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VerfassungWedenlandNeuste - NEBADONIA

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Artikel 11<br />

88<br />

Der reichste Bräutigam<br />

(Drittes Gleichnis)<br />

„Ich werde dieses Gleichnis etwas ändern und es auf die moderne Art umgestalten.<br />

In einem Dorf lebten zwei Nachbarn. Ihre Familien waren befreundet und arbeiteten zu ihrer Freude<br />

auf ihrem Land. Im Frühjahr blühten die Gärten auf beiden Grundstücken und bei jedem wuchs ein<br />

kleiner Wald. In jeder Familie wurde ein Sohn geboren. Als die Söhne der beiden befreundeten<br />

Familien herangewachsen waren, äußerten die zwei Familien an einem festlichen Tisch einmal die<br />

feste Entscheidung, ihren Söhnen alles zu übergeben.<br />

`Was und wann man säen soll, sollen jetzt unsere Söhne entscheiden. Und wir beide, mein Freund,<br />

sollen weder mit Blicken noch mit Hinweisen unseren Söhnen widersprechen,`sagte einer.<br />

`Einverstanden` sagte der andere, mögen unsere Söhne, wenn sie es wünschen, auch das Haus auf<br />

ihre Weise umändern. Sie werden selbst die Kleidung wählen, welches Vieh und welche Geräte sie<br />

brauchen, sollen sie entscheiden.<br />

`Gut`, antwortete der zweite,`mögen unsere Söhne selbstständig werden und sich selbst eine<br />

würdige Braut auswählen. Für unsere Söhne, mein Freund, werden wir zusammen auf Brautschau<br />

gehen.`<br />

Das war der feste Entschluss der beiden befreundeten Nachbarn. Die Ehefrauen unterstützten ihr<br />

Vorhaben und die Familien lebten unter der Verwaltung ihrer erwachsenen Söhne. Aber ab diesem<br />

Zeitpunkt gestaltete sich das Leben der beiden Familien verschieden.<br />

In einer wurde der Sohn geschäftstüchtig, akzeptierte alle und daher nannte man ihn im Dorf den<br />

Ersten. In der zweiten war der Sohn nachdenklich, erschien seiner Umwelt, als langsam und man<br />

nannte ihn den Zweiten. Der erste holzte den jungen Wald, den sein Vater gesetzt hatte, ab und fuhr<br />

das Holz auf den Markt. Statt eines Pferdes kaufte er einen Pkw und einen kleinen Traktor. Der<br />

Sohn des ersten Nachbarn galt als unternehmerisch. Der Unternehmer fand heraus, dass im<br />

kommenden Jahr der Preis für den Knoblauch stark ansteigen würde, und damit hatte er Recht. Er<br />

riss alle Anpflanzungen auf seinem Land heraus und säte auf dem Feld Knoblauch. Der Vater und<br />

die Mutter, die ja ihr Wort gegeben hatten, bemühten sich, dem Sohn nach Kräften zu helfen. Die<br />

Familie verkaufte den Knoblauch mit großem Gewinn. Aus modernem Baumaterial ließen sie von<br />

Bauarbeitern ein großes Haus bauen. Der unternehmerische Sohn gab sich immer noch nicht<br />

zufrieden, er rechnete von morgens bis abends, womit er im Frühjahr am vorteilhaftesten die Felder<br />

bestellte. Am Ende des Winters hatte er errechnet, dass es am profitabelsten für ihn wäre, auf dem<br />

Feld im Frühjahr Zwiebeln zu stecken. Wieder verkaufte er seine Ernte mit Gewinn und kaufte sich<br />

ein großes, schickes Auto.<br />

Einmal begegneten sich die Söhne der beiden Nachbarn auf dem Feldweg. Einer fuhr im Auto, der<br />

andere auf einer Fuhre, die eine flinke Stute zog. Der erfolgreiche Unternehmer hielt an. Zwischen<br />

den beiden Nachbarn kam es zu folgendem Gespräch.

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