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Universitätsblätter 2006 - Gießener Hochschulgesellschaft

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Carmen Ludwig, Christoph Bieber<br />

Online- und Offline-Diskussion zu „Politik und Konsum“<br />

Innovatives Tagungskonzept mit Unterstützung des Zentrums für Medien<br />

und Interaktivität und der <strong>Gießener</strong> <strong>Hochschulgesellschaft</strong> erprobt<br />

Vom 3. bis 4. Juni 2005 hatten die Sektion Politische<br />

Soziologie und die AG Konsumsoziologie<br />

der Deutschen Gesellschaft für Soziologie<br />

(DGS) zur Tagung „Politisierter Konsum – konsumierte<br />

Politik“ nach Gießen eingeladen.<br />

Gastgeber waren Dr. Jörn Lamla und Prof. Sighard<br />

Neckel vom Institut für Soziologie der JLU.<br />

Im Mittelpunkt der Tagung stand die Beschäftigung<br />

mit der vielfältigen Verschränkung von<br />

Politik und Konsum.<br />

Neu an der Tagung war der Versuch, mehr als<br />

sonst üblich die Möglichkeiten des Internet für<br />

einen zugleich vorbereitenden und begleitenden<br />

Diskussionsprozess zu nutzen. Mit technisch-konzeptioneller<br />

Unterstützung des Zentrums<br />

für Medien und Interaktivität und finanzieller<br />

Unterstützung der <strong>Gießener</strong> <strong>Hochschulgesellschaft</strong><br />

konnte dazu eine eigene Website<br />

(www.politik-konsum.de) aufgebaut werden.<br />

Sie hielt nicht nur Tagungsinformationen in<br />

größerem Umfang bereit, sondern diente auch<br />

dazu, die (räumlichen wie zeitlichen) Kapazitätsgrenzen<br />

einer Präsenzveranstaltung zu<br />

überschreiten.<br />

Der zweisprachige Internetauftritt wurde genutzt,<br />

um im Vorfeld der Tagung zusätzliche<br />

Beiträge von Kolleginnen und Kollegen einzuholen<br />

und verfügbar zu machen, die den internationalen<br />

Forschungsstand zur Verschränkung<br />

von Politik und Konsum repräsentieren.<br />

Auf diesem Wege konnte eine eher klassische<br />

Sektionstagung in deutscher Sprache von internationalen<br />

Beiträgern aus Schweden, Kanada,<br />

Großbritannien, Israel und Italien neben zahlreichen<br />

weiteren Online-Teilnehmern flankiert<br />

werden – entstanden ist aus der digitalen, interaktiven<br />

Erweiterung einer wissenschaftlichen<br />

Veranstaltung eine auch nach Ablauf der<br />

Präsenztagung zugängliche Daten- und Materialsammlung<br />

entlang des Themenfeldes Politik<br />

und Konsum. Trotz einer recht aufwändigen re-<br />

daktionellen Betreuung der Tagungswebsite<br />

unter www.politik-konsum.de wurden jedoch<br />

nicht alle Online-Features zur vollen Zufriedenheit<br />

der Veranstalter genutzt. So fand das eigens<br />

eingerichtete Diskussionsforum wenig Zuspruch,<br />

in dem die zwei Gruppen von Beiträgern<br />

miteinander ins Gespräch kommen sollten.<br />

Insgesamt betrachtet, mündete das Internet-Projekt<br />

jedoch in einer innovativen und ertragreichen<br />

Wissenschaftskommunikation.<br />

So sind die fachwissenschaftlichen Erträge der<br />

Online-Konferenz bereits – und auch das ist Teil<br />

des umfassenden Konzepts gewesen – im aktuellen<br />

Themenschwerpunkt des Forschungsjournals<br />

Neue Soziale Bewegungen (Heft 4/2005)<br />

unter dem Titel „Unterschätzte Verbrauchermacht<br />

– Potenziale und Perspektiven der neuen<br />

Verbraucherbewegung“ publiziert worden. Das<br />

Themenheft versammelt eine Reihe von Beiträgen,<br />

die sich um eine differenzierte Einschätzung<br />

des Phänomens „Verbraucherbewegung“<br />

bemühen. In historisch vergleichender Perspektive<br />

untersucht Matthew Hilton (Birmingham,<br />

Großbritannien) die Entstehung nationaler Verbraucherbewegungen<br />

und analysiert deren Potenziale<br />

und Perspektiven anschließend vor<br />

dem Hintergrund der Globalisierung von Wirtschaft<br />

und Politik. Dass die Verbraucherbewegung<br />

insbesondere in Deutschland stark von<br />

staatlichen Gelegenheitsstrukturen abhängt,<br />

zeigen die Konjunkturen der Verbrauchermacht<br />

in der Politikfeldanalyse von Frank Janning<br />

(Konstanz). Inwiefern sich dieser Zustand mittelfristig<br />

ändern wird, hängt nicht zuletzt von<br />

den Konsumentinnen und Konsumenten selbst<br />

ab. Insbesondere in skandinavischen Ländern,<br />

aber auch in Großbritannien zeigt sich ein Trend<br />

zum politischen bzw. ethischen Konsum, den<br />

Dietlind Stolle (Montréal, Kanada) und Michele<br />

Micheletti (Karlstad, Schweden) anhand von<br />

Umfragedaten analysieren. Bleibt die politische<br />

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