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creativ3XL AUSGABE 2/13, 2. Quartal

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Jagdgeflüster<br />

In Waldes dichtestem Gesträuch,<br />

vernehm ich plötzlich Geräusch.<br />

Verhalte mich still und unauffällig,<br />

bemerke Tiere – wild, und doch gesellig.<br />

Zwei Hirsche nähern sich mit röhren.<br />

Ihr Gebrüll kann mich nicht stören.<br />

Versteck mich still hinter einem Strauch.<br />

Herzklopfen von mir, höre ich auch.<br />

Ich sehe zu, wie sie sich mustern<br />

und nach Kampf einander lustern.<br />

Bin gespannt, wie´s weitergeht.<br />

Jetzt einer vor dem anderen steht.<br />

Sie neigen ihre starken Nacken,<br />

ignorieren eines Zweiges knacken,<br />

auf den ich getreten bin,<br />

und geben sich dem Kampfe hin.<br />

Fasziniert schau ich auf die Geweihe,<br />

bemerke dann in zweiter Reihe,<br />

das Blitzen eines Irgendeins.<br />

Ein Tier war das jedenfalls keins.<br />

Ich blicke strenger hin und merke<br />

hinter einer großen Berke,<br />

mit blank geputztem Lauf<br />

einen Jäger - und schrei laut auf.<br />

Die Kämpfer blicken sich kurz an<br />

und begeben sich sodann<br />

blitzschnell und noch unversehrt,<br />

in die Freiheit, die durch mich beschert.<br />

Der Jäger, mächtig sich entrüstet,<br />

hätt sich wohl gern mit Gehörnen<br />

gebrüstet,<br />

ruft lautstark: „Halt, ich hier, und wer ist<br />

da?“<br />

Unsicher, bis er in mein Antlitz sah.<br />

„Was machst Du hier, bist Du nicht dicht,<br />

hier in dem dichtesten Dickicht?<br />

Meine Kugel hätte Dich treffen können,<br />

das möchte ich Dir doch nicht gönnen.“<br />

c r e a t i v 3 X L 2 / <strong>13</strong><br />

„Schweig still, Du wilder Jägersmann,<br />

schau Dir lieber die tollen Tiere an,<br />

bevor Du sie erschießen tust,<br />

was Du letztendlich gar nicht musst.<br />

Willst wohl nur ´nen Sonntagsbraten,<br />

doch da, lass Dich von mir beraten,<br />

und lass die armen Tiere leben!<br />

Es kann doch auch mal Eintopf geben….“<br />

Wutschnaubend verschwand der aus<br />

meiner Sicht,<br />

der tötungsbereite Bösewicht.<br />

Und ich – mit fröhlichem Frohlocken,<br />

machte nach Haus mich auf die Socken.<br />

Auf wieder festem Wege gehend,<br />

sah ich am Waldesrande stehend,<br />

die Hirsche, es waren dieselben zwei,<br />

dank Meiner, immer noch fröhlich und<br />

auch frei.<br />

Sie schienen mir dankbar nachzuschauen,<br />

um in den Wald dann abzuhauen.<br />

Ich schritt, ab da, zufrieden weiter,<br />

und mein Erfolg machte mich heiter……<br />

© Christiane Rühmann<br />

https://www.facebook.com/groups/creatix/ 34

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