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Digitalisierung - Archive in Nordrhein-Westfalen

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Archivgut wird an Aufsichtsscannern<br />

digitalisiert.<br />

wirtschaftlicher digitalisiert werden.<br />

E<strong>in</strong>zelne Vorbehalte der Kund<strong>in</strong>nen<br />

und Kunden gegenüber dem Mikrofilm<br />

werden schon alle<strong>in</strong>e durch die<br />

digitale Bereitstellung selbst behoben,<br />

beispielsweise der schnellere<br />

und gezieltere Zugriff auf e<strong>in</strong>zelne<br />

Bilder. Es bleiben aber angesichts der<br />

bislang erst punktuell e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Farbmikroverfilmung E<strong>in</strong>schränkungen<br />

des Nutzungskomforts. Daher geht<br />

das TZ mit anderen Projekten den<br />

umgekehrten Weg, ausgehend von der<br />

Direkt-(Aufsichts-)<strong>Digitalisierung</strong> <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er Ausbelichtung<br />

auf Mikrofilm.<br />

Mit <strong>Digitalisierung</strong>sprojekten startete<br />

die staatliche Archivverwaltung <strong>in</strong><br />

Nordrhe<strong>in</strong>-<strong>Westfalen</strong> Ende der 1990er<br />

Für Großformate wie Karten und Pläne steht e<strong>in</strong><br />

Aufsichtsscanner bis Format DIN A0 zur Verfügung.<br />

Jahre im Personenstandsarchiv Brühl,<br />

wobei wiederum <strong>in</strong>sbesondere die<br />

fehlende Akzeptanz der Kunden im<br />

Umgang mit den dort als Schutzmedien<br />

e<strong>in</strong>gesetzten Mikrofiches und<br />

e<strong>in</strong>e teilweise unzureichende Qualität<br />

wesentliche Ausgangspunkte darstellten.<br />

Das Landesarchiv führt <strong>Digitalisierung</strong>sprojekte<br />

seit e<strong>in</strong>igen Jahren<br />

sowohl als „Inhouse-Lösungen“ als<br />

auch <strong>in</strong> Kooperation mit Dienstleistern<br />

durch. Für die <strong>in</strong> Eigenregie durchgeführten<br />

Schutzdigitalisierungen verfügt<br />

es über mehrere Aufsichtsscanner<br />

(DIN A2 bis DIN A0) zur Direktdigitalisierung,<br />

über e<strong>in</strong>en Wolfenbütteler<br />

Buchspiegel, ausgestattet mit<br />

e<strong>in</strong>er Mittelformatdigitalkamera, für<br />

Objekte, bei denen auch durch E<strong>in</strong>satz<br />

Mit dem Wolfenbütteler Buchspiegel gel<strong>in</strong>gt<br />

es, gebundenes Archivgut schonend mit e<strong>in</strong>em<br />

ger<strong>in</strong>gen Öffnungsw<strong>in</strong>kel zu digitalisieren.<br />

