ANSI Z535.6
ANSI Z535.6
ANSI Z535.6
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
TÜV SÜD Product Service<br />
Normenkonforme Warnhinweise in<br />
Bedienungsanleitungen nach <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong> und<br />
ISO 3864-2<br />
DocLab.<br />
Prüfstelle für Technische Dokumentation<br />
(c) 2007, TÜV SÜD Product Service GmbH, DocLab, Roland Schmeling & Marcel Schator
Urteilen Sie selbst<br />
Das Besteigen der GEFAHR<br />
Waggons ist für<br />
Unbefugte VERBOTEN. Stromschlag!<br />
Lebensgefahr durch<br />
NICHT die Waggons<br />
besteigen!<br />
Die Bahndirektion<br />
2
Rechtsgrundsätze f. Gefahrenhinweise*<br />
Bundesgerichtshof BGH<br />
• Gefahr konkret bezeichnen<br />
• Gefahrenart deutlich herausstellen<br />
• Gefahr wird NICHT erst durch eigenes Nachdenken oder<br />
durch Schlussfolgerungen des Verwenders bewusst<br />
• Risiko / mögliche Folgen in vollem Umfang nennen<br />
• Verständlichen Funktionszusammenhang zwischen<br />
Produktverwendung und möglichem Schaden darlegen<br />
• Deutlich machen, wann und warum das Produkt gefährlich<br />
werden kann<br />
• Beschreibung der Gefahr und Folgen müssen dem Verwender<br />
einleuchten, für ihn plausibel werden<br />
• Gefahrvermeidende Verhaltensweisen begründen<br />
• Hinweise so gestalten, dass sie den Adressaten erreichen<br />
*Nach: Anhalt 2001, S. 119; Hervorhebungen durch den Verfasser<br />
3
Bedeutung von Normen<br />
Normen generell<br />
• Normen sind keine Gesetze, sondern streng genommen freiwillig<br />
• Spiegeln Regeln / Stand der Technik wieder<br />
• Unterstützungsfunktion<br />
• Entlastungsfunktion; Darlegungslast bei Nichtbeachtung<br />
• Normerfüllung genügt nicht, sondern ist Mindestmaß<br />
• Nicht sture Normerfüllung<br />
• Das Maß der Dinge: Sicherheit<br />
4
Rechtliche „Reichweite“ von Normen<br />
BGH, Urteil vom 07.10.1986, Az. VI ZR 187/85 – Verzinkungsspray<br />
Gesetze bzw. Rechtsverordnungen und technische Regeln (Normen)<br />
• konkretisieren Sorgfaltspflichten<br />
• enthalten aber prinzipiell kein abschließendes<br />
Verhaltensprogramm<br />
• sind gelegentlich ergänzungsbedürftig<br />
• Hersteller kann sich nicht schlechthin auf gesetzlich<br />
vorgeschriebene Gefahrenhinweise und<br />
Gefahrenkennzeichnungen beschränken<br />
5
Bedeutung der <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
• <strong>ANSI</strong> = American National Standards Institute<br />
• Primär Relevanz in USA<br />
• Als Stand der Technik Bedeutung auch weltweit<br />
z.B. Deutschland: § 1 Abs. 2 Nr. 5. ProdHaftG<br />
„Die Ersatzpflicht des Herstellers ist ausgeschlossen,<br />
wenn (…) der Fehler (auch Instruktionsfehler!) nach dem<br />
Stand der Wissenschaft und Technik (weltweit!!!) in dem<br />
Zeitpunkt in dem der Hersteller das Produkt in den<br />
Verkehr brachte, nicht erkannt werden konnte.“<br />
6
Hintergrund: Sonderfall USA<br />
7
„Punkt Sechs“ – Agenda<br />
• Grundlegendes zum Text in Warnhinweisen<br />
• <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
– Ziele, Hintergründe, Inhalt<br />
– Grundlegende Gestaltungsregeln<br />
– Fünf Arten von Hinweisen<br />
• Zusammenfassende Betrachtungen und Blick auf ISO 3864-2<br />
• Zum Vorgehen bei der Entwicklung von Sicherheitshinweisen<br />
• Fazit<br />
8
„Punkt Sechs“<br />
• Grundlegendes zum Text in Warnhinweisen<br />
• <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
– Ziele, Hintergründe, Inhalt<br />
– Grundlegende Gestaltungsregeln<br />
– Fünf Arten von Hinweisen<br />
• Zusammenfassende Betrachtungen und Blick auf ISO 3864-2<br />
• Zum Vorgehen bei der Entwicklung von Sicherheitshinweisen<br />
• Fazit<br />
9
Drei grundlegende Inhalte eines Sicherheitshinweises<br />
Art und Quelle der Gefahr<br />
type of hazard<br />
Mögliche Folgen bei Nichtbeachtung<br />
potential consequences<br />
of the hazard<br />
Vermeidung: Maßnahmen / Verbote<br />
evasive/avoidance actions to be taken<br />
Offen liegende Zahnräder<br />
Einziehen und Zerquetschen des<br />
Körpers<br />
NICHT den Maschinenraum<br />
betreten<br />
NICHT in das Getriebe greifen<br />
10
Text: Quelle der Gefahr<br />
• Baugruppe, Bauteil, Stoff<br />
– Beispiel: Walze<br />
• Gefahrbringende Eigenschaft/Situation<br />
– Beispiel: Offenliegend, rotierend, bei Betrieb, ...<br />
• Benennung in der Anwenderterminologie<br />
