pdf: ganzes Heft - Theologisches
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Der Glaube in Bildern (hrsg. von Pietro Principe; deutsch<br />
von Christoph Kühn) Vatikanstadt 2004. 160 Seiten. Euro<br />
7,–.<br />
Es gibt Bücher, die hält man in der Hand und sagt: „Endlich!“.<br />
Endlich wird die großartige Kirchenkunst, die das II.<br />
Vatikanum „... Zeichen und Symbol überirdischer Wirklichkeiten<br />
...“ (Liturgiekonstitution, Art. 122) genannt hat, für<br />
breitere Kreise in der Glaubensverkündigung eingesetzt.<br />
Wer das Büchlein „Der Glaube in Bildern“ aufschlägt,<br />
fühlt sich hineinversetzt in die Bücher des Nürnberger Pfarrers<br />
Leonard Übler, die dieser im Münsterschwarzwacher<br />
Vier-Türme-Verlag vor ca. 20 Jahren herausgegeben hatte.<br />
Vor allem war damals sein Rosenkranzbuch und auch ein<br />
Büchlein über die hl. Messe „... in Wort und Bild ...“ in einigen<br />
Auflagen erschienen und sogar ins Portugiesische übersetzt<br />
worden. Leonard Übler hatte damals jedem Ave Maria<br />
des Rosenkranzes einen meditativen Satz mit einem Bild<br />
zugeordnet, ebenfalls tat er dies bei den Texten der hl.<br />
Messe.<br />
Endlich ist diese Art der Glaubensverkündigung nun rezipiert<br />
worden seitens „Roms“. Die Kunst der Kirche stellt<br />
sich in den Dienst der Glaubensverkündigung. Es ist ja leider<br />
so, dass das eingetroffen ist, was Papst Johannes Paul II.<br />
in seinem Lehrschreiben zur Katechese als „... Wüstengebiete<br />
...“ bezeichnet hatte (Art. 55), eine „... Katechese ohne<br />
gedächtnismäßige Einprägung ...“. Kaum mehr ein Kind<br />
weiß, was etwa die Kommunionkinder zu Zeiten des hl.<br />
Papstes Pius X. gewusst haben, den Inhalt des „kleinen“<br />
Katechismus. All zu oft wurden und werden die Priester, die<br />
auf eine gedächtnismäßige Einprägung des Glaubens Wert<br />
legen, verlacht und als antiquiert hingestellt.<br />
„Der Glaube in Bildern“ bekennt sich zu Glaubenssätzen,<br />
die der Glaubende kennen muss, dann folgt erst das Aufnehmen<br />
ins Herz. Deswegen geht der Bilder-Katechismus in<br />
vier Schritten vor. Im ersten Schritt wird deutlich, was der<br />
Glaube ist. Hier stellt er das Apostolische Glaubensbekenntnis<br />
vor; die einzelnen Glaubensartikel werden kurz mittels<br />
treffender Sätze aus dem KKK kommentiert; manchmal<br />
fließen auch Bibelzitate ein. Die Bilder, die das Buch zu den<br />
einzelnen Glaubenswahrheiten bringt, stammen fast alle aus<br />
Rom, so dass so etwas wie ein „Römisches Credo“ entsteht.<br />
In dem zweiten Schritt wird der Leser zum Geschenk des<br />
Glaubens geführt, zu den Sieben Sakramenten der Kirche.<br />
Auch hier wieder eindrucksvolle Bilder zu jedem der sieben<br />
Sakramente Christi.<br />
Der dritte Abschnitt wendet sich den Geboten zu. Hier<br />
wird deutlich, dass der Glaube auch etwas vom Menschen<br />
fordert. Hier kommen die Zehn Gebote zur Sprache.<br />
Der IV. Teil dann bringt den Glauben zum Erklingen im<br />
Herzen des Menschen, und ebenso auf den Lippen des<br />
Beters. Hier folgen die christlichen Grundgebete, erfreulicherweise<br />
nicht nur in der Muttersprache, sondern auch in<br />
lateinischer Sprache, wobei eigens auf die „Universalität<br />
und Kontinuität des Gebetsschatzes der lateinischen Kirche“<br />
(5) hingewiesen wird. S. 102–108 wird der katholische<br />
Glaube noch einmal zusammengefasst. Erfreulicherweise<br />
werden hier auch wieder die Tugenden erwähnt und mit passenden<br />
Bildern zugänglicher gemacht.<br />
Dann folgen „Normen des christlichen Lebens“ (109ff.).<br />
Hier kommen etwa die Seligpreisungen zur Sprache und die<br />