von Buchwippen an den Aufsichtsscannern<br />

E<strong>in</strong>bandschäden drohen, und<br />

über derzeit e<strong>in</strong>en Mikrofilmscanner.<br />

Die Vorstellung, dass man zum<strong>in</strong>dest<br />

<strong>in</strong> größeren Archivverwaltungen<br />

wie dem Landesarchiv den kompletten<br />

Orig<strong>in</strong>albestand <strong>in</strong> überschaubarer<br />

Zeit mittels Schutzmedien, gleich ob<br />

Mikrofilm oder Digitalisat, vor Nutzungsschäden<br />

bewahren könne, ist<br />

auf dem heutigen Stand der Technik<br />

illusorisch und angesichts der sehr<br />

unterschiedlichen Nutzungsfrequenz<br />

von Beständen letztlich auch unter<br />

bestandserhalterischen Gesichtspunkten<br />

gar nicht zw<strong>in</strong>gend erforderlich.<br />

Ende 2010, gut 10 Jahre nach Beg<strong>in</strong>n<br />

der ersten <strong>Digitalisierung</strong>sprojekte<br />

und fünf Jahre nach Inbetriebnahme<br />

Vorhandene Mikrofilme werden mithilfe<br />

e<strong>in</strong>es Mikrofilmscanners digitalisiert.<br />

des TZ werden derzeit rund 68 TB<br />

digitale Master (Bilddateien) im Format<br />

JPEG2000 im Landesarchiv aufbewahrt.<br />

Seit 2004, dem Zeitpunkt der<br />

E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen statistischen<br />

Erfassung im Landesarchiv <strong>in</strong><br />

dessen Gründungsjahr, wurden rund<br />

187.500 Archivgute<strong>in</strong>heiten mit 7,2<br />

Mio. Bilddateien durch Dienstleister, im<br />

Technischen Zentrum (seit 2006) und<br />

<strong>in</strong> den Werkstätten der Archivabteilungen<br />

erzeugt. Der H<strong>in</strong>weis auf die Größenordnung<br />

„Archivgute<strong>in</strong>heit“ macht<br />

deutlich, dass der Anteil digitalisierten<br />

Archivguts mit rund 1 lfd. km bzw.<br />

0,63% gemessen am Gesamtbestand<br />

des Landesarchivs auch hier ungeachtet<br />

erheblicher Mittel bei Investition<br />

und Wartung der Scantechnik,<br />

Die Digitalisate werden für Langzeitsicherung<br />

und Benutzung aufbereitet, strukturiert<br />

gespeichert und gesichert.<br />

Personalkosten für <strong>Digitalisierung</strong> als<br />

Inhouse-Lösung, jährlichen Vergaben<br />

an Dienstleister im Umfang von zuletzt<br />

etwa 1 Mio. Digitalisaten, Qualitätskontrolle,<br />

Datenaufbereitung und Speicherung<br />

durchaus „überschaubar“ bleibt.<br />

Umso drängender stellt sich die Frage<br />

nach den Kriterien für die Priorisierung<br />

von <strong>Digitalisierung</strong>sprojekten. Die<br />

Formulierung dieser Kriterien erfolgt<br />

im Landesarchiv bislang überwiegend<br />

unter dem Gesichtspunkt, Nutzungs<strong>in</strong>teressen<br />

und Bestandserhaltung<br />

gleichermaßen zu berücksichtigen.<br />

Im Wesentlichen werden Bestände<br />

digitalisiert,<br />

1 die viel benutzt s<strong>in</strong>d,<br />

2 die aufgrund spezifischer Lagerungsformen<br />

wie z.B. Großformate<br />

Als Langzeitspeicher werden die Sicherungs-<br />

dateien auf LTO Magnetbändern im Medienmagaz<strong>in</strong><br />

vorgehalten.<br />

besonderen Schadensrisiken beim<br />

Transport im Archiv von der Aushebung<br />

bis zur Reponierung ausgesetzt<br />

s<strong>in</strong>d,<br />

3 deren Erhaltungszustand e<strong>in</strong>e<br />

Vorlage im Orig<strong>in</strong>al nicht mehr erlaubt<br />

pKahnaktenerstaurierung, pLandes<strong>in</strong>itiative<br />

Substanzerhalt<br />

4 bei denen sich aufgrund von Schadensbildern<br />

mithilfe der <strong>Digitalisierung</strong><br />

verbesserte Auswertungsmöglichkeiten<br />

ergeben.<br />

Als Beispiel für stark frequentierte<br />

Bestände ist zunächst die <strong>Digitalisierung</strong><br />

von Kirchenbüchern und<br />

Zivilstandsregistern aus der Personenstandsüberlieferung<br />

zu nennen,<br />

die auch chronologisch am Anfang der<br />

<strong>Digitalisierung</strong>saktivitäten des Landes-<br />

44 <strong>Digitalisierung</strong><br />

45

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