– Nicht: Rollomat ®<br />
– Sondern: Offenliegende, rotierende Walze<br />
• Referenz auf das Objekt sicherstellen<br />
– Am Produkt: Anbringungsort<br />
– In der Dokumentation: Bei Bedarf durch eine nebenstehende oder<br />
vorangestellte Grafik<br />
11
Text: Art der Gefahr<br />
• Mechanische Gefährdung<br />
– Quetschen<br />
– Scheren<br />
– Schneiden oder Abschneiden<br />
– Erfassen<br />
– Einziehen oder Fangen<br />
– Stoß<br />
– Durchstich oder Einstich<br />
– Reibung oder Abschürfung<br />
nach DIN EN ISO 12100-1<br />
oder DIN EN 1050<br />
Sicherheit von Maschinen<br />
– Hochdruckinjektion (Herausspritzen von Flüssigkeiten unter<br />
hohem Druck)<br />
• Elektrische Gefährdung<br />
• ...<br />
12
Text: Folgen<br />
Schwere<br />
Leichte Verletzung<br />
(reversibel)<br />
Schwere Verletzung<br />
(irreversibel)<br />
Tod<br />
Beispiel Quetschgefahr:<br />
WAS kann gequetscht werden?<br />
„Quetschen der Finger“<br />
„Quetschen der Hand“<br />
...<br />
„Zerquetschen der Finger“<br />
„Zerquetschen der Arme“<br />
„Schwere Quetschungen der<br />
Gliedmaßen“<br />
...<br />
„Schwere Quetschungen des<br />
Körpers und Tod“<br />
...<br />
13
Text: Vermeidung<br />
Funktion: Handlungsaufforderung<br />
• Direkte Anrede<br />
• Möglichst positiv<br />
• Imperatives Formulierungsmuster:<br />
Stellen Sie den Hauptschalter auf AUS.<br />
oder<br />
oder<br />
Hauptschalter auf AUS stellen.<br />
Greifen Sie NICHT in die Öffnung.<br />
NICHT in die Öffnung greifen.<br />
• Informative Kürze<br />
• Handlungslogische Reihenfolge<br />
• Konkret: Keine rechtlichen Hintergründe, keine Verweise auf Normen<br />
oder Gesetze<br />
14
„Punkt Sechs“<br />
• Grundlegendes zum Text in Warnhinweisen<br />
• <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
– Ziele, Hintergründe, Inhalt<br />
– Grundlegende Gestaltungsregeln<br />
– Fünf Arten von Hinweisen<br />
• Zusammenfassende Betrachtungen und Blick auf ISO 3864-2<br />
• Zum Vorgehen bei der Entwicklung von Sicherheitshinweisen<br />
• Fazit<br />
15
<strong>ANSI</strong> Z535<br />
• Z535.1 Safety Color Code<br />
• Z535.2 Environmental and Facility Safety Sign<br />
• Z535.3 Criteria for Safety Symbols<br />
• Z535.4 Product Safety Signs and Labels<br />
• Z535.5 Accident Prevention Tags (For Temporary Hazards)<br />
• <strong>Z535.6</strong> Product Safety Information in Product Manuals,<br />
Instructions, and Other Collateral Materials<br />
<strong>ANSI</strong> = American National Standards Institute<br />
• Gremien Z535 seit 1979<br />
• Harmonisierungsprozess mit ISO seit 1995<br />
(ISO/TC 145, ISO 3864-2:2004)<br />
16
Warnhinweise in der Benutzerinformation<br />
Bisherige Gestaltungsgrundlagen:<br />
• <strong>ANSI</strong> Z535.4 „Product Safety Signs and Labels“<br />
• ISO 3864-2 „Graphical symbols –<br />
Safety colours and safety signs“<br />
17
<strong>Z535.6</strong> Anwendungsbereich<br />
Begleitinformationen*<br />
„collateral materials“<br />
• Betriebsanleitungen<br />
• Bedienungsanleitungen<br />
• Montageanleitungen<br />
• Technische Datenblätter<br />
• Gebrauchsanweisungen<br />
• Aufdruck auf Verpackungen und<br />
Kisten<br />
In zweiter Linie auch:<br />
• Schulungsunterlagen<br />
• Handbücher für Gebäude<br />
* vgl. DIN EN ISO 12100-2, Ziff. 6<br />
• Nicht: Warnschilder auf<br />
Produkten –<br />
dafür gilt nach wie vor die<br />
<strong>ANSI</strong> Z535.4<br />
• Nicht: Sicherheitsdatenblätter /<br />
Gefahrstoffe –<br />
in USA gilt dafür die<br />
<strong>ANSI</strong> Z400.1<br />
• Nicht: Wenn gesetzliche oder<br />
spezifischere Vorschriften<br />
existieren<br />
18
Ziele der Norm<br />
<strong>ANSI</strong> Z535-Einheitlichkeit<br />
1. Elemente der <strong>ANSI</strong> Z535.1 bis .5 auf Begleitunterlagen<br />
anwenden<br />
Markt-Einheitlichkeit<br />
2. Einheitliches optisches Erscheinungsbild für Sicherheitsinformationen<br />
für eine große Bandbreite von Produkten<br />
3. Eingrenzen des Wildwuchses bei Warnhinweisen<br />
4. USA-weit einheitliches System für Warnung von Produktnutzern<br />
Unterstützung von Herstellern<br />
5. Unterstützung von Herstellern bei der Erstellung von<br />
Warnhinweisen in Begleitunterlagen<br />
6. Effiziente Entwicklung von Sicherheitshinweisen fördern<br />
19
<strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong>: Inhalt<br />
