>beziehung <strong>und</strong> für die<br />
Jugend, die Schaffung der Freizeitmeile <strong>und</strong> viele<br />
andere ähnliche Aktivitäten, die zu e<strong>in</strong>er Belebung<br />
des Stadtkernes der Stadt <strong>Zwettl</strong> bei-<br />
getragen haben.<br />
Dadurch wurde aber nicht nur das äußere Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />
der Stadt <strong>Zwettl</strong> aufpoliert, auch<br />
das „<strong>in</strong>nere Ersche<strong>in</strong>ungsbild“ des Stadtlebens<br />
erstrahlt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen Glanz.<br />
Wenngleich die Zeit dieser Aktion nun abgelaufen<br />
ist, kann auf jeden Fall e<strong>in</strong>e äußerst positive<br />
Bilanz gezogen werden. Ich darf die Gelegenheit<br />
daher benutzen, um allen daran – <strong>in</strong> welcher<br />
Form auch immer – Beteiligten me<strong>in</strong>en Dank<br />
dafür auszusprechen, dass sie sich hier durch<br />
Ideen, praktische Arbeitsleistung oder sonstige<br />
Unterstützung e<strong>in</strong>gebracht haben.<br />
Der Bevölkerung von <strong>Zwettl</strong> <strong>und</strong> allen, die diese<br />
schöne Stadt besuchen, wünsche ich viel Freude<br />
mit ihrem „neuen“ <strong>Zwettl</strong>.<br />
Ihr<br />
[ 5 ]
<strong>Vorwort</strong><br />
Positive Ergebnisse<br />
ge- <strong>und</strong> erlebter Bürgerbeteiligung<br />
ÖkR. Franz Pruckner<br />
Bürgermeister der<br />
Stadtgeme<strong>in</strong>de <strong>Zwettl</strong>-NÖ<br />
[ 6 ]<br />
Sehr geehrte Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Leser!<br />
Mit den vom Land Niederösterreich <strong>in</strong> den beiden<br />
letzten Jahrzehnten <strong>in</strong>itiierten Aktionen <strong>Dorferneuerung</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Stadterneuerung</strong> <strong>in</strong> Niederösterreich<br />
wurden <strong>in</strong> den beteiligten Orten <strong>und</strong> Städten<br />
Niederösterreichs dynamische Entwicklungsprozesse<br />
e<strong>in</strong>geleitet.<br />
Auch wir <strong>Zwettl</strong>er haben jeweils von Beg<strong>in</strong>n an<br />
an diesen Prozessen teilgenommen <strong>und</strong> wussten<br />
dabei, dass die Ergebnisse nicht nur von den vorhandenen<br />
<strong>und</strong> geschaffenen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
abhängig s<strong>in</strong>d, sondern ganz wesentlich von den<br />
Ideen <strong>und</strong> vom Engagement der beteiligten Bürger<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Bürgern geprägt se<strong>in</strong> werden.<br />
Ehrenamt <strong>und</strong> Idealismus <strong>in</strong> der <strong>Dorferneuerung</strong><br />
In der <strong>Dorferneuerung</strong>saktion übernahm der Ort<br />
Niederstrahlbach mit se<strong>in</strong>em Beitritt im Jahr<br />
1986 die Pionierarbeit <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de <strong>Zwettl</strong><br />
<strong>und</strong> brachte es mit viel Fleiß der Bewohner<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Bewohner zum durch viele Auszeichnungen<br />
anerkannten Erfolg. Niederstrahlbach war Ausgangspunkt<br />
für e<strong>in</strong>e Entwicklung, die zwischenzeitlich<br />
im gesamten Geme<strong>in</strong>degebiet ihre sichtbaren<br />
<strong>und</strong> unsichtbaren Spuren h<strong>in</strong>terlassen hat.<br />
14 <strong>Dorferneuerung</strong>svere<strong>in</strong>e wurden bzw. werden<br />
bislang <strong>in</strong> der Projektentwicklung <strong>und</strong> –realisierung<br />
unterstützt. Zudem gibt es e<strong>in</strong>e Reihe von<br />
Vere<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Dorfgeme<strong>in</strong>schaften, die Projekte<br />
im S<strong>in</strong>ne der <strong>Dorferneuerung</strong>sbewegung realisieren.<br />
H<strong>in</strong>ter all diesen Vere<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Projekten verbergen<br />
sich der Geist, die Ideen, unbezahlbare<br />
ehrenamtliche Arbeitsleistungen, Freude, Idealismus<br />
<strong>und</strong> persönliche Indentifikation der Vere<strong>in</strong>sfunktionäre<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
Ich b<strong>in</strong> stolz darauf, dass diese Leistungen von<br />
Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürgern unserer Orte erbracht<br />
wurden.<br />
Dynamik der <strong>Stadterneuerung</strong><br />
Auch die <strong>Stadterneuerung</strong>saktion <strong>und</strong> –bewegung<br />
hat <strong>in</strong> <strong>Zwettl</strong> e<strong>in</strong>e Dynamik angenommen, die ich<br />
mir anfangs zwar erhofft aber kaum für möglich<br />
gehalten hatte. Zu Beg<strong>in</strong>n der Aktion im Jahr<br />
1997 galt es, Ideen <strong>und</strong> Vorschläge zu sammeln,<br />
Verbesserungspotentiale <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten<br />
zu orten <strong>und</strong> diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Stadterneuerung</strong>skonzept<br />
