RA Nr. 171 - Rote Anneliese
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10 ROTE ANNELIESE • <strong>Nr</strong>. <strong>171</strong> / Februar 2002 ROTE ANNELIESE • <strong>Nr</strong>. <strong>171</strong> / Februar 2002<br />
11<br />
■ 50 000 Franken für Jugendarbeitsstelle nicht eingereicht<br />
■ Aber massenhaft Geld für Sportfantasien<br />
Hans Schwestermann,<br />
ist Ihnen die Jugend egal?<br />
BRIG – Die Regionale Jugendarbeitsstelle soll im Herbst 2002 stehen.<br />
Alles ist vorgespurt, Naters hat seine 50 000 Franken reserviert. In Brig<br />
blockt CSP-Stadtrat Hans Schwestermann. Er gibt lieber 50 000 Franken<br />
für Planungsstudien für seinen Traum aus: Die Saltina-Sportarena.<br />
VON PATRICK ZEHNER<br />
Das Vorkonzept der Regionalen<br />
Jugendarbeitsstelle<br />
(JAST) steht seit April 2001.<br />
Die dringend benötigte JAST<br />
könnte demnach im Herbst<br />
2002 starten. Naters hat gehandelt.<br />
50 000 Franken sind<br />
fürs zweite Halbjahr 2002 bereits<br />
reserviert. Derweil knausert<br />
der Briger Stadtrat Hans<br />
Schwestermann. Er hat den<br />
(pz) «Wir müssen eine Lösung<br />
finden, damit der Park<br />
wieder aufgeht!» Reinhard<br />
Jossen, Betriebskommissionspräsident<br />
des Skate&Fun-Parks,<br />
fehlen derzeit<br />
24 000 Franken, für den<br />
manche Gemeinden einen<br />
ganzen Skatepark gebaut<br />
haben. Er muss den gelben<br />
Finanz-«Aggressive» (eine<br />
Briger Anteil gar nicht erst im<br />
Stadtrat eingereicht. Stattdessen<br />
liess er sich 50 000<br />
Franken für Konzeptstudien<br />
absegnen. Schwestermanns<br />
Traum: ein Briger Sportzentrum<br />
für angeblich 20 Millionen.<br />
«...wenn nur Natischer<br />
da sind»<br />
Für viele ist klar: Brigs Vizepräsident<br />
bremst zuungun-<br />
akrobatische Flugnummer<br />
beim Inline-Skating) ausbaden,<br />
den ihm Hans Schwestermann<br />
und Diego Zenklusen<br />
eingebrockt haben.<br />
Schwestermann und Zenklusen<br />
liessen 1997 einen<br />
sündhaft teuren Skate Park<br />
projektieren – ohne die zuständigenJugendkommissionen<br />
darüber zu informie-<br />
sten der regionalen Jugend.<br />
Dabei ist das Sportzentrum<br />
nicht mehr als ein unausgereiftes<br />
Projekt. Schwestermann<br />
gerät immer mehr unter<br />
Druck. «Seine Sitzungsdisziplin<br />
lässt zu wünschen<br />
übrig», kritisiert ein JuKo-<br />
Mitglied. «Und wenn er da<br />
ist, ist er nicht ganz bei der<br />
Sache!» Auch Reinhard Jossen,<br />
Gemeinderat von Naters<br />
und selbst Präsident in der<br />
ren. Diese sind nun sauer!<br />
Ein JuKo-Mitglied zur <strong>Rote</strong>n<br />
<strong>Anneliese</strong>: «Schwestermann<br />
und Zenklusen haben<br />
uns damals vor vollendete<br />
Tatsachen gestellt.»<br />
Bereits 1997 kritisierte<br />
die <strong>Rote</strong> <strong>Anneliese</strong> das überdimensionierte<br />
Projekt.<br />
Denn der Skatepark in Naters<br />
ist mit 450 000 Franken<br />
der weitaus teuerste im Kanton.<br />
So grinden und sliden<br />
etwa die Siderser Skater<br />
über eine 55 000 Franken<br />
teure Anlage, in Mörel gab<br />
man sich gar mit 18 000<br />
Franken zufrieden. Selbst<br />
die vielseitige Anlage in<br />
Ulrichen kostet nur etwa einen<br />
Viertel der Natischer<br />
Bahn. «Eigentlich sollte der<br />
Das Konzept<br />
Die Jugendarbeit in der Region Brig-Glis-Naters bietet heute<br />
ein trostloses Bild: In Naters ist die Jugendarbeitsstelle<br />
seit 1999 vakant, davor war sie nur als 50%-Stelle angelegt.<br />
In Brig besteht eine 70%-Stelle. Doch der angestellte<br />
Jugendarbeiter ist noch in Ausbildung. Nun soll eine Regionale<br />
Jugendarbeitsstelle Abhilfe schaffen. Die JAST von<br />