Product Safety Information in Product Manuals, Instructions,<br />
and Other Collateral Materials safety messages<br />
• Foreword<br />
1. Introduction<br />
2. Scope and Purposes<br />
3. Application and Exceptions<br />
4. Definitions<br />
5. Message Components<br />
– Signal Words<br />
– Symbol and Other Graphics<br />
– Color<br />
– Type Style and Size<br />
6. Supplemental Directives<br />
7. Grouped Safety Messages<br />
8. Section Safety Messages<br />
9. Embedded Safety Messages<br />
10. Property Damage Messages<br />
• Annex A: Signal Words and<br />
Symbols, Product Safety Signs<br />
and Labels<br />
• Annex B: Translation of Signal<br />
Words<br />
• Annex C: Risk Estimation and<br />
Signal Word Selection<br />
20
„Punkt Sechs“<br />
• Grundlegendes zum Text in Warnhinweisen<br />
• <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
– Ziele, Hintergründe, Inhalt<br />
– Grundlegende Gestaltungsregeln<br />
– Fünf Arten von Hinweisen<br />
• Zusammenfassende Betrachtungen und Blick auf ISO 3864-2<br />
• Zum Vorgehen bei der Entwicklung von Sicherheitshinweisen<br />
• Fazit<br />
21
<strong>ANSI</strong> Z535.4: Elemente eines Sicherheitshinweises<br />
Teile eines Warnhinweises<br />
Gefahrenzeichen<br />
zeigt Verletzungsgefahr an<br />
Piktogramm(e):<br />
optional<br />
Folgen,<br />
Maßnahmen oder<br />
Verbote<br />
Die Elemente sind in<br />
<strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong> dieselben<br />
geblieben<br />
Signalwort<br />
Klassifiziert die Gefahr<br />
Lebensgefahr durch<br />
Stromschlag!<br />
NICHT die Waggons<br />
besteigen!<br />
Hinweistext:<br />
• Art und Quelle der Gefahr<br />
• Mögliche Folgen<br />
• Maßnahmen/Verbote<br />
GEFAHR<br />
22
Gefahrenzeichen<br />
„Dies ist das Gefahrenzeichen. Es<br />
warnt Sie vor Verletzungsgefahren.<br />
Befolgen Sie alle Maßnahmen, die<br />
mit dem Gefahrenzeichen gekennzeichnet<br />
sind, um Verletzungen oder<br />
Tod zu vermeiden.“<br />
23
Erklärung der Signalwörter<br />
Personengefahren:<br />
24
Erklärung der Signalwörter<br />
Sachgefahren:<br />
Während der Übergangsfrist bis 2011 auch zulässig:<br />
CAUTION<br />
25
<strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong>: Grundlegende Gestaltungsregeln<br />
• Generell: Sicherheitshinweise hervorheben<br />
– Typographie, Piktogramme, Linien, Weißraum<br />
– VERSALIEN nur für einzelne Wörter<br />
• Konsistente Gestaltung!<br />
• Leserlich (normaler bzw. korrigierter Visus, unter den<br />
vorhersehbaren Umgebungsbedingungen)<br />
26
<strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong>: Grundlegende Gestaltungsregeln<br />
• Schwarzer Text auf weißem Hintergrund<br />
• Gefahrenzeichen<br />
mindestens so hoch wie Großbuchstaben<br />
• Grundlegende Optik der Tafel mit Signalwort<br />
„Signal Wort Panel“,<br />
s/w oder farbig:<br />
KEIN schattierter /<br />
gerasteter Hintergrund<br />
H<br />
27
„Punkt Sechs“<br />
• Grundlegendes zum Text in Warnhinweisen<br />
• <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
– Ziele, Hintergründe, Inhalt<br />
– Grundlegende Gestaltungsregeln<br />
– Fünf Arten von Hinweisen<br />
• Zusammenfassende Betrachtungen und Blick auf ISO 3864-2<br />
• Zum Vorgehen bei der Entwicklung von Sicherheitshinweisen<br />
• Fazit<br />
28
Fünf Arten von Hinweisen<br />
Zusammengefasste<br />
Sicherheitshinweise<br />
grouped safety messages<br />
Abschnittsbezogene<br />
Warnhinweise<br />
section safety messages<br />
Eingebettete<br />
Warnhinweise<br />
embedded safety<br />
messages<br />
Ja<br />
START<br />
Personenschaden?<br />
inury<br />
Ja<br />
Sicherheitshinweise<br />
safety messages<br />
konkret?<br />
specific<br />
Nein<br />
Ergänzende<br />
Hinweise<br />
supplemental directives<br />
Nein<br />
Warnung vor<br />
Sachschaden<br />
property damage<br />
messages<br />
29
Fünf Arten von Hinweisen<br />
1. Ergänzende Hinweise<br />
2. Zusammengefasste Sicherheitshinweise<br />
3. Abschnittsbezogene Warnhinweise<br />
4. Eingebettete Warnhinweise<br />
5. Warnungen vor Sachschaden
Ergänzende Hinweise<br />
supplemental directives<br />
• Zweck:<br />
– Gelten als „Sicherheitshinweise“<br />
– Verweisen auf sicherheitsrelevante Informationen („Beachten<br />
Sie das Sicherheitshandbuch ...“)*<br />
– Betonen die Relevanz von sicherheitsrelevanten<br />
