Eselwandern in den Cevennen
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1. Tag der Wanderung, Ankunft <strong>in</strong> Vialas,<br />
Freitag <strong>den</strong> 1. Juni 2006<br />
In diesem Jahr sollte es im Urlaub wieder mal<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> Sü<strong>den</strong> gehen – nach Frankreich.<br />
Als Ziel wählten wir nicht die Provence, <strong>den</strong><br />
Grand Canyon du Verdon oder das Massif de<br />
la Sa<strong>in</strong>te Baume aus, sondern die <strong>Cevennen</strong><br />
um <strong>den</strong> Mont Lozère. Dies war e<strong>in</strong> Tipp aus<br />
e<strong>in</strong>er Fernsehsendung, und über die<br />
Reiseagentur Urlaub & Natur, Karlsruhe<br />
(www.urlaubundnatur.de) wurde gebucht.<br />
Unsere Hauptbegleiter hatten so ulkige Namen<br />
wie Mistral, Muscat, Capuc<strong>in</strong>, Sard<strong>in</strong> und<br />
Macumba und diese waren Esel – wir hatten<br />
uns mit 14 anderen Wanderern und<br />
Wandermuffeln zu e<strong>in</strong>em Urlaub mit Eseln<br />
gemeldet bzw. überre<strong>den</strong> lassen. Geleitet<br />
wur<strong>den</strong> wir von Olaf, Chef des oben genannten<br />
Büros – unserem Reiseleiter für 10 Tage.<br />
Nach e<strong>in</strong>em Zwischenstopp <strong>in</strong> Frankreich<br />
waren wir die ersten der Reisegruppe am Ziel<br />
und dank der guten Wegbeschreibung von<br />
Eselhalter Christian Brochier fan<strong>den</strong> wir auch<br />
sehr schnell <strong>den</strong> Weg von Vialas nach<br />
Casagnols, unserem Treffpunkt der<br />
Wanderung.<br />
Blick auf die Berge um Vialas<br />
Wandern wollten wir, dass s<strong>in</strong>d Angelika und<br />
Knut aus Freiberg, mit anderen auf <strong>den</strong> Spuren<br />
des Schriftstellers Robert Louis Stevenson, der<br />
diese Route im Herbst 1878 lief und se<strong>in</strong>e<br />
Erlebnisse für die Nachwelt aufgeschrieben<br />
hat. Wir erlebten wie Stevenson schöne Tage,<br />
e<strong>in</strong>e atemberaubende Landschaft, e<strong>in</strong>e<br />
überraschende Tierwelt und hatten darüber<br />
h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong>teressante und nette Wanderfreunde,<br />
die Esel e<strong>in</strong>geschlossen.<br />
2. Tag der Wanderung, Sonnabend, <strong>den</strong> 2.<br />
Juni 2006, von Luc nach La Bastide<br />
Puylaurent<br />
Nach e<strong>in</strong>er anstrengen<strong>den</strong> Fahrt von<br />
Casagnols wur<strong>den</strong> die Esel bei kaltem und<br />
w<strong>in</strong>digen Wetter unterhalb der Burgru<strong>in</strong>e von<br />
Luc zum ersten Mal bepackt.<br />
Die Esel s<strong>in</strong>d gepackt und die Wanderung kann beg<strong>in</strong>nen<br />
Die Erfahrungen, die uns Christian am Vortag<br />
beim Umgang mit Eseln vermittelt hatte,<br />
zeigten nun ihre Früchte und auch unsere<br />
Eseldame Macumba bekam nach der<br />
Körperpflege, die vor dem Bepacken<br />
vorgeschrieben war, ihre zwei Packsäcke<br />
aufgeschnallt, dazu noch <strong>den</strong> Schlafsack von<br />
Patricia und die beliebte braune, aufgerollte<br />
Filzsitzmatte von Angelika. Nachdem Knut<br />
wegen des Sturmes se<strong>in</strong>en braunen Lederhut<br />
mit e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>nriemen gesichert hatte, konnte<br />
die Wanderung auf <strong>den</strong> Spuren des<br />
Schriftstellers beg<strong>in</strong>nen.<br />
Olaf, unser „Chef“ für die nächsten zehn Tage,<br />
sorgte dafür, dass uns Stevensons<br />
Er<strong>in</strong>nerungen nun täglich begleiteten. Schon<br />
am ersten Halt im Ort Luc zückte er e<strong>in</strong> Buch<br />
mit Bildern aus der Stevensonzeit, und wir<br />
konnten sehen, dass sich der Brunnen und<br />
e<strong>in</strong>ige der Häuser im Ort seit über 100 Jahren<br />
kaum verändert hatten. Schnell waren wir von<br />
schaulustigen, freundlichen E<strong>in</strong>wohnern<br />
umgeben, die Aufklärung zur Reise des<br />
schreiben<strong>den</strong> Schotten gaben.<br />
Stopp <strong>in</strong> Luc<br />
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