download - Bruckner & Strohmeier
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2.1. Charakterisierung der untersuchten Gewässer<br />
Die untersuchten Gewässer unterscheiden sich in einigen Aspekten von denen des Main- bzw.<br />
Elbeeinzugsgebietes. Die Regnitz selbst ist in wesentlich höherem Maße durch menschliche<br />
Aktivitäten beeinflußt und verändert, als dies bei den Gewässern Main, Eger und Saale der Fall<br />
ist. Durch die Schiffahrtsverbindung des Main-Donau-Kanals werden der Regnitz über weite<br />
Strecken erhebliche Mengen Wasser entzogen, so daß das hydrologische Regime stark verän-<br />
dert ist. Zudem befinden sich einige größere Kraftwerke im Lauf der Regnitz.<br />
Die Zuflüsse der Regnitz lassen sich grob in zwei Gruppen unterteilen. Die linksseitigen Zuflüs-<br />
se sind langsam fließende, mäandrierende und gefällearme Gewässer (Aisch, Reiche Ebrach,<br />
Rauhe Ebrach) mit z.T. weit ausladenden Talräumen. Hinsichtlich der ichtyologischen Lebens-<br />
gemeinschaften entsprechen sie überwiegend der Barbenregion. Lediglich die Aurach fällt hier<br />
mit geringerem Abfluß, engerem Talraum und einer stärker an die Äschenregion erinnernden<br />
Artengemeinschaft aus dem Rahmen. Morphologisch sind diese dem fränkischen Keuper-Lias-<br />
Land zuzuordnenden Gewässer relativ naturnah.<br />
Rechtsseitig der Regnitz befindet sich das Frankenjura mit wiederum gänzlich anders gearteten<br />
Gewässern. Die Wiesent und ihre Zuflüsse Trubach, Leinleiter, Aufseß, Püttlach und Truppach<br />
fließen in steilen Tälern mit dicht bewaldeten Hängen. Charakteristisch sind für diese rasch flie-<br />
ßenden, natürlicherweise eher kiesigen Gewässer Lebensgemeinschaften der Forellen- und<br />
Äschenregion. Die Talnutzung erfolgt im wesentlichen als Grünland, lediglich im Unterlauf der<br />
Wiesent befinden sich ausgedehnte Gemüseanbauflächen. Charakteristisch sind die zahlrei-<br />
chen ehemaligen Wässerwehre, die auf die frühere Bedeutung der Wiesentäler für die Weide-<br />
wirtschaft hinweisen. Aufgrund des durchlässigen Kalkgesteins sind die Gewässer vergleichs-<br />
weise wenig vor Einträgen von Schadstoffen geschützt, da diese in den Karstgebieten kaum<br />
zurückgehalten werden und schnell ins Grundwasser gelangen.<br />
Die Gewässer weisen eine relativ gleichmäßige Wasserführung auf, die sich bis in die Regnitz<br />
bemerkbar macht, welche ein einheitlicheres Abflußregime aufweist, als beispielsweise der<br />
Main (Deutsches gewässerkundliches Jahrbuch 1989). Eine Folge ist eine nur sehr gering aus-<br />
geprägte Auensedimentation und Altwasserbildung, eine Vernetzung mit Auestrukturen ist hier<br />
daher kaum gegeben.<br />
Diese Zweiteilung der Gewässertypen im Untersuchungsgebiet wirkt sich auf die Zusammen-<br />
setzung der Lebensgemeinschaften einerseits und auf die spezifischen Anforderungen hinsicht-<br />
lich Erhaltung, Entwicklung und Gestaltung der Gewässer aus. Dies ist hinsichtlich der Maß-<br />
nahmenplanung und der Festlegung von Prioritäten zu berücksichtigen.<br />
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