Informationen („Lesen Sie die Sicherheitshinweise, um<br />
Verletzungen zu vermeiden.“)<br />
– Sind generisch („Unvorsichtiger Umgang mit dem Produkt<br />
kann zu Verletzungen führen.“)<br />
– Beschreiben den Umgang mit Informationen („Bewahren Sie<br />
die Anleitung auf ...“)<br />
– Nehmen einzelne Informationen vorweg, um nachfolgende<br />
Sicherheitshinweise kurz zu halten ...<br />
* Übergeordnete Hinweise dürfen auch auf Warnungen vor Sachschäden verweisen<br />
31
Ergänzende Hinweise: Beispiele<br />
supplemental directives<br />
• Lesen Sie die Anleitung vollständig vor Gebrauch, um<br />
Verletzungen zu vermeiden<br />
• Nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch kann zu schweren<br />
Verletzungen führen<br />
• Um schwere Verletzungen oder Tod zu vermeiden, befolgen Sie<br />
sorgfältig die Sicherheitshinweise in diesem Abschnitt<br />
• Zum späteren Gebrauch aufbewahren!<br />
• Beachten Sie alle Hinweise auf dem Produkt<br />
• Beachten Sie das Sicherheitshandbuch<br />
• Beachten Sie die örtlichen Bestimmungen am Aufstellort<br />
32
Ergänzende Hinweise: Beispiele<br />
supplemental directives<br />
• Gestaltung:<br />
– vorzugsweise: Gefahrenzeichen ohne Signalwort; Beispiel:<br />
– Wenn Information hinreichend spezifisch: Signalwort im Signal<br />
word panel mit Gefahrenzeichen (Ausnahme bei NOTICE)<br />
33
Ergänzende Hinweise: Beispiel<br />
Fehlerhafte Analyseergebnisse vermeiden<br />
{<br />
Fehlerhafte Analyseergebnisse können zu Fehldiagnosen führen.<br />
Fehldiagnosen können zum Tod von Patienten beitragen.<br />
Fehlerhafte Analyseergebnisse können entstehen durch:<br />
• Äußere Beschädigungen<br />
• Mangelhafte Qualitätssicherung<br />
• [...]<br />
Äußere Beschädigungen vermeiden<br />
Prüfen Sie den Blutanalysator vor jeder Inbetriebnahme auf<br />
äußere Beschädigungen.<br />
[...]<br />
Qualitätssicherung durchführen<br />
Mit der Qualitätssicherung mit Testblut prüfen Sie den<br />
Blutanalysator auf einwandfreie Funktion.<br />
Nehmen Sie [...]<br />
Folgen<br />
Hinweise<br />
ohne<br />
explizite<br />
Nennung<br />
von<br />
Folgen<br />
34
Fünf Arten von Hinweisen<br />
1. Ergänzende Hinweise<br />
2. Zusammengefasste Sicherheitshinweise<br />
3. Abschnittsbezogene Warnhinweise<br />
4. Eingebettete Warnhinweise<br />
5. Warnungen vor Sachschaden
Zusammengefasste Sicherheitshinweise<br />
grouped safety messages<br />
• Zweck: Didaktisch gegliederte Zusammenstellung der<br />
wesentlichen oder aller Sicherheitshinweise<br />
• Ziel: Sicherheitsgerechtes Verhalten grundlegend beeinflussen<br />
• Lesesituation: In der Regel einmalig vor Verwendung des<br />
Produkts<br />
• Inhalt: Art und Quelle der Gefahr,<br />
Folgen bei Nichtbeachtung, Maßnahmen<br />
– Wiederholungen können mit geeigneten Überschriften und<br />
Formulierungen vermieden werden (Prinzip der Kürze)<br />
• Nicht vermischen mit Hinweisen, die keine Sicherheitshinweise<br />
sind (Haftungsausschluss, Warnung vor Sachschaden)<br />
36
Zusammengefasste Sicherheitshinweise<br />
grouped safety messages<br />
• Sequenzierung<br />
– Zu Beginn des Informationsprodukts<br />
– In einem separaten Informationsprodukt<br />
(Voraussetzung: Mit einem „zusätzlichen Hinweis“ wird auf<br />
das Sicherheitsdokument deutlich verwiesen)<br />
– Empfehlung: Stetige Verfügbarkeit sicherstellen<br />
– Aufteilung möglich;<br />
Beispiel: Grundlegende Sicherheitshinweise für Transport<br />
und für Wartung jeweils zu Beginn des entsprechenden<br />
Kapitels oder Informationsprodukts<br />
37
Zusammengefasste Sicherheitshinweise<br />
grouped safety messages<br />
• Titel in das Inhaltsverzeichnis aufnehmen<br />
• Titel muss den Sicherheitsaspekt verdeutlichen;<br />
Beispiele:<br />
– Grundlegende Sicherheitshinweise<br />
– Zu Ihrer Sicherheit<br />
– Wichtige Hinweise zur Sicherheit<br />
• Einleitung durch „zusätzliche Hinweise“ (supplemental directives);<br />
Beispiele:<br />
– Die Maschine ist nach dem Stand der Technik und den<br />
anerkannten sicherheitstechnischen Regeln gebaut. Dennoch<br />
können bei ihrer Verwendung funktionsbedingt Gefahren für Leib<br />
und Leben des Benutzers oder Dritter bzw. Beeinträchtigungen der<br />
Maschine und anderer Sachwerte entstehen. [...]<br />
– Lesen und beachten Sie die folgenden Sicherheitshinweise, bevor<br />
Sie das Produkt verwenden.<br />
38
