Sichtbar
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Sie träumten vom Goldenen Westen,<br />
hofften auf eine Zukunft im Wohlstand<br />
– und wachen ernüchtert in<br />
einem illegalen Bordell auf: Europaweit<br />
sind laut Schätzungen der Vereinten<br />
Nationen eine halbe Million Frauen<br />
von Menschenhandel und sexueller<br />
Ausbeutung betroffen. Außenminister<br />
und Vizekanzler Michael Spindel-<br />
egger kennt die Zahlen in Österreich:<br />
„Alleine in Wien gibt es 7.000 Opfer<br />
von Menschenhandel.“<br />
Doch nicht nur die Bundeshauptstadt<br />
ist Ziel der Verbrecher: Im März wurde<br />
ein Menschenhändlerring im Innviertel<br />
22<br />
Leib & Seele I Orden<br />
In die Falle gelockt, ausgebeutet, bedroht: Die Opfer landen auf Westeuropas Strich und können nicht fliehen.<br />
Ordensfrauen<br />
helfen Frauen<br />
von Claudia Schanza<br />
Ordensschwestern kümmern sich in einer<br />
Schutzwohnung um Opfer von Menschenhandel<br />
und Zwangsprostitution.<br />
ausgehoben, zwei slowakische Zuhälter<br />
hatten 70 Mädchen und jungen Frauen<br />
„gute Arbeit in einer Bar“ versprochen.<br />
Sobald sie in Österreich waren, wurde<br />
ihnen der Pass weggenommen und –<br />
falls sie nicht gefügig zu Diensten sind<br />
– angedroht, den Familien in der Heimat<br />
etwas anzutun.<br />
Kein Wunder, dass die jungen Frauen<br />
aus Sorge um die Angehörigen stillhalten<br />
und schlimmste Demütigungen in Kauf<br />
nehmen. Oberst Gerald Tatzgern vom<br />
Bundeskriminalamt beobachtet, dass<br />
immer öfter groß angelegte Netze von<br />
500.000<br />
Frauen in Europa<br />
sind von Menschenhandel<br />
und<br />
sexueller Aus beutung<br />
betroffen.