zusammenzufassen. Dabei haben<br />
viele Menschen gezeigt, dass ihnen das Thema<br />
„<strong>Stadterneuerung</strong>“ <strong>und</strong> die Möglichkeit der Mitgestaltung<br />
ihres unmittelbaren Lebensraumes sehr<br />
am Herzen liegt. Durch die Arbeit <strong>in</strong> fünf Arbeitskreisen<br />
wurde <strong>Stadterneuerung</strong> <strong>in</strong> <strong>Zwettl</strong> zu<br />
e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Nenner <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>schaftlich<br />
angestrebten Ziel, das viele unterschiedliche<br />
Interessensgruppen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelpersonen<br />
aus allen Berufs-, Gesellschafts- <strong>und</strong> Altersgruppen<br />
zusammenführte. In den wenigen Jahren
der Mitgliedschaft <strong>und</strong> Nachbetreuungsphase hat<br />
die Stadt <strong>Zwettl</strong> e<strong>in</strong> anderes, moderneres, schöneres<br />
Gesicht bekommen, h<strong>in</strong>ter dem sich auch e<strong>in</strong><br />
weiter entwickelter Geist bef<strong>in</strong>det.<br />
Heimat lebens- <strong>und</strong> liebenswert gestaltet<br />
E<strong>in</strong>e Vielzahl unterschiedlichster Aktivitäten <strong>und</strong><br />
umgesetzter Projekte <strong>in</strong> der Stadt <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Ortschaften<br />
der Geme<strong>in</strong>de zeichnen uns alle – Bürger<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Bürger, Vere<strong>in</strong>smitglieder <strong>und</strong> –funktionäre,<br />
Betreuer <strong>und</strong> Planer, Interessensgeme<strong>in</strong>schaften,<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitarbeiter von<br />
Arbeitskreisen, Verantwortungsträger – als aktive<br />
Partner der Dorf- <strong>und</strong> <strong>Stadterneuerung</strong> aus. Geme<strong>in</strong>sam<br />
haben wir durch unseren Geist, durch<br />
unsere Arbeit <strong>und</strong> den E<strong>in</strong>satz f<strong>in</strong>anzieller Mittel<br />
unsere Heimat lebens- <strong>und</strong> liebenswerter gestaltet.<br />
Darauf können wir auch geme<strong>in</strong>sam stolz se<strong>in</strong>.<br />
Publikation als Resümee<br />
Wir haben uns daher entschlossen, im Rahmen<br />
des diesjährigen Pf<strong>in</strong>gstspektakels geme<strong>in</strong>sam mit<br />
der Bevölkerung auf die erfolgreiche Arbeit <strong>in</strong> der<br />
<strong>Stadterneuerung</strong>saktion zurückzublicken <strong>und</strong> die<br />
bisherigen Leistungen im Rahmen der <strong>Dorferneuerung</strong>saktion<br />
zu präsentieren.<br />
Mit dieser Publikation geben wir den <strong>in</strong> der <strong>Dorferneuerung</strong><br />
tätigen Vere<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Dorfgeme<strong>in</strong>schaften<br />
die Möglichkeit, sich <strong>und</strong> ihre Aktivitäten<br />
darzustellen <strong>und</strong> für e<strong>in</strong>e Breite Masse zu doku-<br />
mentieren. Es entsteht damit auch e<strong>in</strong> lokalhistorisches<br />
Dokument, das Wege <strong>und</strong> Ergebnisse<br />
gelebter Bürgerbeteiligung gegen Ende des 20.<br />
<strong>und</strong> zu Beg<strong>in</strong>n des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts beschreibt.<br />
Es ist wichtig, sich der positiven Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> der erreichten Ziele zu bes<strong>in</strong>nen. Dies soll<br />
<strong>und</strong> darf aber nicht Schlusspunkt e<strong>in</strong>er Entwicklung<br />
se<strong>in</strong>, sondern muss Ausgangspunkt für die<br />
weitere Entwicklung der Geme<strong>in</strong>de se<strong>in</strong>. Jeder<br />
Ort, jede Stadt, jeder Vere<strong>in</strong>e, jede Gruppierung,<br />
jede Person braucht Visionen <strong>und</strong> strategische<br />
Ziele. Die Def<strong>in</strong>ition dieser Visionen <strong>und</strong> Ziele ist<br />
e<strong>in</strong> laufender Prozess <strong>und</strong> ich lade alle e<strong>in</strong>, sich<br />
im S<strong>in</strong>ne der Stadt- <strong>und</strong> <strong>Dorferneuerung</strong> auch<br />
weiterh<strong>in</strong> an diesem Prozess zu beteiligen.<br />
Ich danke allen an der Stadt- <strong>und</strong> <strong>Dorferneuerung</strong><br />
beteiligten Personen, Vere<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Institutionen<br />
für ihre Unterstützung <strong>und</strong> Mitarbeit.<br />
Den Leser<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Lesern wünsche ich beim<br />
Lesen <strong>und</strong> Anschauen dieses reich bebilderten<br />
<strong>und</strong> mit Kommentaren versehenen Resümees<br />
viel Vergnügen <strong>und</strong> bleibende positive E<strong>in</strong>drücke<br />
von der Geme<strong>in</strong>de <strong>Zwettl</strong> <strong>und</strong> ihren Bürger<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Bürgern.<br />