Zusammengefasste Sicherheitshinweise<br />
grouped safety messages<br />
• Keine Aneinanderreihung von Warnhinweisen<br />
• Einzelne Sicherheitshinweise können hervorgehoben werden<br />
durch:<br />
– Typographie<br />
– Piktogramme<br />
– Linien<br />
– Weißraum<br />
– Gestaltung als Warnhinweis<br />
(section safety message<br />
oder embedded safety message)<br />
39
Fünf Arten von Hinweisen<br />
1. Ergänzende Hinweise<br />
2. Zusammengefasste Sicherheitshinweise<br />
3. Abschnittsbezogene Warnhinweise<br />
4. Eingebettete Warnhinweise<br />
5. Warnungen vor Sachschaden
Abschnittsbezogene Warnhinweise<br />
section safety messages<br />
• Zweck:<br />
– Informationen zur Sicherheit, die sich auf eine gesamte<br />
Prozedur oder mehrere Schritte beziehen<br />
– Warnung für die nachfolgende Prozedur<br />
• Beispiel:<br />
– Schleifen nur mit Gehörschutz<br />
– Alle Arbeiten nur durch Elektrofachkraft<br />
• Inhalt: Art und Quelle der Gefahr,<br />
Folgen bei Nichtbeachtung, Maßnahmen<br />
• Sequenzierung: Zu Beginn des jeweiligen Abschnitts<br />
Im deutschen Markt<br />
so möglich; für andere<br />
Märkte detaillierter<br />
notwendig<br />
– Vorangestellt, um Wiederholungen und häufige<br />
Unterbrechungen der Handlungsinformationen zu vermeiden<br />
41
Abschnittsbezogene Warnhinweise<br />
section safety messages<br />
• Gestaltung:<br />
– Hervorgehoben gegenüber dem übrigen Text („shall“)<br />
– Signal word panel<br />
– Gefahrenzeichen ohne Signalwort (nicht bei „DANGER“)<br />
Empfehlung: Verwenden Sie die Signalwörter!<br />
- Für DANGER ohnehin erforderlich<br />
- Erhöhte Signalwirkung, dadurch mehr Sicherheit<br />
42
Abschnittsbezogene Warnhinweise<br />
section safety messages<br />
• Beispiele<br />
43
Abschnittsbezogene Warnhinweise<br />
section safety messages<br />
• Beispiele<br />
Nicht bei „DANGER“!<br />
44
Fünf Arten von Hinweisen<br />
1. Ergänzende Hinweise<br />
2. Zusammengefasste Sicherheitshinweise<br />
3. Abschnittsbezogene Warnhinweise<br />
4. Eingebettete Warnhinweise<br />
5. Warnungen vor Sachschaden
Eingebettete Warnhinweise<br />
embedded safety messages<br />
• Zweck:<br />
– Informationen zur Sicherheit, die sich auf einen bestimmten<br />
Schritt beziehen<br />
– Warnung vor dem Risiko bei diesem Schritt<br />
• Ziel: Sicherheitsinformationen an genau der Stelle liefern, wenn<br />
sie benötigt werden<br />
• Inhalt: Art und Quelle der Gefahr,<br />
Folgen bei Nichtbeachtung, Maßnahmen<br />
• Beispiel:<br />
– VORSICHT! Schnittgefahr am scharfen Abhebemesser!<br />
Schnittkante nicht berühren! Düse vorsichtig herausziehen.<br />
46
Eingebettete Warnhinweise<br />
embedded safety messages<br />
Sequenzierung:<br />
• Eingebettet in den jeweiligen Schritt, oder als eigener<br />
vorangestellter Schritt<br />
• Rechtzeitig auch bei nicht-linearen Prozeduren:<br />
– Nicht-lineare Prozeduren: Es ist vorhersehbar, dass der<br />
Anwender die Reihenfolge der Schritte nicht genau einhält<br />
(Anwender überspringt Schritte je nach Situation<br />
oder geht in anderer Reihenfolge vor)<br />
– Jede(r) beobachte sich selbst beim Aufbau eines Möbels ...<br />
– Sequenzierung muss alle möglichen Vorgehensweisen<br />
berücksichtigen<br />
47
Eingebettete Warnhinweise<br />
Ggf. Zusätzlich auch in<br />
beschreibenden Teilen<br />
des Informationsprodukts<br />
sinnvoll, wenn es der<br />
Sicherheit dient<br />
---- ---------- ---- -- -- ---<br />
---- ------- --- ----------<br />
Behälter<br />
Stutzen<br />
------- ------ -- ----<br />
--- ---<br />
----<br />
-- ---- -----<br />
Rührwerk<br />
48
Eingebettete Warnhinweise<br />
• Gestaltung:<br />
– Keine besondere Gestaltung erforderlich, Sicherheitsrelevanz<br />
muss jedoch deutlich sein<br />
– Hervorhebung möglich durch Signalwort, Gefahrenzeichen<br />
(nebenstehend, nicht in der Textzeile)<br />
– Typografische Hervorhebung teilweise oder ganz möglich<br />
• Kriterien für Hervorhebung:<br />
– Lesefluss soll nicht unterbrochen werden<br />
– Z. B. keine Hervorhebung, wenn der eingebettete Warnhinweis<br />
lediglich Erinnerungsfunktion an einen abschnittsbezogenen<br />
Warnhinweis hat<br />
– Z. B. Hervorhebung, wenn die Information im eingebetteten<br />
Warnhinweis für die Zielgruppe überraschend ist<br />
– Konsistente Regeln innerhalb eines Dokuments<br />
49
Eingebettete Warnhinweise<br />
