Paradigmenwechsel übersehen. Eine Polemik gegen - Hamburg ...
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ästhetische behandeln und dieses Verfahren Zeit kostet:<br />
Wenn jedes einzelne Kunstwerk aufgrund seiner (ästhetischen)<br />
Beschaffenheit erklärt und gerechtfertigt werden<br />
muss, dann nimmt das entsprechende Zeit in Anspruch.<br />
Kunst als (institutionelle) Gebrauchsregel ist da<strong>gegen</strong><br />
sehr leicht zu verstehen und zu vermitteln. Oder: KunstpädagogInnen<br />
betreiben eigentlich etwas anderes – etwa<br />
Bild- oder Medienunterricht – und nennen es nur irrtümlicherweise<br />
»Kunst«unterricht.<br />
Kunstunterricht ist kein Kunstunterricht<br />
Vor dem Hintergrund des institutionellen Paradigmas ist<br />
Kunstunterricht heute nur noch in Ausnahmefällen das,<br />
was er dem Namen nach zu sein vorgibt. Im Unterricht<br />
werden Bilder gemacht, mediale und semiotische Erscheinungen<br />
untersucht und reflektiert, es werden<br />
Informationen gestaltet und Techniken vermittelt und<br />
erlernt… Auch die Bilder der Kunst werden vor allem als<br />
Bilder behandelt.<br />
Rettung<br />
Der Kunstunterricht kann sich, wenn das institutionelle<br />
Paradigma gesehen und akzeptiert wird, endlich unverkrampft<br />
mit den Sachen befassen, die anstehen und die<br />
die Schülerinnen und Schüler brauchen, ohne sich noch<br />
auf die Kunst im Speziellen beziehen zu müssen. Er kann<br />
seine trotzige Außenseiterposition aufgeben und die Verantwortung<br />
für die ganze Welt abschütteln.<br />
Vortrag gehalten am 03.07.2006<br />
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