Demokratischer Konföderalismus - Free Öcalan!
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C. Die Kurden und der Nationalstaat<br />
Nach der vorherigen kurzen Einführung in den Nationalstaat<br />
und seine ideologischen Grundlagen werden wir nun sehen, warum<br />
für die Kurden die Gründung eines getrennten kurdischen<br />
Nationalstaates keinen Sinn macht.<br />
Über die letzten Jahrzehnte hinweg haben die Kurden nicht<br />
nur gegen die Unterdrückung durch die herrschenden Mächte<br />
und für die Anerkennung ihrer Existenz gekämpft, sondern auch<br />
für die Befreiung ihrer Gesellschaft von der Umklammerung des<br />
Feudalismus. Demzufolge macht es wenig Sinn, alte Fesseln durch<br />
neue zu ersetzen oder sogar die Unterdrückung zu verstärken.<br />
Denn das würde im Kontext der kapitalistischen Moderne die<br />
Gründung eines Nationalstaates bedeuten. Ohne Widerspruch<br />
gegen die kapitalistische Moderne wird die Befreiung der Völker<br />
nicht möglich sein. Aus diesem Grund ist für mich die Gründung<br />
eines kurdischen Nationalstaates keine Option.<br />
Die Forderung nach einem getrennten Nationalstaat ergibt<br />
sich aus den Interessen der herrschenden Klasse oder den<br />
Interessen der Bourgeoisie, spiegelt aber nicht die Interessen des<br />
Volkes wider. Denn ein weiterer Staat würde lediglich zusätzliche<br />
Ungerechtigkeit schaffen und das Recht auf Freiheit noch weiter<br />
einschränken.<br />
Die Lösung der kurdischen Frage muss daher in einem Ansatz<br />
zu finden sein, der die kapitalistische Moderne schwächt oder<br />
zurückdrängt. Historische Gründe, soziale Besonderheiten<br />
und aktuelle Entwicklungen sowie die Tatsache, dass sich das<br />
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