Verträglichkeit mit der Rechtslage in der BRD?<br />
BGH, Urteil vom 12.11.1991 (VI ZR 7/91), BGHZ 116, 61 – Kindertee I:<br />
„An die Pflicht zur Aufklärung und Warnung sind besonders strenge<br />
Anforderungen zu stellen, wenn die Verwendung dieses Produktes mit<br />
erheblichen Gefahren für die Gesundheit von Menschen verbunden ist.<br />
Hinweise über Produktgefahren und deren Abwendung müssen deutlich<br />
erfolgen; dürfen z.B. nicht zwischen Teilinformationen über<br />
Darreichungsformen, Werbeaussagen versteckt werden.“<br />
50
Eingebettete Warnhinweise<br />
Verträglichkeit mit der für die BRD geltenden Normen?<br />
z.B. DIN EN 62079, Kapitel 6.9.1:<br />
„Sicherheitsrelevante Anleitungstexte müssen hervorgehoben sein<br />
durch die Verwendung größerer und/oder anderer Schrifttypen oder<br />
Schriftgrößen (siehe 6.2), durch die Verwendung von Farben (siehe 6.10),<br />
graphische Symbole (sieh 6.4) oder andere Mittel, um sie auffällig zu<br />
machen.“<br />
(Hervorhebung durch Verfasser)<br />
51
Eingebettete Warnhinweise<br />
embedded safety messages<br />
• Beispiele<br />
Nicht bei „DANGER“!<br />
52
Beispiel typischer Warnhinweis<br />
Nach <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong> problematisch:<br />
• Als abschnittsbezogener Warnhinweis: Tafel mit Signalwort nicht<br />
eingehalten, Sequenzierung nicht eingehalten<br />
• Als eingebetteter Warnhinweis: Es ist nicht vorgesehen, dass<br />
Gefahrenzeichen und Signalwort gemeinsam verwendet werden<br />
53
Fünf Arten von Hinweisen<br />
1. Ergänzende Hinweise<br />
2. Zusammengefasste Sicherheitshinweise<br />
3. Abschnittsbezogene Warnhinweise<br />
4. Eingebettete Warnhinweise<br />
5. Warnungen vor Sachschaden
Warnungen vor Sachschaden<br />
property damage messages<br />
• <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong>: Kein besonderes Format erforderlich<br />
• Gelten NICHT als Sicherheitshinweise<br />
• Wenn ein Signalwort verwendet wird, dann:<br />
Bis Ende Übergangsfrist 2011 auch:<br />
NOTICE<br />
CAUTION<br />
• Gefahrenzeichen darf NICHT verwendet werden!<br />
• Warnungen vor Sachschäden dürfen NICHT mit<br />
zusammengefassten Sicherheitshinweisen vermischt werden<br />
– Klare Trennung durch Überschriften erforderlich<br />
55
Warnungen vor Sachschaden<br />
Quelle: ISO/FDIS 3864-2<br />
NOTICE<br />
HINWEIS<br />
Quelle: Information<br />
aus dem Normungsgremium<br />
<strong>ANSI</strong> Z535.4<br />
56
Warnungen vor Sachschaden<br />
NOTICE HINWEIS<br />
Kritik:<br />
• „HINWEIS“ ist unverbindlich<br />
• Blau ist keine Signalfarbe<br />
• Blau wird nach ISO für Gebotszeichen verwandt<br />
57
„Punkt Sechs“<br />
• Grundlegendes zum Text in Warnhinweisen<br />
• <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
– Ziele, Hintergründe, Inhalt<br />
– Grundlegende Gestaltungsregeln<br />
– Fünf Arten von Hinweisen<br />
• Zusammenfassende Betrachtungen und Blick auf ISO 3864-2<br />
• Zum Vorgehen bei der Entwicklung von Sicherheitshinweisen<br />
• Fazit<br />
58
Sicherheits- und Warnhinweise<br />
Hinweise auf Produkt und in Dokumenten niemals isoliert betrachten!<br />
Zwischen allen Sicherheitshinweisen ist eine<br />
sorgfältige Abstimmung erforderlich!<br />
Grundlegende<br />
Sicherheitshinweise<br />
§§<br />
TITELSEITE<br />
Technische<br />
Daten<br />
Beschreibung<br />
Transport und<br />
Montage<br />
Inbetriebnahme<br />
<strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
Betrieb<br />
Wartung<br />
Warnhinweise<br />
Zusammengefasste Sicherheitshinweise<br />
und zusätzliche Hinweise<br />
Ersatzteile<br />
Anhang,<br />
Schaltpläne,<br />
Zulieferdokumente<br />
<strong>ANSI</strong> Z535.4<br />
59
Quervereise in Sicherheitshinweisen<br />
• Querverweis im Sicherheitshinweis kein Tabu<br />
– Wenn Querverweis hilfreich und geeignet,<br />
sicherheitsrelevante Information schnell zuzugreifen<br />
– Genau nennen, welche Information am Verweisziel zu finden<br />
ist, um dem Anwender die Entscheidung zu ermöglichen<br />
• Wenn Hinweis nur aus Querverweis besteht:<br />
– „Zusätzlicher Hinweis“<br />
60
Muss-Anforderungen („shall“) 1 (2)<br />
• Gefahrenzeichen (safety alert symbol) nur für Sicherheitshinweise<br />
(Personenschäden, Verletzungsgefahren), nicht für Sachschäden<br />
• NOTICE nicht für Sicherheitshinweise (Personenschäden)<br />
• NOTICE nicht mit dem Gefahrenzeichen<br />