Kirchengebote.<br />
B U C H B E S P R E C H U N G E N<br />
–43– –44–<br />
22<br />
Ein letzter Abschnitt ist dann den Gesängen gewidmet.<br />
Hier betreten wir ein Feld, das sich wegentwickelt hat von<br />
der Lehre des Konzils, zumindestens, was die „Praxis“ der<br />
Kirche betrifft. Zwar hat das Konzil bestimmt, dass die<br />
Gläubigen einen Grundstamm von Gebeten auch in lateinischer<br />
Sprache beten und singen lernen sollten, doch davon<br />
ist vielerorts nichts zu merken.<br />
„Der Glaube in Bildern“, der sich auf der einen Seite<br />
ganz dem „visibile“ der Kunst widmet, übersieht auch nicht<br />
das „audibile“ der Kirchenkunst. Die Grundgebete der<br />
kirchlichen Tradition kommen wiederum in lateinischer<br />
Sprache zum Abdruck; dann folgt der Messtext mit dem II.<br />
Hochgebet. Die Choralmesse „de angelis“ schließt das<br />
Büchlein ab, wobei hier zu bemerken ist, dass das „Credo“<br />
wohl versehentlich fehlt (155).<br />
Das Buch wendet sich zunächst einmal an jeden Katholiken,<br />
der inmitten des theologischen „Pluralismus“ manch<br />
eines Theologen, der die „Glaubenssätze“ fürchtet wie der<br />
Teufel das Weihwasser, seinen Glauben auffrischen möchte.<br />
Eingesetzt werden kann „Der Glaube in Bildern“ aber auch<br />
in Firmgruppen (vielleicht in Verbindung mit einer Romfahrt);<br />
zu benutzen ist das Buch erst recht von Jugendlichen,<br />
die im Gymnasium Latein lernen und auch von solchen, die<br />
sich den Schatz der Gebete der Kirche nicht entgehen lassen<br />
möchten – auch wenn sie kein Latein können. Dem Büchlein<br />
ist viel Erfolg zu wünschen. Hier und da wären kleine<br />
Korrekturen bezüglich der Bildwahl nötig. Angesichts des<br />
Gesamtentwurfes schweigt der Kritiker und empfiehlt das<br />
Lesen, das Betrachten und das Beten mit diesem schönen<br />
Büchlein.<br />
Dr. Joseph Overath<br />
Viki Ranft: Edith Stein begegnen. Sankt Ulrich-Verlag.<br />
Augsburg 2004. 148 Seiten<br />
In der vom Sankt Ulrich-Verlag herausgegebenen Reihe<br />
„Zeugen des Glaubens“ sind schon eine Reihe von Kurzbiographien<br />
heiliger oder berühmter Menschen erschienen.<br />
Auch die 1998 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochene<br />
Ordensfrau Theresia Benedicta vom Kreuz (Edith<br />
Stein) wird nun gewürdigt, wobei gerade über Edith Stein in<br />
den letzten Jahren viel geschrieben worden war. Aber Viki<br />
Ranft schafft es, neue, wichtige Aspekte dieser großen Denkerin<br />
aufzudecken. Im Jahr der Heiligsprechung der in<br />
Auschwitz am 9. August 1942 ermordeten Nonne – 1998 –<br />
veröffentlichte der Heilige Vater seine Enzyklika „Fides et<br />
Ratio“, über das Verhältnis von Glaube und Vernunft. In<br />
Nr. 74 seines Schreibens erwähnt der Papst eigens Edith<br />
Stein in ihrer Eigenschaft als Philosophin. R. widmet in<br />
ihrer Stein-Biographie diesem Umstand ein eigenes Kapitel<br />
(135–142).<br />
Sie zeigt dort die vielen Parallelen zwischen dem Papstschreiben<br />
und der Steinschen Philosophie auf. Dabei wird<br />
deutlich, dass vor allem das Werk „Endliches und ewiges<br />
Sein“ auf die Abfassung der Enzyklika Einfluss genommen<br />
hat. Dieser Zusammenhang ist aber nicht ein rein theoretischer,<br />
sondern im Papstschreiben wird in Nr. 32 die Beziehung<br />
von Wahrheitssuche und Blutzeugenschaft hergestellt.<br />
Was der Heilige Vater dort im Allgemeinen ausführt, liest<br />
sich wie ein Kommentar zum Leben Edith Steins: „Der<br />
Märtyrer ist in der Tat der zuverlässigste Zeuge der Wahrheit<br />
über das Dasein. Er weiß, dass er in der Begegnung mit