Effiziente Geometrieerzeugung im modernen Yachtentwurf
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Abt, Harries, Hochkirch: <strong>Effiziente</strong> <strong>Geometrieerzeugung</strong> <strong>im</strong> <strong>modernen</strong> <strong>Yachtentwurf</strong><br />
zeugt, können sehr effektive mathematische Verfahren eingesetzt werden, um eine Anzahl von<br />
Parametern für eine vorgegebene Eigenschaft zu opt<strong>im</strong>ieren.<br />
Als Beispiel wurde von den Verfassern der Rumpf einer IACC 7 -Yacht modelliert (ABT<br />
ET AL., 2001b). Randbedingungen aus den Vermessungsregeln – beispielsweise wird die Län-<br />
ge des Rumpfes 20 cm oberhalb der Wasserline besonders bewertet – wurden als Nebenbedin-<br />
gungen direkt in den Modellierprozess eingebunden. In einer geometrischen Voropt<strong>im</strong>ierung<br />
werden verschiedene Parameter derart best<strong>im</strong>mt, dass eine opt<strong>im</strong>ale Glätte bei einem exakt<br />
eingehaltenen Verdrängungsvolumen erzielt wird.<br />
Die Ergebnisse dieser Voropt<strong>im</strong>ierung wurden mit dem potentialtheoretischen CFD-<br />
Werkzeug SHIPFLOW (LARSSON, 1997) untersucht. Als Gütefunktion wurde der Wellen-<br />
widerstand aus der Druckintegration verwendet, der mit Berücksichtigung der nichtlinearen<br />
Randbedingung an der freien Flüssigkeitsoberfläche best<strong>im</strong>mt wurde. Bild 15 zeigt die Wel-<br />
lenkonturen aus einer solchen Berechnung.<br />
Bei einer Froudezahl von Fn = 0.307 wurden die vier Parameter<br />
• Längsposition der max<strong>im</strong>alen Breite der Konstruktionswasserlinie<br />
• die Breite am Bug<br />
• die Längsposition des max<strong>im</strong>alen Tiefgangs<br />
• der Einlaufwinkel des Decks am Heck<br />
innerhalb sinnvoller Grenzen zur Opt<strong>im</strong>ierung freigegeben.<br />
In Bild 16 ist der Verlauf der Opt<strong>im</strong>ierung des Wellenwiderstands dargestellt. Da zur Op-<br />
t<strong>im</strong>ierung eine konjugierte Gradientenmethode verwendet wird, muss in den ersten Iterationen<br />
zunächst der Einfluss der einzelnen Parameter auf das Gütekriterium best<strong>im</strong>mt werden. In ei-<br />
ner eind<strong>im</strong>ensionalen Suche mit der Methode des goldenen Schnitts wird anschließend ein<br />
Opt<strong>im</strong>um in der zuvor best<strong>im</strong>mten Suchrichtung ermittelt (vgl. PRESS ET AL., 1988). Die-<br />
ses Verfahren wird wiederholt, bis keine wesentlichen Verbesserungen mehr festzustellen ist.<br />
In der vorgestellten Beispielrechnung betrug der Wellenwiderstand der Ausgangskonfiguration<br />
564 N. Während der ersten Iterationen konnte eine Reduktion von über 25 % erzielt werden.<br />
In den nachfolgenden Rechnungen wurden weitere Verbesserungen erreicht, die noch einige<br />
Prozente betrugen.<br />
Während die Reduzierung des Wellenswiderstands für eine (nicht gleitende) Motoryacht<br />
bereits als ein wesentliches Kriterium betrachtet werden kann (vgl. HARRIES ET AL., 2001;<br />
HARRIES UND ABT, 1999), beinhaltet das Opt<strong>im</strong>ierungsziel bei einer Segelyacht wesentlich<br />
mehr Aspekte: Hier muss zusätzlich der Einfluss von Krängung und Abdrift berücksichtigt<br />
7 IACC – International Americas Cup Class<br />
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