Nr. 121 - TV Elsenfeld
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Wie viel Schulranzen verträgt das Kind?<br />
Die Diskussionen betreffend einer möglichen Gefährdung von Kindern durch das<br />
Schulranzengewicht sind sehr komplex und stehen immer im Zusammenhang mit<br />
der individuellen Belastungsverträglichkeit, der Belastungsdauer und einer möglichen<br />
Fehlbelastung durch die Qualität des Ranzens selbst und die individuellen<br />
Tragegewohnheiten.<br />
Die Bundesarbeitsgemeinschaft hat im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2005/06<br />
an Hessischen Grundschulen eine umfassende Fragebogenerhebung durchgeführt.<br />
Insgesamt konnten 1.937 Fragebögen ausgewertet werden, die zu folgenden<br />
Ergebnissen geführt haben. Die positive Erkenntnis vorweg. Es gehen mehr<br />
Kinder zu Fuß (74 %) zur Schule als zumeist vermutet wird. Dabei haben die Kinder<br />
in der Mehrzahl (77,6 %) eine Schulweglänge von höchstens 1000 m zu bewältigen.<br />
Sie tragen den Schulranzen für Hin- und Rückweg ca. eine halbe Stunde.<br />
Das Leergewicht der Schulranzen entspricht im Mittel, mit einem Gewicht von 1,3<br />
kg, dem oberen Rand der allgemeinen Empfehlungen. Im Verhältnis zum Körpergewicht<br />
des Kindes beträgt das relative Schulranzengewicht, also das Gewicht<br />
des Ranzens (inkl. Inhalt), durchschnittlich 13,3 %.<br />
Die bisher vorliegenden Studien dokumentieren, dass ein Ranzengewicht bis zu<br />
15 % des Körpergewichts ohne nennenswerte Beeinträchtigungen bewältigt werden<br />
kann. Ab einem Gewicht von 15 % kommt es jedoch zu Veränderungen in<br />
der Körperhaltung und den Bewegungsabläufen. Hinsichtlich des Trageverhaltens<br />
konnte festgestellt werden, dass der Schulranzen von den Kindern zwar grundsätzlich<br />
auf dem Rücken getragen wird, dieser aber nicht immer wie gefordert<br />
rückengerecht am Rücken anliegt. Häufig ist er mit zu langen Tragriemen zu weit<br />
hinten und unten positioniert, sodass das Kind deutlich den oberen Rücken als<br />
Kompensation des Ranzengewichts nach vorn verlagern muss.<br />
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