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8 CHORSZENE Hochdahler Sänger helfen Der Hochdahler Männergesangverein unterstützte in diesem Jahr gleich zwei große Benefiz-Veranstaltungen. An zwei aufeinander folgenden Tagen sang der Chor bei der Unicef-Gala im Bergischen Land und bei der Mettmanner Mai-Gala. Die evangelische Kirche in Wülfrath-Düssel war am 12. Mai 2012 Schauplatz der 9. Gala im Bergischen Land zugunsten des Kinderhilfswerks UNICEF der Vereinten Nationen. Für den Hochdahler Männergesangverein war es bereits die vierte Mitwirkung bei dieser Benefiz-Veranstaltung – nach 2009 im Opernhaus Wuppertal, 2010 in der Historischen Stadthalle Wuppertal und 2011 ebenfalls in der Wülfrather Kirche. Neben dem Männerchor haben mitgewirkt die Solisten Victoria Safronova (Sopran), Daniel Kim (Tenor), Ryszard Kalius (Bass-Bariton) und Alexandra von der Weth (Sopran). Die Begleitung am Flügel für den Chor und alle Solisten hatte Stephen Harrison, Operndirektor der Deutschen Oper am Rhein, übernommen. Die Organisation und Programmgestaltung lag in den Händen von Karl-Heinz Nacke, der auch durch das Programm führte. Der Hochdahler Männergesangverein mit 50 Sängern unter der Leitung von Prof. Thomas Gabrisch CHORISMA 2 | 2012 eröffnete das Konzert a cappella mit „Am kühlenden Morgen“ und „Vineta“. Zum dritten Vortrag des Männerchores mit „La Vergine deli Angeli“ aus der Oper „Die Macht des Schicksals“ gesellten sich die Sopranistin Victoria Safronova und Stephen Harrison hinzu. Zum Abschluss des Konzertes sang der Hochdahler Männergesangverein a cappella „Kloster Grabow“ und „Jakobs Ladder“, am Flügel begleitet von Stephen Harrison. Chor und Solisten traten kostenlos für den guten Zweck auf und wurden vom Publikum mit dankbarem Applaus belohnt. Für den guten Zweck Am 13. Mai 2012 fand in der Neandertal-Halle in Mettmann die 4. Mettmanner Mai-Gala für KIDS in NOT und UNICEF Deutschland statt. Auch an dieser Benefiz-Veranstaltung nahm der Hochdahler Männergesangverein zum wiederholten Mal teil – nach 2010 und 2011. Das Programm für den Chor und die Solisten war identisch mit dem vom Vortage in Wülfrath-Düssel. Jedoch wurde der Männerchor dieses Mal von Vize-Chorleiter Herbert Frischen dirigiert. Vier junge „Jugend musiziert“- Teilnehmer aus Mettmann bekamen die Gelegenheit sich vorzustellen. Die Geschwister Sophia und Helena Janning spielten vierhändig Klavier, und Sina Tegethoff begeisterte auf der Flöte – von Elena Zakharevith am Klavier begleitet. Die Rheinische Post schrieb: „A cappella erklangen die Stimmen des Hochdahler Männerchores. Mit ‚Am kühlenden Morgen‘, ein Lied, das so gut in diesen Mai passt, eröffneten die Sänger gebührend die Gala. Als sich dann Sopranistin Victoria Safronova, die zurzeit ein Engagement an der Oper in Haifa hat, in eleganter cremefarbener Abendrobe zu den Hochdahler Sängern auf die Bühne gesellte zum ‚La Vergine degli Angeli‘ aus ‚Die Macht des Schicksals‘, war die Stadthalle verzaubert.“ [Siehe Foto] Herbert Frischen Foto: Anneli Nacke
