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3. Ernährung als ein Element von ... - Veganismus

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Veganer_innen<br />

greifen <strong>ein</strong> noch<br />

heute existierendes<br />

Weltbild an, das<br />

besagt, der Mensch<br />

sei der Mittelpunkt,<br />

kurzum die „Krone“<br />

der Schöpfung.<br />

über Tiere akzeptieren und sie essen oder verwerten. Somit stellen Veganer_innen<br />

die überragende Rolle des Menschen in Frage und greifen damit<br />

<strong>ein</strong> noch heute existierendes Weltbild an, das besagt, der Mensch sei der<br />

Mittelpunkt, kurzum die „Krone“ der Schöpfung.<br />

Zwar spielt für die Veganer_innen der Mensch <strong>ein</strong>e zentrale Rolle, allerdings<br />

wird diese Sonderrolle des Menschen auch <strong>als</strong> Ursache der globalen<br />

Umweltzerstörung gesehen. Für diese Umweltzerstörung machen sie<br />

letztlich die anthropozentrische (auf den Menschen bezogene) Sichtweise<br />

verantwortlich. Der Mensch leitet aus s<strong>ein</strong>er Sonderrolle die Nutzung s<strong>ein</strong>er<br />

Umwelt ab, die vor allem für ihn selbst bestimmt s<strong>ein</strong> soll. Artenschutz<br />

und Umweltschutz sind Mittel, um die eigene Lebensqualität zu erhalten.<br />

Eine Erhaltung der Lebensqualität geschieht jedoch auf Kosten der Umwelt,<br />

der Panzen, der Tiere und der unbelebten Natur. Obwohl der Mensch in<br />

Teilbereichen die Tier- und Panzenwelt schützt, zerstört er sie in anderen<br />

Bereichen. Diese Zerstörungen sind teilweise unwiderruich und haben zu<br />

<strong>ein</strong>em vielfältigen Artensterben geführt. Ungenutzte Natur wurde durch<br />

menschliche Eingrie zur Kulturlandscha oder – je nach Nutzen – zur<br />

Industrielandscha umfunktioniert. Dieser Umgang ist nur zu verändern,<br />

wenn der Mensch sich nicht mehr <strong>als</strong> Mittelpunkt der Erde ansieht. Veganer_innen<br />

wollen diese anthropozentrische Sicht überwinden, denn für<br />

sie ist <strong>ein</strong> nicht-anthropozentrischer Ansatz Voraussetzung für das Ende<br />

<strong>von</strong> Naturzerstörungen, dem <strong>ein</strong> Abbau <strong>von</strong> Unterdrückungs- und Ausbeutungsverhältnissen<br />

vorangehen muss.<br />

Eine zentrale Rolle spielt dabei die Frage des Umgangs mit der Tierwelt,<br />

in der sich der Anthropozentrismus am deutlichsten wiederndet. Für Veganer_innen<br />

fängt der Weg zu <strong>ein</strong>er herrschasfreien, mitweltbezogenen<br />

Gesellscha bei der Frage der <strong>Ernährung</strong> an und mit <strong>ein</strong>er nicht-anthropozentrischen<br />

Grundhaltung.<br />

<strong>3.</strong> ERNÄHRUNG ALS EIN ELEMENT VON<br />

UNTERDRÜCKUNGSVERHÄLTNISSEN<br />

Veganer_innen wollen aus <strong>ein</strong>em ausbeuterischen System ausbrechen und<br />

<strong>ein</strong>e strukturell neue Gesellscha schaen. Dabei bedeutet <strong>ein</strong>e neue Lebensqualität<br />

nicht etwa <strong>ein</strong> besseres Lohnverhältnis oder neue Konsum-<br />

und Lebensmittelprodukte, sondern z. B. neue Partizipationsmöglichkeiten.<br />

Die Zugangsmöglichkeiten zu gesellschalichen Entscheidungsprozessen<br />

sollen für alle gleich möglich s<strong>ein</strong>. Die neue Richtung, die neuen Institutionen<br />

und Produktionsverhältnisse müssen dabei <strong>von</strong> Herrschaslosigkeit<br />

geprägt s<strong>ein</strong>. Letztlich müssen sie Ergebnis aus antisexistischen, antirassistischen,<br />

antiimperialistischen, antikapitalistischen (etc.) Diskursen und<br />

<strong>von</strong> diesen bestimmt s<strong>ein</strong>. Nur so können sich neue kulturelle, systemkonstituierende<br />

Prozesse <strong>ein</strong>stellen. Eine ökologische Modernisierung der<br />

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