Kolorektale Erkrankungen - CME-Punkt.de
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Zertifizierte Fortbildung Endorektale Sonografie<br />
Abb. 11: Eine dorsal aufgela<strong>de</strong>ne Mukosafalte (Pfeil) kann einen<br />
Tumor vortäuschen.<br />
Abb. 13: Dreidimensionale Darstellung <strong>de</strong>s oben bereits beschriebenen<br />
uT3 Karzinoms mit Tumorzapfen nach sakral (Pfeil) bis<br />
3 cm oberhalb <strong>de</strong>r Puborektalisschlinge.<br />
Die hohe Auflösung ermöglicht eine präzise Beurteilung <strong>de</strong>s<br />
Kontinenzapparats, <strong>de</strong>r Wandschichten sowie <strong>de</strong>s perirektalen<br />
Fettgewebes und damit eine exakte Lokalisation <strong>de</strong>r Pathologie.<br />
Die Genauigkeitsraten liegen bei bis zu 95%. Probeentnahmen<br />
zur Probenentnahme für eine Histologie o<strong>de</strong>r Drainageneinlagen<br />
sind gezielt möglich.<br />
Nachteilig ist die Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Erfahrung <strong>de</strong>s Untersuchers.<br />
Die Endosonografie stellt bisher eine subjektive<br />
Untersuchungstechnik dar. Die sonografische Darstellung und<br />
Dokumentation sind nicht standardisiert. Die Endosonografie<br />
ist bei stenosieren<strong>de</strong>n Tumoren limitiert, wenn <strong>de</strong>r Tumor mit<br />
<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong> nicht passiert wer<strong>de</strong>n kann. Hier kann in Einzelfällen<br />
die dreidimensionale Darstellung die Befun<strong>de</strong>rhebung und<br />
dokumentation verbessern (Abb. 13).<br />
Die Differenzierung zwischen uT1 und uT2 gestaltet sich<br />
wegen <strong>de</strong>r geringen Kontrastierung <strong>de</strong>s Tumors zur Muscularis<br />
propria mitunter schwierig. Außer<strong>de</strong>m können durch die<br />
Kompression <strong>de</strong>r Rektumwand kleinere Tumoren übersehen<br />
wer<strong>de</strong>n. Nach Biopsien besteht immer die Gefahr eines Overstagings<br />
aufgrund <strong>de</strong>r lokalen Entzündungsreaktion. Eine Gewebediagnose<br />
ist nicht möglich. Die Eindringtiefe ist auf<br />
maximal 9 cm begrenzt. Das Peritoneum ist nicht darstellbar.<br />
Abb. 12: Darstellung eines Blutgefäßes (Pfeil) im perirektalen<br />
Gewebe bei 6–7°° Uhr SSL.<br />
Abb. 14: Extrarektale zystische Raumfor<strong>de</strong>rung bei 8°° Uhr SSL (Pfeil).<br />
Tumorrezidivdiagnostik<br />
40% <strong>de</strong>r Rezidivpatienten haben keine Beschwer<strong>de</strong>n, keine Erhöhung<br />
<strong>de</strong>s karzinoembryonalen Antigens (CEA) und endoskopisch<br />
kein sichtbares Wachstum. Die Endosonografie ermöglicht<br />
die frühzeitige Erfassung eines submukösen o<strong>de</strong>r extraluminalen<br />
Lokalrezidivs (Abb. 14). Dabei muss man berücksichtigen, dass<br />
entzündliche Verän<strong>de</strong>rungen bis drei Monate postoperativ bestehen<br />
können. Eine sichere Aussage über ein Rezidiv ist in diesem<br />
Zeitraum kaum möglich. Im Zweifel muss die Dignität über<br />
eine <strong>Punkt</strong>ion geklärt wer<strong>de</strong>n. Die Endosonografie hat eine hohe<br />
Sensitivität von 94–100% [6]. Eine entsprechen<strong>de</strong> Therapie kann<br />
so frühzeitig eingeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Literaturliste kann bei <strong>de</strong>r Autorin angefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Dr. med. Astrid Kölln<br />
Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie<br />
Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim gGmbH<br />
Posilipostraße 4, 71640 Ludwigsburg<br />
E-Mail: Astrid.Koelln@kliniken-lb.<strong>de</strong><br />
26 GASTRONEWS 5 · 2010