Foto: Frank Grote Wider den Irrsinn in der Welt Der TAO-Chor <strong>Düsseldorf</strong> setzt mit seinem anspruchsvollen Programm mit Liedern von Hanns Eisler und Texten von Bertold Brecht Akzente. Werte Anwesende, Sie hören heute nicht, was Sie zu hören gewohnt sind, sie hören heute etwas ganz anderes.“ – „Achtung, Achtung, Sie hören heute nicht diese üblichen Chorstücke, die Sie sicher schon oft gehört haben!...“ So angesungen und begrüßt wurde das Publikum auf das anspruchsvolle Programm eingestimmt. Zwei spannende Abende mit unbequemen, aufwühlenden Texten und berührender Musik bot der TAO- Chor im September in <strong>Düsseldorf</strong>. Die beiden gutbesuchten Konzerte – am 22. September in der Freizeitstätte Garath und am 23. September in der HPZ-Stiftung – widmeten sich in einem Mix aus Chorstücken, Rezitationen, Bühnenliedern, Dialogen und Instrumentalstücken den Werken Eislers aus den 1920er, 1930er und 1940er Jahren. Neben dem TAO- Chor wirkten mit: Angela Froemer (Gesang), Alexander Steindorf (Rezitation), Ewald Gutenkunst (Klavier), Evelyn Arndt/Stephan Herms (Rezi- TAO-Chor und Instrumentalisten tation/Kolloquium), Wardy Hamburg (Sopran- und Altsaxophon), Romano Schubert (Tenorsaxophon), Florian Beckmann (Trompete), Nicolao Vali- ensi (Posaune), Ulf Stricker (Schlagzeug). Die Gesamtleitung hatte Markus Maczewski. In Westdeutschland vernachlässigt und aus politischen Gründen ausgespart sind der österreichische Komponist und seine Werke eher unbekannt. Hanns Eisler, meist nur reduziert auf „Komponist der DDR- Hymne ‚Auferstanden aus Ruinen‘ “, hatte dieses Jahr im September seinen 50. Todestag. Das Konzert setzte seine Schwerpunkte in zwei Blöcken auf die Themen Weltkrieg und Klassenkampf und im zweiten Teil Nationalsozialismus. Lieder aus den 1920er bis 1940er Jahren Alexander Steindorf packte das Publikum mit seiner Präsenz, seinen so glaubwürdig und authentisch vorgetragenen Texten von Brecht, Tucholsky und Traven, dass es fast unheimlich und beklemmend war. Angela Froemer berührte mit den wunderbar gesungenen Bühnenliedern aus verschiedenen Theaterstücken Brechts, einfühlsam begleitet von Ewald Gutenkunst. Spätestens im „Lied einer deutschen Mutter“ bei der Zeile „das braune Hemd, das war Dein Totenhemd“ hatte jeder im Publikum eine Gänsehaut. Das Ensemble musizierte hochkarätig und das Saxophonsolo von Wardy Hamburg in der „Ballade vom Wasserrad“ war so schön, dass man für einen Moment vergessen konnte, in was für einem ernsten und thematisch unbequemen Konzert man sich befand. CHORSZENE Der TAO-Chor in der HPZ-Stiftung Der Chor überzeugte mit Engagement, viel Ausdruck und gelungener Artikulation der schnellen schwierigen Stücke. „Für den Chor war es eine Herausforderung, sich auf dieses Programm einzulassen, sich die Zeit der 1920er bis 1940er Jahre zu erarbeiten – nicht schön entspannt zur Probe zu gehen und einen netten Ausgleich zum Alltag zu finden, sondern wochenlang hartes Brot zu kauen und bedrückende Texte zu singen“, sagte der Chorleiter und Gestalter des Abends, Markus Maczewski. Besonders spürbar wurde die Atmosphäre beim zweiten Konzert durch den Ort – die HPZ-Stiftung (Hans Peter Zimmer Stiftung) auf dem CON-SUM Gelände in Flingern-Süd. Etwas kalt und zugig saß das Publikum in Wolldecken gehüllt, die die Sängerinnen und Sänger mitgebracht hatten, in der Halle des alten Fabrikgebäudes und ließ sich berühren und gefangen nehmen von der Stimmung. Das Publikum belohnte die Leistung mit Standing Ovations, und an beiden Abenden hörte man immer die Frage, „warum führt Ihr das nur zweimal auf, warum macht Ihr mit dem tollen Programm nicht mehr Konzerte?“. Der Meinung waren auch die extra angereisten Besucher der Hanns Eisler Gesellschaft. Sie würden gerne eine weitere Veranstaltung auf die Beine bringen. „Vielleicht, dass Sie uns nicht verdammen, sondern loben“ (Hanns Eisler) Ulrike Schumann 2 | 2012 CHORISMA 9 Foto: Frank Grote
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