August/September 2009 - Bayernbund eV
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Nachruf<br />
Franz Xaver Pichler<br />
18.9.1924 -16.6.<strong>2009</strong><br />
Franz Xaver Pichler<br />
Der <strong>Bayernbund</strong>Rosenh<br />
e i m<br />
trauert<br />
um sein<br />
verdientes<br />
und allseitsgeschätztes<br />
Mitglied<br />
Franz XaverPichler.<br />
Seit dem 1. April 1995 bekannte er sich<br />
als Mitglied zum <strong>Bayernbund</strong> und zu<br />
seinen Zielen, alles zu tun, um Bayern<br />
insgesamt, Land und Leute, Sprache<br />
und Wesensart, Brauchtum und Kultur<br />
zu bewahren und zu schützen.<br />
Er kämpfte unerschrocken und mit<br />
Leidenschaft um den Erhalt des bairischen<br />
Kulturgutes, ob Sprache oder<br />
Gwand, obSitte oder was uns Baiern<br />
ausmacht, auch das Denken und Reden.<br />
Franz war immer für das Echte<br />
und Wahre. Der bairischen Sprache<br />
fühlte Franz sich besonders verpflichtet.<br />
Leidenschaftlich setzte er sich für<br />
den Erhalt und die Pflege der bairischen<br />
Mundart ein. Seine Art, sich für<br />
d’Heimat einzusetzen, ist uns eine Verpflichtung,<br />
die wir vom <strong>Bayernbund</strong><br />
gerne übernehmen und weiterführen.<br />
Darin wird er immer ein Vorbild für<br />
uns bleiben.<br />
Der <strong>Bayernbund</strong> Rosenheim wird ihm<br />
stets ein ehrendesAndenkenbewahren.<br />
Den Angehörigen gilt unser Mitgefühl<br />
und Anteilnahme<br />
Christian Glas /Alfred Dicket<br />
für den Vorstand der KV Rosenheim<br />
Ziel unserer Kulturfahrt war die Kapelle<br />
„Zur Schmerzhaften Muttergottes“<br />
in Geitau bei Bayrischzell/Oberes<br />
Leitzachtal.<br />
Die Gräfin Haziga, Frau des Pfalzgrafen<br />
Otto I. von Scheyern-Wittelsbach,<br />
hatte acht Benediktiner aus Hirsau/<br />
Schwarzwald gerufen und Margaretenzell<br />
(1095) heute Bayrischzell gegründet.<br />
Die Klosterzelle wurde später<br />
nach Fischbachau verlegt. Während<br />
der Säkularisation (1803) verbrachte<br />
man wertvolle Holztafelbilder aus dem<br />
Kloster nach Geitau und versteckte sie<br />
hier auf dem Gelände des Gödenhofes.<br />
1855 und 1885 erhielt der holzverschalte<br />
Bau seine heutige schlichte<br />
Außengestalt mit<br />
Spitzhelm, Westturm<br />
und Vordach.<br />
Betreten wir den<br />
Innenraum überraschen<br />
uns die<br />
riesigen Tafelbilder<br />
an den Dachschrägen:Gräfin<br />
Haziga –St.<br />
Martin –Bischof<br />
Emmeram vor Gericht –St. Benedikt<br />
und Scholastika. An der Stirnwand vor<br />
großer Landschaftsmalerei grüßt die<br />
„Schmerzensmutter“ mit den sieben<br />
VERBÄNDE<br />
KV Oberland "Kulturfahrt am27. Juni <strong>2009</strong>"<br />
Kapelle "Zur schmerzhaften Muttergottes"<br />
Tafelbild im Innenraum der Kapelle<br />
Schwertern inder Brust. Die Seitenwände<br />
zieren auf Holz gemalte Bauernheilige.<br />
Zwei flachbogige Fenster<br />
auf der Nordseite, eines auf der Südseite,<br />
spenden Licht. An der Rückwand<br />
entdecken wir den Hl. Ludwig<br />
und den Hl. Quirinus von Tegernsee<br />
(1665) umgeben von Votivbildern. Interessant<br />
ein zersägter spätgotischer<br />
Altarflügel von 1490, der innen den<br />
12-jährigen Jesus im Tempel zeigt und<br />
außen die Hl. Ursula. Die Kreuzwegstationen<br />
signierte „Joh. Bapt. Pöheim<br />
Pirckenstein 1785“.<br />
Wirdankten Herrn Bürgermeister Helmut<br />
Limbrunner für seine eindrucksvolle<br />
Führung recht herzlich.<br />
Ein weiteres Ziel der Kulturfahrt war<br />
die alte Hammerschmiede im Josefstal/Neuhaus.<br />
Dort erklärte uns Herr<br />
Geisler seine Anlage, die seit 1720<br />
besteht. Die Wasser des angestauten<br />
Hachelbaches treiben ein oberschächtiges<br />
Rad mit 4,70m Durchmesser; innen<br />
betätigen sie zwei große Hammer.<br />
Nach erhitzen der Esse (800° Celsius)<br />
fertigte er ein Grillbesteck (Zangen). In<br />
seinem Depot zeigte er uns weitere Geräte<br />
u.a. einen Ausputzer für hölzerne<br />
Dachrinnen. Da Industrieware seinen<br />
Markt zerstört<br />
hat, gibt es hier<br />
nur Spezialanferigungen.<br />
Die<br />
Wasserkraft<br />
nutzt er auch für<br />
Forellenzucht<br />
und Stromgewinnung.<br />
Den Abschluss<br />
bildete nun eine<br />
zünftige Brotzeit<br />
beim Schnapperwirt inFischhausen.<br />
Text: Jürgen Heid<br />
Fotos: Wolfgang Schönauer<br />
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