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Im Jahr 1876 taus<strong>ch</strong>te man den Basilisken dur<strong>ch</strong> eine Kopie aus. Das Original ist heute<br />

im Historis<strong>ch</strong>en Museum zu sehen. Der Brunnstock selbst wurde zweimal, 1926 so wie<br />

1964, dur<strong>ch</strong> eine Kopie ersetzt. Untersu<strong>ch</strong>ungen am historis<strong>ch</strong>en Original ma<strong>ch</strong>ten im<br />

Jahr 1986 die Rekonstruktion ursprüngli<strong>ch</strong>er Farben mögli<strong>ch</strong>. Die Grundierung des<br />

Stocks bildete einst ein spezielles Rot mit einem Zug ins Violette, genannt caput mortuum.<br />

Das rei<strong>ch</strong>e Zierwerk des dreigliedrigen Brunnstocks wurde vergoldet.<br />

Blattwerk so wie Körper des Basilisken sind in grün gehalten. S<strong>ch</strong>nabel und Krallen<br />

wurden gelb, der Kamm rot bemalt. Das Wappen in den Basler Standesfarben S<strong>ch</strong>warz<br />

und Weiss ist mit vergoldeten Ornamenten an den Seiten ges<strong>ch</strong>mückt. Die Basiliskenskulptur<br />

auf dem Augustinerbrunnen könnte sein Vorbild im ähnli<strong>ch</strong>en Gemeins<strong>ch</strong>aftssignet<br />

der in Basel tätigen Bu<strong>ch</strong>drucker Johannes Amerba<strong>ch</strong> (ca 1440-1513), Johannes<br />

Petri (1441-1511) und Johannes Forben (ca 1460-1527) von 1511 haben. [10]<br />

Bes<strong>ch</strong>ädigt 2005<br />

Es zeigte si<strong>ch</strong> 2005, wel<strong>ch</strong> grosses Glück es war dass der originale Stock s<strong>ch</strong>on lange<br />

im Museum lagerte. Ansonsten wäre er heute ein Trümmerhaufen, wenn ihn ni<strong>ch</strong>t zuvor<br />

bereits die Unbilden der Witterung angenagt hätten. In jenem Jahr begab es si<strong>ch</strong> nämli<strong>ch</strong>,<br />

dass ein unbegabter Lastwagenfahrer den Brunnstock stark bes<strong>ch</strong>ädigte und dem Basilisken<br />

den Garaus ma<strong>ch</strong>te. Die Bildhauerkunst sorgte indes dafür, dass man nun wieder<br />

einem neu erstandenen Basilisken auf der Säule begegnen kann.<br />

Zusammenfassung<br />

Ein Brunnen in der Augustinergasse ist s<strong>ch</strong>on für das Jahr 1441 belegt. 1461/62 wird<br />

erstmals ein Brunnen der Augustiner genannt. Der Trog war vermutli<strong>ch</strong> se<strong>ch</strong>seckig<br />

und aus Holz. Sein Wasser bekam er vom Münsterbrunnwerk. Über den Brunnstock<br />

ni<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>ts näheres bekannt. Im 16. Jahrhundert ers<strong>ch</strong>eint ein neuer Brunnen an<br />

diesem Ort. Er hatte einen a<strong>ch</strong>eckigen Steintrog und einen kunstvollen Brunnstock,<br />

den ein Basilisk mit Baslerwappen krönte. Der Brunnstock entstand na<strong>ch</strong> heutiger<br />

Eins<strong>ch</strong>ätzung um 1550.<br />

Der Basilisk könnte von einem Bu<strong>ch</strong>druckersignet aus dem Jahr 1511 inspiriert worden<br />

sein. Im 17. Jahrhundert stand der Brunnen frei in der Gasse und mit dem Brunnstock<br />

zum Rhein hin. Bis ins Jahr 1842 wurde er derart verändert, dass er di<strong>ch</strong>t an<br />

einem rheinseitigen Gebäude stand, mit dem Stock zum Münster. Während der Museumsbaus<br />

an der Augustinergasse war der Brunnen dem Verkehr im Weg und wurde<br />

im Jahr 1846 umgestaltet. Er bekam einen neuen Trog aus Kalkstein der halb so<br />

gross ausfiel.<br />

Der Brunnen wurde ferner direkt an die Hauswand Augustinergasse 1 gestellt. Na<strong>ch</strong><br />

1839 wurde seine Wasserversorgung umgestellt. Er wurde ni<strong>ch</strong>t mehr vom mittelalterli<strong>ch</strong>en<br />

Münsterbrunnwerk mit Wasser versorgt, sondern vom neuen St.Alban-<br />

Brunnwerk. Der originale Basilisk wurde 1876 dur<strong>ch</strong> eine Kopie ersetzt. Der Brunnstock<br />

musste zweimal, 1926 und 1964, ausgetaus<strong>ch</strong>t werden. Der letzte grössere Sanierung<br />

war nötig, na<strong>ch</strong>dem 2005 ein Lastwagen den Brunnstock mit dem Basilisk<br />

stark bes<strong>ch</strong>ädigt hatte.<br />

Anmerkungen:<br />

[1] M. Möhle, Beitrag "Augustinerbrunnen", Abs<strong>ch</strong>nitt "Auf Burg - zwis<strong>ch</strong>en<br />

Münsterplatz und Martinskir<strong>ch</strong>e", publiziert in Kunstdenkmäler des Kantons Basel Stadt,<br />

Band 7 (Altstadt Grossbasel I), Bern, 2006, Seite 257 Spalte 1 und Anmerkung 11 Seite<br />

559<br />

[2] A. Burger, Beitrag "Historis<strong>ch</strong>e Brunnstätte Nr.34: Augustinergasse", Kapitel 5<br />

"Grossbasler Brunnewerke im 15. Jahrhundert", publiziert in Brunnenges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der<br />

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