[ 7 ]
<strong>Vorwort</strong><br />
<strong>Stadterneuerung</strong> <strong>in</strong> <strong>Zwettl</strong> –<br />
e<strong>in</strong>e Idee setzt sich durch<br />
Mag. Werner Reil<strong>in</strong>ger<br />
Stadtrat für Kultur,<br />
Sport <strong>und</strong> <strong>Stadterneuerung</strong><br />
Das Leitbild der <strong>Stadterneuerung</strong> <strong>in</strong> Niederöster<br />
reich be<strong>in</strong>haltet das Ziel der „menschenfre<strong>und</strong>lichen<br />
Stadt“. Diesem Leitgedanken<br />
folgend hat auch die Geme<strong>in</strong>de <strong>Zwettl</strong><br />
<strong>in</strong> enger Zusammen arbeit mit beherzten <strong>und</strong> engagierten<br />
Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürgern e<strong>in</strong> Entwicklungskonzept<br />
für <strong>Zwettl</strong> erarbeitet <strong>und</strong> <strong>in</strong> den letzten<br />
Jahren viele Ideen <strong>und</strong> Vorhaben verwirklicht.<br />
Am 25. Juni 1997 wurde <strong>Zwettl</strong> offiziell <strong>in</strong> die<br />
Aktion der <strong>Stadterneuerung</strong> aufgenommen. Die<br />
Erstellung des e<strong>in</strong>gangs genannten Konzeptes war<br />
der erste konkrete Schritt, der die Motivation der<br />
<strong>Zwettl</strong>er<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Zwettl</strong>er zur Mitarbeit voraussetzte.<br />
Diese Motivation wurde <strong>in</strong> hohem Maße<br />
erreicht, <strong>und</strong> die an dem Projekt <strong>in</strong>teressierten<br />
Personen hatten die Möglichkeit, <strong>in</strong> fünf Arbeitskreisen<br />
mitzuarbeiten <strong>und</strong> ihre Ideen <strong>und</strong> Vor-<br />
stellungen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Die Arbeitskreisbildung<br />
war nur deshalb möglich, weil sich Persönlichkeiten<br />
fanden, die bereit waren, die Leitung dieser<br />
Arbeitskreise zu übernehmen. Ich danke dafür sehr<br />
herzlich Dir. Franz Ficht<strong>in</strong>ger, KommR Ing. Ewald<br />
Mengl, Mag. Norbert Müllauer, Dir. Edel traud<br />
Schneider <strong>und</strong> Strm. Gilbert Schulmeister bzw.<br />
ObInsp. Wolfgang Wernhart, die es – unterstützt<br />
von den <strong>Stadterneuerung</strong>sbetreuer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> der<br />
Geme<strong>in</strong>deverwaltung – verstanden haben, die unterschiedlichsten<br />
Vorschläge <strong>und</strong> Vorstellungen zu<br />
strukturieren <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>em „Gesamtpaket“ werden<br />
zu lassen. Vieles wurde zu offiziellen „Projekten“<br />
<strong>und</strong> mit f<strong>in</strong>anzieller Unterstützung des Landes<br />
Niederösterreich <strong>und</strong> der Europäischen Union umgesetzt.<br />
Die größeren Vorhaben zeichnen sich aufgr<strong>und</strong><br />
der Qualität ihrer bautechnischen Umsetzung<br />
<strong>und</strong> ihrer architektonischen Ausführung aus<br />
<strong>und</strong> f<strong>in</strong>den sowohl regional als auch überregional<br />
Lob <strong>und</strong> Anerken nung. Diese Projekte f<strong>in</strong>den Sie<br />
<strong>in</strong> dieser Publika tion wieder. Was hier aber nicht<br />
wiedergegeben werden kann, aber zum<strong>in</strong>dest<br />
ebenso wichtig ist, s<strong>in</strong>d die unzähligen kle<strong>in</strong>en<br />
Anliegen „vor der Haustüre der <strong>Zwettl</strong>er<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />
<strong>Zwettl</strong>er“, die formlos <strong>und</strong> ohne großes Aufsehen<br />
erledigt wurden.<br />
Ich persönlich habe die <strong>Stadterneuerung</strong> als e<strong>in</strong>en<br />
dynamischen <strong>und</strong> nach allen Seiten h<strong>in</strong> offenen,<br />
auf Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> Teamarbeit basierenden<br />
Prozess erlebt. Es entspricht dem Gr<strong>und</strong>gedanken<br />
der <strong>Stadterneuerung</strong>, dass dieser Prozess<br />
niemals abgeschlossen ist, sondern sich auf ver-<br />
schiedenen Ebenen laufend selbst erneuert. Vergleichbar<br />
mit e<strong>in</strong>em Kieselste<strong>in</strong>, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Teich<br />
geworfen wird <strong>und</strong> der konzentrisch Kreise zieht,<br />
wirkt auch die <strong>Stadterneuerung</strong> für <strong>Zwettl</strong> als nachhaltiger<br />
Impulsgeber. R<strong>und</strong> um dieses <strong>in</strong>haltliche Zentrum<br />
herum pflanzen sich die Impulse fort <strong>und</strong> setzen<br />
neue Vorgänge <strong>und</strong> Folgeprojekte <strong>in</strong> Bewegung.<br />
Ich wünsche der Geme<strong>in</strong>de, dass der von den Bürger<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Bürgern getragene Prozess der <strong>Stadterneuerung</strong><br />
auch weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> Bewegung bleibt.<br />