Brig und Naters werden gemäss Vorkonzept organisatorisch<br />
zusammengelegt und mit einer Stellenleitung ausgebaut.<br />
Die beiden JugendarbeiterInnen kommen im Haus<br />
Salzmann in Naters und im Briger Katakult unter, wo auch<br />
die Stellenleitung eingerichtet wird. Dies bedingt die Schaffung<br />
von drei Vollzeitstellen. Als Trägerschaft ist ein Verein<br />
geplant.<br />
■ Skate & Fun Park Naters: • Schwestermann «vergass», Jugendkommissionen zu informieren<br />
• Resultat: Der teuerste Skatepark im Wallis • Fehlbetrag 2002: 24 000 Franken!<br />
Schwestermanns teurer «Aggressive»<br />
NATERS/BRIG – An den Jugendkommissionen<br />
von Naters und Brig vorbei, klatschten Hans<br />
Schwestermann und der Natischer alt CSP-Gemeinderat<br />
Diego Zenklusen eine 450 000<br />
Franken teure Skateanlage in die Landschaft.<br />
Der teuerste Skatepark weit und breit. Nun ist<br />
der Trend vorbei, für 2002 fehlen 24 000<br />
Franken. Ein Flop mit Ansage.<br />
Park kostenneutral ausgestaltet<br />
sein. Doch man hat<br />
offenkundig die Folgekosten<br />
unterschätzt», meint Jossen,<br />
der das Dossier von seinem<br />
Vorgänger Diego Zenklusen<br />
geerbt hat. Jossen<br />
versucht nun, das fehlende<br />
Geld zusammenzukratzen:<br />
«Ich suche das Gespräch<br />
mit anderen Gemeinden in<br />
der Region. Sie müssen bei<br />
der Mitfinanzierung helfen.<br />
Andernfalls müssen wir die<br />
Lohnkosten der Pächterin<br />
neu aushandeln.»<br />
Gelber Flop mit Ansage: Weil Hans Schwestermann und<br />
Diego Zenklusen ein überdimensioniertes Projekt durchgeboxt<br />
haben, müssen sich die beteiligten Gemeinden nun<br />
mit den Folgekosten herumschlagen.<br />
Natischer JuKo meint: «Es<br />
bringt natürlich nichts, wenn<br />
nur Natischer da sind!» Dies<br />
sei aber nur einmal vorgekommen.<br />
Dafür zeigte der<br />
CSP-Stadtrat anlässlich der<br />
Präsentation des Jugendkonzeptes<br />
Anfang Januar 2002<br />
umso mehr Einsatz, als es darum<br />
ging, sich vor die Linse<br />
des WB-Photographen zu<br />
quetschen. Was bei den übrigen<br />
Beteiligten prompt für<br />
Unmut sorgte.<br />
«Strukturen im<br />
Oberwallis total ungenügend!»<br />
Der kantonale Jugenddelegierte<br />
Paul Burgener sieht<br />
derweil in der Jugendarbeit<br />
im Oberwallis Handlungsbedarf:<br />
«Die Stossrichtung des<br />
Konzeptes von Brig-Glis und<br />
Naters finde ich gut! Die<br />
Strukturen im Oberwallis sind<br />
ungenügend, verglichen mit<br />
denen im Unterwallis!» In der<br />
ähnlich grossen Agglomeration<br />
von Siders etwa arbeiten<br />
zwei Personen zu 50% und<br />
ein Stagiaire zu 60%. Zusätzlich<br />
unterstützen bezahlte<br />
«Moniteurs» die drei Jugendarbeiter<br />
– alles junge<br />
VON KURT MARTI<br />
Die <strong>Rote</strong> <strong>Anneliese</strong> hat sich<br />
von Anfang an gegen den Segelflugbetrieb<br />
in Münster gestellt<br />
und gewarnt, dass dieser<br />
allein nicht wirtschaftlich<br />
ist und damit zwangsläufig<br />
die Motorfliegerei zum Zuge<br />
kommt. Die Gemeinden und<br />
die Region haben sich für den<br />
Leute, die einmal selbst im<br />
ASLEC, dem Siderser Jugendzentrum,<br />
waren. Am Anfang<br />
auf Widerstand gestossen,<br />
ist das ASLEC heute aus<br />
Segelflugbetrieb ausgesprochen,<br />
jedoch mit der klaren<br />
Auflage, dass es keine Erhöhung<br />
der bisherigen Segelflugbewegungen<br />
von 2 500<br />
geben darf. Doch im Hintergrund<br />
hat sich die Akademische<br />
Fluggruppe durchgesetzt<br />
und das Bundesamt für<br />
Zivilluftfahrt hat zusätzlich zu<br />
den 2 500 Flugbewegungen<br />
Siders nicht mehr wegzudenken.<br />
«Heute sollte doch die<br />
Finanzierung durch die Gemeinden<br />
kein Problem mehr<br />
