Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands - Newsroom.de
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Herkunft und Lebensraum<br />
Der Feldhase ist ursprünglich ein Bewohner <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Steppe, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich gut an die heutige Kulturlandschaft<br />
angepasst hat. Er kommt in nahezu allen Teilen<br />
<strong>Deutschlands</strong> vor, vornehmlich in <strong><strong>de</strong>r</strong> Offenlandschaft,<br />
aber auch im Wald.<br />
Biologie<br />
• Nahrung: vorwiegend Wildkräuter und Gräser,<br />
Bedarf an lebenswichtigen Vitaminen wird<br />
durch Coecotrophie ge<strong>de</strong>ckt (Aufnahme von<br />
Blinddarmlosung)<br />
• Kein Baubewohner, ruht geschützt in oberflächlichen<br />
Vertiefungen (Sassen)<br />
• Die Mortalität <strong><strong>de</strong>r</strong> Jungtiere beträgt bedingt<br />
durch Witterungseinflüsse, natürliche Fein<strong>de</strong><br />
und Krankheiten bis zu 80 %<br />
Jagd<br />
Der Feldhase unterliegt <strong>de</strong>m Jagdrecht und hat von<br />
Januar bis September/Oktober Schonzeit. In Gebieten<br />
mit hohen Besätzen wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Feldhase auch heute<br />
mit Treibjag<strong>de</strong>n bejagt. In Regionen mit geringeren<br />
Besätzen wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Hase nur schonend auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Einzeljagd<br />
erlegt o<strong><strong>de</strong>r</strong> ganzjährig geschont.<br />
4<br />
Feldhase<br />
(Lepus europaeus)<br />
Der Feldhase wird seit Herbst 2001<br />
jährlich jeweils im Frühjahr und<br />
Herbst in <strong>de</strong>n Referenzgebieten <strong>de</strong>s<br />
WILD mittels Scheinwerfertaxation<br />
erfasst.<br />
Es gibt weiterhin eine klare Differenzierung<br />
seiner Besätze zwischen<br />
Ost- und West<strong>de</strong>utschland. Im Frühjahr<br />
2011 (451 Referenzgebiete)<br />
variierten die mittleren Besätze in<br />
<strong>de</strong>n west<strong>de</strong>utschen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
zwischen 9,8 und 31,3 Hasen pro<br />
100 Hektar und in <strong>de</strong>n ost<strong>de</strong>utschen<br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n zwischen 2,7 und 7,0<br />
Feldhasenstrecke [in Stück]<br />
500.000<br />
450.000<br />
400.000<br />
350.000<br />
300.000<br />
250.000<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000<br />
0<br />
2010/11<br />
2009/10<br />
2008/09<br />
2007/08<br />
2006/07<br />
2005/06<br />
2004/05<br />
2003/04<br />
2002/03<br />
2001/02<br />
2000/01<br />
1999/00<br />
1998/99<br />
1997/98<br />
1996/97<br />
1995/96<br />
1994/95<br />
Jagdjahr<br />
Die Berechnungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Nettozuwachsraten<br />
beziehen sich auf 374<br />
Referenzgebiete, in <strong>de</strong>nen sowohl im<br />
Frühjahr als auch im Herbst gezählt<br />
wur<strong>de</strong>. Die sommerlichen Zuwächse<br />
variierten auch 2011 zwischen <strong>de</strong>n Regionen<br />
und Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n sehr stark<br />
und unterschei<strong>de</strong>n sich gegenüber<br />
<strong>de</strong>n Vorjahren. Die durchschnittlichen<br />
Nettozuwachsraten <strong><strong>de</strong>r</strong> Feldhasenpopulationen<br />
lagen in Deutschland bei<br />
7,1 %. Die höchsten mittleren Nettozuwachsraten<br />
waren in <strong>de</strong>n Ost<strong>de</strong>utschen<br />
Mittelgebirgen (19,6 %), im<br />
Nordwest<strong>de</strong>utschen Tiefland (17,5 %)<br />
und im Alpenvorland (15,9 %) zu ver-<br />
Hasen pro 100 Hektar. Die mittleren<br />
Herbstbesätze (349 Referenzgebiete)<br />
schwankten zwischen 9,6 und 31,7<br />
in West<strong>de</strong>utschland bzw. zwischen<br />
2,9 und 8,9 Hasen pro 100 Hektar<br />
in Ost<strong>de</strong>utschland. Maximal wur<strong>de</strong>n<br />
110,6 Hasen pro 100 Hektar im Frühjahr<br />
bzw. 241,5 Hasen pro 100 Hektar<br />
im Herbst gezählt.<br />
Daraus ergibt sich für 2011 in<br />
Deutschland eine mittlere Frühjahrsdichte<br />
von 11,3 Hasen pro 100 Hektar<br />
und eine mittlere Herbstdichte von<br />
11,6 Hasen pro 100 Hektar (Median).<br />
Deutschland gesamt<br />
sonstige Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
zeichnen. In <strong>de</strong>n West<strong>de</strong>utschen und<br />
Südwest<strong>de</strong>utschen Mittelgebirgsregionen<br />
entsprach die Zuwachsrate in<br />
etwa <strong>de</strong>m bun<strong>de</strong>sweiten Mittel, während<br />
im Nordost<strong>de</strong>utschen Tiefland<br />
über <strong>de</strong>n Sommer sogar eine leichte<br />
Besatzabnahme zu verzeichnen war<br />
(– 3,7 %). Erfreulich ist <strong><strong>de</strong>r</strong> insgesamt<br />
positive Zuwachs, <strong><strong>de</strong>r</strong> weiterhin für<br />
eine Stabilisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Besätze sorgt.<br />
Die Frühjahrsdichten schwanken zwischen<br />
<strong>de</strong>n Jahren 2002 und 2011, sind<br />
aber insgesamt über <strong>de</strong>n Zeitraum<br />
weitestgehend stabil. Ausschlaggebend<br />
für die Frühjahrsdichten sind die<br />
in <strong>de</strong>n einzelnen Jahren unterschiedli-<br />
<strong>Wildtier</strong>-<strong>Informationssystem</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Län<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Deutschlands</strong> – Ergebnisse 2011<br />
Bayern