Me<strong>in</strong> Dank gilt allen Verantwortlichen des Landes<br />
Niederösterreich, der Stadtverwaltung <strong>und</strong> den Geme<strong>in</strong>debediensteten.<br />
Ganz besonders danke ich allen<br />
<strong>Zwettl</strong>er<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Zwettl</strong>ern, die sich mit viel Idealismus<br />
<strong>und</strong> großer Begeisterung an diesen <strong>Stadterneuerung</strong>sprojekten<br />
beteiligt haben. Die <strong>Stadterneuerung</strong><br />
lebt nicht nur durch ihre Großprojekte. Die <strong>Stadterneuerung</strong><br />
lebt vor allem durch Mitarbeit,<br />
Idealismus <strong>und</strong> Zuversicht der BürgerInnen.<br />
All diese Aktivitäten mit dem dah<strong>in</strong>ter bef<strong>in</strong>dlichen<br />
menschlichen Potential zeigen, dass die Stadt <strong>Zwettl</strong><br />
für die Zukunft gerüstet ist. Es liegt an uns, diese<br />
Chancen zu nützen. Neue Ideen, Vorschläge <strong>und</strong><br />
Anregungen zeigen, dass <strong>Stadterneuerung</strong> ke<strong>in</strong> abgeschlossener<br />
Bereich sondern e<strong>in</strong> dynamischer Prozess<br />
ist, für den es sich lohnt aktiv weiterzuarbeiten.<br />
[ 9 ]
<strong>Vorwort</strong><br />
<strong>Stadterneuerung</strong> – Kompetenzzentrum<br />
für Stadtentwicklungsfragen<br />
Dipl.-Ing. Hubert Trauner<br />
Landeskoord<strong>in</strong>ierungsstelle für <strong>Stadterneuerung</strong><br />
Im Dezember 1992 wurde die Landesaktion<br />
„<strong>Stadterneuerung</strong> <strong>in</strong> NÖ“ <strong>in</strong>s Leben gerufen<br />
<strong>und</strong> ist im NÖ Raumordnungsgesetz wie folgt<br />
verankert: „Das Land hat die Geme<strong>in</strong>den bei der<br />
Durchführung von Stadt- <strong>und</strong> <strong>Dorferneuerung</strong>smaßnahmen,<br />
die auf Initiative <strong>und</strong> unter Beteiligung<br />
der Bürger erfolgen, zu unterstützen.“<br />
Entwicklung von <strong>in</strong>nen<br />
Die Bürger <strong>in</strong> den Städten Niederösterreichs sollen<br />
befähigt werden, ihre Probleme selbst <strong>in</strong> den<br />
Griff zu bekommen <strong>und</strong> ihre Bedürfnisse zu artikulieren.<br />
Dazu werden <strong>in</strong> den Partnerstädten<br />
<strong>Stadterneuerung</strong>sbüros e<strong>in</strong>gerichtet, die mit den<br />
zuständigen Betreuern Hilfe zur Selbsthilfe anbieten<br />
<strong>und</strong> die Bürger bestmöglich unterstützen.<br />
Diese Büros s<strong>in</strong>d B<strong>in</strong>deglied zwischen Bürgern,<br />
Stadtverwaltung <strong>und</strong> Landesstelle.<br />
Die Landeskoord<strong>in</strong>ierungsstelle für <strong>Stadterneuerung</strong><br />
ihrerseits gibt die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
vor <strong>und</strong> dient als Vergabe- <strong>und</strong> Kontrollstelle für<br />
Förderungen <strong>und</strong> als Koord<strong>in</strong>ierungsstelle für die<br />
e<strong>in</strong>zelnen <strong>Stadterneuerung</strong>sbüros. Weiters ist die<br />
Landesstelle maßnahmenverantwortliche Förderstelle<br />
für Förderungen des Europäischen Fonds<br />
für regionale Entwicklung.<br />
[ 10 ]<br />
<strong>Stadterneuerung</strong>skonzepte <strong>und</strong> Umsetzung<br />
Augenmerk wird auf e<strong>in</strong>e <strong>Stadterneuerung</strong> aus<br />
ganzheitlicher Sicht gelegt. So werden <strong>in</strong> den<br />
Städten entsprechend den spezifischen Problemlagen<br />
geme<strong>in</strong>sam mit den Bürgern Erneuerungskonzepte<br />
erarbeitet <strong>und</strong> die Leitbilder für die<br />
zukünftige Entwicklung der Stadt vom Geme<strong>in</strong>derat<br />
beschlossen. Aufbauend auf diese Konzepte<br />
werden dann die dar<strong>in</strong> vorgesehenen<br />
Maßnahmen umgesetzt. Auch diese Umsetzung<br />
wird vom Land NÖ gefördert.<br />
Gute Ausgangssituation<br />
Im Jahr 2004 s<strong>in</strong>d bereits <strong>in</strong>sgesamt 40 Städte<br />
oder über 50 % aller NÖ Städte <strong>in</strong> der Aktion.<br />
Auch ehemalige „weiße Flecken“ auf der Aktivitätskarte<br />
der <strong>Stadterneuerung</strong> s<strong>in</strong>d geschlossen<br />
worden (z.B. NÖ Mitte <strong>und</strong> Industrieviertel),<br />
weitere zahlreiche Neuanmeldungen liegen<br />
bereits vor <strong>und</strong> zeigen das ungebrochene<br />
Interesse der Städte für diese Aktion.<br />
Motto: Städte Fit machen<br />
Die Städte <strong>in</strong> NÖ stehen gerade durch die EU-<br />
Erweiterung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em starken <strong>in</strong>ternationalen<br />
Wettbewerb der e<strong>in</strong>zelnen Standorte <strong>in</strong> Europa.<br />
Es ist daher oberste Priorität, die Städte <strong>in</strong> NÖ<br />
fit zu machen für e<strong>in</strong> erweitertes Europa, fit<br />
durch Qualität <strong>und</strong> nicht durch Quantität.
