Freiwilliges Online-Engagement - Stand, Perspektiven ... - MiND
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(2) Die Freiwilligen des Projekts „Cybermentor“ vii , das seit März diesen Jahres Mentorinnen an<br />
Mädchen und junge Frauen vermittelt um deren Interesse für den MINT-Bereich (Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu wecken engagieren sich für die zweite<br />
mögliche Aufgabenform für <strong>Online</strong>-Freiwillige. Sie stehen in direktem Kontakt zu den<br />
Adressantinnen des Projekts.<br />
Dies sind nur zwei von vielen weiteren Beispielen für <strong>Online</strong>-<strong>Engagement</strong>projekte. Also auch wenn<br />
vom freiwilligen <strong>Online</strong>-<strong>Engagement</strong> als „ganz neuer Zweig der Freiwilligenarbeit“ in Deutschland<br />
die Rede ist, handelt es sich doch um etwas, das es schon länger gibt – bis jetzt wurde in<br />
deutschen NPOs nur nicht ausreichend über dessen Einsatzmöglichkeiten nachgedacht.<br />
Doch (I) wo sollen Freiwilligenmanagerinnen und –manager anfangen, wenn sich ihre Organisation<br />
– das heißt deren Leitung – für das <strong>Online</strong>-Volunteering entschieden hat? (II) Wo können sie<br />
freiwillig Engagierte „<strong>Online</strong>r“ finden und (III) wie sollen sie die Freiwilligen einschätzen, wenn sie<br />
doch nicht vor Ort in der Organisation sind? Auch dies sind Probleme, für die wir Lösungsansätze<br />
u. a. im angloamerikanischen Sprachraum finden können.<br />
I. Die Antwort auf die Frage an welcher Stelle das Freiwilligenmanagement mit dem Involvieren<br />
freiwillig <strong>Online</strong>-Engagierter anfangen soll, ist allerdings zunächst recht einfach: Soziale<br />
Organisationen sollten zunächst genau dort anfangen wo sie momentan stehen. Es ist<br />
sicher nicht sinnvoll ein <strong>Online</strong>-Freiwilligen-Programm zu starten, wenn (noch) keine<br />
Erfahrungen mit Freiwilligen on-site vorhanden sind. Zum einen sind die Grundsätze für die<br />
Freiwilligenarbeit in einer Organisation auch die des freiwilligen <strong>Engagement</strong>s über das<br />
Internet, zum anderen sind On-Site-Freiwillige häufig auch bereit spezielle Aufgaben vom<br />
heimischen Computer oder von Arbeit aus zu erledigen, wenn dafür (irgend)eine<br />
Notwendigkeit besteht.<br />
II. Für die Rekrutierung online-engagierter Freiwilliger gibt es – wie für das Suchen und Finden<br />
on-site-engagierter Freiwilliger – verschiedene Methoden. Dabei sei aber zunächst<br />
festgehalten, dass natürlich die strategische Entscheidung für die Freiwilligenarbeit, eine<br />
Aufgabe für Freiwillige und ein <strong>Engagement</strong>profil die ersten Voraussetzungen für die<br />
Freiwilligenwerbung sind – man muss schließlich wissen wen man wann, warum und wofür<br />
sucht. Hier drei Methodenbeispiele für die Freiwilligenwerbung: (1) Randy Tyler vom<br />
kanadischen McDonald Youth Service (`Winnipeg) sucht Freiwillige über deren Blogs und<br />
Websites – in Social Networks wie auch auf privaten Homepages. viii (2) Jayne Cravens<br />
berichtete von der Nützlichkeit kostenloser Kleinanzeigen im Web, wie auch in<br />
verschiedenen Lokalzeitungen und (3) regional übergreifende Freiwilligendatenbanken –<br />
wie es sie in den USA schon einige gibt ix – werden demnächst auch in Deutschland Einzug<br />
halten. Bis Letzteres aber soweit ist, können bei der Suche nach <strong>Online</strong>-Engagierten auch<br />
Freiwilligenagenturen um Mithilfe gebeten werden – eben mit dem Zusatz „teilweise oder<br />
komplett über das Internet“.<br />
III. Zum Problem der Einschätzung freiwillig <strong>Online</strong>-Engagierter berichtete Jayne Cravens im<br />
Seminar „<strong>Online</strong>-Volunteering“ Mitte Februar von ihren Erfahrungen aus dem „Virtual<br />
Volunteering Project“ und meinte: „Its less difficult to estimate the work of online volunteers<br />
than on-site volunteers because the only thing you see from this volunteers is the result of their<br />
work.“ Freiwillige, die sich über das Internet engagieren können also niemals nur behaupten<br />
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