sein», meint Jugendarbeiterin<br />
eine Zahl von 500 Motorflugbewegungen<br />
im Sachplan<br />
Infrastruktur festgeschrieben.<br />
Im Widerspruch<br />
zum Entwicklungskonzept<br />
Der Unternehmer Bernegger,<br />
der die «Novena» in Ulrichen<br />
mit 17 Vollzeit-Arbeitsstellen<br />
leitet und in Münster<br />
wohnt, will nun mit der<br />
Gründung einer Interessengemeinschaft<br />
gegen den geplanten<br />
Motorflugplatz Münster<br />
(IGGFM) antreten. In einem<br />
ausführlichen Dossier<br />
hält er fest, dass er vor Jahren<br />
aufgrund des guten regionalenEntwicklungskonzeptes<br />
ins Goms gekommen<br />
sei und die Firma Novena<br />
Mariethé Nanchen zu den<br />
Problemen in Brig. Ähnlich<br />
sieht es der Jugendarbeiter in<br />
Martigny, Mets Olson: «Man<br />
muss der Jugendarbeit hohe<br />
aufgebaut habe. Der geplante<br />
Motorflugplatz Münster<br />
stehe nun «in starkem Widerspruch<br />
zu diesem Entwicklungskonzept<br />
der Region<br />
Goms.» Dabei nennt er folgende<br />
Argumente:<br />
1. Der Nutzen des Flugplatzes<br />
wird überschätzt.<br />
2. Die fehlende Risikoanlyse<br />
ist nicht akzeptabel und<br />
unverantwortbar.<br />
3. Die Motorfliegerei widerspricht<br />
dem sanften Sommer-<br />
und Wandertourismus.<br />
4. Es gibt kurzfristig nur wenige<br />
Gewinner, aber langfristig<br />
viele Verlierer.<br />
5. Der Verkauf von Ferien-<br />
Priorität einräumen, sonst<br />
bekommen wir irgendeinmal<br />
französische Verhältnisse.»<br />
Novena-Chef Roman Bernegger leistet Widerstand<br />
Motorflugplatz in Münster ist nicht<br />
akzeptabel und unverantwortbar!<br />
MÜNSTER – Auf dem Flugplatz Münster sollen<br />
neben den Segelfliegern in Zukunft auch die<br />
Motorflieger starten. Im krassen Widerspruch<br />
zu den Abmachungen! Dieser Entwicklung stellt<br />
sich der Novena-Chef Roman Bernegger entgegen.<br />
Am 22. Februar kommt es zur Gründung<br />
der Interessengemeinschaft gegen den geplanten<br />
Motorflugplatz Münster.<br />
Hans Schwestermann zu den Vorwürfen:<br />
«Chunnt de scho güet...»<br />
<strong>Rote</strong> <strong>Anneliese</strong>: Das Jugendkonzept steht seit<br />
bald einem Jahr. Im Herbst 2002 soll die<br />
JAST ihre Arbeit aufnehmen. Erst jetzt startet<br />
die Konkretisierungsphase. Wieso diese<br />
Verzögerungen?<br />
Hans Schwestermann:<br />
Es laufen noch die Verhandlungen, wer<br />
wie viel beisteuern muss und zu wie viel<br />
Prozent die Stellen eingerichtet werden<br />
sollen.<br />
Aber Naters hat seinen Anteil von 50 000<br />
Franken für das zweite Halbjahr 2002 bereits<br />
ins Budget aufgenommen. Warum Sie in Brig<br />
nicht? Schliesslich will man die JAST ja im<br />
Herbst eröffnen.<br />
Wir haben schon viel für die Jugend gemacht.<br />
Das mit der Regionalen Jugendarbeitsstelle,<br />
das chunnt de scho güet!<br />
Ich werde Sie informieren, wenn es soweit<br />
ist.<br />
Kritiker meinen, Sie stünden auf der Bremse.<br />
Es gibt immer Kritiker.<br />
Stimmt es, dass Sie für das Budget 2002<br />
rund 50 000 Franken für Konzeptstudien eingegeben<br />
haben?<br />
Ich werde Sie, was dieses Projekt betrifft,<br />
zur gegebenen Zeit informieren.<br />
Interview: Patrick Zehner<br />
wohnungen an Touristen<br />
wird gefährdet.<br />
6. Die Arbeitsplätze im Bauhaupt-<br />
und Nebengewerbe<br />
werden gefährdet.<br />
7. Der Wert von Bauland<br />
und Häuser nahe des Flugplatzes<br />
wird sinken.<br />
8. Der Flugplatz wird gefährdet<br />
Arbeitsplätze und<br />
führt zur weiteren Abwanderung.<br />
Gründungsversammlung<br />
Die Gründungsversammlung<br />
der Interessengemeinschaft<br />
IGGFM findet am Freitag,<br />
22. Februar 2002, um 19.30<br />
Uhr im Gemeindesaal in<br />
Münster statt.