Die Reise von Tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Lao ...

EBS - Übung (1) HWR Berlin, FB 2 Duales Studium
FR Informatik
Dipl.-Ing. Peter Zeh VDI
Stand: 20.10.2012 15:23
Seite 2 Co-Autor(in):
1. Semester
Wir werden knapp den EinLog – Vorgang (Login) betrachten, das Hilfesystem vorstellen und mit Files arbeiten.
Soviel nur zu dem Betriebssystemaspekt: Unix ist ein netzwerkfähiges Multiuser/Multitasking Betriebssystem.
Auf einem Betriebssystem-Kern können mehrere Task (besser Prozesse) mehrerer Nutzer parallel oder
quasiparallel gleichzeitig ablaufen. Aus Anwendersicht (Anwendungsprogrammierer) verwaltet Unix die
Betriebsmittel (Ressourcen) des Rechners (CPU, Speicherplätze, Tastatur,...), ermöglicht eine bequeme und
effiziente Nutzung der Ressourcen für jeden Nutzer und stellt eine Kollektion von Systemfunktionen (open,
fork, read,....) zur Kommunikation des Anwender(programm)s mit den Betriebsmitteln zur Verfügung.
In diesem Sinne stellt Unix dem Anwender eine ”virtuelle Maschine” unabhängig von der konkreten Hardware
zur Verfügung, zur Hardware kann nur über die Systemfunktionen zugegriffen werden.
Die Programmierung mit den ca. 100 Systemfunktionen ist möglich, aber aus mehreren Gründen nicht immer
zweckmäßig. Es gibt eine Vielzahl von Bibliotheken auf der Basis der Systemfunktionen, die bequemere
Schnittstellen (fopen, fread, printf,...) zur Verfügung stellen. Die Unix-Funktionen (System, Bibliotheken) aller
Hersteller halten sich ziemlich streng an den Posix-Standard.
Nicht Bestandteil des Betriebssystems ist die Shell (Auch unter DOS können wir eine eigene command.com
starten und arbeiten immer noch unter DOS). Wir haben es jetzt aber ausschließlich mit der Shell zu tun, d.h. wir
lernen Unix nur über die Shell kennen. Die Shell ist ein Prozess, der nach dem login (:-O) in einem Terminal
(TTY oder xterm) gestartet wird und eine User-Interaktion ermöglicht (interaktive Shell). Es gibt eine Vielzahl
von Shells (Korn-Shell, C-Shell) mit speziellen Eigenschaften. Wir werden nur mit der Linux-Standard-Shell
bash (Bourne against shell) zu tun haben.
Die Shell ermöglicht:
Editieren und Analysieren einer Eingabezeile zur:
- Ausführung eingebauter (built in) Kommandos wie cd (change directory)
- Interpretation von programmähnlichen Strukturen (Shell-Interpreter)
- Ein-Ausgabeumleitung
- Pipeline-Aufbau
- Environment-Verwaltung
- Job Verwaltung
- Ausführung von Programmen
- Unix - Kommandos wie cp (copy)
- Ausführung von Shell-Scripten
- Verwendung von Tools wie make, vi, sed , ylex, yacc
- Entwickeln, Debuggen und Starten eigenentwickelter Programme (a.out)
- Starten von Anwenderprogrammen wie kbilliard
Hilfen
In Unix gilt: Wenn man etwas weiß, so wird einem geholfen!
Grundlage ist das Manual, welches in Sektionen unterteilt ist:
Section
1 User Commands 2 System - Aufrufe
3 Bibliotheksfunktionen 4 Devices
5 File Formats 6 Games
7 Miscellaneous 8 System Administration
n New
Die Unterteilung ist wichtig, weil es viele Namen doppelt gibt, mkdir z.B. in Section 1 als Kommando und in
Section 2 als Systemaufruf.
man mkdir - liefert nur die Bedeutung aus Section 1
man 2 mkdir - liefert die Bedeutung aus Section 2
man man - gibt Hilfe zum Manual.
man - pages stehen unter /usr/man/. Sie können mit man -t cmd in Postcript-Format (zum Ausdrucken)
umgewandelt werden.
Innerhalb einer Manual-Ausgabe kann man mit Befehlen des less-Kommandos navigieren, z.B.
H -> Hilfe zu less
/pattern -> Suche von pattern
apropos mkdir oder whatis mkdir liefert alle Sektionen, in denen mkdir vorkommt.
whereis mkdir gibt den absoluten Pfad aus, wo sich der mkdir-Befehl befindet
type mkdir gibt weitere Informationen zu einem Kommando.
info mkdir neueres GNU - Hilfesystem
mkdir - -h cmd built in help.