• Signalwörter DANGER, WARNING, CAUTION nicht für Hinweise, die<br />
keine Sicherheitshinweise sind (Ausnahme CAUTION in<br />
Übergangsfrist bis 2011)<br />
• Signalwörter DANGER, WARNING, CAUTION, NOTICE nur gemäß<br />
der Norm, es sei denn, andere Normen ("applicable standards") oder<br />
Vorschriften geben ein bestimmtes Signalwort vor<br />
• Unterschiedliche Signalwörter für Sicherheitshinweise<br />
(Personenschäden) und Warnungen vor Sachschäden<br />
• Wenn Farben, dann Sicherheitsfarben gemäß <strong>ANSI</strong> Z535.1-2002<br />
(DANGER-Rot, WARNING-Orange, CAUTION-Gelb) und NOTICE-<br />
Blau<br />
61
Muss-Anforderungen („shall“) 2 (2)<br />
• Bei Sicherheitshinweisen, die mehrere Warnungen enthalten, muss das jeweils<br />
höchste Signalwort verwendet werden<br />
• Wenn zusammen verwendet, muss das Sicherheitszeichen dem Signalwort<br />
vorangestellt sein, mindestens die Buchstabenhöhe des Signalworts haben, und<br />
mit dem Signalwort auf einer Grundlinie stehen<br />
• Signalwörter in Versalien, ohne Serifen; Schriftgröße mindestens die der<br />
Brotschrift<br />
• Leserlich unter vorhersehbaren Umständen für Personen mit „normal vision,<br />
included corrected vision“<br />
• Ergänzende Hinweise: Keine Muss-Anforderungen<br />
• Zusammengefasste Sicherheitshinweise / Sicherheitsbroschüre:<br />
Sicherheitsbezogener Titel oder Einleitung<br />
• Zusammengefasste Sicherheitshinweise: Warnungen vor Sachschäden deutlich<br />
getrennt<br />
• Symbole dürfen nicht im Widerspruch zum übrigen Sicherheitshinweis stehen<br />
• Abschnittsbezogene und eingebettete Sicherheitshinweise: Das Signalwort<br />
DANGER darf nicht weggelassen werden<br />
• Abschnittsbezogene Sicherheitshinweise müssen hervorgehoben sein<br />
• Eingebettete Sicherheitshinweise: Gefahrenzeichen nicht in der laufenden Zeile<br />
62
<strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong> vs. ISO 3864-2<br />
• Unterschiedlicher Regelungsbereich<br />
– <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong>: Warnhinweise in Anleitungen<br />
– ISO 3864-2: Produktsicherheitsschilder<br />
• Teils gleiche Ziele und Elemente, z.B.<br />
– Standardisierung des Erscheinungsbildes von Sicherheitsinformationen<br />
für eine große Bandbreite von Produkten<br />
– Gleiche Signalwörter bei Sicherheitshinweisen<br />
– z.T. gleiche Gefahrenzeichen<br />
• Teils Neuerungen durch <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong>, z.B.<br />
– Regelung von Sachgefahren<br />
63
Symbole als Ersatz für Text?<br />
Möglicher Berührungspunkt <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong> und ISO 3864-2:<br />
<strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong>: “Safety symbols and other graphics<br />
may be used to supplement or substitute for part<br />
or all of a word message.“<br />
Warnhinweis ausschließlich mit Symbolen wäre demnach normkonform.<br />
64
Symbole als Ersatz für Text?<br />
• <strong>ANSI</strong> Z535.3: • ISO 3864-2:<br />
65
Symbole als Ersatz für Text?<br />
• <strong>ANSI</strong> Z535.3:<br />
• BGV A8 (ISO konform)<br />
66
<strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong> vs. DIN EN 62079<br />
DIN EN 62079 (Kap. 6.9.1, 6.9.2)<br />
Gestaltung schriftlicher Warnhinweise<br />
Text/Abbildungen auf das Wesentliche<br />
beschränken<br />
Sicherheitsrelevante Texte hervorheben<br />
richtiger Zeitpunkt<br />
Natur/Ursachen der Gefährdung erklären<br />
Klare Anweisungen was zu tun/unterlassen ist<br />
Klare Sprache/Symbole/Abbildungen +<br />
Erklärung<br />
Wiederholte Warnungen und Fehlalarme<br />
reduzieren die Wirkung notwendiger<br />
Warnungen<br />
<strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
Keine unnötigen Wiederholungen<br />
Abhängig von der Art des Warnhinweises<br />
Abhängig von der Art des Warnhinweises<br />
konkret vorgegeben oder an geeigneter Stelle<br />
Gefahr identifizieren<br />
Anweisungen um Gefahr zu vermeiden<br />
Text kann ggf. durch Symbole ersetzt werden<br />
Keine unnötigen Wiederholungen<br />
67
Symbole als Ersatz für Text?<br />
Empfehlung: Text verwenden, wo möglich<br />
Beispielsweise lässt sich der Grad der Verbindlichkeit (muss, kann,<br />
darf, ...) mit bildlichen Mitteln nicht eindeutig und schon gar nicht<br />
juristisch belastbar wiedergeben.<br />
68
„Punkt Sechs“<br />