■ Wirtschaft<br />
■ Berater - LV<br />
■ Bürgerservicestellen<br />
■ Grünraum<br />
■ Kultur<br />
■ Planungsleistungen<br />
■ Soziale<strong>in</strong>richtungen<br />
■ Straße, Plätze, Verkehr<br />
■ Telematik<br />
Attraktiv auch für Junge<br />
Dadurch ist es möglich, die Städte auch für junge<br />
Bevölkerungsschichten attraktiv zu gestalten <strong>und</strong><br />
diese Personen <strong>in</strong> NÖ zu halten. Die Verbesse rung<br />
der weichen Standortfaktoren der e<strong>in</strong>zelnen Städte<br />
führt <strong>in</strong> der Folge aber auch zu e<strong>in</strong>er Attraktivitäts<br />
steigerung der ganzen Region.<br />
Projektbilanz<br />
Seit dem Jahr 1993 wurden Förderungen für<br />
433 <strong>Stadterneuerung</strong>sprojekte <strong>in</strong> den beteiligten<br />
Städten genehmigt: Aus Mitteln der NÖ <strong>Stadterneuerung</strong><br />
wurden Fördermittel <strong>in</strong> der Höhe von<br />
ca. 7 14,4 Mio. <strong>in</strong>kl. Mittel aus dem Europä ischen<br />
Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE<br />
Ziel 2-Programm NÖ) bei Gesamtprojektskosten<br />
von ca. 7 62,1 Mio. genehmigt.<br />
Das bedeutet, dass mit 1 7 Förderung über<br />
4 7 Investitionen direkt <strong>und</strong> unmittelbar<br />
ausgelöst werden.<br />
Schwerpunkte der <strong>Stadterneuerung</strong><br />
Es soll daher bewusst neben der „klassischen“<br />
<strong>Stadterneuerung</strong> vermehrt auf zukunftsorientierte<br />
Themen <strong>in</strong> der <strong>Stadterneuerung</strong> gesetzt werden.<br />
Die <strong>Stadterneuerung</strong> etabliert sich dadurch als<br />
Kompetenzzentrum für alte <strong>und</strong> auch für neue<br />
Stadtentwicklungsfragen.<br />
• Neue Medien - Beispiel <strong>Zwettl</strong>:<br />
Bibliothek<br />
• Jugend - Beispiel <strong>Zwettl</strong>:<br />
Freizeitmeile, Schulprojekt<br />
• Kunst <strong>und</strong> Kultur - Beispiel <strong>Zwettl</strong>:<br />
Museum Altes Rathaus<br />
• Themennetzwerke - netz_werk:stadt –<br />
Beispiel <strong>Zwettl</strong>: Netzwerk „Stadtmauern“,<br />
Netzwerk „Baukulturelles Erbe“<br />
Bilanz <strong>Zwettl</strong><br />
Insgesamt wurden im Zeitraum zwischen 1998<br />
<strong>und</strong> 2002 geme<strong>in</strong>sam mit der Stadt <strong>Zwettl</strong> 10<br />
<strong>Stadterneuerung</strong>sprojekte mit e<strong>in</strong>em Gesamt<strong>in</strong>vestitionsvolumen<br />
von über 2,7 Mio. Euro<br />
umgesetzt. Dafür wurden vom Land NÖ mit<br />
Hilfe der Euro päischen Union alle<strong>in</strong> von der<br />
<strong>Stadterneuerung</strong> Förderungen <strong>in</strong> der Höhe von<br />
fast 960.000 Euro zur Verfügung gestellt. E<strong>in</strong>e<br />
erfolgreiche Bilanz, die sich durchaus sehen lassen<br />
kann.<br />
Viel wichtiger als die f<strong>in</strong>anzielle Seite ist jedoch<br />
das Entstehen der Bereitschaft der <strong>Zwettl</strong>er<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> <strong>Zwettl</strong>er, sich aktiv an der Stadtentwicklung<br />
zu beteiligen. Dafür sei allen, die sich beteiligt<br />
haben <strong>und</strong> auch viel von ihrer Freizeit <strong>in</strong> den<br />
Dienst der Allgeme<strong>in</strong>heit gestellt haben, gedankt.<br />
Von Anfang an war damit auch die Hoffnung<br />
verknüpft, dass dieser Prozess <strong>in</strong> <strong>Zwettl</strong> nie aufhört<br />
<strong>und</strong> die Bürger auch weiterh<strong>in</strong> aktiv an der<br />
kommunalen Arbeit mitgestalten. Denn die<br />
<strong>Stadterneuerung</strong> kann nur Impulse setzen, die<br />
Entwicklung muss dann selbstständig von den<br />
Bürgern weiter getragen werden. Dass dies <strong>in</strong><br />
<strong>Zwettl</strong> gelungen ist, zeigen die Erfolge der<br />
<strong>Stadterneuerung</strong>.<br />
Möge <strong>Zwettl</strong> diesen erfolgreichen Weg<br />
weiter gehen!<br />
[ 11 ]
<strong>Stadterneuerung</strong><br />
Aktion <strong>Stadterneuerung</strong><br />
Die menschenfre<strong>und</strong>liche Stadt – dieser<br />
Gr<strong>und</strong>gedanke steht h<strong>in</strong>ter der vom Land<br />
Niederösterreich <strong>in</strong>s Leben gerufenen<br />
Aktion „<strong>Stadterneuerung</strong> <strong>in</strong> Niederösterreich“.<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>und</strong> Bürger sollen geme<strong>in</strong>sam Ent-<br />
wick-lungskonzepte erarbeiten <strong>und</strong> durch ent-<br />
sprechende Maßnahmen, die vom Land geför-<br />
dert werden, umsetzen.<br />
Für diese neue Form kommunalen Handelns entschloss<br />
sich auch der <strong>Zwettl</strong>er Geme<strong>in</strong>derat, als<br />
