Was ist Los in der Kohte? - VCP-Bayern

Notizen aus der provinz
Adventsdorf für Kinder
Pfadis helfen bei der Vorweihnachtsaktion in Bad Berneck
Vorsorglich hatte ich mehrere
Garnituren Regenzeug und
Kleidung eingepackt, denn
das Wetter in Bayreuth verhieß
nichts Gutes: Windböen
und dazu oft noch Regengüsse
und bedeckter Himmel
sorgten für absolut tiefherbstliche
trübe Stimmung!
Am achten Dezember wollten
uns in Bad Berneck treffen
und dort das „K inder
Adventsdorf“ aufbauen. Die
Evangelische Jugend von
Oberfranken wollte was nur
für Kinder tun: Es gab nichts
für Geld zu kaufen, eben keine
Schokoladen –Nikoläuse
und keine vorgefertigten
Sterne und auch keine bunten
Spielsachen. Im Gegenteil:
Alle Kinder sollten selber
basteln und spielen und singen
und sich so ruhig, freudig
und gemeinsam auf das
Weihnachtsfest vorbereiten.
Die Gelegenheit dazu sollten
sie in einem „Winter Zeltdorf“
haben.
Neben dem schlechten Wetter
gab es bei uns Pfadis aus
der Region Fichtelgebirge
weitere Probleme. Bereits bei
zwei Regionsversammlungen
war das Projekt „Kinder Adventsdorf“
besprochen worden,
alle wussten bescheid
u nd h at te n z ugestimmt,
mitzuhelfen. Rechtzeitig hatten
wir alle Stämme und die
Ranger-Rover-Vertretung angeschrieben
und alle angemailt,
persönlich telefoniert
und erinnert und gebettelt,
aber doch waren wir nun nur
zu dritt aus Bayreuth am Aufbautermin!
Evtl. würde noch ein Auto aus
Rehau und Umgebung mit
willigen Helfern kommen…
Das Wetter beruhigte sich
wunderbarerweise, es hörte
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+++ Das Adventsdorf
auf zu winden und zu regnen,
und wir sowie die anderen
Mitarbeiter aus den evangelischen
Jugendgruppen von
Oberfranken packten fest zu.
Jonas kam noch und das Auto
aus Rehau ebenfalls. Am
Abend, kurz vor der frühen
Dämmerung, stand dann das
große Zirkuszelt mit mehreren
Gelenkbindern drumherum.
Beim Licht von Strahlern
und Taschenlampen brachten
wir nun die Beleuchtungen
an, schmückten die Zelte mit
Girlanden, klappten zahlreiche
Biertischgarnituren
auf, stellten etliche Weihnachtsbäume
neben die Bühne,
steckten die Wärme Pilze
zusammen usw…
Jonas und das Rehauer Auto
verabschiedeten sich, und
auch die anderen fleißigen
Helfer fuhren heim. Wir drei
Bayreuther Pfadis blieben
übrig und hatten die Nachtwache
über das gesamte
Gelände. Die Polizei instruierte
uns nochmals, was wir
im Ernstfall zu tun hätten.
Zwischen den Rundgängen
konnten wir uns im Rotkreuz-
Heim aufwärmen.
Die Nacht dehnte sich für uns
endlos, es war sehr kalt, die
Sterne und speziell der Orion
leuchteten klar und hell.
Am Samstagmorgen, wieder
bei trockenem Wetter, ging
der Auf bau weiter. Letzte
Verschöner u ngsa rbeiten
w u rden a ngebracht. Die
Weidner kamen und bauten
eine Jurte auf. Und um 10.00
Uhr eröffneten dann der Regionalbischof
W. Beyhl und
der Bürgermeister von Bad
Berneck das Kinderdorf mit
schönen Reden, und wir MitarbeiterInnen
warteten auf
den Ansturm der Kinder. Am
Vormittag war noch nicht viel
los. Simon kam als weiterer
Helfer nach.
Wir hatten eine Bastelaktion
für die Kinder im Angebot
(Butterkekshäuschen, zusammengehalten
von Zuckerguß),
Werbeplakate aufgehängt,
dazu Teebeutelweitwurf
und die Jurte zum Sitzen,
Weihnachtspunschtrinken
und Märchenerzählen. Die
anderen Gruppierungen aus
verschiedenen Orten Oberfrankens
hatten Plätzchenbacken,
Kerzenziehen, Bildermalen,Nudelengel-Herstellen,
Strohsternbasteln usw.
vorbereitet. Und die Kinder
kamen dann, z.T. mit Bussen
von ihren Gemeinden herangekarrt,
und es war für uns
MitarbeiterInnen eine große
Freude, zu sehen, wie alles so
gut angenommen wurde, und
wie begeistert alle mitmachten.
Die vielen Kinder waren
aufgeregt und begeistert und
am späten Nachmittag hatten
wir unsere Keksvorräte aufgebraucht,
der Rekord mit den
Teebeuteln stand bei ca. Siebenmeterzwanzig,
und in der
Jurte tränten die Augen der
Kleinen vom Lagerfeuer…
+++ Kerzen ziehen...
Im großen Zirkuszelt gab es
Theatervorführungen, Chorsingen,
Spiele und auch was
Warmes zum Essen und Trinken,
und die Eltern konnten
ihre Kinder losschicken und
sich bei Kaffee und Kuchen
entspannen.
Als es langsam dunkel wurde,
und die Kinder uns wie-
der verlassen hatten, beschlossen
alle Helfer, in einer
Gewaltaktion alles an diesem
Abend noch abzubauen.
Und gegen 22.00 Uhr hatten
wir es tatsächlich geschafft:
Alles war abgebaut, eingepackt
und aufgeräumt, und
auf dem nun leeren großen
Platz hinter dem Einkaufszentrum
von Bad Berneck
schüttelten sich alle Mitarbeiter
aus ganz Oberfranken
nochmals die Hände und gingen
dann müde heim.
Es hatte sich gelohnt. Trotz
der geringen Mitarbeiterzahl
haben wir uns, den VCP in
Oberfranken, gut vertreten
und wir hatten uns voll eingebracht.
„Man wird wohl weit
gehen können, bis man in
der Adventszeit eine von so
viel freudiger Nächstenliebe
geprägte Aktion findet, noch
dazu inter Mithilfe vieler junger
Menschen“, schrieb eine
Zeitungsleserin dazu, und
das ist für uns ein hohes Lob!
E s w i rd schon ü ber ei n
nächstes K inder-Adventsdorf
nachgedacht, aber dann
werden sich hoffentlich mehr
Pfadis beteiligen! Schön wärs
und lohnen tut sichs und Spaß
machts – trotz der vielen Arbeit
– auch!
Danke an alle, die mitgemacht
haben.
Claus Greger, Bayreuth
+++ ... und hier werden Hexenhäuschen aus Keksen gefertigt