• Grundlegendes zum Text in Warnhinweisen<br />
• <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
– Ziele, Hintergründe, Inhalt<br />
– Grundlegende Gestaltungsregeln<br />
– Fünf Arten von Hinweisen<br />
• Zusammenfassende Betrachtungen und Blick auf ISO 3864-2<br />
• Zum Vorgehen bei der Entwicklung von Sicherheitshinweisen<br />
• Fazit<br />
69
Schema<br />
zur Wahl des<br />
Signalworts<br />
70
Risikograph und Warnstufen<br />
Folgen / Art<br />
und Schwere<br />
V1<br />
V2<br />
Wahrscheinlichkeit<br />
H1<br />
H2<br />
Erkennbarkeit /<br />
Vermeidbarkeit<br />
G1<br />
G2<br />
G1<br />
G2<br />
Nur<br />
Sachschaden<br />
A<br />
Leichte<br />
Verletzung<br />
(reversibel)<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
HINWEIS<br />
VORSICHT<br />
WARNUNG<br />
WARNUNG<br />
GEFAHR<br />
GEFAHR<br />
Steigendes Risiko<br />
71
FMEA und Warnstufen<br />
Auftreten A = 3<br />
Bedeutung B = 10<br />
Auftreten A = 2<br />
Bedeutung B = 10<br />
WARNUNG<br />
WARNUNG<br />
72
Erstellungsprozess für Sicherheitshinweise<br />
technische kommunikation, 1/06, Seite 30ff<br />
73
„Punkt Sechs“<br />
• Grundlegendes zum Text in Warnhinweisen<br />
• <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
– Ziele, Hintergründe, Inhalt<br />
– Grundlegende Gestaltungsregeln<br />
– Fünf Arten von Hinweisen<br />
• Zusammenfassende Betrachtungen und Blick auf ISO 3864-2<br />
• Zum Vorgehen bei der Entwicklung von Sicherheitshinweisen<br />
• Fazit<br />
74
Fazit<br />
• <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong> wird zur wichtigsten Norm bei der Erstellung von<br />
Sicherheits- und Warnhinweisen (nicht nur) für den US-Markt<br />
• BRD: Vereinzelt aber Widersprüche zur nationalen Rechtsprechung<br />
und nationalen Normen zu berücksichtigen<br />
• Klare Trennung von Sicherheitshinweisen (Personenschäden) und<br />
Warnungen vor Sachschäden<br />
• Hilfreiche Klassifikation der vier Arten von Sicherheitshinweisen in drei<br />
Gefahrenstufen<br />
• Regeln komplex, intensive Lektüre erforderlich<br />
• <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong> sollte jede(r) abwägend berücksichtigen, um unnötige<br />
Darlegungslasten zu vermeiden<br />
– Klartext: Wer die Norm nicht befolgt, muss im Haftungsfall<br />
begründen, warum das selbst erfundene System mindestens<br />
dasselbe Maß an Sicherheit bietet – das wird schwierig sein<br />
75
Schade ...<br />
• Funktionale Auszeichnungen der Informationen unklar gelassen<br />
• Keine Unterstützung bei der Formulierung<br />
• Probleme durch sehr scharfe Trennung von<br />
Sicherheitshinweisen und Warnungen vor Sachschäden<br />
• Signalwort HINWEIS für Warnungen vor Sachschäden<br />
fragwürdig<br />
• Gestaltung von eingebetteten Warnhinweisen stark<br />
eingeschränkt<br />
• ...<br />
76
Fazit für die Dokumentation<br />
• Lassen Sie sich von nachvollziehbaren Kriterien der Verständlichkeit,<br />
Informativität und Sicherheit leiten.<br />
• Berücksichtigen Sie Ihre Zielgruppenanalyse.<br />
• Knüpfen Sie in der Entwicklung der Warnhinweise direkt an den<br />
Prozess der Gefahrenanalyse an.<br />
• Lassen Sie die Ergebnisse der Produktbeobachtung einfließen.<br />
• Berücksichtigen Sie produktspezifische Normen und Richtlinien.<br />
• Orientieren Sie sich abwägend bei der Entwicklung von<br />
Warnhinweisen in der Dokumentation an der aktuellen <strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
• Schaffen Sie die nötigen Voraussetzungen in der Redaktion<br />
(Redaktionsleitfaden, Schulung).<br />
• Führen Sie Anwendertests durch.<br />
• Sorgfalt bei der Erstellung der Sicherheitshinweise ist EIN Baustein zur<br />
Reduzierung der Haftungsrisiken – aber nicht der Einzige!<br />
77
Die Norm ist kein Gesetz<br />
Normbefolgung rettet Sie<br />
nicht vor der Haftung:<br />
Normbefolgung vor<br />
selbstgestrickter Lösung,<br />
aber wache Verantwortung<br />
vor sturer Normbefolgung!<br />
78
DocLab – TÜV SÜD Product Service<br />
<strong>ANSI</strong> Z535.1<br />
<strong>ANSI</strong> Z535.2<br />
<strong>ANSI</strong> Z535.3<br />
<strong>ANSI</strong> Z535.4<br />
<strong>ANSI</strong> Z535.5<br />
<strong>ANSI</strong> <strong>Z535.6</strong><br />
Vielen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit<br />
Doku+Medien Forum 2007 14. Februar 2007, Hamburg<br />
Marcel Schator, marcel.schator@tuev-sued.de