er am 14. Mai 1997 den e<strong>in</strong>stimmigen Beschluss<br />
fasste, der <strong>Stadterneuerung</strong>saktion beizutreten.<br />
Vorangegangen waren diesem Beschluss 2 Workshops<br />
mit Vertretern des Geme<strong>in</strong>derates, der Geme<strong>in</strong>deverwaltung<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong>teressierten Bürgern am<br />
16. <strong>und</strong> 22. April 1997 sowie e<strong>in</strong>e öffentliche<br />
Auftaktveranstaltung im Stadtsaal am 13. Mai<br />
1997. Am 25. Juni 1997 wurde <strong>Zwettl</strong> offiziell<br />
<strong>in</strong> die Aktion aufgenommen.<br />
Erster konkreter Schritt war die Erarbeitung<br />
e<strong>in</strong>es Konzeptes mit breiter Bürgerbeteiligung. Zu<br />
diesem Zweck wurden 5 Arbeitskreise geschaffen:<br />
• Kultur (Vorsitz: Dir. Edeltraud Schneider)<br />
• Wirtschaft <strong>und</strong> Tourismus<br />
(Vorsitz: KommR. Ing. Ewald Mengl)<br />
• Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales<br />
(Vorsitz: Dir. Franz Ficht<strong>in</strong>ger)<br />
• Verkehr <strong>und</strong> Stadtgestaltung (Vorsitz: Strm.<br />
Gilbert Schulmeister, vorm. ObInsp. Wolfgang<br />
[ 12 ]<br />
Wernhart) mit Unterausschuss Radfahren <strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> um <strong>Zwettl</strong> (Vorsitz: Thomas Anton)<br />
• 800 Jahre Stadt <strong>Zwettl</strong> (Vorsitz: Prof. Mag.<br />
Norbert Müllauer) mit Unterausschüssen<br />
Kunst, Musik, Schulen <strong>und</strong> Sport<br />
Insgesamt ca. 180 <strong>in</strong>teressierte BürgerInnen<br />
brachten <strong>in</strong> diesen Arbeitskreisen e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
von Ideen e<strong>in</strong>; aufbauend auf der Arbeit dieser<br />
Arbeitskreise wurde e<strong>in</strong> Aktionsprogramm mit<br />
Leitzielen für die e<strong>in</strong>zelnen Bereiche erarbeitet<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Maßnahmenkatalog erstellt. Soweit es<br />
sich um kle<strong>in</strong>ere, relativ ger<strong>in</strong>gfügige Maßnah-<br />
men handelte, wurden sie von der Geme<strong>in</strong>de<br />
sofort im Rahmen der laufenden Verwaltung<br />
umgesetzt; die größeren Vorhaben wurden als<br />
<strong>Stadterneuerung</strong>sprojekte offiziell e<strong>in</strong>gereicht<br />
<strong>und</strong> im Rahmen der Aktion realisiert. Es s<strong>in</strong>d<br />
dies die <strong>in</strong> den nachfolgenden Beiträgen dieser<br />
Festschrift im Detail beschriebene Projekte:<br />
• Freizeitmeile<br />
• Neugestaltung des Neuen Marktes<br />
• Talbergstiege mit Erlebnisweg<br />
• Fragment „Alte Eisenbahnbrücke“<br />
• Jubiläum 800 Jahre Stadt <strong>Zwettl</strong>, Herausgabe<br />
der „<strong>Zwettl</strong>er Zeitzeichen“, Schulprojekt<br />
„Unser kulturelles Erbe“<br />
• Brühlstiege samt Radweg<br />
• Museumserweiterung im Alten Rathaus<br />
• Verlegung der Stadtbücherei.<br />
Die Gesamtkosten dieser größeren Projekte<br />
betrugen 7 2.710.676,– die Gesamtförderung<br />
(nichtrückzahlbare Beihilfe) aus Mitteln der<br />
<strong>Stadterneuerung</strong>saktion betrug 7 958.857,–.<br />
Durch alle diese Projekte ist die Stadt <strong>Zwettl</strong><br />
noch e<strong>in</strong> Stück lebens- <strong>und</strong> liebenswerter geworden,<br />
womit dem Leitgedanken der <strong>Stadterneuerung</strong>saktion<br />
voll entsprochen wurde.<br />
Der Dank hiefür gebührt allen Vorsitzenden<br />
der Arbeitskreise <strong>und</strong> allen MitbürgerInnen, die<br />
mit ihrer wertvollen Mitarbeit zum Gel<strong>in</strong>gen beigetragen<br />
haben. Dank gebührt aber auch dem<br />
Leiter der Koord<strong>in</strong>ierungsstelle für <strong>Stadterneuerung</strong><br />
Krems/D. OBR DI. Hubert Trauner für die<br />
konstruktive Zusammenarbeit <strong>und</strong> den Betreuer<strong>in</strong>nen<br />
für die prozessbegleitende Tätigkeit, die<br />
für den Verlauf der Aktion stets sehr hilfreich<br />
war. In zeitlicher Reihenfolge waren <strong>in</strong> dieser<br />
Funktion tätig:<br />
Dipl.-Ing. Gabriele Fail<br />
Dipl.-Ing. Barbara Rommer<br />
Dipl.-Ing. Elisabeth Grübl, verehel. Wachter.<br />
Die Zusammenarbeit von BürgerInnen, Geme<strong>in</strong>-<br />
de <strong>und</strong> Projektsbetreuern des Landes erwies sich<br />
stets als konstruktiv, sodass aus <strong>Zwettl</strong>er Sicht<br />
zusammenfassend festgestellt werden kann, dass<br />
die <strong>Stadterneuerung</strong> e<strong>in</strong>e gute Aktion ist, bei der<br />
die BürgerInnen mitgestalten <strong>und</strong> mitentscheiden<br />
können <strong>und</strong> öffentliche Mittel s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden.
