Besser langsam als Wild - Jagdnetz.de
Besser langsam als Wild - Jagdnetz.de
Besser langsam als Wild - Jagdnetz.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Vorsicht kann<br />
Ihr Leben retten<br />
In Deutschland sterben pro Jahr bei <strong>Wild</strong>unfällen rund<br />
30 Menschen. Mehr <strong>als</strong> 3.400 wer<strong>de</strong>n verletzt. Der Sachscha<strong>de</strong>n<br />
wird auf über 330 Millionen Euro pro Jahr beziffert.<br />
Häufig wer<strong>de</strong>n <strong>Wild</strong>unfälle im Ausmaß unterschätzt.<br />
Ein 20 Kilogramm schweres Reh besitzt bei einer Kollision<br />
mit Tempo 100 ein Aufschlaggewicht von fast einer<br />
halben Tonne. Dieses Faltblatt informiert Sie darüber,<br />
was Sie tun können, um <strong>Wild</strong>unfälle zu vermei<strong>de</strong>n, und<br />
was zu tun ist, wenn es zum <strong>Wild</strong>unfall gekommen ist.<br />
Aktionsplakat<br />
„<strong>Besser</strong> <strong>langsam</strong><br />
<strong>als</strong> <strong>Wild</strong>“<br />
Durch Straßen- und Siedlungsbau wur<strong>de</strong> die Bewegungsfreiheit<br />
von <strong>Wild</strong>tieren in <strong>de</strong>n vergangenen Jahrzehnten<br />
immer mehr eingeengt. Es ereignen sich immer öfter<br />
<strong>Wild</strong>unfälle. Wer ein Waldstück durchfährt, muss mit<br />
kreuzen<strong>de</strong>m <strong>Wild</strong> rechnen. <strong>Wild</strong>tiere sind aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Fellfärbung gut getarnt und <strong>de</strong>shalb erst spät erkennbar.<br />
Ob <strong>Wild</strong>schwein o<strong>de</strong>r Reh – die Großtiere unserer Wäl<strong>de</strong>r<br />
sind selten allein unterwegs. Wenn <strong>als</strong>o <strong>Wild</strong> die<br />
Fahrbahn überquert, muss damit gerechnet wer<strong>de</strong>n,<br />
dass weitere Tiere folgen.<br />
Gefahr bei Dämmerung<br />
in Frühjahr und Herbst<br />
Im Frühjahr beginnt ein sich stets wie<strong>de</strong>rholen<strong>de</strong>r Kreislauf<br />
verhängnisvoller <strong>Wild</strong>unfälle. Aber auch von September<br />
bis in <strong>de</strong>n November hinein ist das <strong>Wild</strong> stark<br />
in Bewegung und wechselt häufig <strong>de</strong>n Standort. Der<br />
Grund ist die Aberntung <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>- und Maisfel<strong>de</strong>r.<br />
Das <strong>Wild</strong> sucht sich neue „Rückzugsgebiete“. Da es erst<br />
in <strong>de</strong>r Dämmerung aktiv wird, fällt <strong>de</strong>r Straßenwechsel<br />
oft mit <strong>de</strong>m morgendlichen o<strong>de</strong>r abendlichen Berufsverkehr<br />
zusammen und birgt umso mehr Gefahren in sich.<br />
i<br />
Dreieckige, rot umrän<strong>de</strong>rte Gefahrzeichen<br />
„<strong>Wild</strong>wechsel“ stehen an beson<strong>de</strong>rs gefährlichen<br />
Streckenabschnitten – meist gibt ein kleines Schild<br />
mit Kilometerangabe an, auf welcher Länge die<br />
Gefährdung besteht.<br />
Maßnahmen gegen<br />
<strong>de</strong>n <strong>Wild</strong>wechsel<br />
Eine ganze Reihe von Maßnahmen schränken die Gefahr<br />
von <strong>Wild</strong>wechseln ein. <strong>Wild</strong>zäune halten Tiere von gefährlichen<br />
Straßen ab. <strong>Wild</strong>äcker, die mit Klee und an<strong>de</strong>ren<br />
schmackhaften Pflanzen angesät wer<strong>de</strong>n, reduzieren <strong>de</strong>n<br />
<strong>Wild</strong>wechsel. Ohne die Straße überqueren zu müssen,<br />
fin<strong>de</strong>n die Tiere ausreichend Nahrung und bleiben auf<br />
<strong>de</strong>r angestammten Seite <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s. In einigen Regionen<br />
führen <strong>Wild</strong>brücken über viel befahrene Fernstraßen bzw.<br />
Durchlässe ermöglichen es <strong>de</strong>m <strong>Wild</strong>, unter <strong>de</strong>r Straße<br />
durchzuziehen.<br />
<strong>Wild</strong>acker <strong>Wild</strong>brücke<br />
<strong>Wild</strong>warn-Reflektor Duftzaun-Pistole<br />
Zusätzliche Reflektoren an <strong>de</strong>n weißen Straßenbegrenzungspfählen<br />
reflektieren das Licht aus <strong>de</strong>n Scheinwerfern<br />
<strong>de</strong>r herannahen<strong>de</strong>n Fahrzeuge in <strong>de</strong>n Wald hinein, um<br />
so das <strong>Wild</strong> von <strong>de</strong>r Straße fernzuhalten. „Duftzäune“<br />
aus Schaumstoffbällchen, die in gleichen Abstän<strong>de</strong>n an<br />
Bäume entlang <strong>de</strong>r Straße gespritzt wer<strong>de</strong>n und ein Duftgemisch<br />
verströmen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n natürlichen Fein<strong>de</strong>n entspricht,<br />
führen ebenfalls dazu, dass das <strong>Wild</strong> die Straße<br />
mei<strong>de</strong>t.<br />
Redaktion: Hubert Kerzel<br />
Foto <strong>Wild</strong>brücke: DEGES