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Von der Subvention zum Leistungsvertrag

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interne Anreizsituation und angesichts einer generellen ‚Hilfsbereitschaft‘ als Hintergrundfolie – es im<br />

Handlungsprogramm <strong>der</strong> NPOs stärker angelegt ist, ‚im Zweifel‘ das als eigene Aufgabe zu betrachten<br />

(Zitat 1). Umgekehrt ist bei einer leistungsvertraglich geprägten Logik die Tendenz zur ‚Abgrenzung‘<br />

stärker zu erwarten. Wenn externe Anreize dominieren, sinkt die Bereitschaft für Zusatzleistungen, die nicht<br />

im <strong>Leistungsvertrag</strong> enthalten sind.<br />

Mittel- bis langfristig relevant scheinen auch die zu erwartenden Konsequenzen für das<br />

Innovationsverhalten <strong>der</strong> NPOs. Es lässt sich argumentieren, dass bei einer Dominanz leistungsvertraglicher<br />

Elemente mittel- bis langfristig die wahrgenommene Verantwortung und Zuständigkeit für das<br />

Hervorbringen neuer Leistungen von den NPOs mehr und mehr zu den Geldgebern wan<strong>der</strong>t, da <strong>der</strong> Anstoß<br />

für eine neue Leistung als stets vom Geldgeber kommend wahrgenommen wird.<br />

Bei den meisten <strong>der</strong> oben genannten Punkte ist allerdings festzuhalten, dass sehr genau analysiert werden muss,<br />

wie die Ausgestaltung <strong>der</strong> leistungsvertraglichen Beziehungen ist. Auf <strong>der</strong> einen Seite des Spektrums steht die<br />

vollständige Vorgabe und Definition <strong>der</strong> erwünschten Leistung durch den Geldgeber und eine nach<br />

leistungsvertraglichen Prinzipien erfolgende Abrechnung <strong>der</strong> erbrachten Leistungen. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite steht<br />

eine leistungsvertragliche Ausgestaltung, die allenfalls den Rahmen für das Leistungsangebot und die Art <strong>der</strong><br />

Finanzierung vorgibt. Anstoß zur ‚Produktentwicklung‘ kommt allerdings von Seiten <strong>der</strong> NPOs. Je nach Art <strong>der</strong><br />

dominierenden <strong>Leistungsvertrag</strong>slogik sind hinsichtlich <strong>der</strong> oben genannten Punkte unterschiedliche Wirkungen<br />

zu erwarten. Auch hier gilt, dass erst eine genaue Betrachtung <strong>der</strong> Vertrags- und Finanzierungsverhältnisse die<br />

zu erwartenden Reaktionen <strong>der</strong> NPOs in einem generell als leistungsvertraglich eingeschätzten Kontext<br />

bestimmt.<br />

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