<strong>Vorwort</strong><br />
Dipl.-Ing. Elisabeth Wachter<br />
NÖ Dorf- <strong>und</strong> <strong>Stadterneuerung</strong><br />
Liebe <strong>Zwettl</strong>erInnen!<br />
Ich hatte im 4. <strong>und</strong> damit letzten Jahr der<br />
<strong>Stadterneuerung</strong> <strong>Zwettl</strong> die schöne Aufgabe,<br />
die Aktion <strong>in</strong> Ihrer Stadt zu betreuen.<br />
Diese Tätigkeit ersche<strong>in</strong>t dann erfolgversprechend,<br />
wenn sich vor Ort Menschen<br />
<strong>und</strong> Institutionen f<strong>in</strong>den, die durch<br />
ihr Engagement <strong>und</strong> Interesse für die Umsetzung<br />
von Projektideen e<strong>in</strong>treten. Nur<br />
durch diese gut funktionierende Zusammenarbeit<br />
von BürgerInnen, PolitikerInnen<br />
<strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>deverwaltung war es möglich,<br />
<strong>in</strong> <strong>Zwettl</strong> e<strong>in</strong>e derart große Anzahl von<br />
Vorhaben im Rahmen der STERN umzusetzen.<br />
Es freut mich, dass die zentralen<br />
Inhalte der NÖ <strong>Stadterneuerung</strong> – wie<br />
z.B. BürgerInnenbeteiligung <strong>und</strong> demokratische<br />
Entscheidungsf<strong>in</strong>dung – <strong>in</strong> <strong>Zwettl</strong><br />
so gut umgesetzt werden konnten.<br />
In diesem S<strong>in</strong>ne bedanke ich mich im<br />
Namen der Betreuer<strong>in</strong>nen für das Entgegenkommen<br />
<strong>und</strong> die Mitarbeit der<br />
oben genannten Personen <strong>und</strong> Institutionen<br />
<strong>und</strong> wünsche allen Beteiligten<br />
viel Erfolg bei geplanten Projekten.<br />
Die <strong>Zwettl</strong>er <strong>Stadterneuerung</strong>saktion wurde<br />
weiters von DI Gabriele Fail <strong>und</strong> DI Barbara<br />
Rommer betreut.<br />
Dipl.-Ing. Gabriele Fail<br />
<strong>Stadterneuerung</strong>sbetreuer<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Zwettl</strong><br />
Dipl.-Ing. Barbara Rommer<br />
<strong>Stadterneuerung</strong>sbetreuer<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Zwettl</strong><br />
[ 13 ]
<strong>Vorwort</strong><br />
Ideen <strong>und</strong> geschenkte Zeit für <strong>Zwettl</strong><br />
Dir. Edeltraud Schneider<br />
Leiter<strong>in</strong> des Arbeitskreises<br />
„Kultur“ stellvertretend<br />
für alle Arbeitskreisleiter<br />
[ 14 ]<br />
Liebe <strong>Zwettl</strong>er<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>Zwettl</strong>er!<br />
Gerne er<strong>in</strong>nere ich mich an die Installierung der<br />
fünf Arbeitskreise für die <strong>Stadterneuerung</strong> <strong>Zwettl</strong>.<br />
„STERN“ (STadtERNeuerung) konnte, wie <strong>in</strong>teressierte<br />
Beobachter, vor allem aber die <strong>Zwettl</strong>er<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> <strong>Zwettl</strong>er selbst bemerkten, sehr vieles<br />
bewegen.<br />
Der damalige Stadtrat HR Dir. Dr. Hans Mitterecker,<br />
der für uns Ansprechpartner war, me<strong>in</strong>te:<br />
„Vorrangig ist e<strong>in</strong>e massive Bürgerbeteiligung bei<br />
allen Arbeitskreisen <strong>und</strong> Projekten. Ich erwarte<br />
mir viele kreative Ideen <strong>und</strong> Vorschläge.“ Das<br />
war für uns Arbeitskreisleiter natürlich e<strong>in</strong>e Herausforderung,<br />
wir bemühten uns, möglichst <strong>in</strong>teressierte<br />
Mitarbeiter zu gew<strong>in</strong>nen. Sehr wesentlich<br />
schien es uns, alle Alters- <strong>und</strong> Berufsgruppen sowie<br />
die Jugend <strong>in</strong> unseren Arbeitskreisen vertreten<br />
zu haben.<br />
Wir g<strong>in</strong>gen daran, Leitbilder zu erarbeiten <strong>und</strong><br />
herauszufiltern, was erhalten, erneuert, verändert<br />
oder auch gänzlich neu geschaffen werden sollte.<br />
E<strong>in</strong>e Vielzahl von Vorhaben <strong>und</strong> Projekten bot<br />
sich an. Erstaunlich war die Eigendynamik, die<br />
entstand <strong>und</strong> vor allem auch, mit wie viel Interesse<br />
<strong>und</strong> guten Tipps die Bevölkerung dah<strong>in</strong>ter<br />
stand. Unsere Arbeitskreismitglieder brachten sich<br />
mit vielen guten Ideen <strong>und</strong> sehr viel geschenkter<br />
Zeit e<strong>in</strong>. Sehr hilfreich war ebenso die Zusammenarbeit<br />
mit der Presse, die sich als sehr positiver<br />
Multiplikator zeigte.<br />
Frau DI Gabriele Fail, unsere erste Betreuer<strong>in</strong>,<br />
me<strong>in</strong>te e<strong>in</strong>mal: „<strong>Zwettl</strong> ist e<strong>in</strong>fach grandios.“ Aus<br />
der „STERN“ s<strong>in</strong>d viele Projekte, viele STERNE,<br />
hervorgegangen. Wir waren e<strong>in</strong>e sehr bunte<br />
Geme<strong>in</strong>schaft, der es bei der Verwirklichung<br />
manchmal gar nicht schnell genug gehen konnte.<br />
Umso größer waren dann Freude <strong>und</strong> Begeisterung,<br />
als das erste Projekt, die „Freizeitmeile“, im<br />
Bereich der Promenade eröffnet wurde. Wie bei<br />
allen anderen Vorhaben wurden Fachleute beigezogen,<br />
um perfekte <strong>und</strong> zielorientierte Arbeit leisten<br />
zu können. Die Freude am Mite<strong>in</strong>ander war<br />
deutlich spürbar <strong>und</strong> der Weg für Größeres <strong>und</strong><br />
Aufwendigeres offen.<br />
Dass nicht alles umgesetzt <strong>und</strong> manches nur angedacht<br />
wurde, sche<strong>in</strong>t uns natürlich. Was jedoch<br />
verwirklicht werden konnte, ist etwas Geme<strong>in</strong>sames,<br />
etwas Schönes – „<strong>Zwettl</strong>er STERNE“ eben.
