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Ein Vierteljahrhundert Embryotransfer bei der RPN Woher ... - Aet-d.de

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<strong>Ein</strong> <strong>Vierteljahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t</strong> <strong>Embryotransfer</strong> <strong>bei</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>RPN</strong><br />

<strong>Woher</strong> wir kommen und wohin wir gehen<br />

K.Roschlau<br />

<strong>RPN</strong> Rin<strong><strong>de</strong>r</strong>produktion Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sachsen GmbH Bremen-Hannover<br />

ET-Station Nückel 1, D-27612 Loxstedt<br />

Vor 25 Jahren faßten Verwaltungsrat und Geschäftsführung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>RPN</strong> <strong>de</strong>n<br />

Beschluß, mit experimentellen Ar<strong>bei</strong>ten zum <strong>Embryotransfer</strong> (ET) zu<br />

beginnen. In enger Zusammenar<strong>bei</strong>t mit Prof. Dr. Joachim Hahn und<br />

seinen Kollegen von <strong><strong>de</strong>r</strong> Tierärztlichen Hochschule Hannover ging das<br />

Team um Dr. Robert Roselius mit großem Enthusiasmus daran, die neue<br />

Biotechnik auf <strong><strong>de</strong>r</strong> damaligen Wartebullenstation in Nückel für die<br />

Rin<strong><strong>de</strong>r</strong>zucht verfügbar zu machen. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Ein</strong>führung dieser<br />

Technologie wur<strong>de</strong> interessierten Züchtern aus <strong>de</strong>m nord<strong>de</strong>utschen Raum<br />

erstmals die Möglichkeit gegeben, von <strong>de</strong>n besten Rin<strong><strong>de</strong>r</strong>n und Kühen im<br />

Jahr mehr als ein Kalb zu erzeugen.<br />

Mancher <strong><strong>de</strong>r</strong> jüngeren Kollegen wird es gar nicht mehr wissen: In <strong>de</strong>n<br />

Anfangsjahren <strong>de</strong>s ET erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ten sowohl die Gewinnung als auch die<br />

Übertragung <strong><strong>de</strong>r</strong> Embryonen chirurgische <strong>Ein</strong>griffe! Erst mit <strong>de</strong>m<br />

Etablieren <strong><strong>de</strong>r</strong> transzervikalen (unblutigen) Metho<strong>de</strong>n erlangte <strong><strong>de</strong>r</strong> ET<br />

um 1980 wirkliche Praxisreife.<br />

Seit dieser Zeit hat sich die Grundtechnologie <strong>de</strong>s ET nicht wesentlich<br />

verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Auch die Ausbeute an Embryonen ist gleich geblieben. Bis<br />

heute wur<strong>de</strong>n durch das ET-Team <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>RPN</strong> fast 12.000 Spülungen<br />

durchgeführt und da<strong>bei</strong> etwa 60.000 Embryonen gewonnen.<br />

<strong>Ein</strong>e rasante Entwicklung haben dagegen die mit <strong>de</strong>m ET assoziierten<br />

Techniken genommen. Tiefgefrierkonservierung und Teilung von<br />

Embryonen waren schon kurz nach Aufnahme <strong>de</strong>s Routinebetriebes<br />

Bestandteil <strong>de</strong>s Serviceangebotes <strong><strong>de</strong>r</strong> ET-Station in Nückel. Seit 1990<br />

bietet die <strong>RPN</strong> die Geschlechtsdiagnose an Embryonen vor <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Übertragung an. Seit<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n im kommerziellen Bereich 9700<br />

Embryonen mit einer Sicherheit von 97% „gesext“. Im Jahre 1996 wur<strong>de</strong>n<br />

Ar<strong>bei</strong>ten zur in vitro-Produktion (IVP) <strong>bei</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>RPN</strong> begonnen. Es war<br />

damals ein Erfolgserlebnis, wenn wöchentlich wenigstens eine<br />

Trächtigkeit aus <strong>de</strong>m Transfer von vielen IVP-Embryonen hervorging...<br />

Heute gehören Ovum pick up (OPU) und IVP zum Standardprogramm<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Station und wer<strong>de</strong>n als Ergänzung zum herkömmlichen ET eingesetzt.<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen drei Jahren wur<strong>de</strong>n nach 2853 OPU-Sitzungen 4737<br />

Blastocysten erzeugt, die wie gespülte Embryonen auch tiefgefroren o<strong><strong>de</strong>r</strong>


„gesext“ wer<strong>de</strong>n können. Durch Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen im Kultivierungssystem<br />

und die Umstellung von TCM auf SOF-Medien vor zwei Jahren gelang es,<br />

<strong>de</strong>n Anteil von Schwergeburten <strong>bei</strong> IVP-Kälbern von fast 15% auf unter<br />

1% zu senken.<br />

Heute sind ET und OPU/IVP essentielle Bestandteile <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Zuchtprogramme von <strong>RPN</strong> und NOG (Nord-Ost-Genetik). Wie auf allen<br />

großen Stationen wur<strong>de</strong>n mehr als 80% <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellen Besamungsbullen<br />

über diese Biotechniken erzeugt. Darüber hinaus verdanken viele<br />

weibliche Zuchttiere ihr Leben diesen mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen Technologien.<br />

Als 1976 die Ar<strong>bei</strong>ten zum ET aufgenommen wur<strong>de</strong>n, konnte sich niemand<br />

vorstellen, daß 20 Jahre später Embryonen im Labor produziert wer<strong>de</strong>n<br />

wür<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>m heutigen Stand <strong><strong>de</strong>r</strong> Technik ist aber keineswegs ein<br />

Endpunkt erreicht! Neue Entwicklungen auf <strong>de</strong>n Gebieten <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Genomanalyse, <strong>de</strong>s Gentransfers, <strong><strong>de</strong>r</strong> Klonierung und <strong>de</strong>s „Spermasexens“<br />

lassen erwarten, daß <strong><strong>de</strong>r</strong> ET als Basistechnologie noch breitere Anwendung<br />

fin<strong>de</strong>n wird. Niemand kann vorhersagen, was in 10 o<strong><strong>de</strong>r</strong> 20 Jahren sein<br />

wird, aber die Zukunft hat bereits begonnen...

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