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ÖGLFA Sondermagazin KOLUMBIEN – PERU

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von Peru<br />

Als die Auswanderer in Antwerpen in See<br />

stachen, dauerte es dreieinhalb Monate,<br />

bis sie den Atlantik überquert und in Hoacho,<br />

nördlich von Lima, an Land kamen.<br />

Von dort begann der Fußmarsch in die neu<br />

zu gründende Kolonie Pozuzo. Nur etwa<br />

die Hälfte dieser Auswanderer hat nach<br />

zwei Jahren unsagbarer Strapazen und Leides<br />

das Tal des Rio Pozuzo erreicht. Der<br />

von der Regierung versprochene Fußweg<br />

war nicht fertiggestellt und so mussten die<br />

Geprüften zwischendurch zweimal Getreide<br />

anbauen, um nicht zu verhungern.<br />

Viele Ledige fielen vom Tross ab und versuchten<br />

ihr Glück in den Bergbaugebieten<br />

oder in Lima. Manche von ihnen überstanden<br />

die Strapazen nicht und starben. Erschütternde<br />

Briefe kann man heute noch in<br />

den Archiven lesen, aber auch hoffnungs-<br />

volle, welche die Fruchbarkeit des neuen<br />

Heimatbodens loben.<br />

Ein Mann war damals für den Zusammenhalt<br />

der Tiroler Gemeinschaft besonders<br />

wichtig. Pfarrer Josef Egg (1820 bis 1905).<br />

Er war Antrieb und Stütze zugleich. Ein<br />

Verwandter des Pfarrers, Jose Egg<br />

Estrada, lebt heute noch im Tiroler Dorf,<br />

seine Tante wohnt im Haus der Familie<br />

Egg, das von Generation zu Generation<br />

weitergegeben wurde und den Namen<br />

„Palmatambo-Haus“ hat. „Die Generation<br />

meines Vaters spricht noch tirolerisch,<br />

sonst wird hauptsächlich spanisch gesprochen“,<br />

erzählt Josef Egg, der <strong>–</strong> wie die<br />

meisten hier <strong>–</strong> von Rinderwirtschaft, Kaffee-<br />

und Kakao-Anbau seine Brötchen<br />

verdient.<br />

<strong>KOLUMBIEN</strong><strong>–</strong><strong>PERU</strong><br />

Graf mit dem Präsidenten des kolumbianischen Repräsentanten -<br />

hauses, Dr. Augusto Posada Sanchez. Wichtigstes Anliegen: Posada<br />

Sanchez möchte einen Ansprechpartner in der Anti-Korruptions -<br />

akademie, die ja ihren Sitz in Österreich (Laxenburg) hat.<br />

Small Talk in Bogota: Honorarkonsul<br />

Dkfm. Hans Michael Widhalm, Martin Graf und<br />

Delegations teilnehmer DDr. Stephan Wagner.<br />

V. l. o.: Umgeben von Bergen liegt das Tiroler<br />

Dorf Pozuzo mitten im tropischen Urwald.<br />

Im Tiroler Verein werden Volks lieder<br />

aus der alten Heimat gesungen.<br />

Fesche Madl und Buam in Dirndln und<br />

Lederhosen tanzen in Tiroler Tracht auf.<br />

Seit mehr als zwölf Jahren versuchen die<br />

Tiroler Vereine in Pozuzo mit großer Begeisterung<br />

und großem Aufwand die<br />

deutsche Sprache aufrecht zu erhalten.<br />

Ohne Unterstützung aus der Heimat Tirol<br />

wäre das wohl nicht möglich. Dort kümmern<br />

sich zwei Vereine, der „Freundeskreis“<br />

und „Gesundheit für Pozuzo“, um die<br />

Verwandten und Bekannten in Peru. „Die<br />

wichtigste Aktivität für uns ist die Aufrechterhaltung<br />

des Deutschunterrichts.<br />

Die Kosten dafür liegen bei 30.000 Euro<br />

pro Jahr“, sagt Franz Held vom „Freundeskreis“.<br />

Fünfzig Prozent dieser Summe leisten<br />

die Mitglieder durch Beiträge, Spenden<br />

und Veranstaltungen. Der Rest wird<br />

von den Partnergemeinden Silz und Zams,<br />

sowie dem Unterrichtsministerium (mit<br />

zwei bis 3000 Euro) getragen.<br />

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