Die Anliegen der Arbeitskreise im Überblick<br />
Die <strong>in</strong> diesem Teil des Resümees näher<br />
beschriebenen Projekte s<strong>in</strong>d jene, die<br />
vom Land Niederösterreich <strong>und</strong> der Europäischen<br />
Union als “<strong>Stadterneuerung</strong>sprojekte”<br />
gefördert wurden.<br />
Wir wollen aber auch e<strong>in</strong>en Kurzüberblick über<br />
die wichtigsten Anliegen der Arbeitskreise <strong>und</strong><br />
über die umgesetzten Projekte, soweit diese<br />
noch nicht näher beschrieben wurden, geben.<br />
Arbeitskreis Verkehr<br />
Arbeitskreisleiter: Insp. Gilbert Schulmeister<br />
Wichtigste Anliegen:<br />
• Umgestaltung Neuer Markt<br />
• Verbesserung des öffentlichen Verkehrs durch<br />
E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Stadtbusses<br />
• Verbesserung der Möglichkeiten für Radfahrer<br />
Realisierte Maßnahmen:<br />
• Umbau der unteren Landstraße (1998)<br />
• Umbau Ampelanlagen (1998)<br />
• Kreuzung Kesselbodengasse/Klosterstraße – Spiegel<br />
(1998)<br />
• Halte <strong>und</strong> Parkverbot Schulgasse (1998)<br />
• Geländererrichtung bei Kreisverkehr Oberhof (1998)<br />
• Stadtbuse<strong>in</strong>führung (1998)<br />
• Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Berggasse (1999)<br />
• Zusatzparkplatz Kampufer (1999)<br />
• Verb<strong>in</strong>dung Industriestr. – Galgenbergstr. (1999)<br />
• Gehsteig <strong>und</strong> Mischspur bei Oste<strong>in</strong>fahrt (1999)<br />
• Innerstädtische Radwegachse von Oberhof bis zur<br />
Höhenstraße<br />
• Errichtung e<strong>in</strong>er Holzbrücke über den Kamp (1999)<br />
• Gehsteigerrichtung Allentsteiger Straße (2002)<br />
Arbeitskreis Wirtschaft, Tourismus<br />
<strong>und</strong> Stadtgestaltung<br />
Arbeitskreisleiter: KommR Ing. Ewald Mengl<br />
Wichtigste Anliegen:<br />
• Belebung der Innenstadt<br />
• Fremdenverkehrsförderung<br />
• Bewahren der Bausubstanz <strong>in</strong> der Altstadt<br />
Realisierte Maßnahmen:<br />
• Ausbildung des Neuen Marktes als Veranstaltungsort<br />
(1999)<br />
• „Das neue gastliche <strong>Zwettl</strong>“ – gefördertes Dreijahres-<br />
Tourismusprojekt (1999 – 2001)<br />
• Stadtr<strong>und</strong>gänge – Fassadenberatungsaktion<br />
Arbeitskreis Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales<br />
Arbeitskreisleiter: Dir. Franz Ficht<strong>in</strong>ger<br />
Wichtigste Anliegen:<br />
• Verbesserungsmöglichkeiten im Krankenhaus <strong>Zwettl</strong><br />
• Lebensqualität <strong>in</strong> <strong>Zwettl</strong> für Jung <strong>und</strong> Alt<br />
• Verbesserung der ärztlichen Versorgung <strong>und</strong><br />
vorsorglichen Betreuung <strong>in</strong> <strong>Zwettl</strong><br />
Der Arbeitskreisleiter stellte dazu <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Evaluierungsbericht<br />
fest, dass „e<strong>in</strong> nicht unbedeutender<br />
Teil der Empfehlungen des Arbeitskreises<br />
vom <strong>Zwettl</strong>er Geme<strong>in</strong>derat schon <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er<br />
Form behandelt oder umgesetzt wurde. Dies trifft<br />
vor allem auf den Um- <strong>und</strong> Ausbau des allgeme<strong>in</strong>en<br />
öffentlichen Krankenhauses <strong>in</strong> <strong>Zwettl</strong> zu.“<br />
Arbeitskreis Kultur <strong>und</strong> Sport<br />
Arbeitskreisleiter<strong>in</strong>: Dir. Gertraud Schneider<br />
Wichtigste Anliegen:<br />
• Schaffung von Erholungs- <strong>und</strong> Freizeitangeboten<br />
• Jugend- <strong>und</strong> Veranstaltungszentrum<br />
• bestehende Sportanlagen der Schulen öffentlich<br />
zugänglich machen<br />
Arbeitskreis Jubiläum 800 Jahre<br />
Stadt <strong>Zwettl</strong> im Jahr 2000<br />
Arbeitskreisleiter: Mag. Norbert Müllauer<br />
Wichtigstes Anliegen:<br />
Organisation der Feierlichkeiten anlässlich des<br />
800-Jahr Jubiläums der Stadt <strong>Zwettl</strong><br />
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